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Ausgabe November 2010 - Januar 2011 - Website Pfarramt Kirchvers

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Die Nacht ist vorgedrungen<br />

3<br />

Der Dichter unseres heutigen Liedes,<br />

welches wir betrachten wollen,<br />

heißt Jochen Klepper und das Lied<br />

trägt den Titel „Die Nacht ist vorgedrungen“,<br />

ein Adventlied.<br />

Von Jochen Klepper, seiner Familie,<br />

ihrem Leid und ihrer Verzweiflung,<br />

aber auch von ihrem schier unverrückbaren<br />

Gottvertrauen möchte<br />

ich heute berichten.<br />

Zunächst lassen wir die Strophen 1<br />

und 2 (in dem Evangelischen Gesangbuch<br />

auch unter der Nummer<br />

16 zu finden) zu uns sprechen:<br />

1. Die Nacht ist vorgedrungen,<br />

der Tag ist nicht mehr fern.<br />

So sei nun Lob gesungen<br />

Dem hellen Morgenstern!<br />

Auch wer zur Nacht geweinet,<br />

der stimme froh mit ein.<br />

Der Morgenstern bescheinet<br />

Auch deine Angst und Pein.<br />

2. Dem alle Engel dienen,<br />

Wird nun ein Kind und Knecht.<br />

Gott selber ist erschienen<br />

Zur Sühne für sein Recht.<br />

Wer schuldig ist auf Erden,<br />

Verhüll nicht mehr sein Haupt.<br />

Er soll errettet werden,<br />

Wenn er dem Kinde glaubt.<br />

Wir kennen gewiss alle diese Nächte,<br />

die nicht enden wollen.<br />

Z. B. nach einer Operation: Schmerzen<br />

plagen uns, wir können nicht<br />

einschlafen. Wir drehen uns von<br />

einer Seite auf die andere. Oder<br />

vielleicht können wir das auch nicht<br />

und müssen auf dem Rücken liegen.<br />

Die Zeit schleicht unendlich<br />

langsam, will und will nicht vergehen.<br />

Wir schauen auf das beleuchtete<br />

Ziffernblatt des Weckers auf<br />

dem Nachttisch; wieder erst eine<br />

halbe Stunde vergangen. Die Gedanken<br />

kreisen, aber nichts macht<br />

richtig Sinn. Vielleicht dösen wir<br />

kurz ein, um dann angstvoll aufzuschnellen.<br />

Das Herz rast, der Puls<br />

geht zu schnell. Ein Blick durchs<br />

Fenster, fahles Dunkelgrau. Wann<br />

kommt endlich der Morgen? Wir<br />

schauen voll Sehnsucht, ob nicht<br />

doch schon ein erstes Zeichen der<br />

Morgendämmerung zu erspähen ist<br />

… Endlich: „Die Nacht ist vorgedrungen,<br />

der Tag ist nicht mehr<br />

fern.“ Wir hören erste Schritte auf<br />

dem Gang und Geräusche einer erwachenden<br />

Betriebsamkeit in der<br />

Küche, die Motorengeräusche auf<br />

dem Hof. Bald wird jemand unser<br />

Zimmer betreten, der Morgen ist<br />

da, ein neuer Tag.<br />

„Auch wer zur Nacht geweinet, der<br />

stimme froh mit ein“.

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