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Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung Zell-Weierbach

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Badischer Landwirtschaftlicher<br />

Hauptverband e. V. (BLHV)<br />

Bezirksgeschäftsstelle, Illenauer Allee 55, 77855<br />

Achern, Tel. 07841/2075-0, Fax 07841/601680, E-Mail blhv-achern@web.de<br />

Sprechtag am Montag, 24. November 2008, von 9.00 –<br />

12.00 Uhr, im Amt für Landwirtschaft, Landschafts- und Bodenkultur,<br />

Prinz-Eugen-Straße 2, 77654 Offenburg.<br />

Der nächste Sprechtag findet statt am 8. Dezember 2008.<br />

Die Sprechtagebesucher werden um telefonische Terminvereinbarung<br />

unter 07841/2075-0, bei <strong>der</strong> Bezirksgeschäftsstelle<br />

in Achern gebeten.<br />

Sprechtage, für die keine Anmeldungen vorliegen, finden<br />

nicht statt.<br />

7<br />

Die Prüfungsbescheide und Anerkennungen zeigen, daß<br />

Basler die Schule in ausgezeichnetem Stand hatte. Er besaß<br />

die Erfor<strong>der</strong>nisse zu einem tüchtigen Pädagogen:<br />

Kenntnisse des Zweckes und des Zieles, zu dem erzogen<br />

werden soll, aufmerksame Erfahrung, die durch Übung immer<br />

mehr bereichert wurde, wahre, uneigennützige Liebe<br />

zu <strong>der</strong> Schulbildung.<br />

Die kräftige charakteristische Handschrift, die gediegenen<br />

Kenntnisse in den Geschäftsarbeiten bei den älteren Leuten<br />

geben Zeugnis für die Schulbildung.<br />

Franz Josef Basler starb am 6.Mai 1864, am 9. Mai wurde<br />

er unter großer Teilnahme <strong>der</strong> Kollegen und <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Schüler an <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> Kirche beigesetzt. Ein einfaches<br />

Grabdenkmal zeigt seine Ruhestätte mit <strong>der</strong> Inschrift:<br />

Franz Josef Basler, Oberlehrer dahier<br />

von 1807 bis 1862<br />

geb. 29.Februar 1780,<br />

gest. 6. Mai 1864.<br />

Heimatgeschichtskreis<br />

Aus seiner Erbmasse erhielt <strong>der</strong> Armenfond <strong>Zell</strong>-<strong>Weierbach</strong><br />

ein Legat von 700fl. Gleich 1200 Mk. Zur Unterstützung armer<br />

Kranken, beson<strong>der</strong>s Witwen. Laut Stiftungsurkunde<br />

d.d. <strong>Weierbach</strong> 4. November 1862 legirte er dem Kirchenfonds<br />

Weingarten 50 fl. zu einer hl. Messe für die Josef Baslerische<br />

Familie.<br />

Ja liebe Leserinnen und Leser so geht diese Geschichte<br />

<strong>der</strong> Schule im Weingarten zu Ende, doch um so mehr<br />

erfreut es uns, dass <strong>der</strong> Traditions- Name ,,Weingartenschule<br />

<strong>Zell</strong>-<strong>Weierbach</strong>“ von <strong>der</strong> heutigen Grund und<br />

Hauptschule übernommen wurde und die Schüler die<br />

gute schulische Ausbildung, wie einst, weitervermittelt<br />

bekommen.<br />

Über 350 Jahre Weingartenschule<br />

Fortsetzung<br />

Im Januar 1860 richtete Hauptlehrer Basler an Großh.<br />

Oberkirchenrat ein Dienstentlassungsgesuch in Ansehung<br />

des hohen Alters (8o Jahre), ließ sich durch den Hilfslehrer<br />

Leopold Rahner vertreten und zog in sein eigenes Haus in<br />

<strong>Weierbach</strong>.<br />

Durch Verfügung Großh. Kirchenrates Karlsruhe vom 14.<br />

Dezember 1861 wurde Hauptlehrer Josef Basler vom 1. Januar<br />

1862 an mit einem Ruhegehalt von 240 fl. In den Pensionsstand<br />

versetzt, nachdem er 65 Jahre im Schuldienst<br />

Weingarten stand, denn als Praktikant von 1796, als Provisor<br />

1798 und als Hauptlehrer von 1807 bis 1860.<br />

Basler war viermal verheiratet. Am 23. Februar 1807 verehelichte<br />

er sich mit Ursula Benkeser geb. Busam <strong>der</strong> Witwe<br />

des verstorbenen Hauptlehrers Valentin Benkeser; am<br />

6. Juni 1814 mit <strong>der</strong> ledigen Theresia Broß, eheliche Tochter<br />

des Anton Broß und <strong>der</strong> Anna Marie geb. Dufner in <strong>Zell</strong>;<br />

am 12. Mai 1819 mit <strong>der</strong> ledigen Maria Anna Broß, Schwester<br />

<strong>der</strong> zweiten Frau; am 11. November 1835 mit <strong>der</strong> ledigen<br />

Theresia Kiefer, eheliche Tochter des Altvogts Johann<br />

Kiefer und <strong>der</strong> Ursula geb. Ott in <strong>Weierbach</strong>. Hauptlehrer<br />

Basler hatte aus diesen vier Ehen 22 Kin<strong>der</strong>.<br />

Er war ein Mann von eminenter Arbeitskraft, begleitete die<br />

verschiedensten Stellungen: Lehrer, Organist, Mesner, Ratschreiber<br />

für die Gemeinde Fessenbach, Rammersweier,<br />

<strong>Zell</strong>-<strong>Weierbach</strong>, Geometer für diese 3 Gemeinden, Kirchenfondsrechner,<br />

Rechnungssteller, Privatlehrer in Offenburg,<br />

Wirt mit Weinschank im Schulhause, im Sommer in<br />

<strong>der</strong> Scheuer- über dem Scheuertor war bis 1860 die Aufschrift:<br />

Restauration,- Rebmann und Ökonom.<br />

Reben und Wein…..<br />

Fortsetzung<br />

aus den Aufzeichnungen von<br />

Pfarrer Heizmann (1913)<br />

Im Jahr 1802 hat es einen starken Winter gegeben, daß die<br />

Reben zur Hälfte verfroren sind; das Frühjahr hat sich gut<br />

angelassen; es ist noch viel und guter Wein gewachsen.<br />

Doch schon im Jahre 1805 ist ein ,,Urschlatag“(Ursula) 21<br />

Oktober von einem Nachtgefrer <strong>der</strong> Herbst ganz verfroren;<br />

acht Tage vorher hat es einen großen Schnee gelegt; die<br />

Trauben an den Reben sind durch Reifen und Kälte elend<br />

zugerichtet worden; erst ausgangs Oktober hat man angefangen<br />

zu herbsten , die Trauben waren ganz gefroren; viele<br />

haben die Trauben hängen lassen; zum Essen sind sie<br />

gar nicht gewesen. Der Wein war sehr sauer.<br />

1809 sind die Reben verfroren; es ist fast gar kein Wein und<br />

nur mittelmäßiger gewachsen. Am 18.April 1809 Ostermontag,<br />

ist ein schuhtiefer Schnee gefallen und ist bis Weißen<br />

Sonntag liegen geblieben, ,,dabei dass es alles Obst geraubt<br />

bis auf ein wenig Kirschen, Zwetschgen, gar kein Wein<br />

und Nuß sehr wenig“.<br />

1815 war das Frühjahr überaus schön; da kam ein starker<br />

Frost am 19. April und es ist alles verfroren.<br />

1816 war eine Teuerung; 4 Jahre lang ist bereits kein Wein<br />

mehr gewachsen; viele Rebleute haben gar kein Brot mehr<br />

in das Haus schaffen können, weil das Geld fehlte. Alles ist<br />

erschrecklich teuer gewesen.<br />

1817 hat <strong>der</strong> Sester Weizen 8fl. gekostet, <strong>der</strong> Sester Halb-<br />

Weizen 7fl, das Mäßle Bohnen 4 Sch, <strong>der</strong> Sester Erdäpfel<br />

1fl. 5Sch.

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