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Ausgabe 06/2010 - Sonderausgabe zum Stadtfest

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Seite 2 Olbernhauer Reiterlein - Amtsblatt der Stadt Olbernhau - <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>zum</strong> <strong>Stadtfest</strong> <strong>2010</strong><br />

Liebe Leser des „Olbernhauer Reiterleins“,<br />

nur noch zwei Monate bis zur Festwoche „750 Jahre Olbernhau“.<br />

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Viele fleißige Helfer, bei denen ich mich sehr herzlich<br />

bedanken möchte, sind dabei, ein schönes und abwechslungsreiches Fest vorzubereiten. Ich bin mir<br />

sicher, dass das Festprogramm für alle Altersgruppen und Interessenlagen etwas zu bieten hat. Jetzt<br />

brauchen wir Ende Mai nur noch schönes Wetter und jede Menge Lust <strong>zum</strong> Feiern. Machen Sie mit,<br />

laden Sie Freunde und Bekannte ein und schmücken Sie ihre Grundstücke. Wir wollen freundliche und würdige<br />

Gastgeber sein.<br />

Damit Sie sich auf das Fest schon etwas einstimmen können, möchte wir Sie mit dieser <strong>Sonderausgabe</strong> des „Olbernhauer<br />

Reiterleins“ auf drei interessante Ausstellungen zur Olbernhauer Geschichte aufmerksam machen, die mit viel ehrenamtlichen<br />

Engagement vorbereitet wurden und die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.<br />

Außerdem finden Sie in diesem Heft das Festprogramm, damit Sie sich den einen oder anderen Termin schon mal vormerken<br />

können, sowie einen Artikel über die in Olbernhau in der Vergangenheit verwendeten Poststempel.<br />

Ich freue mich auf unsere Geburtstagsfeier und grüße Sie mit einem herzlichen „Glück Auf“<br />

Ihr Bürgermeister Steffen Laub<br />

Das Post- und Fernmeldewesen von Olbernhau<br />

Regina Wolf<br />

In Olbernhau gab es zwar schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine<br />

verhältnismäßig rege Gewerbetätigkeit, ein Anschluss an den öffentlichen<br />

Postverkehr war jedoch bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts nicht<br />

vorhanden. Postsendungen nach außerhalb mussten durch Boten oder<br />

gelegentlich durch Fuhrleute befördert werden.<br />

1786 war bereits auf Veranlassung des Oberpostamtes Leipzig, die<br />

Errichtung von Postämtern in Olbernhau und Sayda im Gespräch. Die<br />

Bemühungen führten jedoch zu keinem Ergebnis.<br />

Erst 1824 kam es auf Anordnung „Seiner königlichen Majestät von Sachsen“<br />

zur Einrichtung der im Folgenden aufgeführten Postfahrt und zur<br />

Eröffnung einer Postexpedition im Ort.<br />

1. Juli 1824<br />

Eröffnung einer Fahrpost von Marienberg über Zöblitz - Olbernhau - Sayda<br />

- Frauenstein nach Freiberg und zurück. Die zweispännige Personenund<br />

Packereipost fährt zweimal wöchentlich. Von Marienberg fährt die<br />

Post weiter über Zschopau nach Chemnitz. Von Freiberg aus besteht<br />

ebenfalls Anschluss an weitere Postlinien. Gleichzeitig wurde in Olbernhau<br />

auf Erlass des sächsischen Königs vom 14.4.1824 eine Postexpedition<br />

eröffnet. Zum Postverwalter wird in Olbernhau der Floßschreiber<br />

Gottlieb Heinrich Preißler bestellt. Ab 1846 übernimmt der Buchbinder<br />

Heinrich Willisch, Freiberger Str., das Amt, in dessen Geschäft war die<br />

Postexpidition auch bis 1875 untergebracht.<br />

Bestellbereich: Blumenau, Hallbach, Hirschberg, Hüttenreihe, Hutha,<br />

Leubnitz-Dörfel, Ober-, Nieder- und Kleinneuschönberg, Reukersdorf,<br />

Rothenthal.<br />

Die Olbernhauer Einwohner waren nun verpflichtet, Postsachen, die<br />

nach Orten gerichtet waren, wohin sie durch die Post befördert werden<br />

konnten, der Post zur Besorgung zu übergeben. Die Mitgabe<br />

an andere, bisher übliche Botengelegenheiten war bei Strafe von<br />

10 Talern verboten. So wurde z.B. die Botenfrau Edelmann, die wöchentlich<br />

einmal nach Dresden fuhr, am 5. Juli 1826 vom Postverwalter zu<br />

Sayda gestellt. Er nahm ihr 30 Briefe ab und überführte sie der Porto-<br />

Hinterziehung. Die Vergütung betrug 6 Pf. für einen „Einfachen Brief“.<br />

Postlinie von Olbernhau nach Katharinenberg: die Postlinie führt nach<br />

Grünthal, über die Grenze und weiter nach Böhmisch-Katharinenberg.<br />

24.05.1848 Einrichtung einer mit einem viersitzigen Wagen, zweispännig<br />

zu befahrenden Personen- und Packereipost zwischen<br />

Olbernhau und Freiberg eröffnet, der Fahrpreis betrug<br />

5 Neugroschen pro Meile<br />

1859 Im Gebäude des Gutsbesitzers Schmalz wurde eine Posthalterei<br />

eingerichtet (Mühlgäßchen 5)<br />

1867-1869 existiert eine Botenpost zweimal täglich von und nach<br />

Deutscheinsiedel<br />

1872-1875 gab es eine Botenpost zwischen Olbernhau und Seiffen<br />

1875 Einrichtung einer Personenpost zwischen Olbernhau und<br />

Seiffen, die sowohl die Personen- als auch die Postsachenbeförderung<br />

übernahm<br />

1875 Die Post wurde in die Innere Grünthaler Str. 2 verlegt (Eigentümer<br />

des Gebäudes ist A. Windisch)<br />

Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie nach Olbernhau 1875<br />

verblieben noch die Personenpost von Olbernhau nach<br />

Seiffen und die von Olbernhau nach Deutschneudorf<br />

01.12.1875 Errichtung einer Telegrafenstation in Olb. – Eröffnung 1876<br />

1878 Die Postdiensträume werden nach dem Haus des Posthalters<br />

Arnold, spätere Bahnhofstraße verlegt<br />

17.02.1889 Gründung der Posthalterei R. Arnold<br />

16.01.1895 Die erste Stadt-Fernsprecheinrichtung wird eröffnet, untergebracht<br />

im Postgebäude<br />

01.10.1895 Eröffnung der Eisenbahnlinie Olbernhau-Neuhausen. Die<br />

Post wurde nun mit der Eisenbahn bis <strong>zum</strong> Bahnhof Seiffen-Dittersbach<br />

und von da mit dem Pferdefuhrwerk nach<br />

Seiffen transportiert. Die Postsachen von Olbernhau für<br />

Sayda werden auf der Bahn bis Neuhausen mitbefördert<br />

30.05.1895 Die letzte Personenpost fährt von Olbernhau nach Sayda<br />

1895 Baubeginn für das Postamt Ecke Bahnhofstraße (Carl Gessing)<br />

01.10.1896 Das neue Postamt in Olbernhau wird bezogen (Albertstr. 2)<br />

05.01.1899 Eröffnung des Fernsprechverkehrs nach Berlin und Umgebung<br />

15.07.1901 Die Posthalterei J. A. Arnold geht an die Fa. C. G. Einhorn,<br />

Sägewerk, über<br />

03.02.1905 Der Stadtrat beschließt den Verkauf des Postgebäudes an<br />

den Staatsfi skus (Preis: 70200,- Mark)<br />

1908-1909 Es fi nden Um- und Erweiterungsbauten statt<br />

1914 während des 1. Weltkrieges wurde auf der Strecke Olbernhau-Deutschneudorf<br />

wegen der Einberufung der männlichen<br />

Kräfte ein weiblicher Postillon angestellt<br />

01.07.1918 Vertrag mit dem Posthalter Friedrich Steinert über die Besorgung<br />

der Postfuhrgeschäfte in Olbernhau<br />

05.12.1920 die letzte Postkutsche fuhr von Olbernhau nach Deutschneudorf.<br />

Letzter Postillion war Bruno Glöckner (nach Rolf<br />

Kästner fuhr Bruno Glöckner nur bis 1914)<br />

<strong>06</strong>.05.1920 Der Linienverkehr auf der Kraftpostlinie Olbernhau-Deutschneudorf<br />

wird mit einem 4-Zyl.-Bus mit 24 Sitzplätzen und<br />

einem einachsigen Anhänger aufgenommen<br />

15.08.1925 Die Kraftwagenlinien Olbernhau-Freiberg und Olbernhau-<br />

Sayda wurden eröffnet

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