Introduction - Nautischer Verein zu Bremen, Bremen
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Darstellung der maritimen Industrie selbst und ihre Bedeutung für den Welthandel und<br />
damit für die Versorgung der Weltbevölkerung. Solange wir es <strong>zu</strong>lassen, daß dem<br />
unrasierten und in den Häfen dieser Welt an Land flanierenden Kapitänen und seinen<br />
Seeleuten der gepflegte Flugkapitän und die gestylte Stewardess vor dem<br />
hochglänzenden Flugzeug dargestellt wird, solange der Luftverkehr einerseits mit dem<br />
exotischen Charme fernöstlicher Stewardessen wirbt, eine Schiffsbesat<strong>zu</strong>ng andererseits<br />
als "bunt <strong>zu</strong>sammengewürfelter Haufen" bezeichnet wird, solange dürfen wir uns nicht<br />
über das negative Image der Seeschiffahrt wundern. Es ist doch erstaunlich <strong>zu</strong> sehen,<br />
daß bei Kollisionen auf See stets danach gefragt wird, ob Alkohol eine Rolle spielte. Ich<br />
persönlich habe es kaum erlebt, daß dieselbe Frage von den öffentlichen Medien mit der<br />
selben Vehemenz auch bei Flugzeugunfällen erhoben wird. Erst kürzlich wurde im<br />
Ständigen Fachausschuß des Deutschen Nautischen <strong>Verein</strong>s die Frage "Alkohol an Bord"<br />
behandelt - und nach entsprechenden Auswertungen von wasserschutzpolizeilichen<br />
Untersuchungen festgestellt, daß Alkohol in der Seeschiffahrt als Unfallursache keine<br />
Rolle spielt, wie es etwa im Straßenverkehr der Fall ist.<br />
Haben wir also vielleicht etwas falsch gemacht in den vergangenen Jahrzehnten, soweit<br />
die Darstellung der Seeschiffahrt und der auf den Schiffen arbeitenden Menschen<br />
betroffen ist? Haben wir es versäumt, die Seeschiffahrt dar<strong>zu</strong>stellen, wie sie wirklich ist,<br />
nämlich sicher und umweltfreundlich? Wenn dies so sein sollte, so ist es allerhöchste Zeit,<br />
hier die Position <strong>zu</strong> bestimmen und eine Kurskorrektur vor<strong>zu</strong>nehmen!<br />
Doch lassen Sie uns <strong>zu</strong>nächst den Ausführungen der Herren Referenten unsere<br />
Aufmerksamkeit schenken.<br />
Ronald Wöhrn - 28.02.1998<br />
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