projektauftrag (final).pdf - OSCI
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Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1<br />
Datei projekt.fm Druck: 17.10.02 Stand: 17.10.02
Ausgangslage Seite 2<br />
1. KAPITEL: PROJEKTAUFTRAG<br />
1.1 Ausgangslage<br />
1.1.1 Das novellierte Melderechtsrahmengesetz<br />
Am 4. April 2002 wurde das Melderechtsrahmengesetz (MRRG) novelliert. Die Novellierung verfolgte unter anderem<br />
ausdrücklich das Ziel, die Nutzung neuer Medien zuzulassen, um Geschäftsprozesse des Meldewesens effizienter,<br />
effektiver und für die Kunden attraktiver anbieten zu können. Es wurden die erforderlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien geschaffen; gleichzeitig wurden<br />
unnötige Meldepflichten abgeschafft. Für die Umsetzung in Landesrecht stehen den Ländern zwei Jahre zur Verfügung.<br />
In der Begründung zur Novellierung des MRRG heißt es:<br />
In einem modernen, sich zunehmend zu einer Informationsgesellschaft entwickelnden Gemeinwesen bildet<br />
die Registrierung der Bevölkerung (Meldewesen) eine solide Basis für eine systematische und effiziente Organisation<br />
vieler zentraler gesellschaftlicher Funktionen. In diesem Sinne versteht sich das Melderecht als<br />
Informationssystem für eine Vielzahl von staatlichen Stellen über verwaltungsrelevante Daten der Einwohner.<br />
Mit Hilfe der von den Einwohnern erhobenen und in Melderegistern gespeicherten Daten können unterschiedlichste<br />
staatliche Aufgaben optimal erledigt werden, ohne dass der betroffene Einwohner im Zusammenhang<br />
mit der Durchführung der jeweiligen Aufgabe erneut in Anspruch genommen werden muss. Dies<br />
dient der Effizienz des Verwaltungshandelns, ist bürgerfreundlich und trägt überdies zur Kosteneinsparung<br />
in vielen Sektoren der öffentlichen Verwaltung bei.<br />
Damit dieser Anspruch eingelöst werden kann, müssen die Beziehungen zwischen dem Meldewesen und dessen<br />
Kunden untersucht und bezüglich ihrer Effizienz bewertet werden (siehe Bild 1-1 auf Seite 2). Vor allem aber wird<br />
es erforderlich sein, die vorhandenen EWO-Verfahren der Kommunen mit technischen Schnittstellen auszustatten,<br />
die eine möglichst medienbruchfreie Abwicklung der automatisierbaren Geschäftsvorfälle erlauben.<br />
Bild 1-1 Das Meldewesen und seine Kunden<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Ausgangslage Seite 3<br />
In der Begründung zur Novellierung des MRRG werden bezüglich der technischen Ausstattung keine Vorgaben gemacht.<br />
Bezüglich der Kosten wird ausgeführt:<br />
Bund und Ländern entstehen keine Kosten. Auf die Gemeinden (Meldebehörden) kommen Kosten für die<br />
Anschaffung und Bereitstellung der für die elektronischen Dienste benötigten Hard- und Software in derzeit<br />
nicht quantifizierbarer Höhe zu.<br />
Die Kosten werden vor allem durch die Anzahl der benötigten Schnittstellen bestimmt. Vorhandene EWO-Verfahren<br />
sind um Schnittstellen nach innen (zu anderen EWO-Verfahren zur Umsetzung der 1. BMeldDÜV) und nach außen<br />
(zu Bürgern und gewerblichen Kuden zur Realisierung der E-Bürgerdienste) zu erweitern. Das Melderechtsrahmengesetz<br />
kann hier keine Vorgaben machen, gibt aber Hinweise für Lösungsansätze:<br />
Die Ausgestaltung der einzelnen Verfahren, insbesondere die Schaffung technisch-organisatorischer Anforderungen<br />
an die Datensicherheit bei Internetauskünften, obliegt den Ländern. Sie wird von den Ergebnissen<br />
der zur Zeit durchgeführten Pilotprojekte abhängen, zum Beispiel Kundenorientierung durch Integration elektronischer<br />
Dienstleistungen für Bürger und Wirtschaft aus einer Hand in Bremen im Rahmen des im Jahre<br />
1998 vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie initiierten Städtewettbewerbs ME-<br />
DIA@Komm.<br />
Dies gilt insbesondere für Vorkehrungen gegen den unbefugten Zugriff auf das (duplizierte) Melderegister,<br />
die erforderliche Verschlüsselung der zu übermittelnden Daten und geeignete Inkassoverfahren.<br />
Das wirtschaftliche Potenzial technischer Lösungen ist durch die hohen Transaktionsvolumen zu erklären. Allein für<br />
das Bundesland Bayern kann man mit rund 1,2 Mio Rückmeldungen rechnen, die jedes Jahr in den Meldebehörden<br />
versandt oder empfangen werden. Davon finden rund 60% der Umzüge innerhalb des Bundeslandes, der Rest länderübergreifend<br />
statt.<br />
1.1.2 Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0<br />
Vom August 2001 bis März 2002 wurde das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 durchgeführt. Der KoopA–ADV beauftragte<br />
die <strong>OSCI</strong>–Leitstelle mit der Erstellung und bundesweiten Abstimmung eines Standardformats für den Nachrichtenaustausch<br />
im Meldewesen. Während des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 wurden folgende Ergebnisse produziert:<br />
• ein Datenmodell auf der Basis des DSMeld<br />
• Prozeßmodelle für die wichtigen Geschäftsvorfälle des Meldewesens (einfache Melderegisterauskunft, Rückmeldung<br />
und Fortschreibung des Melderegisters, diese sind im Bild 1-1 auf Seite 2 grün gekennzeichnet)<br />
• XML-Schema - Dateien für die Standard-Nachrichtenstrukturen der untersuchten Geschäftsvorfälle, die automatisiert<br />
aus dem Daten- und Prozessmodell generiert wurden<br />
• Eine umfangreiche Dokumentation dieser Ergebnisse. Sie enthält unter anderem eine vollständige Abbildung<br />
aller DSMeld-Elemente auf <strong>OSCI</strong>–XMeld-Objekte<br />
Zum Projektende haben die Gremien dargelegt, dass mit der Version 1.0 des <strong>OSCI</strong>–XMeld eine Grundlage geschaffen<br />
worden ist, die des Ausbaus bedarf. Der KoopA–ADV als Auftraggeber hat die Leitstelle gebeten, die Planungen<br />
für eine Folgeversion von <strong>OSCI</strong>–XMeld aufzunehmen. Diese Planung wird hiermit vorgelegt.<br />
1.1.3 Das Transportprotokoll <strong>OSCI</strong>–Transport<br />
Um die erhofften positiven Effekte eines automatisierten Datenaustauschs im Regelungsbereich der 1. BMeldDÜV<br />
erzielen zu können, ist auf zwei Ebenen Regelungsbedarf vorhanden:<br />
1. Vorgabe eines einheitlichen Nachrichtenformats für die Übermittlung der Inhaltsdaten.<br />
Hierfür wurde das Nachrichtenformat <strong>OSCI</strong>–XMeld entwickelt.<br />
2. Vorgabe eines einheitlichen technischen Verfahrens zur sicheren und vertraulichen Übermittlung der Rückmeldungen<br />
zwischen den Meldeämtern.<br />
Die <strong>OSCI</strong>–Leitstelle schlägt dafür das MEDIA@Komm-Ergebnis <strong>OSCI</strong>–Transport vor. <strong>OSCI</strong>–Transport bietet<br />
die erforderlichen Sicherheitsmechanismen, insbesondere die Quittungsmechanismen und Zeitstempel, um den<br />
Nachrichtenversand nachvollziehen zu können.<br />
Eine Vorgabe erfolgt in der 1. BMeldDÜV, deren Novellierung für Mitte 2003 erwartet wird. Inzwischen liegt ein erster<br />
Formulierungsvorschlag für deren Novellierung vor, er sieht für die Datenübertragung <strong>OSCI</strong>–Transport und <strong>OSCI</strong>–<br />
XMeld vor. Im Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 soll eine Vorstudie für die Umsetzung auf dieser Basis erarbeitet werden.<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Zielsetzung des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Seite 4<br />
1.2 Zielsetzung des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 hat das Ziel, hersteller- und produktunabhängige Lösungen zur Umsetzung<br />
des novellierten Melderechtrahmengesetzes zu erarbeiten. Durch eine Normierung des Datenaustausches<br />
wird Interoperabilität angestrebt. Projektergebnisse werden in einem offenen Prozess für die öffentliche<br />
Verwaltung der Ebenen Bund - Länder - kommunaler Bereich erstellt.<br />
Es ist ausdrücklich nicht das Ziel des Projektes, interne Prozesse auf Seiten der Meldeämter, innerhalb der EWO-<br />
Verfahren oder auf Kundenseite zu standardisieren. Vielmehr nehmen wir einen neutralen Standpunkt ein und untersuchen<br />
die Prozesse, die zwischen einem Dienstleister (Meldeamt) und seinen Kunden ablaufen, wie es im Bild<br />
Bild 1-1 auf Seite 2 gezeigt wird. Die zwischen diesen Parteien ablaufenden Prozesse und benötigen Protokolle<br />
sollen standardisiert werden, um durch Interoperabilität Kosten zu senken und Herstellerabhängigkeiten zu vermeiden.<br />
Der Normungsanspruch von <strong>OSCI</strong>–XMeld ist bundesweit. Wir beschränken uns auf bundeseinheitliche Regelungen<br />
und Prozesse, insbesondere das novellierte Melderechtsrahmengesetz (aber keine landesspezifischen Meldegesetze).<br />
Nur der bundeseinheitliche Teil des DSMeld wird untersucht, nicht die landesspezifischen Ergänzungen.<br />
Konkret werden folgende Ziele verfolgt:<br />
1. Das Protokoll <strong>OSCI</strong>–XMeld beschreibt Nachrichtenstrukturen für Geschäftsvorfälle des Meldewesens. Im Rahmen<br />
des Projektes soll <strong>OSCI</strong>–XMeld um zusätzliche Geschäftsvorfälle erweitert werden. Zur Bearbeitung dieses<br />
Teilziels wird die Arbeitsgruppe 1 eingerichtet, diese ist im Abschnitt 1.2.1 auf Seite 5 beschrieben.<br />
2. In einer Arbeitsgruppe 2 soll eine Vorstudie für die Umsetzung erstellt werden. Dies ist im Abschnitt 1.2.2 auf<br />
Seite 5 näher beschrieben.<br />
Außerdem werden an zwei Stellen “Nebenprodukte” weiterentwickelt, die im Rahmen des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld<br />
1.0 erstellt wurden und sich dort als nützlich erwiesen haben:<br />
1. Konzeption und Implementierung einer technischen Infrastruktur zur automatischen Generierung von XML-<br />
Schema und deren Dokumentation auf Basis von UML-Modellen. Im Rahmen von <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 wurden Prototypen<br />
entsprechender Komponenten entwickelt. Diese werden professionalisiert und im Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld<br />
1.1 produktiv genutzt werden, um die Ergebnisse XML-Schemata und deren Dokumentation automatisiert zu erzeugen.<br />
2. Weiterentwicklung und Pflege einer Datenbank für den DSMeld, die im Rahmen von <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 auf AC-<br />
CESS-Basis erstellt worden ist. Diese Datenbank bedarf einer konzeptionellen Überarbeitung, zudem müssen<br />
Veränderungen am DSMeld nachvollzogen werden.<br />
In dem folgenden Bild sind die identifizierten Teilaufgaben grafisch dargestellt.<br />
Bild 1-2 Teilaufgaben<br />
Diese Teilaufgaben werden in den folgenden Abschnitten genauer dargestellt.<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Zielsetzung des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Seite 5<br />
1.2.1 Erweiterung der Funktionalität (AG 1)<br />
Das Teilziel besteht in der Erweiterung der Funktionalität des Protokolls <strong>OSCI</strong>–XMeld durch Hinzunahme weiterer<br />
Geschäftsvorfälle. Folgende Geschäftsvorfälle sind bisher als Kandidaten für eine Untersuchung benannt worden:<br />
1. Die Um- und Anmeldung von Personen: §11<br />
a. An- und Ummeldung einer Einzelperson nach §11 MRRG in zwei Schritten:<br />
• im Bürger- oder Meldeamt, Online-Rückmeldung im Beisein des Kunden<br />
• Online An- oder Ummeldung durch den Kunden selbst (setzt die qualifizierte elektronische Signatur auf<br />
Kundenseite voraus).<br />
b. An- und Ummeldung von “normal strukturierte Familien”, bei denen alle Mitglieder dieser Gruppe gemeinsam<br />
und gleichzeitig von A nach B umziehen.<br />
Vor dem Hintergrund, dass nach unserem Kenntnisstand der Begriff “Familienverband” im melderechtlichen<br />
Sinne nicht definiert — oder nicht bundesweit, sondern spezifisch pro Bundesland definiert wurde — ist (und<br />
somit nicht sichergestellt ist, dass er bei allen Anwendern und in allen Bundesländern gleich verstanden<br />
wird), haben wir uns zur oben wiedergegebenen Formulierung entschlossen. Von einer Lösung wird erwartet,<br />
dass sie der 80/20 Regel genügt: es ist nicht unser Anspruch das zu Grunde liegende Problem vollständig<br />
und mit allen denkbaren Facetten zu lösen, sondern wir wollen uns auf den Regelfall konzentrieren.<br />
2. Datenübermittlungen der Meldeämter an andere Behörden nach §18 MRRG<br />
3. Datenübermittlungen der Standesämter an die Meldeämter. Dabei ist eine herstellerunabhängige Lösung anzustreben<br />
(als wichtige Verfahren sind AUTISTA und ELVIS bekannt).<br />
4. Weitere E-Bürgerdienste des Meldewesens. Dies können unter anderem sein:<br />
a. Das Anfordern von (Ersatz-) Dokumenten<br />
b. Online-Einrichten (oder: Beantragen) von Auskunfts- und Übermittlungssperren<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass es für die Modellierung der An- und Ummeldung bereits notwendig sein kann,<br />
bestimmte E-Bürgerdienste mit zu bedenken (zum Beispiel das Beantragen oder Einrichten von Auskunfts- oder<br />
Übermittlungssperren).<br />
Auf Basis der Arbeiten des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 haben wir eine erste grobe Einschätzung von Aufwand und<br />
erwartetem Nutzen einer Umsetzung dieser Kandidaten vorgenommen. Die Ergebnisse sind im Bild 1-4 auf Seite<br />
12 dargestellt. Es ergeben sich Prioritäten, die wiederum zu dem Phasenmodell im Abschnitt 1.3.1 auf Seite 9<br />
führen.<br />
1.2.2 Erarbeitung einer Vorstudie zur Umsetzung der Rückmeldung (AG 2)<br />
Im novellierten MRRG entfällt die Pflicht zur Abmeldung einer Bürgers (sofern der Umzug innerhalb Deutschlands<br />
stattfindet). Die Abmeldung bei der Wegzugsgemeinde erfolgt im Rahmen der Rückmeldung, die von der Zuzugsgemeinde<br />
an die Wegzugsgemeinde übermittelt wird. Um die Konsistenz der Melderegister zu wahren, muss die<br />
Rückmeldung zukünftig unverzüglich, spätestens drei Werktage nach der Anmeldung übermittelt werden. Dies soll<br />
möglichst auf automatisiert verarbeitbaren Datenträgern oder durch Datenübermittlung erfolgen.<br />
Der automatisierten Rückmeldung kommt schon aus ökonomischen Gründen eine besondere Bedeutung zu. Im<br />
Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 wurden daher die erforderlichen Nachrichtenstrukturen mit Priorität 1 untersucht und auch<br />
fertiggestellt.<br />
Neben der interoperablen Nachrichtenstruktur ergeben sich durch die automatisierte Rückmeldung aber auch weitergehende<br />
Herausforderungen an die kommunale DV-Landschaft. Insbesondere ist ein länderübergreifender Informationsverbund<br />
zwischen EWO-Verfahren einzurichten, denn bisher erfolgt die Datenübermittlung noch größtenteils<br />
per Briefpost.<br />
Es ist unstrittig, dass eine verbindliche Vorgabe für ein technisches Verfahren zur sicheren und nachvollziehbaren<br />
Übermittlung für Rückmeldungen zwischen Meldeämtern verschiedener Bundesländer erforderlich ist. Die Einigung<br />
auf einheitliche Verfahren muss sowohl die Nachrichtenformate, als auch die Übertragungsverfahren umfassen, ansonsten<br />
werden die erhofften positiven Effekte nicht eintreten.<br />
Es ist davon auszugehen, dass in der novellierten Fassung der 1. BMeldDÜV das Protokoll <strong>OSCI</strong>–Transport in Kombination<br />
mit <strong>OSCI</strong>–XMeld als verbindliche Vorgabe für die länderübergreifende elektronische Datenübertragung gemacht<br />
werden wird.<br />
Eine vom AK1 der Innenministerkonferenz eingerichtete Projektgruppe “Meldewesen” formuliert als realistisches<br />
Ziel:<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektorganisation Seite 6<br />
Die länderübergreifende Kommunikation zwischen den Meldebehörden sollte in einem Zeitraum von zwei<br />
Jahren nach Inkrafttreten der entsprechenden rechtlichen Vorschriften nur noch mittels elektronischer Datenübertragung<br />
erfolgen.<br />
Die darüber deutlich hinaus gehende Zielsetzung der interaktiven länderübergreifenden Anmeldung wird als mittelbis<br />
langfristige Vision formuliert.<br />
Die AG 2 hat das Ziel, eine Vorstudie für die Umsetzung der Rückmeldung auf Basis von <strong>OSCI</strong>–Transport und<br />
<strong>OSCI</strong>–XMeld zu erarbeiten, mit der diese Ziele erreicht werden können. Nach jetzigem Kenntnisstand ist davon auszugehen,<br />
dass es in manchen Bundesländern zum Aufbau von Clearingstellenkommen wird. Andererseits ist nicht<br />
damit zu rechnen, dass alle Meldeämter in allen Bundesländern an Clearingstellen angeschlossen sein werden.<br />
Mögliche Varianten, die sich alle mit <strong>OSCI</strong>–Transport realisieren lassen, sind in dem Bild 1-3 auf Seite 6 dargestellt.<br />
Bild 1-3 Mögliche Anbindungen von Meldeämtern<br />
In dem Umsetzungskonzept ist insbesondere der Aufbau einer PKI und eines Verzeichnisdienstes für die Sender<br />
und Empfänger der Rückmeldungen zu klären.<br />
1.2.3 Arbeitsgrundlagen<br />
Die folgenden Arbeitsgrundlagen sind für die strategischen Ziele und die inhaltlichen Lösungsvorschläge verbindliche<br />
Vorgaben:<br />
• Das novellierte MRRG in der Fassung vom 3. April 2002 inklusive der Begründung der Novellierung.<br />
• Die 1. und die 2. Bundesmeldedatenübermittlungsverordnung<br />
• Der DSMeld in der aktuellen Fassung<br />
• Die Ergebnisse des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0<br />
• Die Ergebnisse des Projektes <strong>OSCI</strong>–Transport in der Version 1.2<br />
1.3 Projektorganisation<br />
Die Projektorganisation entspricht der des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0, siehe auch Bild 1-5 auf Seite 13. Es werden<br />
folgende Gremien eingerichtet:<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektorganisation Seite 7<br />
Projektgremien<br />
Gremium Aufgabe Notwendige Kompetenz / Schematische Besetzung<br />
AG 1<br />
Erweiterung von <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 um neue Geschäftsvorfälle.<br />
Ggfs. Erweiterung des Informationsmodells.<br />
Erarbeitung der Prozessmodelle für die neuen<br />
Geschäftsvorfälle.<br />
Umsetzung der Ergebnisse in XML-Schema<br />
Definitionen.<br />
Zur Bearbeitung der anstehenden Aufgaben<br />
sind folgende Qualifikationen erforderlich:<br />
• Kenntnisse und Erfahrung über die Prozesse<br />
des Meldewesens und die einschlägigen<br />
gesetzlichen Normen.<br />
• Einschätzung der (wirtschaftlichen) Relevanz<br />
der Geschäftsvorfälle.<br />
• Vorkenntnisse aus den Modellierungstätigkeiten<br />
von <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 sind von Vorteil.<br />
Besetzung: Durch Fachleute des Meldewesens.<br />
In der Arbeitsgruppe soll ein Vertreter<br />
des“Pilotanwenders für die 2. BMeldDÜV” vertreten<br />
sein, wenn dieser Geschäftsvorfall im<br />
Rahmen dieses Projektes umgesetzt werden<br />
soll. Außerdem ggfs. Mitarbeiter des Verlags<br />
für Standesamtswesen, wenn konkret das Produkt<br />
AUTISTA untersucht werden soll.<br />
AG 2<br />
Erarbeitung einer Vorstudie für die Umsetzung<br />
der Rückmeldung auf Basis von <strong>OSCI</strong>–Transport.<br />
Vorschläge für den Aufbau / die Nutzung von<br />
PKI-Strukturen für die Rückmeldung.<br />
Folgende Kenntnisse sind gewünscht:<br />
• Kenntnisse und Erfahrungen in TESTA,<br />
Sphinx und / oder <strong>OSCI</strong>–Transport<br />
• Kenntnisse und Erfahrungen in DV-Landesnetzen.<br />
• Kenntnisse und Erfahrungen in Kryptografie<br />
und PKI-Strukturen<br />
• Kenntnisse und Erfahrungen in ggfs. bereits<br />
vorhandenen Strukturen der Vernetzung<br />
von EWO-Systemen in Landesnetzen.<br />
• Kenntnisse und Erfahrungen in datenschutzrechtlichen<br />
Fragestellungen<br />
Besetzung: Mitarbeiter aus IuK Referaten der<br />
Bundesländer. Mitarbeiter des BSI. Mitarbeiter<br />
aus Kommunal- oder Landesrechenzentren<br />
oder Datenzentralen, insbesondere solcher, die<br />
eine Implementierung auf Basis von <strong>OSCI</strong>–<br />
XMeld betreiben. <strong>OSCI</strong>–Leitstelle.<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektorganisation Seite 8<br />
Gremium Aufgabe Notwendige Kompetenz / Schematische Besetzung<br />
Abstimminstanz<br />
Qualitätssicherung der Ergebnisse<br />
Verantwortung für die Umsetzung der Projektergebnisse.<br />
Analog <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0:<br />
• Mitarbeiter aus Kommunal- oder Landesrechenzentren<br />
oder Datenzentralen, insbesondere<br />
solcher, die eine Implementierung<br />
auf Basis von <strong>OSCI</strong>–XMeld betreiben.<br />
• Vertreter von Herstellern von EWO-Verfahren<br />
• Melderechtsreferenten / Vertreter zuständiger<br />
Fachbehörden<br />
• Vertreter kommunaler Spitzengremien<br />
• (Sprecher der) Datenschutzbeauftragten<br />
• Sprecher des Arbeitskreises der Bürgerund<br />
Meldeamtsleiter<br />
Setzt strategische Ziele. (Auftraggeber!)<br />
Nimmt Projektergebnisse ab.<br />
Vertreter des KoopA–ADV<br />
Entscheidungsinstanz<br />
Projektleitung<br />
Formuliert den differenzierten Projektauftrag.<br />
Erstellt und pflegt die Projektdokumentation.<br />
Stellt die effektive Projektarbeit sicher.<br />
<strong>OSCI</strong>–Leitstelle mit externer Unterstützung<br />
(Methodenberatung)<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektorganisation Seite 9<br />
1.3.1 Projektphasen<br />
Wir planen folgende Projektphasen:<br />
Projektphasen<br />
Phase Funktionale Erweiterung Vorstudie für die Umsetzung<br />
Phase I<br />
Alle Vorgänge der An- und Ummeldung nach<br />
§11 MRRG. Zunächst die Anmeldung im Beisein<br />
des Kunden, anschließend die Online-Ummeldung.<br />
Betrachtung zunächst für<br />
Einzelpersonen, anschließend - soweit möglich<br />
- Erweiterung auf “normal strukturierte Familien”,<br />
die gemeinsam umziehen.<br />
Ergebnisdokument: Ein erweitertes Prozessmodell<br />
sowie daraus abgeleitete XML-<br />
Schema-Definitionen für die erforderlichen<br />
Nachrichten.<br />
Bestandsaufnahme der vorhandenen bzw. konkret<br />
geplanten technischen Infrastruktur für<br />
Rückmeldungen. Ableitung von Anforderungen<br />
an bei einer Umsetzung mittels <strong>OSCI</strong>–Transport<br />
und <strong>OSCI</strong>–XMeld.<br />
Ergebnisdokument: Vorstudie zu den Themen:<br />
• Organisationskonzept<br />
• Technikarchitektur<br />
Dabei sollen die technischen Komponenten<br />
- Clearingstelle / Datendrehscheibe /<br />
Kopfstelle<br />
- Verzeichnisdienst<br />
- public key Infrastructure (PKI)<br />
diskutiert und näher bestimmt werden.<br />
• Betriebskonzept<br />
Voschlag zum weiteren Vorgehen.<br />
Phase II<br />
Erweiterung um Geschäftsvorfälle der Datenübermittlung<br />
an andere Behörden (§18 Abs. 4<br />
MRRG).<br />
Ergebnisdokument: Erweitertes Prozessmodell<br />
sowie daraus abgeleitete XML-Schema-Definitionen<br />
für die erforderlichen Nachrichten.<br />
Phase III<br />
Datenübermittlung der Standesämter an Meldeämter,<br />
Betrachtung weiterer E-Bürgerdienste.<br />
Ergebnisdokument: Erweitertes Prozessmodell.<br />
XML-Schema-Definitionen für die Nachrichtestrukturen.<br />
1.3.2 Zeitbudget<br />
Unter Bezug auf die Erfahrungen des Projektes <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.0 planen wir pro Phase vier 1 jeweils zweitägigen<br />
Sitzungen der Arbeitsgruppen. Diese Sitzungen erfolgen in ca. 14-tägigem Rhythmus. Jede Phase wird mit je einer<br />
eintägigen Sitzung der Abstimm- und der Entscheidungsinstanz beendet.<br />
Daraus ergibt sich folgendes Zeitbudget pro Gremienmitglied:<br />
1. Die vierte Sitzung ist jeweils geplant als eine Redaktionssitzung zur Fertigstellung der Dokumente, die an die Abstimminstanz<br />
gegeben werden.<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektregularien Seite 10<br />
Zeitbudget<br />
Gremium Anforderung Aufwand in PT<br />
AG 1<br />
Pro Phase vier Sitzungen, jeweils zwei PT, somit 8 PT pro Phase.<br />
Drei Phasen: 24 PT<br />
24 PT<br />
AG 2<br />
Aufwand pro Phase 8 MT analog AG 1. Da es sich um eine Vorstudie<br />
mit begrenzter Eindringtiefe handelt, sehen wir nur eine Phase vor.<br />
8 PT<br />
Abstimminstanz Drei Sitzungen mit jeweils 1 PT zum Abschluss der Phasen. 3 PT<br />
Entscheidungsinstanz<br />
Analog Abstimminstanz<br />
3 PT<br />
Zu diesem Aufwand kommt die Kickoff Sitzung mit einem PT für jedes Gremienmitglied.<br />
Die angegebenen Zeiten sind Netto-Zeiten. Hinzu kommen Aufwände für die Vor- und Nachbereitung. Diese sind<br />
jedoch individuell unterschiedlich.<br />
1.3.3 Tagungsort<br />
Die Sitzungen der Gremien<br />
• Arbeitsgruppen 1 und 2, sowie der<br />
• Abstimminstanz<br />
finden im Hotel “Freizeit In” in Göttingen statt. Dieser zentral gelegene Tagungsort hat sich bewährt.<br />
Sitzungsort der Entscheidungsinstanz werden noch nicht festgelegt.<br />
1.4 Projektregularien<br />
1.4.1 Abnahme von Ergebnissen<br />
Zum Projektbeginn werden für die Projektphasen<br />
Termeine vereinbart, an denen Ergebnisse<br />
vorgelegt werden müssen (Meilensteine). Anschließend<br />
tagt zunächst die Abstimminstanz.<br />
Die Arbeitsergebnisse werden im Status draft<br />
vorgelegt und in Form von Thesen zusammengefasst.<br />
Über diese Thesen wird abgestimmt.<br />
Die Mitglieder der Abstimminstanz erhalten die<br />
Arbeitsergebnisse und die Thesen spätestens<br />
14 Tage vor Sitzungstermin.<br />
Während der Sitzungen werden die Arbeitsergebnisse<br />
und die Thesen kurz vorgestellt, anschließend<br />
diskutiert. Über die vorgelegten<br />
Thesen wird abgestimmt, die einfache Mehrheit<br />
ist ausreichend. Abwesende stimmberechtige<br />
Mitglieder der Abstimminszanz werden als “Zustimmung”<br />
gezählt.<br />
Die Abstimminstanz hat das Recht, Arbeitsergebnisse<br />
wieder an die Arbeitsgruppe zurückzuweisen.<br />
Ansonsten werden Ergebnisse in<br />
den Status proposal versetzt.<br />
Dann tagt anschließend die Entscheidungsinstanz.<br />
Sie nimmt die Arbeitsergebnisse zu den Meilensteinen ab und bestimmt über den weiteren Projektverlauf.<br />
Entscheidungen werden einstimmig getroffen. Ergebnisse, die von der Entscheidungsinstanz abgenommen wurden,<br />
erhalten den Status <strong>final</strong>.<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektregularien Seite 11<br />
Von den Sitzungen wird jeweils ein Ergebnisprotokoll erstellt.<br />
1.4.2 Finanzierung<br />
1. Die Finanzierung der <strong>OSCI</strong>–Leitstelle sowie der externen Mitarbeiter im Rahmen der (Teil-) Projektleitung der<br />
beiden Arbeitsgruppen erfolgt aus Mitteln des Bundesprojektes MEDIA@Komm durch die Firma bremen online<br />
services.<br />
2. Alle weiteren Kosten werden von den jeweiligen Gremienmitgliedern selbst getragen. Dazu gehören insbesondere<br />
Reisekosten sowie die Kosten für die Hotelübernachtung (inklusive einer Tagungspauschale) und die Verpflegung.<br />
1.4.3 Veröffentlichung der Projektergebnisse<br />
Ergebnisse der Arbeitsgruppe 1 (Erweiterung der Funktionalität) werden zu einer neuen Version des Protokolls<br />
<strong>OSCI</strong>–XMeld führen. Wie alle <strong>OSCI</strong> - Teilergebnisse ist auch <strong>OSCI</strong>–XMeld öffentlich verfügbar. Nachdem die Entscheidungsinstanz<br />
diese Ergebnisse in den Status FINAL versetzt hat, werden sie unter anderem über die Web-<br />
Adresse www.osci.de allen interessierten Stellen zugänglich sein. (Dokumente im Status draft oder proposal sind<br />
projektintern und werden nicht nach Außen gegeben).<br />
Über den Umgang mit anderen Projektergebnissen entscheidet der Auftraggeber ( = die Entscheidungsinstanz).<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektregularien Seite 12<br />
Bild 1-4 Portfolio<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen
Projektregularien Seite 13<br />
Bild 1-5 Projektorganisation<br />
Das Projekt <strong>OSCI</strong>–XMeld 1.1 Version 1.0 Final <strong>OSCI</strong> - Leitstelle, Bremen