Lebenszyklusorientierte Betriebskostenkennzahlen für ein ...
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Facility Management im Krankenhaus<br />
Facility Management<br />
Bei <strong>ein</strong>er Gesamtbetrachtung rückt der Lebenszyklus-Ansatz auch bei Bauten des Gesundheitswesens<br />
immer mehr in den Vordergrund. Die Notwendigkeit zur Wandlung und<br />
Fähigkeit zur leichten baulich-technischen Anpassung von Krankenhäusern wird zunehmen;<br />
dabei wird es maßgeblich auf die Qualität der Wandlungsfähigkeit von Krankenhäusern<br />
ankommen. Die Nutzung des Krankenhausgebäudes ist zeitlich betrachtet die längste<br />
Phase des Lebenszyklus. Eine Studie der GEFMA zeigt, dass im Krankenhausbereich die<br />
Betriebskosten bereits nach wenigen Jahren die Erstellungskosten überschreiten. Durchschnittlich<br />
machen die jährlichen Betriebskosten ca. 26 Prozent der Erstellungskosten aus.<br />
Die Betriebskosten sind erheblich höher als bei anderen Immobilienarten (Bürogebäude<br />
oder Verwaltungsgebäude). Deswegen sollte vor allem bei Krankenhäusern der spätere Betrieb<br />
bereits ausreichend bei der Planung und dem Bau berücksichtigt werden.<br />
Ein Grundproblem der öffentlichen Krankenhäuser ist das duale Finanzierungsprinzip.<br />
Die Investitionskosten werden von den Bundesländern und die laufenden Betriebskosten<br />
von den Krankenkassen finanziert. Dadurch fehlt bei konventionellen Projekten häufig der<br />
Anreiz zur Umsetzung des Lebenszyklus-Ansatzes. Zusätzlich nimmt die Komplexität der<br />
baulichen, technischen und medizintechnischen Anlagen weiter zu und die Innovationzyklen<br />
werden kürzer. Dies erfordert <strong>ein</strong>en ganzheitlichen Ansatz, um <strong>ein</strong>erseits Kosten zu senken<br />
und anderseits die Anlagen im Betrieb zu optimieren.<br />
Der ganzheitliche Grundgedanke des Lebenszyklus wird bei <strong>ein</strong>em ÖPP-Projekt berücksichtigt.<br />
Einem privaten Partner werden im Rahmen der Ausschreibung die Leistungsbestandteile<br />
Planung, Bau/Sanierung, Finanzierung und Betrieb <strong>ein</strong>schließlich Instandhaltung<br />
und Instandsetzung übertragen. Hierfür wird dem privaten Partner <strong>ein</strong> Leistungsentgelt<br />
über die gesamte Vertragslaufzeit gezahlt, das i. d. R. durch <strong>ein</strong> anreizorientiertes Bonus-<br />
Malus-System flankiert wird. Dadurch wird sichergestellt, dass sämtliche Leistungen über<br />
den Lebenszyklus <strong>ein</strong>es Projektes in die <strong>ein</strong>heitliche und zentrale Verantwortung übergeben<br />
werden.