GLAUBENSBOTE - Pfarre Zell am Ziller - Zell
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Seite 09<br />
Heilige September 2009<br />
1934 trat sie in Köln in den Orden der<br />
Karmelitinnen ein und nahm den N<strong>am</strong>en Teresa<br />
Benedicta a Cruce (deutsche Bedeutung<br />
"Theresia, die vom Kreuz Gesegnete") an. Zwei<br />
Jahre später, 1936, empfing auch Ediths ältere<br />
Schwester Rosa (geb. 1883) das Taufsakr<strong>am</strong>ent.<br />
VERFOLGUNG UND ERMORDUNG<br />
geweiht.<br />
Kanonisation: Teresia Benedicta vom Kreuz<br />
Stein wurde beim Deutschlandbesuch von Papst<br />
Johannes Paul II. 1987 selig gesprochen, im<br />
Oktober 1998 erfolgte durch ihn die<br />
Heiligsprechung. Sie ist die erste katholische<br />
Heilige, die eine geborene Jüdin ist.<br />
Während der Zeit des Dritten Reiches erhielt<br />
Edith Stein als gebürtige Jüdin Lehrverbot und<br />
musste ihre Stelle in Münster aufgeben.<br />
Im April 1933 schrieb sie an Papst Pius XI.:<br />
"Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und<br />
die Verhältnisse in Deutschland mit offenen<br />
Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für<br />
das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen<br />
noch länger anhält".<br />
Um ihren Kölner Heimatkonvent nicht in Gefahr<br />
zu bringen, wechselte Edith Stein 1938 in die<br />
Niederlande zu einem Karmel im limburgischen<br />
Echt. Ein Jahr später folgte ihr Rosa, um der<br />
Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten in<br />
Deutschland zu entgehen. Doch nach der<br />
Eroberung der Niederlande wurden beide <strong>am</strong> 2.<br />
August 1942 von der Gestapo verhaftet und in<br />
das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.<br />
(Wohl ein Racheakt gegenüber der katholischen<br />
Kirche, weil die Bischöfe eine Woche vorher in<br />
den Kirchen der Niederlande ein Protestschreiben<br />
gegen die nationalsozialistischen<br />
Besatzer hatten verlesen lassen.) Dort wurden sie<br />
<strong>am</strong> 9. August 1942 in der Gask<strong>am</strong>mer ermordet.<br />
Das katholische Gotteslob enthält die Vertonung<br />
des Stein-Gedichtes „Erhör, o Gott, mein<br />
Flehen” (GL 302). 1999 wurde ein Edith-Stein-<br />
Denkmal vor dem Priesterseminar in Köln, 2006<br />
eine Skulptur in einer der letzten freien<br />
Außenkonchen des Petersdomes in Rom<br />
aufgestellt und von Papst Benedikt XVI.<br />
1999 wurde sie von Papst Johannes Paul II.<br />
zus<strong>am</strong>men mit Birgitta von Schweden und<br />
Katharina von Siena zur Schutzheiligen Europas<br />
erklärt.<br />
"Wir verneigen uns tief vor dem Zeugnis des<br />
Lebens und Sterbens von Edith Stein, der<br />
herausragenden Tochter Israels und zugleich<br />
Tochter des Karmels, Schwester Teresia<br />
Benedicta vom Kreuz, einer Persönlichkeit, die<br />
eine dr<strong>am</strong>atische Synthese unseres Jahrhunderts<br />
in ihrem reichen Leben vereint. Die Synthese<br />
einer Geschichte voller tiefer Wunden, die noch<br />
immer schmerzen ... und sogleich die Synthese<br />
der vollen Wahrheit über den Menschen, in<br />
einem Herzen, das solange unruhig und unerfüllt<br />
blieb, bis es schließlich Ruhe fand in Gott" - so<br />
Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung<br />
Edith Steins in Köln <strong>am</strong> l. Mai 1987.