Neues aus der Epileptologie - Ãsterreichische Gesellschaft für ...
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GESELLSCHAFTS-<br />
NACHRICHTEN<br />
SCHWERPUNKT<br />
NEUROLOGIE IN<br />
ÖSTERREICH<br />
KONGRESS-<br />
HIGHLIGHTS<br />
FÜR DIE PRAXIS<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Kurt A. Jellinger<br />
Institut für Klinische<br />
Neurobiologie, Wien<br />
Beziehungen zwischen kortikaler<br />
und subkortikaler Tau-Pathologie<br />
Rezente Studien weisen darauf hin, dass die<br />
Tau-Pathologie bei <strong>der</strong> Alzheimer-Krankheit<br />
(AD) initial nicht in <strong>der</strong> Hirnrinde, son<strong>der</strong>n in<br />
<strong>aus</strong>gewählten subkortikalen Kernen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Locus coeruleus (LC) auftritt. Wir<br />
korrelierten die Tau-Pathologie im olfaktorischen<br />
System und im Hirnstamm mit den<br />
neuritischen Braak-Stadien. Untersucht wurden<br />
239 unselektierte Autopsiefälle (57,3 %<br />
weiblich; Alter 55–102, im Mittel 82,8 ± 9,7<br />
SD-Jahre; 44,8 % AD, 31,8 % nichtdemente<br />
Kontrollen, 5 % M. Parkinson, 2,5 % Demenz<br />
mit Lewy-Körpern, 15,9 % AD + Lewy-Körper-<br />
Krankheit). Die neuropathologische Untersuchung<br />
nach Standardkriterien umfasste Immunhistochemie<br />
und semiquantitative Erfassung<br />
<strong>der</strong> Tau-Läsionen in LC, Substantia nigra<br />
(SN), dorsalem motorischem Vaguskern (dmX)<br />
und Bulbus olfactorius (BO).<br />
Ergebnisse: Im Braak-Stadium 0 fand sich<br />
Tau-Pathologie (meist sehr spärliches Prä-<br />
Tangle-Material) im BO in 52,9 % und in<br />
SN/LC in 44 % <strong>der</strong> Fälle. Die Prävalenz von<br />
BO und subkortikaler Tau-Pathologie stieg<br />
mit zunehmenden Braak-Stadien an und<br />
erreichte 100 % in BO, SN und LC sowie<br />
95,2 % im dmX im Braak-Stadium VI. Die<br />
Intensität <strong>der</strong> Tau-Pathologie im BO und in<br />
subkortikalen Kernen korrelierte signifikant<br />
(p < 0,0001) mit den Braak-Stadien. Diese<br />
Korrelation blieb auch nach Kontrolle für<br />
begleitende -Synuclein-Pathologie in den<br />
untersuchten Kernen signifikant.<br />
Schlussfolgerungen: Der Nachweis des<br />
Anstieges von Prävalenz und Intensität <strong>der</strong><br />
Tau-Pathologie in OB und subkortikalen<br />
Kernen bei <strong>der</strong> AD mit zunehmenden Braak-<br />
Stadien weist eher darauf hin, dass diese<br />
Regionen während <strong>der</strong> AD-Progression zunehmend<br />
betroffen werden, als dass sie initial<br />
durch AD-assoziierte Tau-Pathologie<br />
betroffene Regionen darstellen.<br />
Correlations between cortical and<br />
subcortical tau pathology.<br />
Autoren: Attems J, Thomas A, Jellinger K<br />
Erschienen: Neuropathology and Applied<br />
Neurobiology 2012; 38:582–90<br />
Neurobiologie kognitiver Störungen<br />
bei <strong>der</strong> Parkinson-Krankheit<br />
Kognitive Beeinträchtigungen sind eine häufige<br />
Komplikation <strong>der</strong> Parkinson-Krankheit<br />
(PD). Milde kognitive Beeinträchtigung (MCI)<br />
kann häufiger und rascher zu Demenz fortschreiten.<br />
Parkinson-Demenz (PDD) und PD-<br />
MCI haben jeweils eine mittlere Prävalenz bis<br />
zu 75 %; eine 4–6-fach erhöhte Zunahme<br />
gegenüber Kontrollen.<br />
Aktuelle klinisch-diagnostische Kriterien für<br />
PDD und PD-MCI bedürfen einer Validierung.<br />
Kognitive Beeinträchtigung bei PD kann klinisch<br />
nachgewiesen werden, wobei <strong>aus</strong>gedehnte<br />
neuropsychologische Testungen den<br />
besten Weg für ihren Nachweis darstellen.<br />
Bildgebende Verfahren zeigten bei beiden<br />
Störungen Rindenatrophie, Hypometabolismus,<br />
Markverän<strong>der</strong>ungen, dopaminerge/<br />
cholinerge Dysfunktion und erhöhte Amyloidbelastung.<br />
Die kombinierte Analyse von<br />
Bildgebung und Liquormarkern (Tau und<br />
-Amyloid 42) ist die günstigste Methode<br />
zum Nachweis von PD-MCI und PDD. Morphologische<br />
Substrate sind Lewy- und Alzheimer-Pathologie,<br />
die eine Unterbrechung<br />
wichtiger neuronaler Netzwerke verursachen.<br />
PDD und Demenz mit Lewy-Körpern werden<br />
als ähnliche Manifestationen eines Krankheitsspektrums<br />
angesehen, zeigen aber klinische<br />
und morphologische Unterschiede.<br />
Die Behandlung mit Cholinesterasehemmern<br />
ergab geringe bis mäßige Resultate.<br />
Neurobiology of cognitive impairment<br />
in Parkinson‘s disease.<br />
Autor: Jellinger KA<br />
Erschienen: Expert Rev Neurother 2012;<br />
12:1451–66<br />
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