Telepathie Ausrüstung Ausbildung - Euroriding
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Jugendseite<br />
Probleme auf dem<br />
Weg zur Weide?<br />
Unterm Sattel geht euer vierbeiniger Freund prima?<br />
Schön – aber benimmt er sich auch auf dem Weg zur<br />
Weide? Manche Pferde scheinen dabei das Wort „Gehorsam“<br />
zu vergessen. Da wird gezerrt und gehampelt<br />
und auf der Koppel flitzen sie gleich los und keilen wie<br />
verrückt aus. Gibt es dagegen ein Rezept? Na klar...<br />
Befolgt unsere Tipps und euer Pferd wird sich bald<br />
besser benehmen!<br />
„Guck mal, wie friedlich die grasen!“ Die<br />
meisten Spaziergänger denken, auf der<br />
Weide steckten die Pferde nur die Nasen<br />
ins Grün. Tatsächlich geht es in der Herde<br />
jedoch oft hoch her. Da gibt es Störenfriede,<br />
die andere von der Tränke verjagen und<br />
Angsthasen, die jeder Rangelei aus dem<br />
Weg gehen. Aber einem Pferd gegenüber<br />
zeigen alle gutes Benehmen: dem Leitpferd!<br />
Es ist der Boss der Herde. In der<br />
Wildnis führt es sie zur Wasserstelle oder<br />
zu neuen Futterplätzen. Und bei einem<br />
Angriff gibt es die Fluchtrichtung an.<br />
Bist du Leitpferd?<br />
Benimmt sich dein Pferd an der Hand wie<br />
ein Rüpel, dann hast du aus seiner Sicht<br />
gar nichts zu sagen. Genau das ist der<br />
Knackpunkt. So wie dich dein Pferd vom<br />
Sattel aus als Chef anerkennt, so musst du<br />
auch am Boden sein „Leitpferd“ werden,<br />
ganz egal, wo ihr euch gerade aufhaltet.<br />
Weißt du, wie du das hinkriegst? Indem<br />
du es erst mal lehrst, still zu stehen.<br />
Stell es am durchhängenden Strick auf,<br />
halte ihm die Gerte vor und gibt das Kommando<br />
„Steh!“. Wenn ein Bein vor ruckt,<br />
tipp dagegen und achte darauf, dass es das<br />
wieder zurück zieht. Das klappt anfangs<br />
nur wenige Sekunden, denn dein Pferd<br />
kann sich noch nicht lange konzentrieren.<br />
Aber bald kannst du die Übung auf einige<br />
Minuten ausdehnen.<br />
Beim Führen achtest du ab heute darauf,<br />
dass dein Pferd niemals mit dem Kopf vor<br />
deine Schulter gerät. Es darf dich weder<br />
überholen, noch sich an dich drängeln<br />
oder betteln Bei seinem Leitpferd auf der<br />
Weide würde es das niemals wagen!<br />
Es reicht, wenn du daran denkst, wann immer<br />
du dein Pferd führst. Wichtig: Du<br />
darfst ab sofort keine Ausnahmen dulden,<br />
auch wenn so ein „Spaziergang“ anfangs<br />
länger dauert und auch anstrengender ist<br />
als sonst. Dein Pferd wird nämlich testen<br />
wollen, wie ernst es dir mit deiner Leitpferd-Rolle<br />
ist. Lass es sofort stillstehen,<br />
wenn es sich daneben benimmt. Bleib aber<br />
ruhig dabei und schrei nicht wütend herum.<br />
So begreift es bald, dass du ein fairer<br />
Boss bist.<br />
Tipps für die Weide<br />
Auf dem Weg zur Weide nimm eine Gerte<br />
mit. Die hältst du deinem Pferd, wenn es<br />
14 EURORIDING<br />
zu eilig werden will, vor die Nase. Oder<br />
schick es mit dem schlenkernden Führstrick<br />
zurück. Noch ein Trick: Füttere ihm<br />
etwas Kraftfutter vorm Hinausbringen.<br />
Dann ist die Gier nicht so groß! Manche<br />
Pferde sind am Weidetor kaum zu bremsen.<br />
Sobald das Halfter ausgezogen ist, rasen<br />
sie – nach allen Seiten auskeilend –<br />
davon. Gefährlich wird's, wenn dich dabei<br />
ein Huf trifft! Auch diese Unart lässt<br />
sich mit Stillsteh-Übungen ausräumen.<br />
Wende dein Pferd hinterm Weidetor mit<br />
dem Kopf zum Tor. Lass es still stehen und<br />
zieh ihm das Halfter aus. Während es noch<br />
wartet, gehst du schon wieder hinaus ...<br />
Jetzt erst darf es zu seinen Kameraden!<br />
Manchmal drängelt sich auch die ganze<br />
Hier ist Konsequenz gefragt: Wenn du deinem Pferd so eine Pause gönnen willst, zeig ihm<br />
deutlich, dass es jetzt in Ruhe fressen darf. Während des Führens hat sich dein Pferd<br />
jedoch nicht nach den grünen Halmen zu bücken oder zu drängeln, sondern folgsam neben<br />
dir her zu gehen! Foto: B. Uhlenbrok<br />
Herde um dich und bettelt um Leckerchen.<br />
Gefährlich wird's, wenn sie dann aus Futterneid<br />
nacheinander austreten. Also:<br />
Nimm niemals Leckereien mit. „Bewaffne“<br />
dich lieber mit einer Longierpeitsche und<br />
halte die Herde mit schlängelnden Peitschenbewegungen<br />
auf Abstand. Viele Probleme<br />
lassen sich mit einer Weideschleuse<br />
lösen. Das ist ein Viereck aus Federstäben<br />
und Breitbandlitze direkt hinterm Weidetor.<br />
In diese „Schleuse“ führst du dein<br />
Pferd, wenn du es holst oder bringst. Dann<br />
kannst du in Ruhe das Haupttor öffnen<br />
und schließen, ohne dass dein Pferd los<br />
stürmen oder andere Pferde sich herandrängeln<br />
können.<br />
Christine Lange