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GLAUBENSBOTE - Pfarre Zell am Ziller - Zell

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ZILLERTALER<br />

<strong>GLAUBENSBOTE</strong><br />

<strong>Pfarre</strong> <strong>Zell</strong> und Gerlos aktuell!<br />

Seliger Engelbert<br />

Impressum: <strong>Pfarre</strong> <strong>Zell</strong> <strong>am</strong> <strong>Ziller</strong>, f. d. I. verantwortlich: Dekan <strong>Pfarre</strong>r I. Steinwender; Eigendruck<br />

Pbb 6280 <strong>Zell</strong>/<strong>Ziller</strong>, 04A035499 K<br />

NR. 56 Jubiläum Maria Rast September/07/2009<br />

Inhalt<br />

Feste/Termine<br />

Geleitwort 2<br />

Die goldenen S<strong>am</strong>stage 3<br />

Bettinas Kommentar 4<br />

350 Jahre Maria Rast 6<br />

Heilige Edith Stein 8<br />

<strong>Pfarre</strong>rwechsel in Gerlos 10<br />

Kinderblatt 11<br />

Taufen in <strong>Zell</strong> 12<br />

Kinderrätsel 14<br />

Goldene Priesterjubiläen 15<br />

Buchtipp 16<br />

Buchtipp/Bücherei 17<br />

Kommunionempfang 18<br />

Radio Maria / KTV 19<br />

Der Neid 20<br />

Sprüche 22<br />

Termine 23<br />

Benefizkonzert 24<br />

Di. 22. Sep. 20.00 Uhr<br />

Benefizkonzert für Radio<br />

Maria i. d. Pfarrkirche<br />

Fr. 25. Sep. 20.00 Uhr KBW<br />

Vortrag "Christenverfolgung<br />

heute" im Gemeindesaal<br />

Do. 1. Okt. 14.00 Uhr<br />

205. Monatswallfahrt<br />

Goldene S<strong>am</strong>stage in MR<br />

Am 03., 10. und 17. Okt.<br />

Hl. Messen um 04.00 Uhr,<br />

05.00 Uhr und 08.00 Uhr<br />

Sa.03. Okt. 09.00 Uhr<br />

Eröffnung der Jubiläumsausstellung<br />

in Maria Rast<br />

So. 04. Okt.<br />

Rosenkranzsonntag mit<br />

Rosenkranzprozession<br />

So. 11. Okt. Bezirkserntedankfest<br />

der Landjugend<br />

So. 18. Okt. Weltmissionssonntag,<br />

10.00 Uhr<br />

Erntedankfest in R<strong>am</strong>sau<br />

Sa. 24. Okt. 08.00 Uhr<br />

Danksagers<strong>am</strong>stag<br />

Liebe Gläubige der <strong>Pfarre</strong>n <strong>Zell</strong> und Gerlos! Liebe Gäste!<br />

Diese Ausgabe, die erstmals in Farbe erscheint, ist besonders dem Jubiläum 350 Jahre Maria Rast gewidmet, das bei<br />

den goldenen S<strong>am</strong>stagen gefeiert werden soll. In großer Freude über die vielen Chöre in unserer <strong>Pfarre</strong> darf ich herzlich<br />

einladen zum Benefizkonzert für Radio Maria <strong>am</strong> 22. September in der Pfarrkirche <strong>Zell</strong> sowie zum Bildungswerkvortrag<br />

von „Kirche in Not“ zum Thema „Christenverfolgung heute“ <strong>am</strong> 25. September im Gemeindesaal.<br />

Mit den Wünschen für eine gesegnete Zeit und mit Euch in der Freude <strong>am</strong> Glauben verbunden, grüßt<br />

Euer Dekan:<br />

PS: Ganz besonderen Dank für die Unterstützung der Bausteinaktion Radio Maria, (Sendeanlage <strong>Ziller</strong>tal) die bisher<br />

fast 11.000 Euro ergeben hat. Weitere Spenden sind erbeten auf das Kto der Raika <strong>Zell</strong> <strong>am</strong> <strong>Ziller</strong>, 27.029, BLZ 36360.


Seite 02<br />

Geleitwort September 2009<br />

Liebe Gläubie der <strong>Pfarre</strong>n <strong>Zell</strong> und Gerlos!<br />

Liebe Gäste!<br />

Diese Septemberausgabe<br />

kommt<br />

etwas verspätet.<br />

W i r h a b e n<br />

mittlerweile einen<br />

Farbdrucker für<br />

den Glaubensboten<br />

und für<br />

w e i t e r e<br />

Druckerfordernisse<br />

angekauft und<br />

einige Zeit gebraucht, die Bedienungsanleitung<br />

zu studieren. Bei dieser Aufgabe ist uns Martin<br />

Wierer, ein sehr versierter Computerfachmann,<br />

behilflich. Ihm sei hier schon besonders gedankt.<br />

Nach dieser Neuinstallation werden wir<br />

darangehen, das Lay-out noch zu verbessern,<br />

d<strong>am</strong>it wir dann ein optimales Leserservice bieten<br />

können.<br />

Gleichzeitig ist Pfarrgemeinderätin und<br />

Religionslehrerin Elisabeth Jäger in<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit einem Fachmann dabei,<br />

eine Homepage zu erstellen. Diese wird etwa<br />

Anfang Oktober unter pfarre.zell.at einsehbar<br />

sein.<br />

Diese Ausgabe ist teilweise schon eine<br />

Vorausschau auf den Oktober, den<br />

Rosenkranzmonat. Der Rosenkranzmonat möge<br />

uns helfen, mit Maria Christus ganz nahe zu sein,<br />

um aus dieser Nähe den Glauben in der Welt<br />

froh, lebendig und erfüllt zu leben. So möchte<br />

ich besonders einladen, in diesem Monat das<br />

Rosenkranzgebet besonders zu pflegen, allein<br />

oder bei den vielen öffentlichen Gelegenheiten in<br />

unseren Kirchen oder im Altenheim. Besonders<br />

einladen möchte ich auch zur alljährlichen<br />

Rosenkranzprozession, die wir heuer <strong>am</strong> 4.<br />

Oktober begehen.<br />

Mit den goldenen S<strong>am</strong>stagen feiern wir heuer<br />

auch ein Jubiläum 350 Jahre Wallfahrt in<br />

Maria Rast. Daher möchte ich einladen, die drei<br />

goldenen S<strong>am</strong>stage heuer in besonderer<br />

Dankbarkeit zu feiern. Aus diesem Anlass haben<br />

Bürgermeister Wartelsteiner und Vizebürgermeister<br />

und Pfarrgemeinderat Friedrich<br />

Dornauer eine „Jubiläumsausstellung“<br />

initíiert. Im alten Schulhaus beim Eingang nach<br />

Maria Rast wird der Maler Rudolf Heinz im<br />

Erdgeschoß einen besonderen Raum mit der<br />

Geschichte von Maria Rast bzw. der<br />

Wallfahrtsgeschichte gestalten. Am ersten<br />

goldenen S<strong>am</strong>stag, also <strong>am</strong> 3. Oktober wird es<br />

nach der 08.00 Uhr Messe, also gegen 09.00 Uhr<br />

eine feierliche Eröffnung dieses Schauraumes<br />

geben. Im Anschluss daran gibt es für ALLE im<br />

Mesnerhaus eine Jause, die von Pfarrgemeinderätin<br />

Rosa Schragl, Katechistin Rieser<br />

Susanne, Ortsbäuerin Kröll Susanne, Helga<br />

Wartelsteiner und weiteren Helferinnen<br />

bereitgestellt wird. Ich möchte schon jetzt dazu<br />

ganz besonders einladen. Es werden keine<br />

schriftlichen Einzeleinladungen ausgesandt.<br />

Friedrich Dornauer wird mit seinem Sohn<br />

Christian in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Redaktion<br />

des Glaubensbotens eine Broschüre erstellen,<br />

die einen Einblick in die Baugeschichte, in das<br />

Heiligtum Maria Rast selbst, in das geistliche<br />

Leben heute, die Verwendung des Mesnerhauses<br />

und die goldenen S<strong>am</strong>stage geben soll. Die<br />

Broschüre wird dann im Ausstellungsraum sowie<br />

in unseren Kirchen zur Entnahme aufliegen.<br />

Der Monat Oktober ist auch die Zeit, um<br />

besonders für die Ernte zu danken. Die<br />

Dankbarkeit ist es, die den Menschen frei und<br />

froh macht und das Zus<strong>am</strong>menleben der<br />

Menschen bereichert. Heuer haben wir die<br />

besondere Ehre, dass die Landjugend des<br />

Bezirkes Schwaz in unserer <strong>Pfarre</strong> das<br />

Bezirkserntedankfest im Rahmen einer<br />

Feldmesse und eines Umzuges abhält. Darüber<br />

freuen wir uns besonders und ich lade schon jetzt<br />

zur Mitfeier ein. Darüber hinaus feiern wir<br />

natürlich die örtlichen Erntedankfeste in Gerlos<br />

(So, 4. Oktober), in R<strong>am</strong>sau (So, 18. Okt) und in<br />

<strong>Zell</strong> <strong>am</strong> Danksagers<strong>am</strong>stag (24. Okt.).<br />

So wünsche ich uns allen, dass der Oktober mit<br />

dem Schwerpunkt Marienverehrung, goldene<br />

S<strong>am</strong>stage und der Dankbarkeit unser<br />

Glaubensleben bereichern möge.<br />

Euer Dekan<br />

.................................................................................................<br />

PS: Vermieter oder Privatpersonen, die eine E-mail-<br />

Adresse haben und jeden Freitag die Gottesdienstordnung<br />

zugemailt bekommen möchten, brauchen<br />

nur ihre Adresse der <strong>Pfarre</strong> mitteilen. Es wäre auch ein<br />

besonderes Service für Gäste.<br />

Adresse der <strong>Pfarre</strong>: pfarretheresia@aon.at


Seite 03<br />

Jubiläum September 2009<br />

Die goldenen S<strong>am</strong>stage<br />

Die drei goldenen S<strong>am</strong>stage, die jeweils nach dem<br />

Fest des heiligen Erzengels Michael (29. September)<br />

gefeiert werden, haben in der <strong>Pfarre</strong> <strong>Zell</strong> <strong>am</strong> <strong>Ziller</strong><br />

eine lange Tradition, die es auch noch an einigen<br />

anderen Orten gibt. An diesen S<strong>am</strong>stagen feiern wir<br />

in der Walfahrtskirche Maria Rast jeweils um 04.00<br />

Uhr, um 05.00 Uhr und um 08.00 Uhr eine Heilige<br />

Messe. Ab 03.30 Uhr und während der Heiligen<br />

Messen ist jeweils Beichtgelegenheit.<br />

Der S<strong>am</strong>stag als der siebte Schöpfungstag wurde<br />

schon in frühen Zeiten der Kirche und wird auch heute<br />

noch in besonderer Weise dem Gedächtnis Mariens<br />

gewidmet. Dies wird auch in Maria Rast so gehalten,<br />

wo wir jeden S<strong>am</strong>stag um 08.00 Uhr eine Heilige<br />

Messe feiern.<br />

Über die Entstehung der „goldenen S<strong>am</strong>stage<br />

Über die Entstehung der goldenen S<strong>am</strong>stage gibt es<br />

keine ganz sicheren Erkenntnisse, jedoch einige<br />

besondere Hinweise. Schon <strong>am</strong> Anfang des 14.<br />

Jahrhunderts ist eine „goldene Messe“ in der<br />

sogenannten Meinwoche, der Woche nach Michaeli<br />

(29. September) in Hildesheim bezeugt. Das Fest des<br />

Heiligen Erzengels Michael ist ein wichtiger Termin<br />

im bäuerlichen Lebensablauf. Er markiert das Ende<br />

der Feldarbeit und den Beginn der herbstlichwinterlichen<br />

Arbeiten im Haus. Mit diesem Termin<br />

wird auch Erntedank und der Almabtrieb verbunden.<br />

Für die Ursprünge der drei „goldenen S<strong>am</strong>stage“ gibt<br />

es mehrere Ansichten. Eine besagt, dass Kaiser<br />

Ferdinand III. (1636-1657) die „goldenen S<strong>am</strong>stage“<br />

aus eigenem Antrieb auf Grund eines Gelübdes oder<br />

auf Grund einer von der seligsten Jungfrau ihm<br />

gemachten Offenbarung mit Gutheißung der Bischöfe<br />

eingeführt habe. Eine andere Version besagt, die drei<br />

„goldenen S<strong>am</strong>stage“ gingen auf eine Begebenheit mit<br />

einem Taglöhner zurück, der <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag nach dem<br />

Aveläuten die Mäharbeit einstellte und erst <strong>am</strong><br />

Montag nach dem Englischen Gruß wieder<br />

weitergearbeitet habe. Dafür sei er mit einem<br />

Goldstück, das er auf der Wiese gefunden habe,<br />

belohnt worden.<br />

Die drei „goldenen S<strong>am</strong>stage heißen auch so, weil sie<br />

von vielen frommen Gläubigen durch die<br />

Glaubenspraxis besonders geheiligt wurden und daher<br />

goldenen Wert erlangten, weil dadurch viel Gutes<br />

erwirkt und viele Gnaden erlangt wurden. Besondere<br />

Bedeutung wurde diesen Tagen von den Almleuten<br />

gegeben, die um diese Zeit wieder ins Tal k<strong>am</strong>en und<br />

erstmals wieder die Sakr<strong>am</strong>ente der Buße und des<br />

Altares empfangen konnten. So können diese<br />

S<strong>am</strong>stage mit dem Almabtrieb, Erntedank, Schluss des<br />

b ä u e r l i c h e n A r b e i t s j a h r e s , l e t z t e<br />

Wallfahrtsgelegenheiten verbunden werden. Dazu<br />

kommt noch das Totengedenken, da Maria als<br />

mächtigste Sterbepatronin verehrt wird, die uns mit<br />

ihrem mütterlichen Beistand hilft, im Todesk<strong>am</strong>pf<br />

christlich bestehen zu können und so eine glückselige<br />

Sterbestunde zu erlangen.<br />

Besondere Intentionen für die Feier der goldenen<br />

S<strong>am</strong>stage<br />

Ein Ablassbrief von Papst Klemens XIV. von 1769 für<br />

die Wallfahrtskirche „Maria vom guten Rat“ in<br />

Dörnbach bei Linz gibt eine zweifaches Ziel der<br />

Frömmigkeit an: die Erlangung eines glücklichen<br />

Todes und den Beistand Mariens in allen<br />

Lebensnöten. In den Messbüchern der katholischen<br />

Kirche fanden die goldenen S<strong>am</strong>stage keinen Eingang.<br />

Ein Andachtsbüchlein des fürsterzbischöflichen<br />

Ordinariates Brixen vom Jahre 1909 sieht folgende<br />

Gebetsanliegen für die Feier der drei „goldenen<br />

S<strong>am</strong>stagnächte“ vor:<br />

In der ersten Nacht verehren wir Maria in<br />

Vereinigung mit dem heiligen Erzengel Michael als<br />

die Tochter des himmlischen Vaters und bitten sie als<br />

solche um die Erwirkung des Goldstücks der heiligen<br />

Liebe Gottes, in welcher wir zu leben und sterben<br />

verlangen.<br />

In der zweiten Nacht verehren wir Maria als die<br />

jungfräuliche Mutter Jesu ... und bitten sie als solche<br />

um die Erwirkung des Goldstückes der Liebe des<br />

Nächsten, gleich wie Jesus Christus ... Uns alle bis<br />

zum Tode <strong>am</strong> Kreuz geliebt hat.<br />

In der dritten Nacht verehren wir Maria als die Braut<br />

des heiligen Geistes und bitten sie als solche um die<br />

Erwirkung des Goldstücks der christlichen Liebe zu<br />

uns selbst, gleich wie sie selbst vom heiligen Geist<br />

erfüllet, stets ein unbefleckter und reiner Tempel<br />

Gottes war.<br />

Die goldenen S<strong>am</strong>stage heute<br />

Gerade in der gegenwärtigen Zeit, die von vielen<br />

Ungewissheiten und problematischen Entwicklungen<br />

geprägt ist, können wir die goldenen S<strong>am</strong>stage als<br />

wahre Gelegenheiten betrachten, umzukehren, wieder<br />

mit neuer Kraft das Glaubensleben zu entfachen und<br />

sich neu auf das Abenteuer der Gottes–, Nächsten–<br />

und wahren Selbstliebe einzulassen. In diesem Sinne<br />

lade ich alle Gläubigen der <strong>Pfarre</strong>n <strong>Zell</strong> und Gerlos<br />

sowie gläubige Wallfahrer aus nah und fern und<br />

unsere Gäste zur Mitfeier ein<br />

Euer<br />

.....................................................


Seite 04<br />

Bettinas Kommentar September 2009<br />

An alle, die neu sind in der Kirche<br />

Von Bettina Rahm (PGR Obfrau und Religionslehrerin)<br />

Bestimmt kennen viele<br />

von euch die Bibelstelle,<br />

wo Jesus vom Zöllner und<br />

vom Pharisäer im Tempel<br />

s p r i c h t . K u r z z u r<br />

Erinnerung: Der Pharisäer stellt sich hin und<br />

betete leise: Gott, ich danke dir, dass ich nicht<br />

wie die anderen Menschen bin, die Räuber,<br />

Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser<br />

Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und<br />

gebe dem Tempel den zehnten Teil meines<br />

ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb<br />

ganz hintern stehen und wagte nicht einmal,<br />

seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern<br />

schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir<br />

Sünder gnädig. Ich sage euch: Dieser kehrte als<br />

Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht.<br />

(Lk 18, 11-14)<br />

spirituellen Suche heim, manche erleben<br />

überhaupt zum ersten Mal diese Gemeinschaft<br />

der Gläubigen untereinander und mit Gott. Die<br />

Hemmschwelle ist oft riesengroß. Wer, so wie<br />

ich, von klein auf gewohnt ist, <strong>am</strong> Sonntag zur<br />

Hl. Messe zu gehen, für den ist alles leicht: die<br />

Lieder, die Antworten, die Gebete, die<br />

liturgischen Haltungen. Für jemanden, der neu<br />

hinzu kommt, stellen sich viele Fragen: Wann<br />

muss ich aufstehen, wann niederknien? Was,<br />

wenn jemand merkt, dass ich dieses Lied nicht<br />

kann? Schaut mich jetzt jeder an?<br />

Aus meiner Volksschulzeit kann ich mich an<br />

eine Begebenheit erinnern, wo ein Mädchen in<br />

meinem Alter neben mir saß und die Lieder nicht<br />

kannte, auch das Gotteslob half nicht weiter, weil<br />

ihr die Melodie fremd war. Ich hatte d<strong>am</strong>als<br />

Mitleid, weil ich merkte, dass es ihr peinlich war<br />

und versuchte sie zu trösten, indem ich sagte, es<br />

An dieses Bibelwort musste ich vor kurzem<br />

einmal denken, als ich mit unserem Herrn Dekan<br />

mache nichts aus, wenn sie nicht singen kann.<br />

Ob sie das getröstet hat, ist ja mehr als fraglich.<br />

darüber sprach, welche Freude es ist, immer<br />

wieder neue Gesichter beim Gottesdienst zu<br />

sehen. Manche kommen nach Jahren in die<br />

Kirche zurück, manche kehren nach einer<br />

Trotz der Tatsache, dass sich ja auch einige<br />

alteingesessene Kirchengänger nicht unbedingt<br />

durch besonders lautes Singen und Mitbeten


Seite 05<br />

Bettinas Kommentar September 2009<br />

hervortun, sind die Ängste vieler Neulinge ja<br />

bedauerlicherweise berechtigt. Wie oft hat man<br />

schon sagen gehört: Was tut denn die da? Oder<br />

Der war ja noch nie in der Kirche? Oder Schau,<br />

jetzt kommen sie, weil jemand krank oder<br />

gestorben ist! Ja und jetzt sind wir wieder beim<br />

(und nicht eigenes Verdienst) ist, wenn man den<br />

Glauben schon als Kind kennengelernt hat.<br />

Trotzdem wird die Sehnsucht oft von der Angst,<br />

schief angeschaut oder ausgelacht zu werden,<br />

nicht willkommen zu sein, oder einfach<br />

unwürdig zu sein überlagert.<br />

Beispiel vom Pharisäer und Zöllner. Sind wir<br />

nicht auch oft hochmütig, weil wir uns<br />

„auskennen“. Da gibt es dann den Gedanken:<br />

Gut, dass ich nicht, wie der bin, der nicht einmal<br />

das Glaubensbekenntnis beten kann! Oder sind<br />

wir nicht manchmal wie der ältere Bruder vom<br />

Jesus sagt auch einmal: Ebenso wird auch im<br />

Himmel mehr Freude herrschen über einen<br />

einzigen Sünder, der umkehrt, als über<br />

neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig<br />

haben, umzukehren. (Lk 15, 7)<br />

verlorenen Sohn, der zornig ist, weil der andere<br />

nach Hause kommt und ein großes Fest gegeben<br />

wird, der sich über die Barmherzigkeit des<br />

Vaters ärgert. Ja und manchmal j<strong>am</strong>mern wir wie<br />

die Tagelöhner, die schon <strong>am</strong> Morgen in den<br />

Weinberg gegangen sind und nun sehen, dass die<br />

die später kommen, denselben Lohn erhalten.<br />

Lassen wir Menschen, die wieder in die Kirche<br />

kommen, diese Freude spüren. Durch einen<br />

freundlichen Gruß im Friedhof, durch einen<br />

festen Händedruck und ein Lächeln beim<br />

Friedensgruß, durch ein kurzes Gespräch nach<br />

dem Gottesdienst oder indem man ihnen einfach<br />

einmal sagt: Ich freue mich immer, wenn wir uns<br />

Manche Katholiken leben ja gerade so, als wäre<br />

der Glaube angeboren und es bestünde keine<br />

Möglichkeit, sich später im Leben wirklich zu<br />

bekehren. Es gibt gewiss auch Leute, die über<br />

mich sagen: Ja, aber früher, da hat sie …<br />

beim Gottesdienst sehen oder: Schön, dass du<br />

(wieder) da bist. Danken wir auch Gott für jeden<br />

Menschen, der ihm neu begegnen möchte und<br />

bitten wir ihn, dass er oder sie in unserer Kirche<br />

eine geistliche Heimat findet und Gottes Nähe<br />

und Barmherzigkeit erfahren kann.<br />

Menschen bekehren sich, Menschen finden zur<br />

Glaubenspraxis zurück, Menschen kommen auf<br />

der Suche nach Wahrheit wieder zum Glauben –<br />

all das ist Gnade, genauso wie es eine Gnade<br />

Allen in letzter Zeit neu hinzugekommenen<br />

Kirchgehern ein ganz herzliches Willkommen!<br />

Wir freuen uns über euch!


Seite 05<br />

Bettinas Kommentar September 2009<br />

hervortun, sind die Ängste vieler Neulinge ja<br />

bedauerlicherweise berechtigt. Wie oft hat man<br />

schon sagen gehört: Was tut denn die da? Oder<br />

Der war ja noch nie in der Kirche? Oder Schau,<br />

jetzt kommen sie, weil jemand krank oder<br />

gestorben ist! Ja und jetzt sind wir wieder beim<br />

(und nicht eigenes Verdienst) ist, wenn man den<br />

Glauben schon als Kind kennengelernt hat.<br />

Trotzdem wird die Sehnsucht oft von der Angst,<br />

schief angeschaut oder ausgelacht zu werden,<br />

nicht willkommen zu sein, oder einfach<br />

unwürdig zu sein überlagert.<br />

Beispiel vom Pharisäer und Zöllner. Sind wir<br />

nicht auch oft hochmütig, weil wir uns<br />

„auskennen“. Da gibt es dann den Gedanken:<br />

Gut, dass ich nicht, wie der bin, der nicht einmal<br />

das Glaubensbekenntnis beten kann! Oder sind<br />

wir nicht manchmal wie der ältere Bruder vom<br />

Jesus sagt auch einmal: Ebenso wird auch im<br />

Himmel mehr Freude herrschen über einen<br />

einzigen Sünder, der umkehrt, als über<br />

neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig<br />

haben, umzukehren. (Lk 15, 7)<br />

verlorenen Sohn, der zornig ist, weil der andere<br />

nach Hause kommt und ein großes Fest gegeben<br />

wird, der sich über die Barmherzigkeit des<br />

Vaters ärgert. Ja und manchmal j<strong>am</strong>mern wir wie<br />

die Tagelöhner, die schon <strong>am</strong> Morgen in den<br />

Weinberg gegangen sind und nun sehen, dass die<br />

die später kommen, denselben Lohn erhalten.<br />

Lassen wir Menschen, die wieder in die Kirche<br />

kommen, diese Freude spüren. Durch einen<br />

freundlichen Gruß im Friedhof, durch einen<br />

festen Händedruck und ein Lächeln beim<br />

Friedensgruß, durch ein kurzes Gespräch nach<br />

dem Gottesdienst oder indem man ihnen einfach<br />

einmal sagt: Ich freue mich immer, wenn wir uns<br />

Manche Katholiken leben ja gerade so, als wäre<br />

der Glaube angeboren und es bestünde keine<br />

Möglichkeit, sich später im Leben wirklich zu<br />

bekehren. Es gibt gewiss auch Leute, die über<br />

mich sagen: Ja, aber früher, da hat sie …<br />

beim Gottesdienst sehen oder: Schön, dass du<br />

(wieder) da bist. Danken wir auch Gott für jeden<br />

Menschen, der ihm neu begegnen möchte und<br />

bitten wir ihn, dass er oder sie in unserer Kirche<br />

eine geistliche Heimat findet und Gottes Nähe<br />

und Barmherzigkeit erfahren kann.<br />

Menschen bekehren sich, Menschen finden zur<br />

Glaubenspraxis zurück, Menschen kommen auf<br />

der Suche nach Wahrheit wieder zum Glauben –<br />

all das ist Gnade, genauso wie es eine Gnade<br />

Allen in letzter Zeit neu hinzugekommenen<br />

Kirchgehern ein ganz herzliches Willkommen!<br />

Wir freuen uns über euch!


Seite 07<br />

Jubiläum September 2009<br />

Weitere Quellen zur Baugeschichte von Maria Rast<br />

<strong>am</strong> Hainzenberg st<strong>am</strong>men aus dem <strong>Zell</strong>er<br />

Dekanatsarchiv. Einige Akten geben wertvolle<br />

Auskünfte über Beginn des Erweiterungsbaues der<br />

neuen Kirche aus dem Jahre 1739. Ein Schreiben<br />

datiert vom 7. November 1738 vom salzburgischen<br />

Consistorium an Johannes Hofer, Dekan und<br />

<strong>Pfarre</strong>r zu <strong>Zell</strong>, wo n<strong>am</strong>entlich die drei <strong>Zell</strong>er<br />

Personen erwähnt werden, die im N<strong>am</strong>en der<br />

ganzen Pfarrgemeinde um die Bewilligung<br />

angesucht hätten, die Kapelle Unserer Lieben Frau<br />

<strong>am</strong> Hainzenberg etwas erweitern zu dürfen. In<br />

diesem Schreiben ist auch erwähnt, dass vor allem<br />

das Einverständnis der weltlichen Obrigkeit<br />

einzuholen sei; des weiteren sei auch ein Bauplan,<br />

Kostenvoranschläge und Finanzierung vorzulegen.<br />

Nach dem <strong>am</strong> 3. April 1739 das Consistorium die<br />

Lizenz für den Erweiterungsbau der Kapelle<br />

erteilte, konnte <strong>am</strong> 14. Mai der Grundstein gelegt<br />

werden. Im Auftrag des d<strong>am</strong>aligen Erzbischof<br />

Leopold durfte dann Dekan Johannes Hofer die<br />

Wallfahrtskirche benedizieren (segnen). In einer<br />

feierlichen Prozession wurde <strong>am</strong> 7. Dezember<br />

1739 das Gnadenbild in die neue Kirche<br />

übertragen. Erst 1756 k<strong>am</strong> auf Bitten des Dekans,<br />

Erzbischof Sigesmund nach <strong>Zell</strong>, um die feierliche<br />

Weihe der Wallfahrtskirche “Maria Rast“<br />

vorzunehmen.<br />

Dekan Johannes Hofer hat sich in besonderer<br />

Weise um die Wallfahrt Maria Rast bemüht und<br />

durch die Erbauung der heutigen Wallfahrtskirche<br />

große Verdienste erworben.<br />

Zwar blühte die Wallfahrt immer mehr auf, doch<br />

sollte sich der Standort der Kirche bald<br />

verhängnisvoll auswirken. Bedingt durch die<br />

mangelhafte Absicherung des Goldbergwerkes, auf<br />

dessen Gelände sie stand, traten schon Ende des<br />

18.Jahrunderts und später im 19. Jahrhundert<br />

Bauschäden auf. Die Katastrophe ereignete sich<br />

dann <strong>am</strong> 14. April 1914. Infolge eines Felssturzes<br />

lockerte sich der Untergrund der Kirche. Der<br />

talseitige Turm und andere Bauteile mussten<br />

abgetragen werden.<br />

Erst Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

konnte die <strong>Ziller</strong>taler Bevölkerung die Sanierung in<br />

Angriff nehmen. Daher freuten sich alle von nah<br />

und fern als <strong>am</strong> 17. Juni 1923 Weihbischof Anton<br />

Keil von Salzburg die feierliche Einsegnung der<br />

Kapelle und Weihe der zwei Altäre vollzog. Eine<br />

Woche später übertrug man das Gnadenbild, das<br />

von Marienkindern aus <strong>Zell</strong> geschmückt und mit<br />

einem ganz neuem, kostbarem Gewande versehen,<br />

in feierlicher Prozession hinauf zur Wallfahrtskapelle.<br />

Viele Leute, die an der<br />

Wiedererrichtung dieses Heiligtums mit Geld und<br />

Arbeit mitgewirkt hatten, vergossen während der<br />

Prozession und besonders beim Einzug des<br />

Gnadenbildes in die Kapelle und bei der<br />

Aufstellung Tränen der Freude und Rührung.<br />

Der Seelsorger, Dekan Hotter, sprach <strong>am</strong> Schluss<br />

der Feier allen Wohltätern den priesterlichen Dank<br />

aus. Möge nunmehr Maria bei der Rast wieder<br />

recht vielen, die aus der Unrast des Lebens zu ihr<br />

flüchten, das werden, was sie <strong>am</strong> gleichen Orte<br />

durch Jahrhunderte unseren Vorfahren gewesen:<br />

seelische Rast und Erholung, Trösterin und Mutter!<br />

Besonders groß ist der Zustrom von Wallfahrern<br />

<strong>am</strong> Patroziniumstag Maria Heimsuchung <strong>am</strong> 2.<br />

Juli, an den drei “Goldenen S<strong>am</strong>stagen“ im<br />

Oktober (wurden 1837gestiftet) und bei der<br />

“Glaubensprozession“ <strong>am</strong> Sonntag der göttlichen<br />

Barmherzigkeit, früher Weißer Sonntag, die nach<br />

einer kurzen Unterbrechung 2004 wieder<br />

eingeführt wurde. Auch die S<strong>am</strong>stagsmesse um<br />

8.00 Uhr, wird von den Gläubigen gerne<br />

wahrgenommen.<br />

Den Fußweg von <strong>Zell</strong> nach Maria Rast, beginnend<br />

beim Gasthof Waldheim, ziert ein schöner<br />

Kreuzweg und eine Lourdes-Grotte. Jeweils an den<br />

Freitagen in der Fastenzeit wird um 15.00 Uhr ein<br />

Kinderkreuzweg nach Maria Rast hinaufgebetet.<br />

Möge das Jubiläum der <strong>Pfarre</strong> und vielen<br />

Wallfahrern großen Segen bringen.<br />

Ferdinand Schnaiter, Aushilfspriester


Seite 08<br />

Heilige September 2009<br />

Hl. Teresia Benedicta a Crude<br />

Edith Stein<br />

Zur Wahrheit berufen - vom Kreuz gesegnet<br />

KINDHEIT UND AUSBILDUNG<br />

Edith Stein wurde <strong>am</strong> 12. Oktober 1891 in<br />

Breslau als Kind jüdischer Eltern geboren.<br />

Sie war das<br />

Jüngste von 11<br />

Kindern. Die<br />

Mutter war nach<br />

dem frühen Tod<br />

des Vaters dem<br />

Mittelpunkt der<br />

F<strong>am</strong>ilie und für<br />

ihre Kinder ein<br />

großes Vorbild.<br />

Von ihrer Mutter<br />

erbte Edith die<br />

E i genschaften<br />

Disziplin, Entschiedenheit, Genügs<strong>am</strong>keit und<br />

Intelligenz. Schon als Kind war Edith sehr klug<br />

und ehrgeizig. 1904 gab sie ihren jüdischen<br />

Glauben auf und wurde bekennende Atheistin.<br />

An den Universitäten von Breslau, Göttingen<br />

und Freiburg im Breisgau studierte sie Deutsch,<br />

Philosophie, Psychologie und Geschichte. In<br />

Göttingen begegnete Edith Stein auch dem<br />

Philosophen Max Scheler. Durch ihn wurde sie<br />

auf den Katholizismus aufmerks<strong>am</strong>.<br />

Während des ersten Weltkrieges unterbrach sie<br />

ihre Studien und leistete freiwillig Dienst in der<br />

Seuchenabteilung eines Lazarettes.<br />

Nach Fertigstellung ihrer Doktorarbeit wurde sie<br />

1916 wissenschaftliche Mitarbeiterin ihres<br />

Doktorvaters Edmund Husserl in Freiburg. Ihr<br />

Versuch der Habilitation schlug dreimal fehl. Als<br />

Frau blieb ihr eine akademische Laufbahn<br />

verschlossen.<br />

KONVERSION UND LEBEN ALS<br />

ORDENSFRAU<br />

Den Wendepunkt in Edith Steins Leben bildete<br />

die Lektüre der Autobiographie der heiligen<br />

Theresa von Ávila. Daraufhin konvertierte sie<br />

zum Katholizismus. Am 1. Januar 1922 empfing<br />

sie in Bad Bergzabern das Sakr<strong>am</strong>ent der Taufe.<br />

Sie gab ihre Assistentenstelle bei Husserl auf,<br />

übersiedelte in die Pfalz und begann eine<br />

Lehrtätigkeit in Speyer an einer Mädchenschule<br />

der Dominikanerinnen.<br />

Edith Stein <strong>am</strong> Tag ihrer Einkleidung im Orden,<br />

gekleidet wie bei einer Hochzeit<br />

Zwischen 1927 und 1933 hatte sie intensiven<br />

Kontakt zum Benediktinerkloster Beuron. Der<br />

Beuroner Erzabt Raphael Walzer hielt sie<br />

zunächst von ihrem Plan ab, dem Orden der<br />

Karmelitinnen beizutreten, und bat sie, mehr in<br />

der Öffentlichkeit zu wirken. Daher wechselte<br />

sie 1932 zum Institut für Pädagogik in Münster.<br />

Dort setzte sie sich philosophisch intensiv mit<br />

Thomas von Aquin auseinander.


Seite 09<br />

Heilige September 2009<br />

1934 trat sie in Köln in den Orden der<br />

Karmelitinnen ein und nahm den N<strong>am</strong>en Teresa<br />

Benedicta a Cruce (deutsche Bedeutung<br />

"Theresia, die vom Kreuz Gesegnete") an. Zwei<br />

Jahre später, 1936, empfing auch Ediths ältere<br />

Schwester Rosa (geb. 1883) das Taufsakr<strong>am</strong>ent.<br />

VERFOLGUNG UND ERMORDUNG<br />

geweiht.<br />

Kanonisation: Teresia Benedicta vom Kreuz<br />

Stein wurde beim Deutschlandbesuch von Papst<br />

Johannes Paul II. 1987 selig gesprochen, im<br />

Oktober 1998 erfolgte durch ihn die<br />

Heiligsprechung. Sie ist die erste katholische<br />

Heilige, die eine geborene Jüdin ist.<br />

Während der Zeit des Dritten Reiches erhielt<br />

Edith Stein als gebürtige Jüdin Lehrverbot und<br />

musste ihre Stelle in Münster aufgeben.<br />

Im April 1933 schrieb sie an Papst Pius XI.:<br />

"Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und<br />

die Verhältnisse in Deutschland mit offenen<br />

Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für<br />

das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen<br />

noch länger anhält".<br />

Um ihren Kölner Heimatkonvent nicht in Gefahr<br />

zu bringen, wechselte Edith Stein 1938 in die<br />

Niederlande zu einem Karmel im limburgischen<br />

Echt. Ein Jahr später folgte ihr Rosa, um der<br />

Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten in<br />

Deutschland zu entgehen. Doch nach der<br />

Eroberung der Niederlande wurden beide <strong>am</strong> 2.<br />

August 1942 von der Gestapo verhaftet und in<br />

das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.<br />

(Wohl ein Racheakt gegenüber der katholischen<br />

Kirche, weil die Bischöfe eine Woche vorher in<br />

den Kirchen der Niederlande ein Protestschreiben<br />

gegen die nationalsozialistischen<br />

Besatzer hatten verlesen lassen.) Dort wurden sie<br />

<strong>am</strong> 9. August 1942 in der Gask<strong>am</strong>mer ermordet.<br />

Das katholische Gotteslob enthält die Vertonung<br />

des Stein-Gedichtes „Erhör, o Gott, mein<br />

Flehen” (GL 302). 1999 wurde ein Edith-Stein-<br />

Denkmal vor dem Priesterseminar in Köln, 2006<br />

eine Skulptur in einer der letzten freien<br />

Außenkonchen des Petersdomes in Rom<br />

aufgestellt und von Papst Benedikt XVI.<br />

1999 wurde sie von Papst Johannes Paul II.<br />

zus<strong>am</strong>men mit Birgitta von Schweden und<br />

Katharina von Siena zur Schutzheiligen Europas<br />

erklärt.<br />

"Wir verneigen uns tief vor dem Zeugnis des<br />

Lebens und Sterbens von Edith Stein, der<br />

herausragenden Tochter Israels und zugleich<br />

Tochter des Karmels, Schwester Teresia<br />

Benedicta vom Kreuz, einer Persönlichkeit, die<br />

eine dr<strong>am</strong>atische Synthese unseres Jahrhunderts<br />

in ihrem reichen Leben vereint. Die Synthese<br />

einer Geschichte voller tiefer Wunden, die noch<br />

immer schmerzen ... und sogleich die Synthese<br />

der vollen Wahrheit über den Menschen, in<br />

einem Herzen, das solange unruhig und unerfüllt<br />

blieb, bis es schließlich Ruhe fand in Gott" - so<br />

Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung<br />

Edith Steins in Köln <strong>am</strong> l. Mai 1987.


Seite 10<br />

Aus der <strong>Pfarre</strong> September 2009<br />

<strong>Pfarre</strong>rwechsel in Gerlos<br />

Am 12. Juli konnte Kanonikus Paul Strassl in<br />

Gerlos sein 50. Priesterjubiläum feiern (siehe<br />

Seite 15). Dieses beeindruckende Fest wurde<br />

leider auch zum Abschiedsfest für den<br />

geachteten <strong>Pfarre</strong>r. Für die Gerloser was es ein<br />

besonders Glück, dass sich <strong>Pfarre</strong>r Paul Strassl,<br />

Ehrenkanoniker von Nitra (die Diözese Nitra ist<br />

„Tochter“ und Partnerdiözese der Erzdiözese<br />

Salzburg) 2002 bereit erklärte, trotz der bereits<br />

geschehenen Pensionierung wieder in den<br />

aktiven Stand zu treten. So hat er von 2002 bis<br />

heuer treu seine seelsorglichen Dienste geleistet,<br />

wobei er in vielen Belangen von seiner<br />

Haushälterin Elfi Stolz kräftig unterstützt wurde.<br />

Im Sommer dieses Jahres erhielt ich das Dekret<br />

für die Bestellung zum Pfarrprovisor von Gerlos<br />

mit Wirkung vom 1. September 2009. Am 9.<br />

September fand in Gerlos unter dem Vorsitz von<br />

Dekanstellvertreter Pf. Alois Moser, mit<br />

Ferdinand Peschta von der Finanzk<strong>am</strong>mer, dem<br />

Kirchenratsobmann Nikolaus K<strong>am</strong>merlander und<br />

Frau Elfi Stolz die Übergabe der <strong>Pfarre</strong> an mich<br />

statt. Nach erfolgter Pfarrübergabe lud der neue<br />

Bürgermeister Andreas Haas alle Teilnehmer der<br />

Pfarrübergabe sowie den Lehrkörper der<br />

Volksschule und des Kindergartens, die diesen<br />

Tag mit einer Heiligen Messe begonnen hatten,<br />

zum gemeins<strong>am</strong>en Mittagessen ein.<br />

Im Rahmen dieser festlichen Runde bedankten<br />

sich der Bürgermeister und die Pfarrgemeinderatsobfrau<br />

bei Frau Elfi Stolz für ihren großen<br />

Einsatz für die <strong>Pfarre</strong> Gerlos und überreichten<br />

ihr ein Geschenk. Ich möchte mich diesen Dank<br />

besonders anschließen. Frau Elfi Stolz hat dem<br />

<strong>Pfarre</strong>r Kanonikus Strassl durch vielerlei<br />

Arbeiten (Haushälterin, Mesnerdienste,<br />

Pfarrbüro etc.) unterstützt und ist ihm vor allem<br />

in der Krankheit beigestanden. In der<br />

Übergangszeit hat sie der <strong>Pfarre</strong> Gerlos die<br />

besondere Treue gehalten, indem sie viele Dinge<br />

wie selbstverständlich geregelt und sich um viele<br />

Angelegenheiten gekümmert hat. Dafür sei ihr<br />

von meiner Seite ein besonderer Dank<br />

ausgesprochen. Danken möchte ich auch der<br />

Pfarrgemeinderatsobfrau Christine Hoflacher,<br />

dem Kirchenratsobmann K<strong>am</strong>merlander sowie<br />

allen weiteren Personen für alle Dienste und<br />

Hilfen vor allem in der Übergangszeit.<br />

In den letzten Monaten musste Gerlos wegen der<br />

angeschlagenen Gesundheit des <strong>Pfarre</strong>rs bereits<br />

von <strong>Zell</strong> aus seelsorglich betreut werden.<br />

Anfangs hat Altpfarrer Paul Öttl die<br />

Sonntagsmessen übernommen, während ich die<br />

Vorabendmessen übernahm. Da sich <strong>Pfarre</strong>r Öttl<br />

in Gerlos verabschiedete und das Angebot des<br />

Herrn Generalvikars, sich in Gerlos seelsorglich<br />

zu betätigen, ablehnte, ergibt sich natürlich die<br />

Notwendigkeit, die Seelsorge dort neu zu regeln.<br />

Wenn ich die Seelsorge allein zu bewältigen<br />

habe, dann bedeutet dies, dass es künftig nur eine<br />

Heilige Messe (jeweils <strong>am</strong> Vorabend) geben<br />

wird und die Sonntagsmesse und auch andere<br />

Werktagsmessen nicht mehr gefeiert werden<br />

können. Dies würde natürlich auch die<br />

Roratemessen im Advent betreffen. Dafür<br />

könnte man z. B. einige Andachten ohne<br />

priesterliche Mitwirkung einführen.<br />

Jetzt in der Übergangszeit konnte ich einen<br />

Seelsorger (Ferdinand Schnaiter aus der<br />

Erzdiözese Liechtenstein) als ständige Aushilfe<br />

gewinnen. Er hat in den letzten Wochen die<br />

meisten Gottesdienste in Gerlos übernommen, in<br />

<strong>Zell</strong> manche Aushilfen geleistet und sich vor<br />

allem als Beichtvater engagiert. Eine<br />

Möglichkeit für eine weiterführende wirks<strong>am</strong>e<br />

Seelsorge in Gerlos bestünde darin, den<br />

Aushilfspriester für einen ständigen Verbleib in<br />

Gerlos bzw. <strong>Zell</strong> zu gewinnen.<br />

Dekan Ignaz Steinwender<br />

Im Bild der Schulwart Alois Hauser und der Priester Ferdinand<br />

Schnaiter. Sie haben zwei Dinge gemeins<strong>am</strong>: Sie sind leidenschaftliche<br />

Bergsteiger (hier bei Nebel <strong>am</strong> Olperer) und sie sind Nothelfer.<br />

A. Hauser, wenn handwerkliche Dinge im Widum <strong>Zell</strong> anstehen<br />

und F. Schnaiter in seelsorglichen Dingen.


Seite 11<br />

Kinderblatt September 2009<br />

Liebe Kinder! Jesus liebt Euch!<br />

Liebe Kinder!<br />

Heute möchte ich mich einmal ganz persönlich<br />

an Euch wenden. In der Heiligen Schrift lesen<br />

wir, dass die Mütter ihre Kinder zu Jesus<br />

brachten, d<strong>am</strong>it er ihnen die Hände auflege und<br />

sie segne. Jesus hat Euch Kinder gern. Er will<br />

dies auch weiterhin tun. So ist es für mich als<br />

<strong>Pfarre</strong>r immer eine Freude, wenn ich bei<br />

Kindergartenbesuchen oder bei Heiligen Messen<br />

euch Kinder im N<strong>am</strong>en von Jesus segnen darf.<br />

Das gehört zu meinen schönsten Aufgaben.<br />

Segnen bedeutet ja, das Gute von Gott, sein<br />

Wohlwollen und seinen Schutz auf Menschen<br />

herabzurufen.<br />

Im Evangelium vom nächsten Sonntag sagt Jesus<br />

sogar, dass jeder, der ein Kind um seinetwillen<br />

aufnimmt, ihn selbst aufnimmt. Das heißt jedes<br />

Kind ist für Jesus so wichtig, wie er selbst. Ein<br />

schöner Gedanke.<br />

Künftig möchten wir in unserem Pfarrbrief ein<br />

Kinderblatt gestalten, und zwar die Seiten 11–<br />

14. Dieses Blatt soll ein Hinweis auf den<br />

nächsten Sonntag, einen Kinderbeitrag, die<br />

neuen Täuflinge und ein Rätsel enthalten.<br />

Noch ein Gedanke: Wenn Jesus uns liebt, dann<br />

sollen wir ihn auch lieben. Ja, je mehr wir Jesus<br />

beachten, desto mehr spüren wir seine Liebe,<br />

desto mehr kann er uns beschenken.<br />

Auf meiner letzten Reise nach Georgien hat mir<br />

ein Großvater stolz erzählt, dass ihn die zwei<br />

Enkelkinder immer anrufen, weil sie mit ihm in<br />

die Sonntagsmesse gehen wollen. Das tut der<br />

Opa sehr gerne. Seine Enkel - so erzählte mir der<br />

Opa stolz - erzählen dann im Kindergarten so<br />

oft von der Sonntagsmesse, dass andere Kinder<br />

inzwischen auch regelmäßig zur Messe kommen.<br />

Ich wünsche auch allen, dass Ihr Jesus gern habt<br />

und oft zu Ihm kommt, vor allem auch in die<br />

Messe<br />

Euer <strong>Pfarre</strong>r<br />

........................................................................<br />

Eltern und Großeltern sind eingeladen, mit den<br />

Kindern diese Seite zu besprechen bzw. sie ihnen<br />

vorzulesen!<br />

Das Sonntagsevangelium<br />

vom 20. September<br />

In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch<br />

Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand<br />

davon erfuhr: denn er wollte seine Jünger über<br />

etwas belehren. Er sagte zu ihnen:<br />

Der Menschensohn wird den Menschen<br />

ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei<br />

Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber<br />

sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht,<br />

scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.<br />

Sie k<strong>am</strong>en nach Kafarnaum. Als er dann im<br />

Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr<br />

unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie<br />

hatten unterwegs miteinander darüber<br />

gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.<br />

Da setzte er sich, rief die zwölf und sagte zu<br />

ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte<br />

von allen und der Diener aller sein. Und er stellte<br />

ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme<br />

und sagte zu ihnen:<br />

Wer ein solches Kind um meinetwillen<br />

aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber<br />

mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich<br />

auf, sondern den, der mich gesandt hat.


Pircher Julia<br />

Seite 12<br />

Kinderblatt September 2009<br />

UNSERE NEUEN TÄUFLINGE!<br />

In unser <strong>Pfarre</strong> empfingen von Juli bis September folgende Kinder aus dem Wasser und dem Hl. Geist<br />

neues Leben in der Taufe:<br />

Egger Johanna<br />

Gredler Leonie<br />

Dissauer Lisa Marie<br />

Gruber Lenja<br />

Brugger Selina Maria


Seite 13<br />

Kinderblatt September 2009<br />

Egger Chiara<br />

Egger Sophia<br />

"Lasst die Kinder zu mit kommen, hindert<br />

sie nicht daran! Denn Menschen<br />

wie ihnen gehört das Reich Gottes."<br />

Mk 10, 13-14<br />

Wurm Laura Anna<br />

Mandler Marco<br />

Kröll Lisa Adelheid


Seite 14<br />

Quiz September 2009<br />

Das Septemberrätsel<br />

Alle sind wieder eingeladen, an der Lösung dieses Rätsels mitzuwirken. Wer teilnimmt,<br />

möge das jeweils Zutreffende ankreuzen und den ausgefüllten Zettel bis spätestens<br />

28. September 2009 in der Sakristei oder im Pfarrbüro abgeben.<br />

Das Rätsel kann auch per Post oder E-mail an uns gesendet werden.<br />

N<strong>am</strong>e: .................................................. Anschrift: .........................................Tel: ......................<br />

Der Gewinner des Rätsels wird bei der Schülermesseesse <strong>am</strong> 30. September bekannt gegeben und<br />

erhält einen Buchpreis. Das Julirätsel hat Michael Sporer aus Hippach gewonnen. Wir freuen uns<br />

auch über Teilnehmer außerhalb unserer <strong>Pfarre</strong>.<br />

1.) An welchem Tag wird das „Fest Mariä Geburt“ gefeiert??<br />

a) Am 1. Jänner<br />

b) Am 25. März<br />

c) Am 15. August<br />

d) Am 8. September<br />

2.) Wann sind Hl. Messen in Maria Rast an den Goldenen S<strong>am</strong>stagen?<br />

a) Um 03.00 Uhr<br />

b) Um 07.30 Uhr<br />

c) Um 08.00 Uhr<br />

d) Um 19.00 Uhr<br />

3.) Wie heißt in der kath. Kirche die erste feierliche Messe eines neu geweihten Priesters?<br />

a) Primat<br />

b) Primiz<br />

c) Prior<br />

d) Primus<br />

4.) Am 29. September feiern wir ?<br />

a) Peter und Paul<br />

b) Hl. Bartholomäus, Apostel<br />

c) Hl. Erzengel Michael, Gabriel und Rafael<br />

d) Hl. Martin<br />

Die richtigen Antworten vom Julirätsel<br />

1.) c) Im Gleichnis erzählte Jesus vom barmherzigen S<strong>am</strong>ariter .<br />

2.) b) Jesus predigte oft <strong>am</strong> Ufer des See Genesaret.<br />

3.) b) Der Hl. Vater hat das Jahr der Priester ausgerufen.<br />

4.) c) Der Patron der Priester ist der Hl. Johannes Maria Vianney (<strong>Pfarre</strong>r von Ars)


Seite 15<br />

Aus den <strong>Pfarre</strong>n September 2009<br />

Goldene Priesterjubiläen<br />

Im Seelsorgeraum <strong>Zell</strong> - Gerlos<br />

Altpfarrer KR Paul Öttl feierte <strong>am</strong> 19. Juli mit der<br />

ganzen Pfarrgemeinde in <strong>Zell</strong> sein 50. Priesterjubiläum.<br />

In der Festpredigt schilderte er in ergreifenden<br />

Worten sein 50-jähriges Wirken in der <strong>Pfarre</strong> <strong>Zell</strong>.<br />

Dabei ging er u. a. besonders auf seine katechetische<br />

Tätigkeit in den Schulen, auf den spektakulären Umbau<br />

der Filialkirche Thurnbach und auf seine versierte<br />

Kanzleitätigkeit ohne Sekretärin ein.<br />

In bewegten Worten behandelte er auch kirchenpolitische<br />

Themen. Der <strong>Zell</strong>er Kirchenchor umrahmte die<br />

Festmesse mit einer lateinischen Messe. Nach der<br />

Festmesse gab es einen Empfang durch Gemeinde<br />

und Vereine sowie eine von den Frauen vorbereitete<br />

Agape. Aus Anlass des Jubiläums erbat <strong>Pfarre</strong>r Öttl<br />

Spenden für die Bubenburg. Bis Redaktionsschluss<br />

sind mehr als 10.000 Euro an Spenden eingegangen. Dafür sei allen Spendern n<strong>am</strong>ens des Herrn Altpfarrers,<br />

der <strong>Pfarre</strong> und den Kapuzinern ein herzliches Vergeltsgott gesagt.<br />

Der langersehnte<br />

Wunsch von Kanonikus<br />

Paul Strassl ging<br />

<strong>am</strong> 12. Juli in Erfüllung.<br />

Er konnte trotz<br />

seiner angeschlagenen<br />

Gesundheit sein Goldenes<br />

Priesterjubiläum<br />

in seiner <strong>Pfarre</strong><br />

Gerlos feiern. Mit<br />

ihm feierten die ganze<br />

Pfarrgemeinde, ehemalige<br />

Kooperatoren,<br />

Kurskollegen und<br />

Priesterfreunde aus<br />

Nitra. Nachher gab es<br />

einen festlichen Empfang<br />

durch Gemeinde<br />

und Vereine.<br />

Der Festprediger Prälat Prof. Hans Paarh<strong>am</strong>mer erinnerte zunächst an die Primiz des Jubilars Paul<br />

Strassl, als dieser vor 50 Jahren mit den Worten „Introibo al altare Dei ...“, wie es im alten Ritus hieß,<br />

das Erstlingsopfer eröffnete und an sein freudiges Jawort bei der Priesterweihe. Dann ging er auf das<br />

Wesen des priesterlichen Dienstes ein, den er im Lichte des Evangeliums und dem Wirken des Jubilars<br />

deutete. Prälat Paarh<strong>am</strong>mer betonte unter Bezugnahe auf einen Ausspruch des Heiligen <strong>Pfarre</strong>rs<br />

von Ars die Aufgabe des Priesters, Menschen den Weg zum Himmel zu weisen, sie auf diesen Weg zu<br />

führen und lobte die Bereitschaft des Jubilars, sich durch sein Weiheversprechen für den Herrn brauchen<br />

und manchmal sogar verbrauchen zu lassen.<br />

Dem fügte Prälat Paarh<strong>am</strong>mer noch die Worte hinzu: „Lass dich von ihm auch weiterhin brauchen.<br />

Und Du wirst erfahren: In der Bindung an IHN und seine Last wirst Du selbst von IHM getragen.“


Seite 16<br />

Buchtipp September 2009<br />

Der ungezähmte Mann – Auf dem Weg<br />

zu einer neuen Männlichkeit<br />

von John Eldredge<br />

Wann ist ein Mann ein Mann?<br />

Fragt ein bekannter deutscher<br />

Liedermacher in einem seiner<br />

größten Hits. Dieser Frage geht<br />

der <strong>am</strong>erikanische Schriftsteller<br />

John Eldredge in seinem<br />

Bestjseller „Der ungezähmte<br />

Mann“ nach.<br />

Hinter diesem vielversprechenden Titel verbirgt<br />

sich ein Buch, das Mut macht, jenseits der<br />

Klischees vom Macho und Weichei nach echter<br />

Männlichkeit zu suchen. Der dreifache Vater<br />

John Eldredge schreibt auf humorvolle, doch<br />

durchaus tiefgründige Art über die<br />

Schwierigkeiten auf dem Weg zum Mann-Sein.<br />

Was er unter Männlichkeit versteht, darf den<br />

Leser durchaus auch überraschen, nimmt er den<br />

Ausgangspunkt seiner Überlegungen doch im<br />

Bibelwort von der Gottesebenbildlichkeit des<br />

Menschen. Die Theorie des Autors, dass sowohl<br />

der Mann in den ihm eigenen Wesenszügen als<br />

auch die Frau in ihrer tiefsten Weiblichkeit<br />

Abbilder Gottes sind, hat mir besonders gut<br />

gefallen und Eldredge gelingt es auch, diese<br />

beiden sich ergänzenden Seiten Gottes anhand<br />

vieler biblischer Beispiele zu untermauern. So<br />

wird auch das Klischee vom „lieben Gott“ ein<br />

wenig zurechtgerückt, und die wilde, maskuline<br />

Seite Gottes hervorgehoben, nicht jedoch ohne<br />

auch auf die andere, die weibliche Seite (die der<br />

Autor übrigens in einem eigenen Buch<br />

behandelt) hinzuweisen.<br />

Warum bringt der Autor überhaupt Gott ins<br />

Spiel? Er stellt ganz lapidar fest, dass wenn man<br />

wissen wolle, wie etwas funktioniert, man <strong>am</strong><br />

besten den Hersteller frage – im Falle des<br />

Menschen also Gott. Der Autor begibt sich auf<br />

die Suche nach dem Herzen des Mannes, er fragt<br />

nach seinem innersten Wesen und danach, was<br />

ihn glücklich macht (und zwar nicht in einem<br />

oberflächlichen, materiellen, sondern<br />

existentiellen Sinn).<br />

Er schreibt: Es gibt drei tiefe Wünsche, die ich<br />

meinem Herzen so tief eingeprägt finde, dass ich<br />

inzwischen weiß: Ich kann sie nicht länger<br />

leugnen, ohne meine Seele zu verlieren. Diese<br />

Sehnsüchte sind entscheidend dafür, wer und<br />

was ich bin und wie ich sein möchte.<br />

Ich beschäftige mich mit dem, was Jungen im<br />

Kindesalter tun und träumen; ich forsche in und<br />

zwischen den Zeilen der Literatur. Ich höre<br />

genau zu, was mir viele, viele Männer über sich<br />

erzählen, und so bin ich zu der Überzeugung<br />

gelangt, dass diese Sehnsüchte universell sind -<br />

ein Schlüssel zum Geheimnis der Männlichkeit<br />

an sich. Sie sind vielleicht missverstanden,<br />

fehlgedeutet und verdrängt worden aber sie sind<br />

im Herzen jedes Mannes vorhanden: eine<br />

brennende Sehnsucht danach, einen K<strong>am</strong>pf zu<br />

bestehen, ein Abenteuer zu erleben – und eine<br />

Prinzessin zu retten.<br />

Und ist es nicht genau das, was uns die<br />

Erfahrung auch sagt: Burschen wollen kämpfen,<br />

sie wollen mit Faschingsrevolvern oder<br />

Wasserpistolen aufeinander schießen, sie wollen<br />

sich messen. Suchen nicht gerade viele Männer,<br />

die beruflich wenig Abenteuerliches erleben, das<br />

Abenteuer in der Freizeit, sei es beim<br />

Paragleiten, Klettern oder sonst einer<br />

risikoreichen Sportart. Und was wäre ein Film,<br />

ein Buch ohne Liebesgeschichte, ohne Held, der<br />

seine Geliebte erobert.<br />

Oftmals sind es jedoch die kleinen Kämpfe im<br />

Alltag z.B. bei der Erziehung der Kinder, das<br />

abenteuerliche Spiel mit den Buben und das<br />

beständige Werben um die Ehefrau, die einen<br />

Mann herausfordern – und diesen Herausforderungen<br />

muss er sich stellen.<br />

Eldredge stellt aber auch fest, dass das Leben<br />

eines durchschnittlichen Mannes Lichtjahre von<br />

dem entfernt zu sein scheint, wonach sich sein<br />

Herz sehnt.


Seite 17<br />

Buchtipp September 2009<br />

Dort wo Männern die Herausforderung fehlt,<br />

bleiben oft nur Karikaturen der drei oben<br />

genannten Ziele, z.B. übertriebene Aggression,<br />

Sportsucht, Flucht in die Pornographie,… Doch<br />

warum scheitern Männer in ihrer Entwicklung zu<br />

echter Männlichkeit? Die Grundfrage jedes<br />

Jungen ist: Bin ich ein Mann? In Variationen<br />

kann sie auch heißen: Bin ich stark, traust du<br />

mir das zu, hab ich es drauf? Viele Männer<br />

tragen eine Wunde in ihrem Herzen, durch<br />

Kränkungen des Vaters oder durch sein<br />

Desinteresse oder einfach seine Abwesenheit.<br />

Um zu verstehen, wie ein Mann innerlich verletzt<br />

wird, muss man zunächst verstehen, was der<br />

wesentliche Schritt bei der Entwicklung eines<br />

Jungen zum Mann ist: Männlichkeit wird<br />

verliehen. Wer er ist und was er drauf hat, das<br />

lernt ein Junge von einem Mann oder in der<br />

Gesellschaft von Männern. Er kann es<br />

nirgendwo anders lernen. Er kann es nicht von<br />

anderen Jungen lernen, und er kann es auch<br />

nicht von Frauen lernen. Leider gibt es bei uns<br />

nicht mehr diese Initiationsriten, die einem<br />

Jungen helfen, in seiner Männlichkeit gestärkt zu<br />

werden.<br />

Ein besonders spannendes Kapitel widmet der<br />

Autor dem „Feind“. Darin heißt es: Seit jenem<br />

schicksalshaften Tag, an dem Ad<strong>am</strong> ohne Not<br />

seine Stärke preisgegeben hat, haben Männer<br />

d<strong>am</strong>it zu kämpfen, dass auch etwas in ihnen bei<br />

der geringsten Gefahr zur Selbstaufgabe bereit<br />

ist. Wir steigen nicht in den Ring, ehe nicht<br />

ausgemacht ist, dass wir gewinnen. In der Bibel<br />

wird dieser Wesenszug das Fleisch genannt, oder<br />

der alte Mensch, die sündige Natur, die<br />

Eigenliebe. Es ist derjenige Teil des gefallenen<br />

Ad<strong>am</strong> in jedem von uns, der stets den leichtesten<br />

Ausweg sucht. Jeder kennt solche Situationen,<br />

wo es leichter ist, die Garage aufzuräumen, als<br />

der pubertierenden Tochter Rede und Antwort zu<br />

stehen, oder wo man sich um ein längst<br />

überfälliges Gespräch über ein Konfliktthema<br />

drückt. In unserer Zeit, wo die reale Existenz des<br />

personalen Bösen durchwegs geleugnet wird,<br />

beschreibt der Autor höchst einleuchtend und<br />

vernünftig, wie uns der Teufel beeinflusst und<br />

daran hindert unserer uns eigentlich von Gott ins<br />

Herz gelegten Bestimmung gerecht zu werden.<br />

Die Spiritualität des Autors unterscheidet sich<br />

vielleicht ein bisschen von dem für uns<br />

gewohnten, doch das hindert Katholiken aber<br />

auch der Kirche fernstehende Männer und<br />

Frauen nicht daran, dieses Buch mit großem<br />

Gewinn zu lesen.<br />

Wer so große Hollywood-Schinken wie<br />

Braveheart oder Gladiator kennt, für den erhöht<br />

sich das Lesevergnügen zusätzlich, da er manche<br />

Szenen, auf die sich der Autor bezieht, dann<br />

wirklich bildlich vor sich sieht. Besonders<br />

sympathisch sind mir auch die vielen<br />

verwendeten Zitate aus Filmen, Büchern,<br />

Gedichten, Liedern, und der Heiligen Schrift, die<br />

helfen bei einzelnen Gedanken etwas zu<br />

verweilen und den eigenen Blick weiten.<br />

Für Männer und solche die es noch werden<br />

wollen, ist dieses Buch ein absolutes Must-<br />

Have!! Empfehlenswert aber auch für Mütter<br />

von Söhnen und alle Frauen, die ja mit den<br />

Männern leben müssen. Außerdem erfährt die<br />

weibliche Leserin beinahe genauso viel über sich<br />

selbst, wie über ihren Mann.<br />

Frage dich nicht, was die Welt braucht. Frage<br />

dich lieber, was dich lebendig macht, und dann<br />

geh hin und tu das Entsprechende. Denn die Welt<br />

braucht nichts so sehr wie Männer, die lebendig<br />

geworden sind. - John Eldredge<br />

Bettina Rahm, PGR-Obfrau und RL<br />

NEUE BÜCHER IN DER PFARRBIBLIOTHEK:<br />

PARDON ICH BIN CHRIST - von C.S. Lewis<br />

Was den ungläubigen Lewis langs<strong>am</strong> aber sicher zu<br />

Gott führte, war eine Sehnsucht, die kein irdisches<br />

Glück zu stillen vermochte.<br />

KLEINES ABC DES 2. VAT. KONZILS - von Peter<br />

Christoph Düren<br />

Das Taschenbuch bietet mit kurzen Textabschnitten<br />

und Stichwörtern einen einfachen Zugang zum<br />

Verständnis der Lehre der Kirche.<br />

HEILUNG IM GEBET - Prof. Tomislav Ivancic<br />

Kleine Hausapotheke mit Medik<strong>am</strong>enten für die<br />

Heilung des Geistes, ges<strong>am</strong>melt bei den Seminaren<br />

von Prof. Dr. Ivancic.<br />

DON BOSCO UND SEINE BUBEN - Wilhelm<br />

Hühnermann<br />

Don Bosco`s außergewöhnlicher Weg unter ärgsten<br />

Schwierigkeiten, aber mit unerschütterlichem Humor<br />

- zum Priestertum.


Seite 18<br />

Liturgisches September 2009<br />

Gedanken über den Kommunionempfang<br />

Obwohl es kein brennendes Problem darstellt, hört man hin<br />

und wieder Fragen oder Feststellungen zur Art des<br />

Kommunionempfanges. Deswegen seien hier einige<br />

Erläuterungen angebracht. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang gibt es<br />

zwei wichtige Fragen, nämlich die Würdigkeit des<br />

Empfanges und die Form des Empfanges.<br />

Zwei Formen des Kommunionempfanges<br />

Zunächst zum zweiten Punkt, zur Form des Empfanges. In<br />

unserer Diözese gibt es zwei Grundformen des<br />

Kommunionempfanges, die Mund- und die Handkommunion<br />

sowie stehend und kniend. Manche meinen<br />

irrtümlich, die Handkommunion sei die neue und ordentliche<br />

Form, die das II. Vatikanische Konzil eingeführt habe<br />

und die Mundkommunion sei die alte und überholte Form.<br />

Zunächst zur Geschichte dieser Formen. Im Laufe der<br />

Jahrhunderte hat sich in der Weltkirche die Mundkommunion<br />

als die einzige und ordentliche Form<br />

durchgesetzt und ist als solche auch die letzten Jahrhunderte<br />

praktiziert worden. Das II. Vatikanische Konzil hat sich<br />

dazu nicht geäußert und auch nicht die Einführung der<br />

Handkommunion angeregt, wie fälschlich immer wieder<br />

behauptet wurde. Richtig ist, dass Papst Paul VI. nach dem<br />

Konzil auf vielfachen Druck vor allem von Deutschen<br />

Bischöfen ein Indult zur Handkommunion erlassen hat. D.<br />

h. er hat den Bischöfen erlaubt, in ihren jeweiligen Diözesen<br />

die Handkommunion neben der ordentlichen Form der<br />

Mundkommunion zu erlauben. Seit dieser Zeit haben<br />

manche Bischöfe vor allem im Westen in ihren Diözesen<br />

auch die Handkommunion erlaubt.<br />

Probleme bei der Einführung der Mundkommunion<br />

Bei der Einführung der Handkommunion k<strong>am</strong> es in<br />

manchen <strong>Pfarre</strong>n zu Verletzungen, weil manche Priester<br />

dies von oben herab verordneten (Klerikalismus), als ob<br />

dies nun die neue und einzige Form sei, wobei sie die<br />

bisherige Form geringschätzig abwerteten. Gläubige, die bei<br />

der bisherigen Form bleiben wollten, wurden nicht selten<br />

abfällig betrachtet und verbal ins Eck gestellt. Im Zuge<br />

dieser Entwicklungen, die manchmal (nicht überall!!!) von<br />

einem Geist der Intoleranz und Respektlosigkeit begleitet<br />

waren, gab es in Verbindung mit anderen Zeiterscheinungen<br />

einen gewissen Verlust der Ehrfurcht vor allem in der<br />

Liturgie. Manche betrachteten dies, teilweise zu Recht und<br />

teilweise zu Unrecht, als Folge der Einführung der Handkommunion.<br />

Gegenwärtig ist allgemein wieder eine<br />

Besinnung auf mehr Ehrfrucht festzustellen, was in der<br />

Regel auch mit mehr vor der freien Entscheidung des<br />

Anderen einhergeht. Die Frage der Form ist nicht mehr<br />

„ideologisch“ belastet.<br />

„Ordentliche“ und „außerordentliche“ Form<br />

In vielen Diözesen der Weltkirche haben die Bischöfe von<br />

diesem Indult jedoch nicht Gebrauch gemacht und es gibt<br />

dort daher nach wie vor nur die ordentliche Form, nämlich<br />

die Mundkommunion. Man könnte die beiden Formen<br />

irgendwie mit dem Messritus vergleichen. Es gibt einen<br />

Messritus und zwei Formen, den ordentlichen Ritus (den,<br />

den wir bei unseren Messen feiern) und den außerordentlichen<br />

Ritus (den alten Ritus, den bestimmte Gruppen<br />

durch ein Indult des Papstes erlaubterweise feiern dürfen).<br />

In ähnlicher Weise gibt es beim Kommunionempfang zwei<br />

Formen, die allgemeine Form der Mundkommunion, die in<br />

der ganzen Weltkirche Gültigkeit hat und die besondere<br />

Form der Handkommunion, die in manchen Diözesen<br />

zusätzlich erlaubt ist.<br />

Einige Anregungen bzw. Klarstellungen<br />

Hier einige Anregungen: Es ist gut und segenbringend,<br />

wenn man der Kirche folgt. Daher sind Aussagen und<br />

Praxis von Papst und Bischof bedeuts<strong>am</strong>. Wenn der Papst<br />

eine außerordentliche Form erlaubt, sei dies beim<br />

Kommunionempfang oder beim Messritus, dann ist es zu<br />

respektieren. Was die Form des Kommunionempfanges<br />

betrifft, sollte man den wahren Fortschritt in der Ehrfurcht<br />

sehen, mit der der Leib Christi empfangen wird. Man kann<br />

sowohl die Hand– als auch die Mundkommunion ehr--<br />

furchtslos oder ehrfürchtig empfangen. Für Kinder ist die<br />

Mundkommunion angemessen und sollte gefördert werden.<br />

Um ein gutes Gespür für die für einem selbst geeignetste<br />

Form zu bekommen, sollte man sich vor allem d<strong>am</strong>it<br />

beschäftigen, wen man empfängt und welche Voraussetzungen<br />

es für einen würdigen Empfang gibt. Eine<br />

Voraussetzung ist, dass man an die wirkliche Gegenwart<br />

Christi glaubt, eine zweite, dass man mit Gott versöhnt ist<br />

(Bußsakr<strong>am</strong>ent). Ich empfehle besonders, den Katechismus<br />

und die Texte des II. Vatikanischen Konzils zu lesen. Die<br />

vielerorts vorkommende Ehrfurchtslosigkeit hängt vor allem<br />

auch mit dem Verlust des Bußsakr<strong>am</strong>entes und mit dem<br />

Schwinden des Glaubens an die wirklich Gegenwart Christi<br />

zus<strong>am</strong>men. Das Sakr<strong>am</strong>ent der Versöhnten (Eucharistie)<br />

setzt das Sakr<strong>am</strong>ent der Versöhnung voraus. Wer sich<br />

gegenüber dem Leib Christi ehrfürchtig verhält, wird auch<br />

Respekt vor dem Anderen, dem Andersdenkenden und dem,<br />

der die andere Form wählt, haben. Papst Benedikt XVI. hat<br />

die Praxis eingeführt, dass die Leute, die bei ihm die<br />

Kommunion empfangen möchten, dies kniend in den Mund<br />

tun.<br />

Richtlinien unseres Herrn Erzbischofs<br />

Unser Erzbischof, Alois Kothgasser hat 2004 aus Anlass der<br />

Instruktion „Redemptionis Sacr<strong>am</strong>entum“ ein<br />

Begleitschreiben verfasst, das an alle Pfarrämter ging und<br />

auch im Verordnungsblatt abgedruckt wurde. Darin geht er<br />

auch auf den Kommunionempfang ein und verweist darauf,<br />

dass Gläubige den Leib des Herrn nicht im Umdrehen oder<br />

Weggehen essen sollen und verweist dann auf die<br />

notwendige Ehrfurcht, die wir dem Allerheiligsten<br />

schuldigen. Er hält fest, dass die Mönche in Cluny vor 1000<br />

Jahren sogar ihre Schuhe ausgezogen haben, ehe sie zur hl.<br />

Kommunion schritten und schreibt dann wörtlich: „Helfen<br />

Sie bitte mit, dass in allen Kirchen unserer Erzdiözese<br />

Spendung und Empfang der heiligen Kommunion in größter<br />

Ehrfurcht vollzogen werden. Dabei liegt es in der Freiheit<br />

der Einzelnen, den Leib des Herrn kniend oder stehend, mit<br />

der Hand oder mit dem Mund zu empfangen. Entscheidend<br />

ist die Haltung der Liebe zum Herrn und zu den<br />

Mitmenschen. Die Eucharistiefeier ist kein<br />

Experimentierfeld, sondern ein Heiligtum, das man nur in<br />

großer Ehrfurcht betreten kann. Was das heißt, zeigt uns der<br />

Apostel Thomas, der vor dem Herrn niederkniet und<br />

bekennt: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). (...)<br />

Ohne die Erneuerung der gläubigen Haltung bei der Feier<br />

der Eucharistie gibt es darum auch keine Erneuerung der<br />

Kirche. Mögen Gottes Geist und Maria, die Mutter des<br />

Herrn, uns dabei helfen.“


Seite 19<br />

Radio Maria und KTV September 2009<br />

und<br />

Eine christliche Stimme in ihrem Haus<br />

Progr<strong>am</strong>mübersicht über Sendungen<br />

Von Radio Maria im September<br />

Donnerstag, 17. September 13.00 Uhr<br />

Bei uns zu Gast: „Zum 150. Todesjahr: Erzherzog<br />

Johann von Österreich und der Glaube<br />

(1)“, mit Maria Trauttmannsdorff<br />

Freitag, 18. September 20.30 Uhr<br />

Berufung heute: „Denn für Gott ist nichts unmöglich.<br />

Mein Weg zum Priestertum“, mit<br />

Neupriester Rainer Geuder<br />

Dienstag, 22. September 20.00 Uhr<br />

Benefizkonzert für Radio Maria, aus der Pfarrkirche<br />

<strong>Zell</strong> <strong>am</strong> <strong>Ziller</strong><br />

Montag, 28. September 15.00 Uhr<br />

Jungf<strong>am</strong>ilientreffen in Pöllau: „Die Freude,<br />

heutzutage Priester zu sein“, mit Kardinal<br />

Claudio Hummes<br />

Dienstag, 29. September 15.30 Uhr<br />

Priesterexerzitien in Ars: „Der <strong>Pfarre</strong>r von Ars,<br />

Zeuge der Barmherzigkeit“ Bischof Guy-<br />

Marie Bagnard, Belley-Ars<br />

Progr<strong>am</strong>mübersicht über<br />

Sendungen von KTV im<br />

September<br />

Sonntag, 20. September 20.00 Uhr<br />

„Wunder der Eucharistie“, Beitrag von Pfr.<br />

Josef Läufer<br />

Mittwoch, 23. September 22.30 Uhr<br />

Brasilien - Jeder Tag ist Sonntag „Wunder<br />

der Eucharistie“, Beitrag von Kirche in Not<br />

zum Jahr des Priesters<br />

Montag, 28. September 18.00 Uhr<br />

Ein Engel an meiner Seite - Leben mit dem heiligen<br />

Schutzengel; Jugendkatechese<br />

Liveübertragungen der<br />

Apostolischen Reise von<br />

Papst Benedikt in die<br />

Tschechoslovakische Republik<br />

Freitag 26. bis 28. September<br />

Tägliche Progr<strong>am</strong>me der Live Übertragungen<br />

sind im Teletext von KTV ersichtlich.<br />

Hinweise für Internetbenützer!!!<br />

Sie können interessante Nachrichten, Vorträge und Abhandlungen finden unter:<br />

www.kath.net<br />

www.stjosef.at<br />

www.gloria.tv<br />

www.zenit (die Welt aus Rom gesehen)<br />

www.vatican.at


Seite 22<br />

Tugenden und Laster September 2009<br />

Die eigentlichen Wurzeln des Neides<br />

Aus dem oben gesagten ergibt sich schon, dass<br />

die häufigste Ursache des Neides die Ruhmsucht<br />

ist. Der Mensch, der die Ehre vor anderen<br />

Menschen sucht und nicht daran denkt, dass es<br />

wichtig ist, wie er vor Gott dasteht, ist für den<br />

Neid anfällig. Die Ruhmsucht hat ihre<br />

eigentliche Wurzel wiederum im Stolz, der<br />

letztlich die Quelle aller Übel ist. Der stolze<br />

Mensch glaubt, auf sich allein bauen zu können<br />

und keine Hilfe zu brauchen. Der Stolz nimmt<br />

dem Menschen Sicht auf die Wirklichkeit der<br />

Dinge und verdunkelt auch die Selbsterkenntnis.<br />

Der heilige Gregor schreibt im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit den Hauptsünden. „Denn der erste Sprosse<br />

des Stolzes ist die eitle Ruhmgier, und diese<br />

erzeugt, während sie den von ihr gedrückten<br />

Geist verdirbt, alsbald den Neid.“ Eine weitere<br />

Ursache des Neides kann auch der Kleinmut<br />

sein, eine komplexhafte oder schuldhafte<br />

Unterschätzung der eigenen Person, Gaben und<br />

Qualitäten. Dem Kleinmütigen erscheint alles<br />

bedeutend, und wenn jemandem etwas Geringes<br />

gelingt, meint er schon, er sei in etwas Großem<br />

überwunden worden.<br />

Die Töchter des Neides<br />

Der Neid ist nicht nur in sich ein Schaden für die<br />

Gesundheit und die Seele des Menschen, sondern<br />

er bildet auch die Ursache für weitere Übel bzw.<br />

Sünden, die er hervorbringt. Kirchenväter<br />

sprechen von den Töchtern dieses Lasters. Wer<br />

einen anderen beneidet, gerät in Versuchung, ihn<br />

schlecht zu machen, ihn zu verleumden und<br />

schließlich auch ihm aktiv zu schaden. Wenn der<br />

Neid sich weiter verfestigt, dann führt er <strong>am</strong><br />

Ende zum Hass. So führt der heilige Gregor<br />

unter den Kindern des Neides auch die üble<br />

Nachrede, das Murren und den Hass an. Die<br />

häufig vorkommende Schadenfreude zählt der<br />

heilige Thomas zum Neid selbst dazu.<br />

Der klerikale Neid<br />

Eine spezielle Form des Neides ist der klerikale<br />

Neid. So war der Priester Florentinus auf das<br />

Wirken des Hl. Benedikt neidisch. Er fing, an,<br />

dessen Mönchsleben zu verleumden. So<br />

verzehrte er sich mehr und mehr in der Fl<strong>am</strong>me<br />

des Neides, sodass er immer boshafter wurde.<br />

Der Neid trieb ihn so weit, dem Hl. Benedikt<br />

vergiftetes Brot zu senden. Wenn der Priester<br />

oder Mönch zufrieden ist und weiß, wer er ist<br />

und was Gott ihm anvertraut hat, dann wird er<br />

dankbar und zufrieden sein. Er braucht dann<br />

weder eine Sebstbestätigung noch das Lob<br />

anderer. Der Neid ist besiegt.<br />

Hilfen, um den Neid zu überwinden<br />

Es ist auch klar, dass viele Menschen, die dem<br />

Neid verfallen sind, gerne davon loskommen<br />

möchten, weil sie spüren, dass der Neid ihnen<br />

die Lebensfülle, Freude und andere geistigen<br />

Güter nimmt. Grundsätzlich gibt es bei allen<br />

Lastern die Möglichkeit, diese direkt bzw. an<br />

der Wurzel oder durch das Erstreben der<br />

gegenteiligen Tugend zu überwinden.<br />

Hier einige Vorschläge, wie der Neid mit der<br />

Zeit überwunden werden kann:<br />

- Durch wahre Erkenntnis der Werte: Ein erster<br />

Weg, einen Neid zu überwinden, ist das<br />

Bemühen um Erkenntnis wahrer Werte. Wer ein<br />

christliches Wertbewusstsein hat, der versteht,<br />

dass es sich nicht lohnt, jemanden wegen<br />

vergänglicher Güter zu beneiden. Wer vom<br />

Glauben her denkt, für den sind irdische Güter<br />

keine Höchstwerte, und er weiß, dass es<br />

unvernünftig ist, neidisch zu sein. Im Alten<br />

Test<strong>am</strong>ent wird gemahnt, den Gottlosen nicht um<br />

sein unverdientes Glück zu beneiden, weil dieses<br />

Glück ja doch trügerisch ist und die Gottlosen<br />

„rasch wie Gras verdorren.“<br />

- Durch richtige Selbstliebe und<br />

Selbsterkenntnis: Wer sich selbst liebt und sich<br />

auch erkennt, der weiß auch, was für seine Seele<br />

und für sein Heil das wichtigste ist. Diese<br />

Erkenntnis bewahrt ihn vor dem Neid und lässt<br />

ihn nach dem Streben, was im Himmel ist.<br />

- Durch die Heilige Beichte: Jeder Mensch wird<br />

spüren, dass er Grenzen hat und letztlich nur mit<br />

Gottes Gnade mitwirken kann. Wenn der Neid<br />

aufrichtig gebeichtet wird, dann gibt Gott<br />

übernatürliche Kraft, ihn zu überwinden.<br />

- Durch das Bemühen um Demut: Die Demut<br />

lässt den Menschen spüren, dass er ein Geschöpf<br />

ist und alles Gott verdankt. Es kommt ihm nicht<br />

mehr darauf an, wie er vor anderen dasteht,<br />

sondern wie er im Lichte Gottes ist. Dies<br />

bewahrt ihn vor der eitlen Ruhmsucht.<br />

Durch die Dankbarkeit. Mit der Demut geht die<br />

Dankbarkeit einher. Der dankbare Mensch freut<br />

sich auch über das Gute anderer. Die beste<br />

Schulung für die Dankbarkeit ist die ehrfürchtige<br />

Feier der Danksagung. Es nützt dem Menschen<br />

und der Gemeinschaft viel, wenn jemand<br />

Sonntags zur Kirche geht!!!


Seite 22<br />

Geistliche Sprüche September 2009<br />

Hl. Teresia Benedicta a Crude<br />

(Edith Stein, 1891 – 1942)<br />

Meine erste Morgenstunde gehört dem Herrn. Das Tagwerk, das er mir<br />

aufträgt, das will ich in Angriff nehmen, und Er wird mir die Kraft geben,<br />

es zu vollbringen. Ich nehme, was kommt, und bitte nur, dass mir die nötigen<br />

Fähigkeiten dazu gegeben werden.<br />

Je dunkler<br />

es hier um<br />

uns wird,<br />

desto mehr<br />

müssen wir<br />

das Herz<br />

öffnen für<br />

das Licht<br />

von oben.<br />

Wer ges<strong>am</strong>melt<br />

in der<br />

Tiefe lebt,<br />

sieht auch die<br />

kleinen Dinge<br />

in grossen<br />

Zus<strong>am</strong>menhängen.<br />

Das "Dein Wille geschehe!" in seinem vollen Ausmass<br />

muss die Richtschnur des Christenlebens sein.<br />

Es muss den Tagesablauf vom Morgen bis zum Abend,<br />

den Gang des Jahres und des ganzen Lebens tragen.<br />

Meine Suche nach der Wahrheit war ein einziges Gebet" - ein herrliches<br />

Wort des Trostes für alle, die sich mit dem Gottesglauben schwer<br />

tun!<br />

Gott verlangt nichts von den Menschen,<br />

ohne ihnen zugleich die Kraft dafür zu geben.


Seite 23<br />

Pfarrliches September 2009<br />

Feste, Termine, ...<br />

Di. 22. Sep.<br />

Fr. 25. Sep.<br />

Do. 01. Okt. .<br />

Sa. 03. Okt.<br />

So. 04. Okt.<br />

So. 11.Okt.<br />

So. 18. Okt.<br />

Sa. 24. Okt.<br />

20.00 Uhr Pfarrkirche „Benefizkonzert für Radio Maria“<br />

20.00 Uhr Vortrag des KBW im Gemeindesaal <strong>Zell</strong> von Kirche in Not<br />

Zum Thema “Christenverfolgung heute“<br />

205. Monatswallfahrt nach St. Leonhard in Thurnbach<br />

Zu Ehren der Mariazeller Gnadenmutter<br />

14.00 Uhr Rosenkranz um den Frieden und um geistliche Berufe<br />

14.30 Uhr Gottesdienst auf Meinung der Wallfahrer<br />

ERSTER GOLDENER SAMSTAG in Maria Rast mit Festprediger <strong>Pfarre</strong>r<br />

Dr. Gerhard Wagner– Gottesdienste sind um 04.00 Uhr (mit Kirchenchor),<br />

um 05.00 Uhr und um 08.00 Uhr<br />

Beichtgelegenheit ist ab 03.30 Uhr und während der Gottesdienste<br />

09.00 Uhr Eröffnung der Jubiläumsausstellung "350 Jahre Wallfahrt Maria Rast"<br />

Anschließend Jause für alle Gläubigen im Mesnerhaus<br />

Die weiteren Goldenen S<strong>am</strong>stage feiern wir <strong>am</strong> 10. Okt. und 17. Okt.<br />

ROSENKRANZSONNTAG mit Rosenkranzprozession<br />

08.30 Uhr feierlicher Pfarrgottesdienst (Musikkapelle u. Kirchenchor )<br />

Anschließend Prozession mit den Stationen: Bräu-<strong>Zell</strong>feldkreuz-Schulhaus<br />

Die ganze Pfarrgemeinde ist herzlich eingeladen, besonders die Kinder !!<br />

BEZIRKSERNTEDANKFEST der Landjugend des Bezirkes Schwaz<br />

09.30 Uhr Feldmesse beim <strong>Zell</strong>feldkreuz<br />

ca. 11.00 Uhr Umzug<br />

WELTMISSIONSSONNTAG<br />

10.00 Uhr Erntedankfest in R<strong>am</strong>sau mit der Landjugend, den Vereinen und<br />

der Singgemeinschaft R<strong>am</strong>sau<br />

„DANKSAGERSAMSTAG“ - Erntedankfest in der Pfarrkirche<br />

07.30 Uhr Andacht in der Pfarrkirche<br />

08.00 Uhr DANKGOTTESDIENST mit Opfergang<br />

Termine in Gerlos<br />

So. 04. Okt.<br />

Di. 13. Okt.<br />

Sa. 17. Okt.<br />

Mo. 26. Okt.<br />

Erntedankfest in Gerlos<br />

08.45 Uhr Einzug<br />

09.00 Uhr Dankgottesdienst<br />

13.00 Uhr Seniorenausflug nach Stumm<br />

Jungbürgerfeier und Hl. Messe<br />

Pfarrausflug


Benefizkonzert<br />

Mitwirkende:<br />

Kirchenchor <strong>Zell</strong><br />

Singgemeinschaft R<strong>am</strong>sau<br />

Sine Nomine<br />

Chor Magnificat<br />

Haslacher Diandln<br />

Bläsergruppe der Musikkapelle<br />

<strong>Zell</strong><br />

Harfenistin<br />

Es wird geistliche Musik der verschiedensten<br />

Epochen und Stilrichtungen<br />

zur Aufführung gebracht.<br />

Dienstag, 22. September 2009<br />

20.00 Uhr Pfarrkirche <strong>Zell</strong> <strong>am</strong> <strong>Ziller</strong><br />

Freiwillige Spenden zugunsten von

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