Wirtschaftsfaktor Kultur - Paz-extra.de
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Phæno<br />
9<br />
Wissenschaftsmuseum bringt Millionenumsatz in die Stadt<br />
Das phæno mel<strong>de</strong>t: Mission erfüllt<br />
<strong>Kultur</strong> ist, wie <strong>de</strong>r ganz<br />
Mensch lebt.“ Die Worte<br />
Bertold Brechts könnten<br />
auch von Dr. Wolfgang Guthardt<br />
stammen, wenn er danach gefragt<br />
wird, ob das von ihm geführte<br />
phæno eine <strong>Kultur</strong>stätte<br />
ist. Das Wissenschaftsmuseum<br />
<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art bil<strong>de</strong>t in<br />
seinen Augen eine Facette <strong>de</strong>s<br />
kulturellen Lebens ab und hat<br />
mittlerweile die Aufgabe erfüllt,<br />
die ihm bei <strong>de</strong>r Gründung vor<br />
sechs Jahren zugedacht war. Das<br />
Science-Center, das Jugendliche<br />
und Erwachsene gleichermaßen<br />
anzieht und einlädt zum Experimentieren,<br />
hebt das Image <strong>de</strong>r<br />
Stadt. Es stärkt <strong>de</strong>n weichen<br />
Standortfaktor, verkörpert für<br />
Guthardt die Innovationskraft<br />
und Lebensfreu<strong>de</strong> in Wolfsburg.<br />
Messen ließen sich diese Werte<br />
zwar nicht, aber nach seinem<br />
Empfin<strong>de</strong>n habe das phæno „das<br />
Klima in dieser Stadt sehr stark<br />
zum Positiven beeinflussst“<br />
– gemeinsam mit an<strong>de</strong>ren Einrichtungen.<br />
So sei Wolfsburg <strong>de</strong>r<br />
Ein Wun<strong>de</strong>rwerk: <strong>de</strong>r „Markrokosmos“<br />
von Mark Bischof.<br />
„zu Unrecht bestehen<strong>de</strong>“ Ruf <strong>de</strong>r<br />
grauen Maus entrissen wor<strong>de</strong>n.<br />
Wie sehr das Haus mit seiner<br />
beson<strong>de</strong>ren Architektur und <strong>de</strong>r<br />
Wissenschaft zum Anfassen bei<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaft ankommt, zeigen<br />
ihm auch die vielen Firmenveranstaltungen,<br />
die bun<strong>de</strong>sweit<br />
gebucht wer<strong>de</strong>n. 12 000 Gäste<br />
kommen dieses Jahr allein auf<br />
Einladung eines Unternehmens.<br />
Aber <strong>de</strong>r Geschäftsführer und<br />
Stiftungsvorsitzen<strong>de</strong> kann auch<br />
Zahlen sprechen lassen. Immer<br />
mehr Leute fahren die Rolltreppe<br />
hoch in die Ausstellung.<br />
In diesem Jahr wer<strong>de</strong>n etwa<br />
275.000 Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene<br />
ins phæno strömen, das<br />
zweitbeste Ergebnis hinter <strong>de</strong>m<br />
Boomjahr nach <strong>de</strong>r Eröffnung<br />
(300.000). Und die Gäste bringen<br />
Geld mit. Laut einer Studie<br />
<strong>de</strong>r Ostfalia-Hochschule lassen<br />
die Besucher knapp 5,7 Millionen<br />
Euro in <strong>de</strong>r Stadt, dazu kommen<br />
2,2 Millionen Umsatz im phæno.<br />
Diese „Umwegrentabilität“<br />
belege die Rolle <strong>de</strong>s Museums<br />
als <strong>Wirtschaftsfaktor</strong>, so Guthardt.<br />
18,60 Euro gibt je<strong>de</strong>r<br />
Tagesgast durchschnittlich in<br />
<strong>de</strong>r Stadt aus, die Übernachtungsgäste<br />
sogar 81 Euro. Und<br />
Wolfsburg entwickelt sich zum<br />
touristischen Ziel: Mehr als<br />
ein Drittel <strong>de</strong>r phæno-Besucher<br />
reist mehr als 100<br />
Kilometer an. 63 000 Übernachtungen<br />
generiert <strong>de</strong>r<br />
wissenschaftliche Abenteuerspielplatz,<br />
<strong>de</strong>r darüber<br />
hinaus Arbeitsplätze<br />
geschaffen hat. 62 Vollzeitstellen<br />
sind es allein<br />
im phaneo, weitere 78<br />
Vollzeitstellen wer<strong>de</strong>n<br />
laut Studie so in <strong>de</strong>r<br />
Stadt gesichert. $<br />
Technik zum Anfassen: phæno-Chef Dr. Wolfgang Guthardt.<br />
Info<br />
phæno hat einen an <strong>de</strong>r Murmel<br />
So etwas gibt es nur in Wolfsburg: In einer Son<strong>de</strong>rausstellung<br />
entführt das phæno seine Besucher ab <strong>de</strong>m 10. Dezember in die<br />
Welt <strong>de</strong>r Kugelbahnen. Das Spektrum reicht von einzigartigen kinetischen<br />
Kunstwerken bis hin zu faszinieren<strong>de</strong>n Mitmachstationen.<br />
Insgesamt wer<strong>de</strong>n 50 Exponate gezeigt. Ob zur spielerischen<br />
Erforschung physikalischer Gesetzmäßigkeiten, zur Schulung <strong>de</strong>r<br />
räumlichen Wahrnehmung o<strong>de</strong>r zum Erproben <strong>de</strong>r eigenen Motorik<br />
– Kugelbahnen üben eine ganz beson<strong>de</strong>re Faszination aus<br />
und fin<strong>de</strong>n sich in vielen Kin<strong>de</strong>rzimmern, dann meistens liebevoll<br />
Murmelbahn getauft. „Eine <strong>de</strong>rartige Zusammenstellung hat es<br />
noch nicht gegeben“, so Direktor Dr. Wolfgang Guthardt. Bis zum<br />
nächsten August rollen fallen, tru<strong>de</strong>ln, kreisen und rotieren die<br />
Kristallkugeln in Wolfsburg.