GLAUBENSBOTE - Pfarre Zell am Ziller - Zell
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Seite 05<br />
Bettinas Kommentar September 2009<br />
hervortun, sind die Ängste vieler Neulinge ja<br />
bedauerlicherweise berechtigt. Wie oft hat man<br />
schon sagen gehört: Was tut denn die da? Oder<br />
Der war ja noch nie in der Kirche? Oder Schau,<br />
jetzt kommen sie, weil jemand krank oder<br />
gestorben ist! Ja und jetzt sind wir wieder beim<br />
(und nicht eigenes Verdienst) ist, wenn man den<br />
Glauben schon als Kind kennengelernt hat.<br />
Trotzdem wird die Sehnsucht oft von der Angst,<br />
schief angeschaut oder ausgelacht zu werden,<br />
nicht willkommen zu sein, oder einfach<br />
unwürdig zu sein überlagert.<br />
Beispiel vom Pharisäer und Zöllner. Sind wir<br />
nicht auch oft hochmütig, weil wir uns<br />
„auskennen“. Da gibt es dann den Gedanken:<br />
Gut, dass ich nicht, wie der bin, der nicht einmal<br />
das Glaubensbekenntnis beten kann! Oder sind<br />
wir nicht manchmal wie der ältere Bruder vom<br />
Jesus sagt auch einmal: Ebenso wird auch im<br />
Himmel mehr Freude herrschen über einen<br />
einzigen Sünder, der umkehrt, als über<br />
neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig<br />
haben, umzukehren. (Lk 15, 7)<br />
verlorenen Sohn, der zornig ist, weil der andere<br />
nach Hause kommt und ein großes Fest gegeben<br />
wird, der sich über die Barmherzigkeit des<br />
Vaters ärgert. Ja und manchmal j<strong>am</strong>mern wir wie<br />
die Tagelöhner, die schon <strong>am</strong> Morgen in den<br />
Weinberg gegangen sind und nun sehen, dass die<br />
die später kommen, denselben Lohn erhalten.<br />
Lassen wir Menschen, die wieder in die Kirche<br />
kommen, diese Freude spüren. Durch einen<br />
freundlichen Gruß im Friedhof, durch einen<br />
festen Händedruck und ein Lächeln beim<br />
Friedensgruß, durch ein kurzes Gespräch nach<br />
dem Gottesdienst oder indem man ihnen einfach<br />
einmal sagt: Ich freue mich immer, wenn wir uns<br />
Manche Katholiken leben ja gerade so, als wäre<br />
der Glaube angeboren und es bestünde keine<br />
Möglichkeit, sich später im Leben wirklich zu<br />
bekehren. Es gibt gewiss auch Leute, die über<br />
mich sagen: Ja, aber früher, da hat sie …<br />
beim Gottesdienst sehen oder: Schön, dass du<br />
(wieder) da bist. Danken wir auch Gott für jeden<br />
Menschen, der ihm neu begegnen möchte und<br />
bitten wir ihn, dass er oder sie in unserer Kirche<br />
eine geistliche Heimat findet und Gottes Nähe<br />
und Barmherzigkeit erfahren kann.<br />
Menschen bekehren sich, Menschen finden zur<br />
Glaubenspraxis zurück, Menschen kommen auf<br />
der Suche nach Wahrheit wieder zum Glauben –<br />
all das ist Gnade, genauso wie es eine Gnade<br />
Allen in letzter Zeit neu hinzugekommenen<br />
Kirchgehern ein ganz herzliches Willkommen!<br />
Wir freuen uns über euch!