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Stoffanreicherung in der Vakuole nach dem Ionenfallenprinzip

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Behandlung: Bewährt haben sich als Anti-Malaria-Mittel Ch<strong>in</strong>ol<strong>in</strong>e, z.B. Chloroqu<strong>in</strong>. Es<br />

treten <strong>in</strong>zwischen Resistenzen auf, die neue Mittel erfor<strong>der</strong>ten, z.B. Amodiaqu<strong>in</strong>,<br />

Artemis<strong>in</strong><strong>in</strong><strong>der</strong>ivate o<strong>der</strong> die Gabe von Komb<strong>in</strong>ationspräparaten; an e<strong>in</strong>er Malaria-<br />

Schutzimpfung wird <strong>in</strong>tensiv gearbeitet.<br />

Die Plasmodien<br />

Plasmodien gehören zum Stamm <strong>der</strong> Apicomplexa (Ordnung Haemosporidia), die <strong>nach</strong> ihrem<br />

wichtigsten Merkmal, <strong>dem</strong> Apikalkomplex am vor<strong>der</strong>en Zellpol, benannt s<strong>in</strong>d. Wesentliche<br />

Bestandteile des Apikalkomplexes s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Conoid, von e<strong>in</strong>em Polr<strong>in</strong>g ausgehende<br />

Mikrotubuli, flaschenförmige Rhoptrien und Mikronemen. Rhoptrien s<strong>in</strong>d wohl<br />

enzymgefüllte Organellen, die die Penetration <strong>der</strong> Wirtszelle (Erythrocyten) ermöglichen.<br />

Plasmodien enthalten e<strong>in</strong>e komplexe reduzierte Plastide, die den Rest e<strong>in</strong>er „degenerierten“<br />

Rotalge darstellt. E muss sich zeigen, ob diese Eigenschaft e<strong>in</strong>en Ansatzpunkt zur Therapie<br />

bietet.<br />

Lebenszyklus<br />

Der Lebenszyklus von Plasmodium ist komplex (Abbildung 1). Die Protisten führen e<strong>in</strong>en<br />

Wirtswechsel zwischen e<strong>in</strong>em Wirbellosen (Anopheles ssp.)- und <strong>dem</strong> Menschen durch,<br />

wobei sexuelle Vermehrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mücke und asexuelle Vermehrung im Menschen<br />

stattf<strong>in</strong>det.<br />

Entwicklung im Menschen:<br />

Saugt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>fizierte Anopheles-Mücke (nur Weibchen) Blut, so gelangen mit <strong>dem</strong> Speichel<br />

sog. Sporozoiten <strong>in</strong> die Blutbahn. Sie befallen dann das Leberparenchym, <strong>in</strong><strong>dem</strong> sie durch<br />

rezeptorvermittelte Endocytose <strong>in</strong> die Zellen e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Der Apikalkomplex verschw<strong>in</strong>det,<br />

die Sporozoiten werden zu Trophozoiten. Sie ernähren sich vom Cytoplasma <strong>der</strong> Wirtszelle<br />

und vermehren sich durch multiple Teilungen, Schizogenie genannt.<br />

Es entstehen Merozoiten, die <strong>nach</strong> Lyse <strong>der</strong> Leberzellen <strong>in</strong>s Blut gelangen und dort die<br />

Erythrocyten durch e<strong>in</strong>e Art „erzwungene Endocytose“ befallen (Erythrocyten besitzen<br />

alle<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e Fähigkeit zur Endocytose). Der Parasit lebt <strong>in</strong> den Erythrocyten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

„parasitophoren <strong>Vakuole</strong>“ und kommt so mit <strong>dem</strong> Cytoplasma des Erythrocyten nicht <strong>in</strong><br />

Kontakt. Die Merozoiten verwandeln sich <strong>in</strong> Trophozoite und vermehren sich wie<strong>der</strong>um<br />

durch Schizogonie. Wenn die Erythrocyten platzen, werden die Merozoiten freigesetzt und<br />

können neue Erythrocyten <strong>in</strong>fizieren. E<strong>in</strong>ige Merozoiten können sich <strong>in</strong> Erythrocyten zu<br />

Makrogamonten und Mikrogamonten entwickeln.<br />

Plasmodium ernährt sich von Hämoglob<strong>in</strong>, wobei Häm <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nahrungsvakuole zu<br />

Hämozo<strong>in</strong> polymerisiert wird. Die Anhäufung von Hämozo<strong>in</strong> ist an braunen Bereichen zu<br />

erkennen. Ch<strong>in</strong>ol<strong>in</strong>e, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nahrungsvakuole angereichert werden, verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die<br />

Polymerisation von Häm, das <strong>in</strong> monomerer Form auf den Parasiten toxisch wirkt.

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