Telepathie Ausrüstung Ausbildung - Euroriding
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Turniersport<br />
Schlammschlacht mit Kultfaktor<br />
Als deutscher Besucher-Neuling<br />
ist man schier überwältigt<br />
von dem Flair, den diese Veranstaltung<br />
– das schwerste Militaryturnier<br />
der Welt – ausstrahlt.<br />
Bereits an der Mietwagenstation<br />
in London wurden wir gefragt,<br />
ob wir wohl auch nach<br />
Badminton wollten. Offenbar<br />
hatten schon etliche Kunden<br />
vor uns das selbe Ziel genannt.<br />
Die Anfahrt zum Turnierplatz<br />
war perfekt organisiert, obwohl<br />
am Samstag über 250.000 Zuschauer<br />
(!) ins Gelände strömten.<br />
Schon im Auto konnte<br />
man über den eigens eingerichteten<br />
Radiosender „Radio<br />
Badminton“ Liveberichte, Kommentare<br />
und Ergebnisse mitverfolgen.<br />
Auf dem Turnierplatz wurden<br />
Ohrhörer angeboten, die eine<br />
permanente Information per<br />
Radio ermöglichten. Das Wetter<br />
zeigte sich leider typisch<br />
englisch und des Schlammes<br />
konnte man ohne Gummistie-<br />
Sieg für William Fox-Pitt<br />
Seinen ersten Sieg beim berühmtenVier-Sterne-Vielseitigkeitsturnier<br />
in Badminton<br />
feierte der Brite William Fox-<br />
Pitt mit Tamarillo. Mit -70,4<br />
Punkten landete der amtierendeMannschafts-Europameister<br />
und letztjährige<br />
Luhmühlen-Sieger vor dem<br />
Neuseeländer Andrew Nicholson,<br />
der in diesem Jahr zum<br />
20. Mal eine Prüfung in Badminton<br />
beenden konnte, mit<br />
Lord Killinghurst (-75,0). Die<br />
Britin Marie Louise „Bumble“<br />
<strong>Euroriding</strong>-Geschäftsführer<br />
Mathias Raschat besuchte das<br />
internationale Turnier Badminton<br />
in England. Dort erlebte er ein<br />
Veranstaltungsflair, das in<br />
Deutschland seinesgleichen sucht.<br />
fel unmöglich Herr werden,<br />
doch die Veranstaltung tröstete<br />
über die schlechten Wetterbedingungen<br />
spielend hinweg.<br />
Für Deutschland undenkbar<br />
war das Umfeld der familienfreundlichen<br />
Veranstaltung.<br />
Der Turnierplatz bot eine Vielzahl<br />
an Ständen mit Spielsachen,<br />
Bekleidung, Jagd-, Angelund<br />
Reitausrüstung, Handwerkserzeugnissen,<br />
Geldautomaten,<br />
Karussells für jung und alt sowie<br />
Speisen aller Art.<br />
Mittels eines Großbildschirmes<br />
konnte man während der gesamten<br />
Veranstaltung Bilder<br />
aus dem Stadion bzw. von der<br />
Geländestrecke verfolgen.<br />
Auf dem „Scoreboard“ wurden<br />
laufend die Zwischenergebnisse<br />
mitgeschrieben und ein eigener<br />
Badminton-Shop brachte<br />
Merchandising-Artikel an<br />
den Reiter.<br />
Bereits an den Dressurtagen war<br />
die Stimmung nicht mit dem<br />
zu vergleichen, was wir sonst<br />
aus der Dressurszene kennen.<br />
Thomas mit dem zwölfjährigen<br />
The Psephologist, die zum<br />
zweiten Mal in Badminton am<br />
Start war, kam auf Platz drei<br />
(-77,8). Die Favoriten taten<br />
sich in diesem Jahr etwas<br />
schwer - so beendete Fox-Pitt<br />
beispielsweise den Ritt mit<br />
seinem ersten Pferd Moon<br />
Man nach einer zweifachen<br />
Verweigerung und auch die<br />
zweifache Europameisterin<br />
Pippa Funnell kam mit ihren<br />
beiden Pferden nichts ins Ziel.<br />
fn-aktuell<br />
Applaus, Pfiffe, Jubelrufe! Während<br />
der Ritte wurden auf zwei<br />
großen Anzeigetafeln die Noten<br />
aller Richter für die jeweils<br />
zuvor gezeigte Lektion angezeigt.<br />
Das ermöglichte dem Zuschauer<br />
den direkten Vergleich<br />
einzelner Lektionen von verschiedenen<br />
Reitern und erhöhte<br />
den Unterhaltungswert dieser<br />
Teilprüfung.<br />
Der Samstag bot mit dem Geländetag<br />
den Höhepunkt der<br />
Veranstaltung. Auffällig im<br />
Vergleich zu Deutschland war,<br />
dass man an jedem Hindernis<br />
gute Sicht auf die Reiter hatte.<br />
Die Zuschauer zogen von<br />
Sprung zu Sprung und boten<br />
somit den Nachfolgenden immer<br />
binnen kürzester Zeit die<br />
Möglichkeit, direkt bis zur Absperrung<br />
vor zu rücken und<br />
hautnah am Geschehen teilzunehmen.<br />
Badminton ist ein Beispiel dafür,<br />
dass man Reitsport – selbst<br />
die Vielseitigkeitsprüfungen –<br />
familiengerecht und attraktiv<br />
vermarkten kann. Hier können<br />
sich deutsche Veranstalter viele<br />
Anregungen mitnehmen.<br />
M. Raschat<br />
EURORIDING 13<br />
Foto: Uhlenbrok