Telepathie Ausrüstung Ausbildung - Euroriding
Telepathie Ausrüstung Ausbildung - Euroriding
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Kommentar<br />
Diplompsychologe Eberhard Bauer, Leiter der Abteilung<br />
„Beratung und Information“ am Freiburger Institut für<br />
Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V.:<br />
Der Begriff <strong>Telepathie</strong> stammt aus dem Griechischen<br />
und heißt wörtlich übersetzt Fern-Leiden.<br />
Er wird seit über 100 Jahren in der parapsychologischen<br />
Forschung verwendet und<br />
bezeichnet hier eine direkte mentale Übertragung<br />
psychischer Inhalte (z. B. Empfindungen,<br />
Gefühle, Stimmungen oder Gedanken) von einem<br />
Menschen auf einen anderen außerhalb<br />
oder neben der üblichen Sinneskanäle. Deshalb<br />
spricht man auch populär von dem „Sechsten<br />
Sinn“. Aus entsprechenden Fallsammlungen<br />
geht hervor, dass telepathische Vorkommnisse<br />
hauptsächlich an emotionale Krisensituationen<br />
geknüpft sind und sich zwischen Menschen abspielen,<br />
die gefühlsmäßig eng miteinander verbunden<br />
sind. Eine Mutter, die plötzlich – von<br />
einer unerklärbaren Unruhe getrieben – von einem<br />
Abendkonzert nach Hause eilt und ihr<br />
Kleinkind gerade vor dem Ersticken rettet, wäre<br />
ein solches Beispiel.<br />
Es gibt verschiedene Techniken, um das Phänomen<br />
der Gedankenübertragung unter kontrollierten<br />
Bedingungen zu untersuchen. Ein<br />
Standard-<strong>Telepathie</strong>experiment läuft folgender-<br />
maßen ab: Eine Versuchsperson<br />
fungiert als Sender, eine<br />
andere als Empfänger. Beide befinden sich in<br />
zwei getrennten, akustisch abgeschirmten Räumen.<br />
Der Empfänger hat die Aufgabe, Eindrükke<br />
von einem ihm unbekannten Zielobjekt zu<br />
erhalten, das der Sender ihm durch <strong>Telepathie</strong><br />
zu „übertragen“ versucht. Dieses Zielmaterial,<br />
das der Sender betrachtet, kann aus Bildern,<br />
Dias oder kurzen Videoszenen bestehen, die<br />
vorher zufällig ausgewählt wurden. Die Eindrücke<br />
(Bilder, Gefühle, Assoziationen), die der<br />
Empfänger bekommt, werden aufgezeichnet.<br />
Nach Abschluss des <strong>Telepathie</strong>versuchs hat der<br />
Empfänger die Aufgabe, unter einer Gruppe von<br />
vier Zielbildern (unter denen sich das tatsächlich<br />
„übermittelte“ befindet) dasjenige auszuwählen,<br />
das seiner Meinung nach am ehesten<br />
mit seinen Eindrücken und Assoziationen übereinstimmt.<br />
Anstelle der Zufallsquote von 25%<br />
werden bei solchen Versuchen mitunter Trefferquoten<br />
bis zu 35% und mehr erzielt – ein Ergebnis,<br />
das bei einer entsprechenden Anzahl<br />
von Einzelversuchen statistisch signifikant aus-<br />
fällt. Allerdings sind positive <strong>Telepathie</strong>-Ergebnisse<br />
nicht auf Kommando wiederholbar. Dies<br />
ist einer der Gründe dafür, warum solche Befunde<br />
in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit<br />
bis heute umstritten sind.<br />
Wenn nun sog. Tierkommunikatoren behaupten,<br />
sie könnten sich mit ihren Hunden über<br />
Bälle und Hamburger und Fahrten an den<br />
Strand, mit ihren Hauskatzen über Religion und<br />
Politik unterhalten (so Amelia Kinkade), so hat<br />
diese „Kommunikation“ mit der Arbeitshypothese<br />
„<strong>Telepathie</strong>“ (wie oben beschrieben) herzlich<br />
wenig zu tun. Es ist viel wahrscheinlicher,<br />
dass es sich dabei um ein Beispiel für einen<br />
Versuchsleiter-Erwartungs-Effekt handelt. Bekannt<br />
ist die Geschichte eines dressierten<br />
Zirkuspferdes aus dem Jahre 1907, das als der<br />
„Kluge Hans“ in die Annalen der Experimentalpsychologie<br />
eingegangen ist. Dieses Pferd<br />
konnte angeblich rechnen, in dem es das jeweilige<br />
Aufgabenresultat mit der entsprechenden<br />
Hufschlagszahl signalisierte. Eine Expertenkommission<br />
aus Psychologen fand schließlich<br />
heraus, dass das Tier die Rechenleistungen nur<br />
erbringen konnte, wenn dem Versuchsleiter das<br />
Ergebnis bekannt war. Es reagierte auf winzige<br />
visuelle Signale des Pferdebesitzers, die diesem<br />
gar nicht bewusst waren.<br />
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