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GLAUBENSBOTE - Pfarre Zell am Ziller - Zell

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Seite 07<br />

Jubiläum September 2009<br />

Weitere Quellen zur Baugeschichte von Maria Rast<br />

<strong>am</strong> Hainzenberg st<strong>am</strong>men aus dem <strong>Zell</strong>er<br />

Dekanatsarchiv. Einige Akten geben wertvolle<br />

Auskünfte über Beginn des Erweiterungsbaues der<br />

neuen Kirche aus dem Jahre 1739. Ein Schreiben<br />

datiert vom 7. November 1738 vom salzburgischen<br />

Consistorium an Johannes Hofer, Dekan und<br />

<strong>Pfarre</strong>r zu <strong>Zell</strong>, wo n<strong>am</strong>entlich die drei <strong>Zell</strong>er<br />

Personen erwähnt werden, die im N<strong>am</strong>en der<br />

ganzen Pfarrgemeinde um die Bewilligung<br />

angesucht hätten, die Kapelle Unserer Lieben Frau<br />

<strong>am</strong> Hainzenberg etwas erweitern zu dürfen. In<br />

diesem Schreiben ist auch erwähnt, dass vor allem<br />

das Einverständnis der weltlichen Obrigkeit<br />

einzuholen sei; des weiteren sei auch ein Bauplan,<br />

Kostenvoranschläge und Finanzierung vorzulegen.<br />

Nach dem <strong>am</strong> 3. April 1739 das Consistorium die<br />

Lizenz für den Erweiterungsbau der Kapelle<br />

erteilte, konnte <strong>am</strong> 14. Mai der Grundstein gelegt<br />

werden. Im Auftrag des d<strong>am</strong>aligen Erzbischof<br />

Leopold durfte dann Dekan Johannes Hofer die<br />

Wallfahrtskirche benedizieren (segnen). In einer<br />

feierlichen Prozession wurde <strong>am</strong> 7. Dezember<br />

1739 das Gnadenbild in die neue Kirche<br />

übertragen. Erst 1756 k<strong>am</strong> auf Bitten des Dekans,<br />

Erzbischof Sigesmund nach <strong>Zell</strong>, um die feierliche<br />

Weihe der Wallfahrtskirche “Maria Rast“<br />

vorzunehmen.<br />

Dekan Johannes Hofer hat sich in besonderer<br />

Weise um die Wallfahrt Maria Rast bemüht und<br />

durch die Erbauung der heutigen Wallfahrtskirche<br />

große Verdienste erworben.<br />

Zwar blühte die Wallfahrt immer mehr auf, doch<br />

sollte sich der Standort der Kirche bald<br />

verhängnisvoll auswirken. Bedingt durch die<br />

mangelhafte Absicherung des Goldbergwerkes, auf<br />

dessen Gelände sie stand, traten schon Ende des<br />

18.Jahrunderts und später im 19. Jahrhundert<br />

Bauschäden auf. Die Katastrophe ereignete sich<br />

dann <strong>am</strong> 14. April 1914. Infolge eines Felssturzes<br />

lockerte sich der Untergrund der Kirche. Der<br />

talseitige Turm und andere Bauteile mussten<br />

abgetragen werden.<br />

Erst Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

konnte die <strong>Ziller</strong>taler Bevölkerung die Sanierung in<br />

Angriff nehmen. Daher freuten sich alle von nah<br />

und fern als <strong>am</strong> 17. Juni 1923 Weihbischof Anton<br />

Keil von Salzburg die feierliche Einsegnung der<br />

Kapelle und Weihe der zwei Altäre vollzog. Eine<br />

Woche später übertrug man das Gnadenbild, das<br />

von Marienkindern aus <strong>Zell</strong> geschmückt und mit<br />

einem ganz neuem, kostbarem Gewande versehen,<br />

in feierlicher Prozession hinauf zur Wallfahrtskapelle.<br />

Viele Leute, die an der<br />

Wiedererrichtung dieses Heiligtums mit Geld und<br />

Arbeit mitgewirkt hatten, vergossen während der<br />

Prozession und besonders beim Einzug des<br />

Gnadenbildes in die Kapelle und bei der<br />

Aufstellung Tränen der Freude und Rührung.<br />

Der Seelsorger, Dekan Hotter, sprach <strong>am</strong> Schluss<br />

der Feier allen Wohltätern den priesterlichen Dank<br />

aus. Möge nunmehr Maria bei der Rast wieder<br />

recht vielen, die aus der Unrast des Lebens zu ihr<br />

flüchten, das werden, was sie <strong>am</strong> gleichen Orte<br />

durch Jahrhunderte unseren Vorfahren gewesen:<br />

seelische Rast und Erholung, Trösterin und Mutter!<br />

Besonders groß ist der Zustrom von Wallfahrern<br />

<strong>am</strong> Patroziniumstag Maria Heimsuchung <strong>am</strong> 2.<br />

Juli, an den drei “Goldenen S<strong>am</strong>stagen“ im<br />

Oktober (wurden 1837gestiftet) und bei der<br />

“Glaubensprozession“ <strong>am</strong> Sonntag der göttlichen<br />

Barmherzigkeit, früher Weißer Sonntag, die nach<br />

einer kurzen Unterbrechung 2004 wieder<br />

eingeführt wurde. Auch die S<strong>am</strong>stagsmesse um<br />

8.00 Uhr, wird von den Gläubigen gerne<br />

wahrgenommen.<br />

Den Fußweg von <strong>Zell</strong> nach Maria Rast, beginnend<br />

beim Gasthof Waldheim, ziert ein schöner<br />

Kreuzweg und eine Lourdes-Grotte. Jeweils an den<br />

Freitagen in der Fastenzeit wird um 15.00 Uhr ein<br />

Kinderkreuzweg nach Maria Rast hinaufgebetet.<br />

Möge das Jubiläum der <strong>Pfarre</strong> und vielen<br />

Wallfahrern großen Segen bringen.<br />

Ferdinand Schnaiter, Aushilfspriester

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