Protokoll des Einwohnerrates - Gemeinde Obersiggenthal
Protokoll des Einwohnerrates - Gemeinde Obersiggenthal
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men, was auch umgehend geschehen soll. Aus finanziellen Gründen ist es für die <strong>Gemeinde</strong><br />
interessant, sich beim SBB-Vorhaben anzuschliessen und aus Gründen der lärmgeplagten<br />
Einwohner ist es auch ein dringen<strong>des</strong> Anliegen.<br />
Aus heutiger Sicht gilt nach wie vor, dass wegen <strong>des</strong> entstehenden Bahnlärms keine Grenzwerte<br />
überschritten werden und dass sich die SBB demzufolge nicht an den Baukosten der<br />
<strong>Obersiggenthal</strong>er Wand beteiligen. Wir haben bisher auch keinen Hinweis erhalten, dass sich<br />
infolge der angekündigten Zunahme <strong>des</strong> Bahnverkehrs auf dieser Strecke etwas ändert. Darüber<br />
sowie über die weitere Planung der SBB wird sie anschliessend der <strong>Gemeinde</strong>ammann<br />
noch näher informieren. Es ist also davon auszugehen, dass <strong>Obersiggenthal</strong> die ganze Wand<br />
zahlen muss. Abgesehen natürlich vom Badener Teil, für den wir die Zusage erhalten haben.<br />
Die Stadt Baden hätte diesen Teil auf jeden Fall irgendwann gemacht. Wir danken dem<br />
Stadtrat – ich persönlich tue es besonders meinem „lärmigen Kollegen“ Kurt Wiederkehr –,<br />
dass er sich bereit erklärt hat, diese Vorlage vorzuziehen und mit uns zusammenzuspannen.<br />
Damit haben wir nun das geforderte Ganze, dank Badener Mitarbeit sogar etwas günstiger<br />
als ursprünglich gedacht. Und weil wir auf jeden Fall auch ein Ganzes wollen, haben wir den<br />
Vorbehalt angebracht, dass das heute vorliegende Projekt hinfällig würde, wenn nächste<br />
Woche der Badener Einwohnerrat seinem Teilstück nicht zustimmen sollte. Allerdings liegen<br />
diesbezüglich keine Anzeichen vor. Dann nämlich müsste <strong>Obersiggenthal</strong> nochmals darüber<br />
beraten, ob wir wirklich alles selber machen wollen. Und darüber müsste dann – nach dem<br />
Einwohnerrat – auch das Volk befinden, weil ein solcher Kredit die Zwei-Millionen-Franken-<br />
Kompetenzgrenze <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> auf jeden Fall überschreiten würde.<br />
Wir haben Ihnen in der Vorlage dargestellt, dass dieses Projekt mit nach wie vor viel Diskussionsstoff<br />
verbunden ist. An Ihnen ist es nun, die Vor- und Nachteile abzuwägen und zu entscheiden.<br />
Max Läng: Vor ca. zwei Wochen wurde ich durch den Pressesprecher der SBB am Radio aufgeschreckt,<br />
welcher die Mitteilung betreffend <strong>des</strong> geplanten Fahrplanausbaus zwischen Baden<br />
und Dietikon (vor allem für Güterzüge) machte. Nach Auskunft der zuständigen Person<br />
bei den SBB wurde mir mündlich bestätigt, dass die Zunahme der Güterzüge korrekt ist, allerdings<br />
würden diese durch den Heitersberg und nicht auf der Linie zwischen Baden und Brugg<br />
verkehren. Eine genaue Abklärung sowie eine schriftliche Bestätigung wird unsererseits noch<br />
verlangt.<br />
Das Projekt ZEB (Zukünftige Entwicklung der Bahnprojekte) der SBB sieht eine Neubaustrecke<br />
Chestenberg (zwischen Lenzburg und Heitersberg) vor, welche grösstenteils im Tunnel verläuft.<br />
Dies ist die kritische Stelle, welche zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr belastet werden<br />
kann und daher einen Tunnelbau erfordert.<br />
Stefan Drack: Die CVP-Fraktion stimmt dem Projekt Lärmschutzwand SBB zu und bedankt sich<br />
für die vorbildlich strukturierte Vorlage. Wir sind überzeugt, dass eine lückenlose, zwei Meter<br />
hohe Schutzwand die beste Lösung ist und allen Leuten Nutzen bringt: sei es, weil man als<br />
direkt Betroffener von weniger Schall geplagt ist oder sei es, weil man als Einwohner indirekt<br />
vom guten Image unserer <strong>Gemeinde</strong> profitieren kann.<br />
Trotzdem beantragen wir, dass dieses Projekt dem obligatorischen Referendum unterstellt<br />
wird. Und zwar aus folgenden Gründen:<br />
1 Der gesamte SBB-Lärmschutz wird unsere <strong>Gemeinde</strong> mit rund 2,5 bis 3 Millionen Franken<br />
belasten: 1,9 Millionen Franken aus dem vorliegenden Projekt und 0,6 Millionen Franken<br />
aus den bereits beschlossenen Schallschutzwänden. Dieser Betrag liegt über der Kompetenzsumme<br />
<strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> und ohne Volksabstimmung könnte schnell der Eindruck<br />
von Salami-Taktik entstehen.<br />
2 Der vorliegende Entscheid ist ein Entscheid zum Lebensstandard, den wir uns in unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> leisten wollen. Uns Mitgliedern der CVP erscheint es richtig, dass ein Entscheid<br />
dieser finanziellen Tragweite vom Volk gefällt wird.