Ausgabe 06/2010 - Sonderausgabe zum Stadtfest
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Seite 9 Olbernhauer Reiterlein - Amtsblatt der Stadt Olbernhau - <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>zum</strong> <strong>Stadtfest</strong> <strong>2010</strong><br />
1. Frage<br />
Herr Reuter, Sie haben mit Herrn<br />
Schiefner viele Jahre zusammengearbeitet.<br />
Was schätzten<br />
Sie besonders an seiner Tätigkeit?<br />
Antwort<br />
Als Leiter eines Holzspielwarenbetriebes<br />
habe ich von 1960<br />
bis 1976 in der Erzeugnisgruppe<br />
(EG) Holzspielwaren der damaligen<br />
VVB Spielwaren Sonneberg<br />
mit dem Leiter dieser EG Rudi<br />
Schiefner zusammengearbeitet.<br />
Ich schätzte Rudi Schiefner als<br />
hervorragenden Ökonomen<br />
und Fachmann. Rudi Schiefner<br />
achtete fachliches Können und<br />
Berufserfahrung stets mehr als<br />
belangloses opportunistisches Geschwätz.<br />
Rudolf Schiefner<br />
Foto: Werner Fröbel<br />
Nach der Eingliederung der Betriebe in größere Betriebseinheiten war<br />
ich ab 1976 Angestellter im Werk Blumenau des VEB VERO Olbernhau.<br />
Das Auftreten von Rudi Schiefner als Betriebsdirektor war stets<br />
korrekt und sachlich; besonders beeindruckte mich seine Bescheidenheit<br />
trotz seiner hohen Funktion.<br />
2. Frage<br />
Können Sie sich Herrn Schiefner auch unter heutigen Bedingungen als<br />
„Chef“ vorstellen?<br />
Antwort<br />
Ich bin überzeugt, dass sich Rudi Schiefner auch in der Marktwirtschaft<br />
bewährt hätte.<br />
Ich wünschte ihm aber einen überschaubaren Betrieb, keinen derartigen<br />
Koloss auf tönernen Füßen, wie es der VEB VERO Olbernhau<br />
zuletzt war mit 96 Betriebsstätten im gesamten Bezirk Karl-Marx-Stadt<br />
mit einem nicht mehr beherrschbaren Produktionssortiment an Spielwaren<br />
und Kunstgewerbeartikeln.<br />
3. Frage<br />
Gibt es Momente, an die Sie sich in der Zusammenarbeit nicht so gern<br />
erinnern?<br />
Antwort<br />
Als „Nicht-Insider“ des VEB VERO Olbernhau ist mir nicht bekannt,<br />
welche Gründe zur Ablösung von Rudi Schiefner als Betriebsdirektor<br />
führten. Ich empfi nde die Ablösung noch heute als fragwürdig und<br />
würdelos.<br />
Herr Reuter, besten Dank für unser Gespräch.<br />
Das Gespräch wurde geführt von Joachim Kreller, Arbeitsgruppe „Markante<br />
Olbernhauer im 20. Jahrhundert“.<br />
Dieses und weiteres Interessantes über die Olbernhauer Geschichte finden Sie in der Ausstellung:<br />
„Markante Olbernhauer des 20. Jahrhunderts“ (siehe Hinweis Seite 12)<br />
Arbeiten der IG „Olbernhauer Geschichte und Traditionen“<br />
Hartmuth Richter<br />
Die Interessengemeinschaft (IG)<br />
„Olbernhauer Geschichte und Traditionen“<br />
stellt sich vor:<br />
Unsere IG besteht seit einem Jahr. Im April 2008 fanden sich drei Olbernhauer<br />
Bürger zusammen, die ein gemeinsames Hobby haben – die<br />
Geschichte unserer Heimatstadt Olbernhau.<br />
Wir arbeiten mit dem umfangreichen Material im Olbernhauer Stadtarchiv.<br />
Vor allem mit der Sammlung des im Jahr 2007 verstorbenen<br />
Ortschronisten und Ehrenbürgers Werner Fischer. Aber auch mit den<br />
Archiven von Paul Roder und des „Erzgebirgischen General-Anzeigers“<br />
beschäftigen wir uns.<br />
Unsere Interessengemeinschaft hat sich folgende Ziele gestellt:<br />
- Wir beschäftigen uns mit der Geschichte der ursprünglichen Stadt<br />
Olbernhau (ohne Eingemeindungen nach 1937)<br />
- Durch Gespräche mit vielen älteren Bürgern unserer Stadt vertiefen<br />
wir unser Wissen.<br />
- Wir wollen unser Wissen an Kinder und Jugendliche weitergeben<br />
und pflegen daher den Kontakt mit den Olbernhauer Schulen.<br />
Seit Beginn unserer Arbeit beschäftigen wir uns mit der Erarbeitung<br />
einer Häuserchronik. Damit knüpfen wir an das Wirken von Werner Fischer<br />
an. Diese Arbeit wird einige Jahre in Anspruch nehmen.<br />
Zöblitzer Straße 1 (Amtshof)<br />
Ortslisten-Nummer: 5<br />
Baujahr: 1851<br />
„Michaelis 1764<br />
Johann George Eberhardt, Nadlermeister<br />
Erhält vom Reichsgrafen von Loß ein Fleckchen vom hiesigen<br />
Rittergute, gleich <strong>zum</strong> Eingange in der Büchsengasse, vor der herrschaftlichen<br />
Hintermühle und dem Pfarrgarten gelegen, geschenkt,<br />
zur Erbauung eines Hauses auf eigene Kosten. Confirmiert am<br />
1.7.1765.“<br />
29.08.1851 Conrad Christoph Frankenstein<br />
Kauft das Grundstück für 1270 Thaler<br />
Das alte Gebäude wird abgerissen und das Hotel<br />
in der heutigen Form errichtet<br />
13.07.1889 Karl Gustav Kluge kauft das Grundstück für<br />
37.500 Mark – Hotel Kluge<br />
16.11.1911 Minna Louise Knospe, geb. Kluge kauft das Grundstück<br />
– Hotel Amtshof<br />
bis 1960 Gaststätte und Hotel „Amtshof“,<br />
Inhaberin Minna Knospe<br />
ab 1960 HO-Gaststätte „Einheit“ und teilweise Hotel bis 1968<br />
ab 1968 In den Hotelzimmern werden Arbeitskräfte der<br />
HO untergebracht.<br />
ab ca. 1978 HO-Betriebsküche<br />
nach 1990<br />
seit 1998<br />
Asia Imbiss, Pizzaria<br />
Wohnungen, der Gastronomie-Bereich leerstehend<br />
Eigentümer Fam. Knospe<br />
Mit einem Vortrag und einer kleinen Ausstellung wollen wir anlässlich der<br />
750-Jahrfeier einen ersten Einblick in unsere geleistete Arbeit geben.<br />
Auch danach werden wir uns weiter mit diesem Projekt beschäftigen.<br />
Dankbar sind wir der Vielzahl von Bürgern unserer Stadt, die uns bereits<br />
mit Geschichtsdaten, Erinnerungen und Fotos unterstützt haben.<br />
Die Ausstellung wird während der gesamten Festwoche in der Diele des<br />
Tivoli zu sehen sein.<br />
Dieses und weiteres Interessantes über die Olbernhauer Geschichte finden Sie in der Ausstellung:<br />
„1. Ergebnisse der Häuserchronik von Olbernhau“ (siehe Hinweis Seite 12)