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R1301 Besondere Formen der Osteoporose.pdf - OSTAK

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Script – <strong>R1301</strong> DVO Spezialkurs – 26.01.2013 – Bad Pyrmont<br />

Die Knochenbiopsie bei osteologischen Fragestellungen –<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

Lektion 10 – Priv.-Doz. Dr. med. Mathias Werner<br />

Die Knochenbiopsie (Beckenkammbiopsie) stellt eine zusätzliche diagnostische Methode<br />

im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Osteoporose</strong>-Diagnostik und bei <strong>der</strong> Diagnostik metabolischer<br />

Osteopathien dar. Sie ermöglicht die histologische Beurteilung <strong>der</strong> Spongiosastruktur, <strong>der</strong><br />

endostalen Umbauaktivität und des Verhältnisses von mineralisiertem Knochen zu<br />

nichtmineralisiertem Osteoid. Zusätzlich wird das Knochenmark untersucht, so dass auch<br />

Aussagen zu hämatologischen Fragestellungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitigen<br />

Markraumverän<strong>der</strong>ungen erfolgen.<br />

Voraussetzungen für eine osteopathologische Bearbeitung einer Beckenkammbiopsie sind<br />

ein ausreichend langer Anteil an zusammenhängend beurteilbarer Spongiosa (mindestens<br />

10 mm) möglichst ohne entnahmebedingte mechanische Artefakte (Klinik) und die<br />

Bearbeitung mittels unentkalkter Präparation, Kunststoffeinbettung und Hartschnitt-<br />

Technik (Pathologie). Voraussetzungen für die differentialdiagnostische Interpretation <strong>der</strong><br />

histologischen Befunde sind die Mitteilung relevanter anamnestischer Angaben, <strong>der</strong><br />

Laborparameter des Kalzium-, Phosphat- und Vitamin-D-Stoffwechsels (ggf. auch des<br />

Parathormons) und <strong>der</strong> Medikation (Klinik).<br />

Osteopathologische Befunde von Beckenkammbiopsien sind bei folgenden<br />

Fragestellungen hilfreich:<br />

- Osteopathien mit multifaktorieller Genese, z. B. <strong>Osteoporose</strong> mit begleitendem Vitamin-<br />

D-Mangel<br />

- Beurteilung des Ausmaßes einer Mineralisationsstörung<br />

- endokrine Osteopathien einschließlich renaler Osteopathie, sekundärer und primärer<br />

Hyperparathyreoidismus<br />

- medikamentös induzierte Osteopathien (z. B. Steroid-Medikation, Antiepileptika)<br />

- Frakturen ohne adäquates Trauma bei normaler Knochendichte<br />

- Knochenmasseverlust bei jungen Patienten<br />

- ungewöhnlicher Verlauf bzw. Behandlungseffekt<br />

- zusätzliche hämatologische bzw. onkologische Fragestellung<br />

(Für die Beurteilung lokalisierter Befunde, z. B. Morbus Paget, verzögerte Frakturheilung,<br />

Differentialdiagnose von metastasenverdächtigen Verän<strong>der</strong>ungen, sind gezielte<br />

Materialentnahmen aus dem radiologisch verän<strong>der</strong>ten Skelettabschnitt notwendig. Solche<br />

Biopsien erlauben in <strong>der</strong> Regel aber keine Aussagen zur allgemeinen Spongiosastruktur,<br />

weil diese durch einen lokalisierten Prozess überlagert ist.)<br />

Kompetenz /\ Wissen /\ Netzwerke Seite 17 von 17

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