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Peroxisomen

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<strong>Peroxisomen</strong><br />

Morphologie, Funktion, Biogenese, Erkrankungen<br />

Christopher Horst Lillig SS11


<strong>Peroxisomen</strong><br />

• ubiquitär in allen Eukaryoten<br />

• 0.1 – 1 µM im Durchmesser<br />

• werden von einer einzelnen Lipiddoppelschicht umgeben<br />

• enthalten keine DNA und keine eigenen Ribosomen<br />

• müssen alle Proteine selektiv aus dem Cytosol improtieren<br />

• <strong>Peroxisomen</strong> aus unterschiedlichen Geweben/Zelltypen können<br />

sich beträchtlich in ihrer Ausstattung mit Enzymen<br />

unterscheiden<br />

• In manchen Organismen liegen spezialisierte <strong>Peroxisomen</strong> vor,<br />

z.B. Glyoxysomen in Pflanzen


Entdeckung der<br />

<strong>Peroxisomen</strong>


<strong>Peroxisomen</strong> - Entdeckung<br />

• In den 50er Jahren studierte C. de Duve den Mechanismus der<br />

Insulin Wirkung. Er reinigte das Enzym Glucose-6-Phosphatase<br />

mit Hilfe der Fraktionierung durch Zentrifugation aus der<br />

mikrosomalen Fraktion.<br />

• Um eine Verunreingung durch Saure Phosphatase<br />

auszuschließen, untersuchte er seine Fraktionen, konnte eine<br />

entsprechende Aktivität aber nicht finden.<br />

• Als er die eingefrorenen Fraktionen später noch einmal<br />

untersuchte, fand er überraschenderweise die Aktivität in der<br />

mitochondrialen Fraktion.<br />

• Als seine Zentrifuge defekt ware, wich er auf ein anderes Gerät<br />

aus, konnte die Aktivität hier aber nicht wiederfinden.


<strong>Peroxisomen</strong> - Entdeckung<br />

• de Duve fing an seine<br />

Mitochondriale Fraktionen<br />

in zwei Schritten zu<br />

separieren und entdeclte<br />

die Saure Phosphatayse<br />

und ander “Saure” Enzyme<br />

in der “leichten” Fraktion.<br />

Diese wurde später<br />

“Lysosomen” benannt.


<strong>Peroxisomen</strong> - Entdeckung<br />

• Später fand de Duve in der lysosomalen Fraktion das Enzym<br />

Uricase, das sich wesentlich von den anderen lysosoamalen<br />

Proteinen unterschied (pH Optimuim etc).<br />

• Mit Hilfe der neu entwickelten Dichtegradientenzentrifugation<br />

fand er eine neue Fraktion, in der sich u.a. Uricase, Catalase<br />

und D-Aminosäure Oxidasen befanden. Die neue Fraktion<br />

wurde daher <strong>Peroxisomen</strong> benannt.


<strong>Peroxisomen</strong> - Entdeckung<br />

The Nobel Prize in Physiology or Medicine<br />

1974<br />

Christian de Duve (1/3rd)<br />

"for their discoveries concerning the structural<br />

and functional organization of the cell"<br />

Nobel Lecture, December 12, 1974<br />

Exploring Cells with a Centrifuge


Struktur und<br />

Morphologie


<strong>Peroxisomen</strong> - Morphologie


<strong>Peroxisomen</strong>


<strong>Peroxisomen</strong><br />

crystalline<br />

inclusions<br />

crystalline<br />

and non-crystalline<br />

inclusions<br />

no<br />

inclusions


<strong>Peroxisomen</strong>


Das peroxisomale Proteom<br />

• Menschliche <strong>Peroxisomen</strong> enthalten ca. 90 Proteine<br />

• ca. 30 – 40 Proteine zeichnen für die Biogenese und den<br />

Proteinimport in Peroxismen verantwortlcih<br />

• ca. 50 metabolische Enzyme


Biochemie


Peroxisomes – Funktionen<br />

Was passiert in <strong>Peroxisomen</strong>?<br />

• Sauerstoff Metabolismus – Produktion und Abbau von<br />

Wasserstoffperoxid<br />

• Abbau langkettiger Fettsäuren (Beta Oxidation)<br />

• Fettsäure Alpha Oxidation<br />

• Plasmalogen Biosynthese<br />

• andere


Sauerstoff<br />

Metabolismus


Peroxisomes – Sauerstoff Metabolismus


<strong>Peroxisomen</strong> - Catalase<br />

• Catalasen werden von allen aeroben Lebensfromen gebildet.<br />

• Catalasen (EC 1.11.1.6) sind Häm-Proteine, welche die<br />

Umwandlung von Wasserstoffperoxid zu Wasser und<br />

molekularem Sauerstoff katalysieren.<br />

• 2H 2<br />

O 2<br />

-> 2H 2<br />

O + O 2


Fettstoffwechsel


<strong>Peroxisomen</strong> – Beta Oxidation<br />

(a) mitochondriale Beta Oxidation


<strong>Peroxisomen</strong> – Beta Oxidation<br />

(a) mitochondriale Beta Oxidation


<strong>Peroxisomen</strong> – Beta Oxidation<br />

(b) peroxisomale Beta Oxidation


Peroxisomale Alpha Oxidation


<strong>Peroxisomen</strong> – Plamalogen Biosynthese<br />

Was ist ein Plasmalogen?<br />

phospho lipid<br />

plasmalogen


Peroxisomes – Plasmalogen Biosynthese<br />

Was ist deren Funktion?<br />

• In Herz- und Nervengewebe, Hoden, und Niere entsprechen<br />

10-50% der Phospholipide Plasmalogenene<br />

• Plasmalogene schützen Memebranen gegen die schädlcihen<br />

Effekte von Singletsauerstoff<br />

• Fehlen oder eine Reduktion der Plamsalogen führt zu schweren<br />

Symptomen (s.u.)


<strong>Peroxisomen</strong> –<br />

Plasmalogen Biosynthese


<strong>Peroxisomen</strong> – Fettstoffwechsel-Übersicht


andere Reaktionen


D-Aminosäure und Purin Katabolismus


Biogenese


<strong>Peroxisomen</strong> – Die Pex Proteine


<strong>Peroxisomen</strong> - Teilung<br />

• <strong>Peroxisomen</strong> können durch Teilung<br />

amplifiziert werden


<strong>Peroxisomen</strong> - Segregation während der Zellteilung<br />

1. Vps1p: membrane fission<br />

2. actin/myosin: transport<br />

The Journal of Cell Biology |<br />

Volume 155, Number 6, 2001


<strong>Peroxisomen</strong> – Morphogenese<br />

• Peroxisomes können “sich selber” replizieren, was initial zu der<br />

Vermutung führte dass sie wie Mitochondrian frühen<br />

Endosymbionten entstammen.<br />

• Allerdings ist der peroxisomale Recycling Mechanismus (s.u.)<br />

homolog zum ER-associated degradation process (ERAD).


Peroxisomes – Evolution and morphogenesis<br />

(in brief)<br />

• For many years a lively discussion between two concepts took<br />

place:<br />

1. Growth and division<br />

2. The ER contribution


Until ...<br />

Heopfner et al. Cell, Vol. 122, 85–95, 2005<br />

• Yeast and human cells that lack the proteins Pex3 and Pex19<br />

do not contain peroxisomes<br />

• However, when re-introduced in -/- mutants these proteins<br />

induce the de-novo formation of peroxisomes


Until ...<br />

Heopfner et al.<br />

Cell, Vol. 122,<br />

85–95, 2005


<strong>Peroxisomen</strong> – Evolution<br />

(Gabaldón et al, 2006) have shown that<br />

most peroxisomal proteins (39–58%) are<br />

of eukaryotic origin, comprising all<br />

proteins involved in organelle<br />

biogenesis or maintenance.<br />

A significant fraction (13–18%),<br />

consisting mainly of enzymes, has an<br />

alpha­proteobacterial origin and<br />

appears to be the result of the<br />

recruitment of proteins originally<br />

targeted to mitochondria.


Proteinimport


Peroxisomale Targeting Sequenzen


Proteinimport


Proteinimport


Proteinimport – Pex5 shuttling


Transient pore hypothesis


Erkrankungen


Peroxisome biogenesis disorders<br />

(PBDs)<br />

• Zellweger syndrome spectrum<br />

– Zellweger syndrome (ZS)<br />

– neonatal adrenoleukodystrophy (NALD)<br />

– infantile Refsum disease (IRD)<br />

• rhizomelic chondrodysplasia punctata (RCDP)


Catalase Immunofluoreszenz Färbung in<br />

Fibroblasten eines ZS Patienten


Zellweger (cerebrohepatorenal) syndrome<br />

- clinical phenotype -<br />

• Vorkommen ca. 1:50,000<br />

• Meist im ersten Lebensjahr<br />

tödlich<br />

• Phänotyp Kopf/Gesicht:<br />

– senkrechte Überentwicklung des<br />

Kopfes<br />

– wenig ausgeprägte Nasenwurzel<br />

– kurzes Philtrum<br />

– flach und rechteckig wirkendes<br />

Gesicht<br />

– hohe, vorgewölbte Stirn<br />

– tief am Kopf sitzenden Ohren<br />

– bei neugeborenen Kindern großer<br />

noch nicht verknöcherter Bereich<br />

auf der Schädeldecke<br />

– wenig sichtbare Bewegungen der<br />

Gesichtsoberfläche


• großer Augenabstand,<br />

Schädigung der Augen und des<br />

Sehnervs<br />

• Cerebrale Zysten und verminderte<br />

Windungen (Microgyrie)<br />

• Neuronale Migrations Defekte<br />

• Myelinierungsdefekte<br />

• Verzögerte Entwicklung, schwere<br />

kognitive Behinderung<br />

• Ausgeprägte Muskelhypotonie<br />

(„floppy infant“), Probleme mit<br />

der Nahrungsaufnahme<br />

• Leberschädigungen<br />

• Multiystische Nierendysplasie<br />

• Herzfehler


• Unterentwicklung der<br />

Lunge<br />

• Fehlerhafte Ossifikation,<br />

verkürzte Oberarm und<br />

Oberschenkelknochen<br />

Diagnose:<br />

Hoher Gehalt an langkettigen<br />

Fettsäuren<br />

Vermindertes Plasmalogen (Acyl-<br />

CoA:DHAP-Transferase)<br />

Fehlen von Poeroxisomen in<br />

Fibroblasten und Hepatozyten<br />

Therapie: (-)


ALD<br />

• Progressive Hirnschädigung durch Schädigung des Myelin<br />

• häufigste From: X-linked ALD<br />

• 1:20,000 Männer<br />

• Frauen können eine milde Form entwickeln<br />

• Symptome:<br />

– Seizures<br />

– Ataxia<br />

– Nebennieren-Insuffizienz (Mangel and Corticosteroiden und<br />

Catecholaminen)<br />

• In einigen Formen Rüchenmarksbetonte Schädigungen (Schwäche<br />

und Lähmungen im Hüftbereich)


ALD: Fehlende Oxidation langkettiger Fettsäuren


(Lorenzo Odone, 1978-2008)

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