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Lebenszyklusorientierte Betriebskostenkennzahlen für ein ...

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50<br />

Kennzahlensystem<br />

Anforderungen an Kennzahlensysteme<br />

on. Aktualität ist <strong>ein</strong> weiteres Kriterium mit hoher Priorität. Die Basisdaten der Kennzahlen<br />

müssen annähernd denselben Aktualitätsgrad aufweisen wie die Kennzahlen selbst, um die<br />

Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Das Kriterium der Objektivität verlangt die realitätsgenaue<br />

Abbildung der Ergebnisse. Insofern dürfen k<strong>ein</strong>e Veränderung bzw. Be<strong>ein</strong>flussungen<br />

der Ergebnisse seitens des Messenden erfolgen. Das Stabilitäts-Kriterium erfüllt <strong>ein</strong>e<br />

Kennzahl nur dann, wenn unter gleichen Bedingungen zahlreiche Messungen durchgeführt<br />

werden und dabei immer das gleiche Ergebnis erzielt wird. Automatisierbarkeit bedeutet<br />

in diesem Zusammenhang <strong>ein</strong>e Möglichkeit der EDV-technischen Erhebung der Daten, um<br />

den Aufwand zu minimieren und damit auch gleichzeitig Messfehler zu vermeiden. Erst<br />

durch die Automatisierbarkeit der Kennzahlen ist <strong>ein</strong> effizientes Immobiliencontrolling<br />

möglich. Das Kriterium der Wirtschaftlichkeit sollte vor der Entwicklung von Kennzahlen<br />

und Kennzahlensystemen beachtet werden. Das heißt, dass bei der Konzeption darauf geachtet<br />

werden soll, dass der Aufwand für die Erhebung möglichst gering und in <strong>ein</strong>em ausgewogenen<br />

Verhältnis zum Nutzen steht. Als letztes Kriterium ist die Flexibilität zu nennen.<br />

Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass bei <strong>ein</strong>er Veränderung der Umweltbedingungen<br />

das Kennzahlensystem nicht funktionsunfähig werden darf. 44<br />

6.2.2 Krankenhausspezifische Anforderungen an das Kennzahlsystem<br />

Schon seit langem wird versucht, bei Spezialimmobilien die Kosten für das Facility Management<br />

unter<strong>ein</strong>ander zu vergleichen. Für <strong>ein</strong>ige Spezialimmobilien ist dies aufgrund<br />

nutzungsspezifischer Gegebenheiten <strong>ein</strong>facher als für andere. So ist beispielsweise die Erfassung<br />

und der Vergleich von Betriebs- und Nutzugskosten für Büro- oder Verwaltungsgebäude<br />

relativ trivial, da die Nutzung und somit die Ausstattung über das gesamte Gebäude<br />

betrachtet größtenteils relativ homogen ist. Somit lassen sich für <strong>ein</strong>zelne Betriebs-, Instandhaltungs-<br />

und Dienstleistungsleistungen Kosten innerhalb des Gebäudes, jedoch auch<br />

zwischen <strong>ein</strong>zelnen Gebäuden und unterschiedlichen Standorten über <strong>ein</strong>en Bezugswert,<br />

z. B. € pro Quadratmeter, vergleichen. Im Gegensatz hierzu sind in den Krankenhäusern die<br />

Nutzungsspezifika meist unterschiedlich, sodass <strong>ein</strong> Vergleich innerhalb der Krankenhausimmobilie<br />

zwischen den <strong>ein</strong>zelnen Nutzflächen und besonders <strong>ein</strong> Vergleich der FM-Kosten<br />

zwischen unterschiedlichen Krankenhäusern schwerfällt. Die <strong>ein</strong>zelnen Nutzflächen <strong>ein</strong>es<br />

Krankenhauses sind aufgrund der mannigfaltigen Nutzungsspezifika entsprechend unterschiedlich<br />

baulich und technisch ausgestattet. Angefangen von Verwaltungsflächen über<br />

Patientenzimmer, Untersuchungs- und Behandlungsbereiche bis hin zum OP-Trakt steigen<br />

die Anforderungen an die Nutzflächen und somit an die dazugehörige technischen Ausrüstungen<br />

und Ausstattungen. Aus diesem Grund steigen dementsprechend auch die Betriebsund<br />

Instandhaltungskosten.<br />

Hinzu kommt die Inhomogenität der Datenlage hinsichtlich der Facility Management-<br />

Dienstleistungen in den <strong>ein</strong>zelnen Krankenhäusern. Auch die Befragung der Krankenhäuser<br />

hat aufgezeigt, dass die immobilien- und dienstleistungsbezogenen Daten- bzw. Kostenwerterfassung<br />

von Krankenhaus zu Krankenhaus sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Einige<br />

Krankenhäuser erfassen lediglich Kosten nach den Vorgaben der Krankenhausbuchfüh-<br />

44 Vgl. Immobilien-Benchmarking, Ziele, Nutzen, Methoden und Praxis, T. Reisbeck, L. Schöne, München, 2006,

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