GLAUBENSBOTE - Pfarre Zell am Ziller - Zell

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Seite 02 Geleitwort September 2009 Liebe Gläubie der Pfarren Zell und Gerlos! Liebe Gäste! Diese Septemberausgabe kommt etwas verspätet. W i r h a b e n mittlerweile einen Farbdrucker für den Glaubensboten und für w e i t e r e Druckerfordernisse angekauft und einige Zeit gebraucht, die Bedienungsanleitung zu studieren. Bei dieser Aufgabe ist uns Martin Wierer, ein sehr versierter Computerfachmann, behilflich. Ihm sei hier schon besonders gedankt. Nach dieser Neuinstallation werden wir darangehen, das Lay-out noch zu verbessern, damit wir dann ein optimales Leserservice bieten können. Gleichzeitig ist Pfarrgemeinderätin und Religionslehrerin Elisabeth Jäger in Zusammenarbeit mit einem Fachmann dabei, eine Homepage zu erstellen. Diese wird etwa Anfang Oktober unter pfarre.zell.at einsehbar sein. Diese Ausgabe ist teilweise schon eine Vorausschau auf den Oktober, den Rosenkranzmonat. Der Rosenkranzmonat möge uns helfen, mit Maria Christus ganz nahe zu sein, um aus dieser Nähe den Glauben in der Welt froh, lebendig und erfüllt zu leben. So möchte ich besonders einladen, in diesem Monat das Rosenkranzgebet besonders zu pflegen, allein oder bei den vielen öffentlichen Gelegenheiten in unseren Kirchen oder im Altenheim. Besonders einladen möchte ich auch zur alljährlichen Rosenkranzprozession, die wir heuer am 4. Oktober begehen. Mit den goldenen Samstagen feiern wir heuer auch ein Jubiläum 350 Jahre Wallfahrt in Maria Rast. Daher möchte ich einladen, die drei goldenen Samstage heuer in besonderer Dankbarkeit zu feiern. Aus diesem Anlass haben Bürgermeister Wartelsteiner und Vizebürgermeister und Pfarrgemeinderat Friedrich Dornauer eine „Jubiläumsausstellung“ initíiert. Im alten Schulhaus beim Eingang nach Maria Rast wird der Maler Rudolf Heinz im Erdgeschoß einen besonderen Raum mit der Geschichte von Maria Rast bzw. der Wallfahrtsgeschichte gestalten. Am ersten goldenen Samstag, also am 3. Oktober wird es nach der 08.00 Uhr Messe, also gegen 09.00 Uhr eine feierliche Eröffnung dieses Schauraumes geben. Im Anschluss daran gibt es für ALLE im Mesnerhaus eine Jause, die von Pfarrgemeinderätin Rosa Schragl, Katechistin Rieser Susanne, Ortsbäuerin Kröll Susanne, Helga Wartelsteiner und weiteren Helferinnen bereitgestellt wird. Ich möchte schon jetzt dazu ganz besonders einladen. Es werden keine schriftlichen Einzeleinladungen ausgesandt. Friedrich Dornauer wird mit seinem Sohn Christian in Zusammenarbeit mit der Redaktion des Glaubensbotens eine Broschüre erstellen, die einen Einblick in die Baugeschichte, in das Heiligtum Maria Rast selbst, in das geistliche Leben heute, die Verwendung des Mesnerhauses und die goldenen Samstage geben soll. Die Broschüre wird dann im Ausstellungsraum sowie in unseren Kirchen zur Entnahme aufliegen. Der Monat Oktober ist auch die Zeit, um besonders für die Ernte zu danken. Die Dankbarkeit ist es, die den Menschen frei und froh macht und das Zusammenleben der Menschen bereichert. Heuer haben wir die besondere Ehre, dass die Landjugend des Bezirkes Schwaz in unserer Pfarre das Bezirkserntedankfest im Rahmen einer Feldmesse und eines Umzuges abhält. Darüber freuen wir uns besonders und ich lade schon jetzt zur Mitfeier ein. Darüber hinaus feiern wir natürlich die örtlichen Erntedankfeste in Gerlos (So, 4. Oktober), in Ramsau (So, 18. Okt) und in Zell am Danksagersamstag (24. Okt.). So wünsche ich uns allen, dass der Oktober mit dem Schwerpunkt Marienverehrung, goldene Samstage und der Dankbarkeit unser Glaubensleben bereichern möge. Euer Dekan ................................................................................................. PS: Vermieter oder Privatpersonen, die eine E-mail- Adresse haben und jeden Freitag die Gottesdienstordnung zugemailt bekommen möchten, brauchen nur ihre Adresse der Pfarre mitteilen. Es wäre auch ein besonderes Service für Gäste. Adresse der Pfarre: pfarretheresia@aon.at
Seite 03 Jubiläum September 2009 Die goldenen Samstage Die drei goldenen Samstage, die jeweils nach dem Fest des heiligen Erzengels Michael (29. September) gefeiert werden, haben in der Pfarre Zell am Ziller eine lange Tradition, die es auch noch an einigen anderen Orten gibt. An diesen Samstagen feiern wir in der Walfahrtskirche Maria Rast jeweils um 04.00 Uhr, um 05.00 Uhr und um 08.00 Uhr eine Heilige Messe. Ab 03.30 Uhr und während der Heiligen Messen ist jeweils Beichtgelegenheit. Der Samstag als der siebte Schöpfungstag wurde schon in frühen Zeiten der Kirche und wird auch heute noch in besonderer Weise dem Gedächtnis Mariens gewidmet. Dies wird auch in Maria Rast so gehalten, wo wir jeden Samstag um 08.00 Uhr eine Heilige Messe feiern. Über die Entstehung der „goldenen Samstage Über die Entstehung der goldenen Samstage gibt es keine ganz sicheren Erkenntnisse, jedoch einige besondere Hinweise. Schon am Anfang des 14. Jahrhunderts ist eine „goldene Messe“ in der sogenannten Meinwoche, der Woche nach Michaeli (29. September) in Hildesheim bezeugt. Das Fest des Heiligen Erzengels Michael ist ein wichtiger Termin im bäuerlichen Lebensablauf. Er markiert das Ende der Feldarbeit und den Beginn der herbstlichwinterlichen Arbeiten im Haus. Mit diesem Termin wird auch Erntedank und der Almabtrieb verbunden. Für die Ursprünge der drei „goldenen Samstage“ gibt es mehrere Ansichten. Eine besagt, dass Kaiser Ferdinand III. (1636-1657) die „goldenen Samstage“ aus eigenem Antrieb auf Grund eines Gelübdes oder auf Grund einer von der seligsten Jungfrau ihm gemachten Offenbarung mit Gutheißung der Bischöfe eingeführt habe. Eine andere Version besagt, die drei „goldenen Samstage“ gingen auf eine Begebenheit mit einem Taglöhner zurück, der am Samstag nach dem Aveläuten die Mäharbeit einstellte und erst am Montag nach dem Englischen Gruß wieder weitergearbeitet habe. Dafür sei er mit einem Goldstück, das er auf der Wiese gefunden habe, belohnt worden. Die drei „goldenen Samstage heißen auch so, weil sie von vielen frommen Gläubigen durch die Glaubenspraxis besonders geheiligt wurden und daher goldenen Wert erlangten, weil dadurch viel Gutes erwirkt und viele Gnaden erlangt wurden. Besondere Bedeutung wurde diesen Tagen von den Almleuten gegeben, die um diese Zeit wieder ins Tal kamen und erstmals wieder die Sakramente der Buße und des Altares empfangen konnten. So können diese Samstage mit dem Almabtrieb, Erntedank, Schluss des b ä u e r l i c h e n A r b e i t s j a h r e s , l e t z t e Wallfahrtsgelegenheiten verbunden werden. Dazu kommt noch das Totengedenken, da Maria als mächtigste Sterbepatronin verehrt wird, die uns mit ihrem mütterlichen Beistand hilft, im Todeskampf christlich bestehen zu können und so eine glückselige Sterbestunde zu erlangen. Besondere Intentionen für die Feier der goldenen Samstage Ein Ablassbrief von Papst Klemens XIV. von 1769 für die Wallfahrtskirche „Maria vom guten Rat“ in Dörnbach bei Linz gibt eine zweifaches Ziel der Frömmigkeit an: die Erlangung eines glücklichen Todes und den Beistand Mariens in allen Lebensnöten. In den Messbüchern der katholischen Kirche fanden die goldenen Samstage keinen Eingang. Ein Andachtsbüchlein des fürsterzbischöflichen Ordinariates Brixen vom Jahre 1909 sieht folgende Gebetsanliegen für die Feier der drei „goldenen Samstagnächte“ vor: In der ersten Nacht verehren wir Maria in Vereinigung mit dem heiligen Erzengel Michael als die Tochter des himmlischen Vaters und bitten sie als solche um die Erwirkung des Goldstücks der heiligen Liebe Gottes, in welcher wir zu leben und sterben verlangen. In der zweiten Nacht verehren wir Maria als die jungfräuliche Mutter Jesu ... und bitten sie als solche um die Erwirkung des Goldstückes der Liebe des Nächsten, gleich wie Jesus Christus ... Uns alle bis zum Tode am Kreuz geliebt hat. In der dritten Nacht verehren wir Maria als die Braut des heiligen Geistes und bitten sie als solche um die Erwirkung des Goldstücks der christlichen Liebe zu uns selbst, gleich wie sie selbst vom heiligen Geist erfüllet, stets ein unbefleckter und reiner Tempel Gottes war. Die goldenen Samstage heute Gerade in der gegenwärtigen Zeit, die von vielen Ungewissheiten und problematischen Entwicklungen geprägt ist, können wir die goldenen Samstage als wahre Gelegenheiten betrachten, umzukehren, wieder mit neuer Kraft das Glaubensleben zu entfachen und sich neu auf das Abenteuer der Gottes–, Nächsten– und wahren Selbstliebe einzulassen. In diesem Sinne lade ich alle Gläubigen der Pfarren Zell und Gerlos sowie gläubige Wallfahrer aus nah und fern und unsere Gäste zur Mitfeier ein Euer .....................................................
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