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GvO Bochum 2 2012_Umschlag RZ_RZ - Gesundheit vor Ort

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gesundheit-<strong>vor</strong>-or t.de | Ausgabe 2/<strong>2012</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness<br />

Toleranz –<br />

die Grundlage für ein sinnvolles<br />

Miteinander<br />

Kultur im Revier<br />

Erlebniswelten im Kunst -<br />

museum <strong>Bochum</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Linderung bei<br />

Verspannungen<br />

Ernährung<br />

Ausgewogen und gesund<br />

essen bei Demenz


Inhalt<br />

Titelthema<br />

Toleranz – die Grundlage für ein sinnvolles Miteinander 4<br />

Ausflugsziel<br />

Schloss Moyland 6<br />

Jahresfest<br />

Der Osterhase ist eigentlich ein Kuckuck 8<br />

Jahresfest<br />

Hasen basteln mit Kindern 8<br />

Kultur im Revier<br />

Erlebniswelten im Kunstmuseum <strong>Bochum</strong> 9<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Wenn die Seele krank ist 10<br />

Mit F.U.K. - Reisen auf Kreuzfahrt<br />

Flussdreiklang Rhein, Main und<br />

Mosel | Seite XII<br />

Kunst, Kultur und Natur: Schloss Moyland | Seite 6<br />

<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>: Zwei neue Standorte I<br />

Bergmannsheil: Der Geschäftsführer Hans-Werner Kick<br />

wurde verabschiedet<br />

II<br />

Neubau am Marien-Hospital eröffnet<br />

IV<br />

LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong>: neue Traumaambulanz VI<br />

Die vergesslichen Menschen im Mittelpunkt, Teil 2<br />

VIII<br />

20-jähriges Jubiläum: Herzlichen Glückwunsch!<br />

VIII<br />

Ernährung bei Demenz: Essen hält Leib und Seele zusammen IX<br />

Tipps & Termine<br />

X<br />

F.U.K.-Reisen: „Flussdreiklang Rhein, Main und Mosel“ XII<br />

Außerklinische Beatmungspflege aus der Sicht der Pflegekräfte XIV<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>:<br />

Die Sozialstationen <strong>Bochum</strong>-Mitte und <strong>Bochum</strong>-Langendreer XVI<br />

Moderne Medizin in <strong>Bochum</strong>: Erstmals Navigierte<br />

Hirnstimulation im Ruhrgebiet<br />

XVIII<br />

Praktische Hilfen im Alltag<br />

XX<br />

Heilpflanzen<br />

Calendula (Ringelblume) – umgewandeltes<br />

Sonnenlicht für eine gesunde Haut 11<br />

Kulinarisches<br />

Es lebe der Mai – der Beginn der Spargelzeit! 12<br />

Buchtipp<br />

Alice Schwarzer – Lebenslauf 13<br />

Tipp des Arztes<br />

Potenzstörung (Erektile Dysfunktion) 14<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Die neue Form des Heilens: Schädel-Kreuzbein-<br />

Therapie (Cranio-Sacral-Therapie) 15<br />

Was ist eigentlich ... ein Fersensporn? 15<br />

Wellness im Alltag<br />

Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />

Linderung bei Verspannungen 16<br />

Rat & Recht<br />

Geschwister im Familien- und Erbrecht 17<br />

Rätsel 18<br />

2 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

Wirksame Heilpflanze für die <strong>Gesundheit</strong><br />

der Haut: die Ringelblume | Seite 11<br />

Impressum:<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts/Herausgeber:<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH,<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialzentrum, Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong>,<br />

Telefon 0234-30796-0, Telefax 0234-30796-20<br />

Redaktion: Petra Janitzki, Michael Schreiber, Petra Müller, Dirk Brieskorn,<br />

Brigitte Rentmeister, Walter Stemberg<br />

Gesamtauflage: 20.500 Exemplare, Lokal <strong>Bochum</strong>: 10.000 Exemplare<br />

Layout: www.Q3design.de, Druck: Color Offset Wälter, Dortmund<br />

Titelfoto: Fotolia: Yuri Arcurs, Foro rechts unten: Fotolia:<br />

Image Source IS2, S. 2: Fotolia: belichtungsze101, Stefan<br />

Urmersbach, Stiefi, Tupungate, evgenyb


Willkommen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

herzlich willkommen im Frühling!<br />

Keine andere Jahreszeit zeigt uns so deutlich, worauf<br />

es ankommt: Veränderung! Von Tag zu Tag können<br />

wir die Erneuerung sehen: Immer mehr Knos -<br />

pen, immer neue Farben und Blüten. Schade, dass<br />

wir selbst uns nicht im gleichen Tempo verändern<br />

können.<br />

Unser neuer Bundespräsident spricht gern über die<br />

Themen „Freiheit“, „Toleranz“ und „Verantwor tung“.<br />

Das sind drei Gebiete, auf denen nicht nur in un se -<br />

rer Gesellschaft, sondern bei jedem von uns si cher -<br />

lich noch Veränderungs- bzw. Verbes se rungs bedarf<br />

besteht.<br />

Deshalb greifen wir in unserem Leitartikel eines die -<br />

ser Themen auf: die „Toleranz“. Und was die Frei heit<br />

und die Verantwortung betrifft: Auch hier sollte man<br />

am Besten zunächst bei sich selbst an fangen. Eine<br />

bewusste und selbstbestimmte Le bens gestaltung<br />

ist nämlich der Grundstein für ein verantwortungsvolles<br />

Eingreifen auch in größere Zusammenhänge.<br />

Die „Zeit“ (Ausgabe 12) formuliert das so: „Das kann<br />

man bei Gauck lernen: Freiheit heißt, sich vom ei ge -<br />

nen Anbetungsbedürfnis be freien. Demokratie heißt,<br />

selbst denken und handeln, anstatt auf Er lö ser zu<br />

hoffen.“<br />

Fangen wir doch im Kleinen an und übernehmen die<br />

Verantwortung für uns selbst und unsere nächste<br />

Umgebung: bei der <strong>Gesundheit</strong>, der Ernährung und<br />

der Freizeitgestaltung.<br />

Petra Janitzki<br />

Redakteurin<br />

Foto: Fotolia: pressmaster<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

3


Titelthema<br />

Was bedeutet eigentlich „Toleranz“?<br />

Toleranz – die Grundlage für<br />

ein sinnvolles Miteinander<br />

Stellen Sie sich <strong>vor</strong>, Sie sitzen im Zug und beobachten neben sich eine Familie mit Migrationshintergrund. Sie<br />

erleben Verhaltensweisen und eine Sprache, die Ihnen fremd sind. Natürlich werden Sie sich das „Schauspiel“<br />

kommentarlos anschauen und sich höchstens wundern. Schließlich sind Sie ja ein<br />

toleranter Mensch, oder? Etwas schwieriger wird es vielleicht, wenn andersgläu -<br />

bige Menschen in Ihr Miets haus einziehen und Sie täglich unfreiwillig mit deren<br />

Gebräuchen konfrontiert werden. Da würde Ihre Toleranz schon etwas auf die<br />

Probe gestellt, nicht wahr? Und wie würden Sie reagieren, wenn Ihr Sohn oder<br />

Ihre Tochter einen Ehepartner aus einem anderen Kulturbereich wählen würde?<br />

Könnten Sie das akzeptieren, oder wären Sie mit Ihrer Toleranz da überfordert?<br />

Es handelt sich hier um einen Begriff,<br />

der von unserem Bundespräsidenten<br />

Joachim Gauck wieder neu ins Gespräch<br />

gebracht worden ist. Es gibt<br />

wenig Menschen, die sich selbst nicht<br />

spontan als tolerant bezeichnen würden.<br />

Dabei ist aber durchaus nicht jedem<br />

klar, was damit eigentlich genau<br />

gemeint ist.<br />

Das Wort „tolerieren“ hat seit dem 16.<br />

Jahrhundert einen Bedeutungswandel<br />

erfahren. Ursprünglich aus dem Lateinischen<br />

entlehnt (lateinisch „tolerare“<br />

= erdulden), meinte es noch 200 Jahre<br />

später eher ein passives Ertragen von<br />

etwas Unangenehmem, gegen das<br />

man sich nicht auflehnt, obwohl man<br />

vielleicht sogar die Möglichkeit dazu<br />

hätte. Wer klaglos Unterdrückung oder<br />

Unrecht duldete, auch wenn es ihm<br />

schwer fiel und vielleicht ihn selbst<br />

oder seine Familie betraf, galt als „tolerant“.<br />

Andere Kulturen, Lebensweisen oder<br />

Meinungen nur zu „ertragen“, ohne<br />

sie verstehen zu wollen, ist aber noch<br />

keine konstruktive Leistung. Ignorieren<br />

oder schlichtes Dulden entspringen<br />

einer passiven Haltung: Wir kümmern<br />

uns um etwas nicht, weil es sonst anstrengend<br />

werden könnte. Das ist einfach<br />

und schützt uns da<strong>vor</strong>, uns durch<br />

offene Ablehnung in Schwierigkeiten<br />

zu bringen oder uns mit der unbequemen<br />

Andersartigkeit anderer Menschen<br />

auseinander setzen zu müssen.<br />

Bei genauem Hinsehen ist eine solche<br />

Haltung für denjenigen, der „anders“<br />

ist (oder einfach eine unpopuläre<br />

Fotos: Fotolia: Yuri Arcurs, enciktat, auremar<br />

4 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>


Titelthema<br />

Meinung vertritt), nicht viel besser, als<br />

wenn er offen ausgegrenzt würde. Im<br />

Gegenteil: Wenn man jemanden mit<br />

seinen Ansichten und Verhaltensweisen<br />

attakiert, beschäftigt man sich immerhin<br />

mit ihm. Wenn wir uns einfach<br />

nicht für ihn interessieren, halten wir<br />

ihn für so unwichtig, dass wir ihm noch<br />

nicht einmal unsere Aufmerksamkeit<br />

schenken! Daher konnte Johann Wolfgang<br />

von Goethe noch im 18. Jahrhun -<br />

dert sa gen: „Toleranz sollte eigentlich<br />

nur eine <strong>vor</strong>übergehende Gesinnung<br />

sein: Sie muss zur Anerkennung führen.<br />

Dulden heißt beleidigen.“<br />

ler Status waren verschieden. Aber in<br />

ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung,<br />

auf Anerkennung ihrer Bedürfnisse<br />

und menschenwürdige Behandlung<br />

gab es keinen Unterschied.<br />

Deshalb bemühten sie sich auch, die<br />

ungewohnten Ansichten ihrer Enkeltochter<br />

nicht einfach abzulehnen, sondern<br />

zu verstehen. Und mit dem Verständnis<br />

wuchs ihre Fähigkeit, den<br />

Werdegang der jungen Frau verantwortungsvoll<br />

zu begleiten. Mit dieser<br />

Einstellung waren sie den Gewohnheiten<br />

ihrer Zeit ein gutes Stück <strong>vor</strong>aus.<br />

Foto: Fotolia: auremar<br />

Die Mitgliedstaaten der UNESCO legten<br />

auf ihrer 28. Generalkonferenz<br />

1995 die Prinzipien der Toleranz im<br />

heutigen Sinne fest: „Toleranz ist nicht<br />

gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung<br />

oder Nachsicht. Toleranz<br />

ist <strong>vor</strong> allem eine aktive Einstellung.“<br />

Wer Toleranz üben will, kann dies nicht<br />

nur bei den großen öffentlichen Themen<br />

tun. Er ist auch im unscheinbaren,<br />

kleinen Familien- und Kollegenkreis<br />

gefordert – und das täglich und<br />

in immer wieder neuen Situationen.<br />

Dabei hilft eine innere Haltung, die<br />

die Bedeutung und den Wert des anderen<br />

Menschen mit der eigenen auf<br />

einer Ebene sieht. Alice Schwarzer,<br />

Frauenrechtlerin der ersten Stunde,<br />

schildert in ihren Erinnerungen, wie<br />

sie als Jugendliche ihre Großeltern erlebt<br />

hat: „Zum damaligen Zeitpunkt<br />

waren diese beiden Menschen die tolerantesten,<br />

denen ich je begegnet<br />

war. Sie sprachen mit mir, als seien wir<br />

gleichberechtigt!“ Die Großeltern hatten<br />

– möglicherweise nur gefühlsmäßig<br />

und eher unbewusst – eine wesent -<br />

liche Grund<strong>vor</strong>aussetzung menschlichen<br />

Zusammenlebens erkannt: Sie<br />

und ihre Enkeltochter waren gleichberechtigt.<br />

Natürlich bei unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen: Alter, Erfahrung,<br />

Abstraktionsfähigkeit und sozia-<br />

Zu echter Toleranz gehört die innere<br />

Aktivität, der Wille zum Verständnis,<br />

aus dem nicht unbedingt Übereinstimmung,<br />

aber doch Achtung und<br />

Anerkennung resultiert und nicht zuletzt<br />

Verantwortungsgefühl.<br />

Greifen wir den oben genannten Fall<br />

noch einmal auf: Ihr Sohn/Ihre Tochter<br />

verbindet sich mit einem Partner<br />

aus einem anderen Kulturraum. Sie,<br />

die Eltern, überwinden Ihre anfängliche<br />

Skepsis und beginnen, sich mit<br />

den Hintergründen dieser Kultur zu<br />

beschäftigen. Dabei werden Sie vieles<br />

entdecken, was Ihnen zunächst fremd<br />

erscheint, letztlich aber doch interessant<br />

und beachtenswert ist. Indem Sie<br />

den Wert der anderen Gebräuche<br />

schätzen lernen und sich positiv und<br />

aktiv unterstützend gegenüber der<br />

Verbindung der beiden Menschen verhalten,<br />

entsteht eine neue Qualität des<br />

Zusammenlebens zwischen den Beteiligten.<br />

Und siehe da: Selbst wenn<br />

die ursprünglichen Hoffnungen und<br />

Erwartungen sich nicht erfüllen sollten,<br />

wenn die Probleme sich als größer<br />

herausstellen als geahnt, kann es doch<br />

sein, dass während der verantwortungsvollen<br />

Begleitung des Prozesses<br />

etwas Neues, Wertvolles entstanden<br />

ist: gegenseitige Wertschätzung aus<br />

echter Toleranz.<br />

„Es gibt viele Geschöpfe auf der Erde“,<br />

so schreibt Joachim Gauck in seinem<br />

Buch mit dem Titel „Freiheit“ über den<br />

Zusammenhang zwischen Toleranz,<br />

Freiheit und Verantwortung, „aber nur<br />

eines mit der Fähigkeit, für sich selbst,<br />

für das Du neben und den Raum um<br />

uns herum Verantwortung zu überneh -<br />

men. ... In unserer Verantwortungsfähigkeit<br />

steckt ein Versprechen,<br />

das dem Einzelnen<br />

wie dieser ganzen<br />

Welt gilt: Wir sind<br />

nicht zum Scheitern<br />

verurteilt.“<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

5


Ausflugsziel<br />

Schloss Moyland<br />

Eingebettet in die niederrheinische Landschaft bilden das neugotische<br />

Wasserschloss Moyland und seine gartenkünstlerisch gestalteten Anlagen<br />

aus dem späten 19. Jahr hundert ein Gesamtkunstwerk von hohem kunstund<br />

kulturgeschichtlichem Rang.<br />

Eine bewegte Geschichte liegt hinter<br />

ihm: Im Jahr 1307 fand das Anwesen<br />

in Moyland erstmalig urkundliche Erwähnung.<br />

Im 17. Jahrhundert in eine<br />

mittelalterliche Burg in barockem Stil<br />

umgebaut, entwickelte es sich unter<br />

Friedrich dem Großen zum Treffpunkt<br />

bedeutender Persönlichkeiten.<br />

Der Kölner Dombaumeister Ernst Fried -<br />

rich Zwirner schließlich gestaltete ab<br />

1854 das Äußere des Schlosses im<br />

neugotischen Stil. Bis 1945 diente es<br />

der Familie von Steengracht als ständiger<br />

Wohnsitz und war ein beliebtes<br />

Ausflugsziel für Reisende. Nach Kriegs -<br />

zerstörung und Verfall wurden seit<br />

1987 erste Restaurierungen <strong>vor</strong>genommen,<br />

schließlich erfolgte die Wiedererrichtung<br />

im ursprünglichen neugotischen<br />

Stil.<br />

Im Mai 1997 bekam die Anlage eine<br />

neue Bedeutung: Das Museum Schloss<br />

Moyland wurde in den Räumlichkeiten<br />

des Wasserschlosses eingerichtet und<br />

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Besonders bei schönem Wetter lohnt<br />

es sich, zunächst einen Spaziergang<br />

durch den gepflegten Garten zu machen,<br />

be<strong>vor</strong> man sich dem Hauptgebäude<br />

und den Schätzen in seinem In -<br />

neren widmet.<br />

Es handelt sich um ein Museum für<br />

moderne und zeitgenössische Kunst,<br />

das zugleich ein Forschungszentrum<br />

zu Joseph Beuys darstellt. Die Ausstellung<br />

gründet auf der ehemaligen<br />

Privatsammlung der Brüder van der<br />

Grinten zur bildenden und angewandten<br />

Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts.<br />

Die Bestände gehören zu den bedeutendsten<br />

aus privatem Engagement<br />

her<strong>vor</strong>gegangenen in Nordrhein-Westfalen.<br />

Dieser weltweit größte Komplex<br />

mit Arbeiten des Künstlers Beuys stellt<br />

das Zentrum der Ausstellung dar. Mit<br />

dem Künstler waren die Brüder van<br />

der Grinten seit den 1950er Jahren<br />

eng befreundet, ihnen vertraute Beuys<br />

viele seiner Werke an: nahezu 6000<br />

Exemplare – darunter Zeichnungen,<br />

Foto oben: Fotolia: belichtungsze101<br />

Foto unten: Stiftung Museum Schloss Moyland/Lokomotiv.de<br />

6 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>


Wasserfarbenbilder, Ölgemälde und<br />

plastische Arbeiten.<br />

Ab April 2010 fand eine inhaltliche<br />

Neukonzeption der Sammlungspräsentation<br />

und eine architektonische<br />

Umgestaltung im Innern des Schlosses<br />

statt, mit der die Verantwortlichen<br />

in eine lebendige Auseinandersetzung<br />

mit den Beständen eingetreten sind.<br />

Dies schlug sich schon in der Neupräsentation<br />

der Sammlung<br />

2011 nieder und<br />

zeigt sich auch in dem<br />

ersten Wechsel der Exponate<br />

ab März <strong>2012</strong>.<br />

Sonderausstellungen<br />

zu klassischer und zeitgenössischer<br />

Kunst und weitere kulturelle Veranstal -<br />

tungen, z.B. aus den Bereichen Mu sik,<br />

Literatur, Kabarett etc. sowie ein alljährliches<br />

Kräutergartenfest (2.- 3. Juni<br />

<strong>2012</strong>) und der Kunsthandwerker-Weih -<br />

nachtsmarkt runden das Programm<br />

des Museums Schloss Moyland ab.<br />

Kontakt:<br />

Stiftung Museum Schloss Moyland<br />

Sammlung van der Grinten<br />

Am Schloss 4, 47551 Bedburg-Hau<br />

Telefon 02824 - 951 00<br />

www.moyland.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

1. April – 30. September <strong>2012</strong>:<br />

Di.– Fr. 11.00 –18.00 Uhr,<br />

Sa. und So. 10.00 –18.00 Uhr.<br />

1. Oktober – 31. März <strong>2012</strong>:<br />

Di.– So. 11.00 –17.00 Uhr.<br />

Montags geschlossen.<br />

Ausstellungsempfehlung <strong>2012</strong><br />

„Asche und Gold – Eine Weltenreise“<br />

13. Mai bis 19. August <strong>2012</strong><br />

Ausstellungseröffnung: 12. Mai <strong>2012</strong>, 18.00 Uhr<br />

Museum Schloss Moyland<br />

Asche und Gold sind Stoffe der Natur, deren Gebrauch eng mit der<br />

menschlichen Zivilisation verbunden ist. Ihre Verwendung in der Kunst<br />

reicht bis in die früheste Zeit zurück. Die Ausstellung „Asche und Gold –<br />

Eine Weltenreise“ untersucht den Gebrauch und die Bedeutung dieser<br />

beiden gegensätzlichen Materialien in der Kunst nach 1945 anhand ausgewählter<br />

internationaler künstlerischer Positionen.<br />

zwei Fotos oben: Stiftung Museum Schloss Moyland/Lokomotiv.de<br />

Gereon Krebber, As if there was a tomorrow, 2011<br />

© Gereon Krebber/Courtesy Galerie Christian Lethert, Köln<br />

Foto: MARTa Herford gGmbH/Hans Schröder<br />

Ines Tartler, Autogarage, 2005/12, Foto: Ines Tartler<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

7


Jahresfest<br />

Der Osterhase ist<br />

eigentlich ein Kuckuck<br />

Dass es ausgerechnet ein Hase ist, der uns die Eier bringt,<br />

ist keineswegs selbstverständlich. Er hat diesen Job auch<br />

erst seit dem 17. Jahrhundert, in dessen Ver lauf er andere<br />

Tiere aus diesem Beruf verdrängt hat.<br />

In der Schweiz zum Beispiel war bis<br />

dahin der Kuckuck für das Eierverstecken<br />

zuständig – wobei ihm seine<br />

Fähigkeit, Eier in fremde Nester zu legen,<br />

sicher zu Hilfe kam. In Thüringen<br />

hatte man den Storch zum Eierver ste -<br />

cker ernannt. Er konnte, wenn er zu<br />

Ostern Babys brachte, praktischerweise<br />

auch die Eier gleich mitbringen.<br />

Und in Westfalen betraute man den<br />

Fuchs mit dieser Aufgabe. Vermutlich<br />

hielt man jemanden, der so geschickt<br />

Hühner zu stehlen verstand, auch für<br />

fähig, hin und wieder deren Eier heimlich<br />

unterzubringen. Wie aber konnte<br />

der Hase es schaffen, all die Konkurrenten<br />

um diesen Arbeitsplatz auszustechen?<br />

Eine besondere Fähigkeit der Hasen<br />

ist es, sich schnell und zahlreich zu<br />

vermehren. Oder trifft das nicht viel<br />

mehr für die Kaninchen zu? Macht<br />

nichts – die Amerikaner nehmen es da<br />

nicht so genau. Kaninchen passen bes -<br />

ser in das niedliche Häschen-Sche -<br />

ma, deshalb findet man inzwischen<br />

auch bei uns zu Ostern fast nur noch<br />

Kaninchen-Abbildungen, wenn es um<br />

den Os terhasen geht.<br />

Jedenfalls bekommen auch Hasen relativ<br />

häu fig Junge, was sie der germanischen<br />

Fruchtbarkeitsgöttin Ostera<br />

sehr sympathisch mach te. Sie erwähl -<br />

te (der Legende nach) die ses Tier zu<br />

ihrem Liebling und war im Gegenzug<br />

(vermutlich) damit einver standen, dass<br />

ihr Name für das Frühjahrsfest verwendet<br />

wurde: „Ostern“.<br />

Übrigens: Erstmalig zu wissenschaft -<br />

lichen Ehren gelangte der Osterhase<br />

im Jahr 1678. Da wurde er von dem<br />

Medizinprofessor Georg Franck von<br />

Franckenau in seiner lateinisch geschriebenen<br />

Abhandlung „De ovis pas -<br />

cha libus“ („von Oster-Eiern“) erwähnt.<br />

Allerdings warnte der Professor in seinem<br />

Werk <strong>vor</strong> dieser Gattung, indem<br />

er die schädlichen Auswirkungen von<br />

häufigem Eierverzehr beschrieb. Gott<br />

sei Dank sind unsere Ostereier heute<br />

ja meistens aus Schokolade. Und mit<br />

Fragen des Übergewichts hat der Professor<br />

sich nicht beschäftigt.<br />

Hasen basteln mit Kindern<br />

Für den Frühstückstisch oder auch einfach als Zimmerschmuck lassen<br />

sich mit Kindern kleine Hasen basteln. Das ist gesellig, kostet nicht viel<br />

und ist ganz einfach. Hier finden Sie die Bastelanleitung.<br />

Das braucht man:<br />

Wolle (braun)<br />

Pappkarton<br />

große Nähnadel<br />

Schere<br />

Filz (braun)<br />

(evtl. etwas Watte)<br />

So wird’s gemacht:<br />

1. Schritt: Zunächst schneiden Sie zwei<br />

Scheiben aus dem Karton: ca. 8 cm<br />

Durchmesser genügen. In die Mitte<br />

schneiden Sie jeweils ein Loch von ca.<br />

2 cm Durchmesser (siehe Abb. 1).<br />

Die Scheiben werden nun über einander<br />

gelegt und die Wolle in ca. 1 Meter<br />

lange Fäden geschnitten. Dann kann<br />

es los gehen: Sie wickeln die Fäden<br />

nacheinander so um die Pappscheiben,<br />

dass sie jeweils durch das Loch in<br />

Abb. 1<br />

8 cm<br />

2 cm<br />

der Mitte und um den Rand geführt<br />

werden (Abb. 2). Das tun Sie so lange,<br />

bis in der Mitte kaum noch Platz ist. (Je<br />

mehr Wolle Sie dabei verbrauchen, des -<br />

to fester wird später der Hasenkörper!)<br />

Dann legen Sie die umwickelten<br />

Scheiben auf den Tisch, drücken sie<br />

mit dem Ballen der linken Hand fest<br />

auf die Tischplatte, damit die Fäden<br />

nicht verrutschen, und schneiden mit<br />

einer scharfen Schere <strong>vor</strong>sichtig rings<br />

herum den äußeren Rand auf (Abb. 3).<br />

Abb. 2<br />

Foto: Fotolia: Wolfgang Kruck, Zeichnung: Petra Janitzki<br />

8 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>


Kultur im Revier<br />

Erlebniswelten im Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />

Ein weiterer Faden sollte schon bereit<br />

liegen, den Sie jetzt zwischen die beiden<br />

Pappscheiben schieben und die<br />

Fäden im Mittelpunkt fest zusammen<br />

binden. Mehrmals umwickeln und verknoten,<br />

damit nichts mehr verrutschen<br />

kann! Dann können die Scheiben entfernt,<br />

die Fäden in die richtige Form<br />

gedrückt und die Kugel (Hasenkörper)<br />

noch etwas mit der Schere korrigiert<br />

werden.<br />

Abb. 3 Abb. 4<br />

Das <strong>Bochum</strong>er Kunstmuseum bietet<br />

mit seiner Lage am Rande der Innenstadt<br />

und des Stadtparks seinen Besucherinnen<br />

und Besuchern eine besondere<br />

Erlebniswelt. Hier können sie<br />

zur Ruhe kommen und die Hektik des<br />

Alltags für einen Moment außen <strong>vor</strong><br />

lassen – ein <strong>Ort</strong> der Entschleunigung<br />

und Besinnung. Dennoch erwartet die<br />

Besucher Spannendes: Aktuelle künstlerische<br />

Positionen von Rang und Namen<br />

können betrachtet und erlebt wer -<br />

den. Die Ruhe des Raumes bietet die<br />

Gelegenheit, sich in der Betrachtung<br />

von Kunst zu versenken, die eigenen<br />

Gedanken schweifen zu lassen, mit<br />

der Kunst <strong>vor</strong> Augen die Welt neu zu<br />

entdecken und womöglich aus einer<br />

neuen, selbstbestimmten Perspektive<br />

wahrzunehmen.<br />

Die moderne bildende Kunst ist we -<br />

sent licher Bestandteil des kulturellen<br />

2. Schritt: Als nächstes fertigen Sie<br />

eine zweite, kleinere Kugel nach dem<br />

gleichen Muster an. Diese nähen Sie<br />

an die erste – dadurch entstehen Körper<br />

und Kopf des Hasen. Nun werden<br />

zwei Ohren aus dem Filz geschnitten<br />

und angenäht oder einfach angesteckt.<br />

Wer möchte, kann mit einer kleinen<br />

Wattekugel noch das Schwänz chen<br />

mar kieren. Fertig ist der Osterhase<br />

(Abb. 4)!<br />

Lebens. Mit wechselnden Ausstellungen<br />

präsentiert das Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />

seinen Besuchern unterschiedliche<br />

Themen und Künstler und damit<br />

immer wieder neue, aktuelle künstlerische<br />

Positionen. Die Ausstellungen<br />

zeigen künstlerische Reaktionen auf<br />

ästhetische, gesellschaftliche oder politische<br />

Fragen unserer Zeit.<br />

Weil jeder seine eigene Gedankenwelt<br />

mitbringt, ist dieses Haus auch ein <strong>Ort</strong><br />

des Gedankenaustauschs. Die Besucher<br />

sind eingeladen, mit der Kunst in<br />

Dialog zu treten, ihre Sichtweisen und<br />

Ansichten zu hinterfragen. Das Kunstmuseum<br />

will die befreiende Kraft von<br />

Kunst erfahrbar machen. Es geht darum,<br />

inmitten der alltäglichen Bilderfluten<br />

zu einem eigenen Bild der Welt<br />

zu gelangen. Zahlreiche Angebote stehen<br />

den Museumsbesuchern offen:<br />

KunstvermittlerInnen bieten Führungen,<br />

Kur se und verschiedene Veranstal -<br />

tungen an, die helfen, Kunstwerke zu<br />

erschließen. Das nächste Highlight: Die<br />

Ausstellung „Frühe Fotos – Späte Schä -<br />

den“ mit Fotoarbeiten und Skulpturen<br />

des Künstlers Johannes Brus ist vom 2.<br />

Juni bis 26. August <strong>2012</strong> zu sehen.<br />

Foto: Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />

Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />

Kortumstraße 147, 44777 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 -910 42 30<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

9


<strong>Gesundheit</strong><br />

Wenn die Seele krank ist<br />

„Beruflicher Stress ist eine der größten Gefahren des<br />

21. Jahrhunderts“, erklärte kürzlich die Weltgesund -<br />

heits organisation (WHO). Wieso das? Gab es nicht<br />

zu allen Zeiten Konkurrenzdruck und Anstrengung<br />

im Beruf?<br />

Den Deutschen geht es eigentlich seit<br />

den 70er Jahren gesundheitlich immer<br />

besser. Das Bewusstsein für gesunde<br />

Lebensweise steigt, wir ernähren uns<br />

sinnvoller und bewegen uns mehr. Einen<br />

Bereich aber haben wir bisher<br />

schlecht im Griff: unsere Psyche. Psychische<br />

Erkrankungen breiten sich beinah<br />

epidemieartig aus, und das in ganz<br />

Europa und den USA. In der WHO-Studie<br />

„Global Burden of Disease“ haben<br />

Experten festgestellt, dass in den reichen<br />

Ländern die Depression den<br />

Spitzenreiter aller Krankheiten darstellt,<br />

noch <strong>vor</strong> den häufigen Herz-<br />

Kreislauf-Störungen und Aids. Allein<br />

in Deutschland haben sich die Krank -<br />

schreibungen wegen psychischer Probleme<br />

seit 1990 fast verdoppelt, die<br />

Betroffenen werden immer jünger.<br />

Was eine schnelle und erfolgreiche Be -<br />

handlung erschwert, ist die Tatsache,<br />

dass seelische Erkrankungen einen<br />

schlechten Ruf genießen und deshalb<br />

oft zu lange verheimlicht werden. Wer<br />

an Rückenschmerzen oder Herzbeschwerden<br />

leidet, kann sich des Mitgefühls<br />

seiner Kollegen sicher sein. Wer<br />

einen Psychiater aufsuchen muss, der<br />

spürt bald das Misstrauen der Umwelt<br />

und des Arbeitgebers. Dabei kann jeder<br />

zum Betroffenen werden, plötzlich,<br />

unerwartet und <strong>vor</strong> allem unverschuldet,<br />

zum Beispiel durch Depression.<br />

Bei der depressiven Störung handelt<br />

es sich um eine vom Betroffenen nicht<br />

zu überwindende Niedergeschlagenheit,<br />

die ihm allen Lebensantrieb<br />

nimmt. Gründe dafür gibt es viele. So<br />

sind zum Beispiel Menschen anfälliger<br />

für Depressionen, die eine konflikt be -<br />

ladene frühe Kindheit erlebt haben und<br />

dadurch ihr zentrales Nervensys tem<br />

unter Stressbelastung ausbilden musst -<br />

en. Bei ihnen haben sich die hormonellen<br />

Alarmsysteme schon früh sen -<br />

si bilisiert und reagieren später entspre -<br />

chend empfindlich. Ein häufiger Aus -<br />

löser ist dann eine länger an dau ern de<br />

(berufliche oder private) Überfor de -<br />

rung, die seelisch nicht verarbeitet<br />

werden kann und totale Erschöp fung<br />

nach sich zieht. Dabei ist nicht die objektive<br />

Belastungsmenge maßgeblich,<br />

sondern die subjektive Wahrnehmung<br />

davon. Die Betroffenen leiden außer<br />

unter den Symptomen (z. B. Antriebslosigkeit,<br />

Unkonzentriert heit, innere<br />

Unruhe, Schlaflosikeit und Anfälligkeit<br />

für Infektionen) zusätzlich unter dem<br />

Stigma, in den Augen der Mitmenschen<br />

mit ihren Aufgaben über fordert<br />

zu sein. Männer „be<strong>vor</strong>zugen“ deshalb<br />

die Bezeichnung Burnout (englisch:<br />

ausgebrannt sein), die mehr nach Anstrengung<br />

und großer Verantwortung<br />

als nach Schwäche klingt. In Wirklichkeit<br />

sind fast alle Burnouts nichts anderes<br />

als Erschöpfungsdepressionen.<br />

Ein gewisses Maß an Herausforderungen<br />

ist jedem Menschen zuzumuten,<br />

ohne diesen Anreiz würden wir bald<br />

träge und gelangweilt. Auch gelegentliche<br />

starke psychische Belastungen,<br />

wie z. B. die Anspannung <strong>vor</strong> einer Prüfung,<br />

kann ein gesunder Mensch verkraften.<br />

In der modernen Gesellschaft,<br />

in der Leistung als oberstes Ziel angesehen<br />

wird, sind die Erwartungen,<br />

die an den Einzelnen gestellt werden,<br />

aber oft überzogen und nehmen keine<br />

Rücksicht auf die persönlichen Voraussetzungen<br />

und Bedürfnisse. Beruflicher<br />

Aufstieg für den Mann, Koordination<br />

von Familie und Karriere für die<br />

Frau sind unerbittliche Druckmittel,<br />

die den Einzelnen blind werden lassen<br />

für die eigene körperliche und seelische<br />

Befindlichkeit. Die Dauerüberlas -<br />

tung führt dazu, dass der Körper ständig<br />

Stresshormone ausschüttet, die<br />

normalerweise nur kurz und in Aus -<br />

nahmesituationen freigesetzt werden.<br />

Die dadurch eintretende Erschöpfung<br />

wird nicht nur zum gesundheitlichen,<br />

sondern auch zum sozialen Problem:<br />

Da der Betroffene nicht nur in den Augen<br />

Außenstehender, sondern auch in<br />

seiner Selbstwahrnehmung nicht mehr<br />

dem Bild des modernen, unermüdlichen<br />

Leistungsträgers entspricht, drohen<br />

neben Ausgrenzungen auch Minderwertigkeitsgefühle.<br />

Damit ist der<br />

ver hängnisvolle Kreislauf geschlossen:<br />

Der ganze Mensch ist auf seelischer<br />

und körperlicher Ebene in einer Zwangs -<br />

lage, die Überforderung wird fortgesetzt<br />

bis zum Zusammenbruch.<br />

Eine Gesellschaft, die sich selbst als<br />

modern und aufgeklärt versteht, sollte<br />

endlich mit der Verachtung psychischer<br />

Erkrankungen aufräumen. Jeder<br />

kann an einer Grippe, einer Lungenentzündung<br />

oder einer Depression erkranken,<br />

ohne sich dafür schämen zu<br />

müssen! Nur wenn diese Einstellung<br />

sich durchsetzt, finden die Betroffenen<br />

rechtzeitig den Weg zum Arzt und damit<br />

die Hilfe, die sie zur Überwindung<br />

der Krankheit brauchen!<br />

Fotos: Fotolia: pressmaster<br />

10 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Kurz notiert<br />

Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

hat zwei neue Standorte eingeweiht!<br />

Der „Fachdienst Autismus“ ist jetzt<br />

auch im Rhein-Erft-Kreis tätig:<br />

In Frechen wurde ein neues Büro<br />

eröffnet!<br />

„Ein Anruf von Eltern eines autistischen<br />

Kindes aus Frechen, die verzweifelt<br />

eine Betreuung suchten, gab<br />

den Ausschlag, auch im Rhein-Erft-<br />

Kreis tätig zu werden“, erklärt die<br />

Leiterin der Abteilung, Stephanie<br />

Meinhardt. Die Diplom-Sozialpäda go -<br />

gin weiß genau, worauf es bei ihrer<br />

Arbeit ankommt: „Nach einer ersten<br />

Kontaktaufnahme kann ein Hausbe -<br />

suchstermin beim Klienten vereinbart<br />

werden, um die Besonderheiten des<br />

Kindes bzw. Jugendlichen zu erfahren<br />

und daran orientiert den passenden<br />

Mitarbeiter zu suchen“, so Mein -<br />

hardt. Liegt keine gesicherte Kosten -<br />

zusage vom Kostenträger <strong>vor</strong>, unterstützt<br />

der Fachdienst Autismus die<br />

Erziehungsberechtigten im Antrags -<br />

ver fahren. Vor Beginn einer jeden Be -<br />

treuung wird der/die Mitarbeiter/in<br />

der Familie <strong>vor</strong>gestellt, um zu überprüfen,<br />

ob eine Beziehungsarbeit<br />

möglich ist. Damit soll die kontinuierliche<br />

Zusammenarbeit sichergestellt<br />

werden.<br />

Jahrelange Erfahrung in Pflege<br />

und Versorgung<br />

Die seit 40 Jahren tätige Familienund<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong> – einer<br />

der größten gemeinnützigen Anbieter<br />

von ambulanter Krankenpflege in<br />

Nordrhein-Westfalen – hat sich über<br />

längere Zeit intensiv mit den neues -<br />

ten Erkenntnissen zum Thema Au -<br />

tismus beschäftigt. Um Menschen<br />

mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />

bei der inklusiven Teilhabe innerhalb<br />

der Gesellschaft in allen Lebens be -<br />

reichen zu unterstützen, engagiert<br />

sich der Fachdienst Autismus seit<br />

2009 im Bereich der qualifizierten<br />

Schul- und Freizeitbegleitung. Ge -<br />

mein sam mit dem Klienten und seiner<br />

Familie wird der Unterstützungs -<br />

bedarf individuell geplant und mit aus -<br />

gebildeten Fachkräften umgesetzt.<br />

Fachdienst Autismus<br />

Leitung Stephanie Meinhardt<br />

Büro Frechen<br />

Franz-Hennes-Straße 3<br />

50226 Frechen<br />

Telefon: 02234 - 98 19 913<br />

s.meinhardt@fundk-bochum.de<br />

www.fundk-bochum.de<br />

Foto: F.U.K./Presse<br />

F.U.K. 24 ist jetzt auch in Mainz vertreten!<br />

Die F.U.K. 24 gGmbH hat ihr Bera -<br />

tungsbüro in das Zentrum von Mainz<br />

verlegt: Es befindet sich in einer Bü -<br />

ro gemeinschaft zusammen mit dem<br />

DBfK (Deutscher Bundesverband für<br />

Pflegeberufe) und dem DPO (Dach -<br />

verband der Pflegeorganisationen) im<br />

Haus der <strong>Gesundheit</strong>sberufe in der<br />

Gärtnergasse 3. Das neue Büro ist<br />

sehr zentral gelegen und fußläufig<br />

nur zwei Minuten vom Hauptbahnhof<br />

in Mainz entfernt.<br />

F.U.K. 24 Beratungsbüro Mainz<br />

Im Haus der <strong>Gesundheit</strong>sberufe<br />

Gärtnergasse 3<br />

55116 Mainz<br />

Telefon 06131 - 14 33 970<br />

www.fuk24.de<br />

www.beatmungspflegeportal.de<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

I


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Der Geschäftsführer Hans-Werner Kick<br />

wurde verabschiedet<br />

Zweiundzwanzig Dienstjahre im Bergmannsheil<br />

Über 300 Gäste, Mitarbeiter, Freunde<br />

und Weggefährten waren auf Einla -<br />

dung des Bergmannsheil-Aufsichts -<br />

rates zusammengekommen, um Hans-<br />

Werner Kick für seinen langjährigen<br />

Fritz Kollorz, Prof. Dr. Gert Muhr, Xaver Schmidt,<br />

Hans-Werner Kick, Jutta Bretfeld und Elmar Milles.<br />

Mit einem großen Festakt wurde am 22. März der langjährige Geschäfts -<br />

führer des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil,<br />

Hans-Werner Kick, verabschiedet. 22 Jahre stand er als Krankenhausdirektor<br />

und Geschäftsführer in der Verantwortung für das Klinikum.<br />

und erfolgreichen Einsatz zu danken.<br />

Mit dem 31. März <strong>2012</strong> scheidet er<br />

altersbedingt aus seinen Diens ten<br />

aus.<br />

Viele Neubauten verwirklicht<br />

„Das Bergmannsheil steht heute besser<br />

da als jemals zu<strong>vor</strong> – ob in baulicher,<br />

in medizinischer oder in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht“, sagte Xaver<br />

Schmidt, Aufsichtsrats<strong>vor</strong>sitzender<br />

des Bergmannsheil. „Daran haben<br />

Sie, Herr Kick, einen entscheidenden<br />

Anteil." Schmidt ging auf die vielen<br />

Neubauten ein, die unter der Verant -<br />

wortung des scheidenden Geschäfts -<br />

führers geplant und realisiert wurden.<br />

Dazu zählten beispielsweise die neue<br />

Herzklinik, das Service-Center und<br />

das neue Bettenhaus 3. Das umfangreichste<br />

Bau<strong>vor</strong>haben mit einem ge -<br />

planten Finanzvolumen von über 100<br />

Mio. Euro wird derzeit umgesetzt: Der<br />

Bau eines neuen Bettenhauses und<br />

Funktionstraktes mit neuer Notfallauf -<br />

nahme, modernen und erweiterten<br />

OP-Sälen, Intensivstationen und Funk -<br />

tionsabteilungen.<br />

Drei langjährige Weggefährten<br />

sprachen<br />

„Bei allen Anstrengungen um die Wirtschaftlichkeit<br />

des Hauses hat Hans-<br />

Werner Kick immer gewusst, dass es<br />

letztlich um die Patienten geht“, sagte<br />

Fritz Kollorz, ehemaliger Vorstands -<br />

<strong>vor</strong> sitzender der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

und Weggefährte Kicks.<br />

Darüber hinaus hob er die Einbindung<br />

des Bergmannsheil in das Universi -<br />

täts klinikum der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />

als einen „entscheidenden Bau -<br />

stein“ her<strong>vor</strong>, der das „hohe fachlichwissenschaftliche<br />

Niveau“ der Klinik<br />

befördert habe. Der ehemalige Ärztliche<br />

Direktor und Direktor der Chirur -<br />

gischen Klinik des Bergmanns heil,<br />

Prof. Dr. Gert Muhr, griff den Faden<br />

Fotos: Bergmannsheil<br />

II<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


Überraschungsgast Wilfried<br />

Schmickler gab eine gewohnt<br />

scharfzüngige, kabarettistische<br />

Einlage.<br />

auf: „Dank Ihrer Arbeit ist das Berg -<br />

mannsheil heute eine gut aufgestellte<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und Forschungsinsti tu -<br />

tion.“ Und Jutta Bretfeld, die ehemalige<br />

Pflegedirektorin, ergänzte: „Ich ha -<br />

be von Ihnen in meiner Zeit am Berg- -<br />

mannsheil immer sehr viel Unter stüt -<br />

zung erfahren, um die Pflege weiter zu<br />

professionalisieren; sei es durch den<br />

Aufbau des Bergmannsheil Bil dungs -<br />

zentrums, sei es durch Koopera tionen<br />

auf wissenschaftlichem Gebiet.“<br />

„Der Klinik für immer verbunden.“<br />

Der Geehrte resümierte: „Ich bin<br />

dank bar für das Vertrauen, das Sie mir<br />

entgegen gebracht haben und dafür,<br />

dass ich mehr als zwei Jahrzehnte für<br />

diese Klinik habe arbeiten dürfen; eine<br />

Klinik, der ich für immer in besonderer<br />

Weise verbunden sein werde.“ Hans-<br />

Werner Kick begann 1990 im Berg -<br />

mannsheil zunächst als Krankenhaus -<br />

direktor. Mit der Überführung des<br />

Berg mannsheil in die Rechtsform ei -<br />

ner GmbH 2007 übernahm er die Po -<br />

sition des Geschäftsführers. Seit 1997<br />

war er außerdem Geschäfts füh rer der<br />

Wi-Med Bergmannsheil GmbH und<br />

ihrer Tochtergesell schaf ten. Im 2008<br />

gegründeten Verband Klinikum der<br />

Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> wurde er<br />

zum Kaufmännischen Vor stand berufen.<br />

Zahlreiche weitere Funk tionen in<br />

Ausschüssen und Gre mien innerhalb<br />

und außerhalb des Klinikums ergänzten<br />

seinen Wirkungs bereich.<br />

Nachfolger von Hans-Werner Kick wird<br />

Clemens Maurer, der zu<strong>vor</strong> als Haupt -<br />

geschäftsführer des Katholischen Kli -<br />

ni kums Duisburg gGmbH beschäftigt<br />

war.<br />

Über das Bergmannsheil<br />

Das Berufsgenossenschaftliche Uni -<br />

versi tätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert<br />

den Strukturwandel im Ruhr -<br />

gebiet wie kein anderes Krankenhaus:<br />

1890 als erste Unfallklinik der Welt zur<br />

Versorgung von verunglückten Berg -<br />

leuten gegründet, zählt es heute zu<br />

den modernsten und leistungsfähigs -<br />

ten Akutkliniken der Maximalver sor -<br />

gung und gehört zum Universitäts -<br />

klinikum der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />

(UK RUB). In 22 Kliniken und Fach -<br />

abteilungen mit insgesamt 622 Betten<br />

werden jährlich rund 19.000 Patienten<br />

stationär und ca. 60.000 ambulant be -<br />

handelt. Mehr als die Hälfte der Pa -<br />

tien ten kommt aus dem überregionalen<br />

Einzugsbereich.<br />

Weitere In for ma tionen im Internet:<br />

www.bergmannsheil.de<br />

Berufsgenossenschaftliches Universi<br />

tätsklinikum Bergmannsheil GmbH<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />

44789 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 3020<br />

Hans-Werner Kick bei<br />

seinem Schlusswort.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

III


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Neubau am Marien-Hospital eröffnet<br />

auch die Zimmer der erweiterten<br />

Standardstationen, geräumig und mit<br />

einem im Sommer wunderschönen<br />

Blick in den Park hinter der Klinik, die<br />

neu entstandenen Speisesäle und<br />

Gruppenzimmer auf den einzelnen<br />

Sta tionen. Deutlich zu sehen ist auch:<br />

Behindertengerechte Möbel, wie es<br />

sie im gesamten Haus gibt, müssen<br />

nicht hässlich sein.<br />

Bei einer Feierstunde zur offiziellen Eröffnung des Neu- und Erweite -<br />

rungsbaus des Marien-Hospitals Wattenscheid begrüßte Geschäftsführer<br />

Thomas Drathen rund 150 Gäste in der Cafeteria des Hauses.<br />

„Es erfüllt uns als Träger mit Freude<br />

und Stolz, was hier entstanden ist“,<br />

lobte Propst Werner Plantzen, der <strong>vor</strong><br />

allem die „mutige Entscheidung des<br />

Aufsichtsrats, bereits 2010 den Neu -<br />

bau zu beschließen, obwohl die Ent -<br />

scheidung über zusätzliche Betten<br />

erst im April 2011 gefallen ist“ her<strong>vor</strong>hob.<br />

Propst Plantzen betonte zudem<br />

die christliche Ausrichtung des Hau -<br />

ses. „Dieses christliche Engagement<br />

erfolgreich fortzuschreiben, das muss<br />

das Ziel unseres Wirkens im und für<br />

das Marien-Hospital sein.“<br />

Dr. Heinrich-Walter Greuel, Ärztlicher<br />

Direktor des Marien-Hospitals, erin -<br />

nerte an die Geschichte des Hauses.<br />

Bauleiter Jürgen Schott (TMK-Architekten und<br />

Ingenieure), Projektleiter Oliver Rauch (TMK-<br />

Architekten und Ingenieure), Thomas Drathen<br />

(Geschäftsführer Marien-Hospital), Propst Werner<br />

Plantzen, Dr. Heinrich-Walter Greuel (Ärztlicher<br />

Direktor Marien-Hospital).<br />

„Konfessionelle Krankenhäuser sind<br />

im 19. Jahrhundert in so großer Zahl<br />

entstanden, weil Mangel herrschte.“<br />

Als in den 1990er Jahren dann der<br />

Fortbestand des Marien-Hospitals in<br />

Frage gestellt war, weil es zu viele<br />

Krankenhausbetten in Wattenscheid<br />

gab, habe der Träger erneut geschaut,<br />

wo Mangel herrscht. Und so sei das<br />

Haus 1994 in eine geriatrische Klinik<br />

umgewidmet worden. „Der Träger hat<br />

sich auf den Versorgungsbedarf fo -<br />

kus siert, der für unsere Gesellschaft<br />

in den kommenden Jahren eine große<br />

Herausforderung sein wird.“<br />

Weihbischof Ludger Schepers segnete<br />

das neue Gebäude ein. Bei der<br />

anschließenden Besichtigung konnten<br />

die Gäste sich davon überzeugen,<br />

dass der Neubau auch von innen ein<br />

wahres Schmuckstück geworden ist.<br />

Hell und freundlich sind die Zimmer<br />

der neu entstandenen Komfortstation<br />

mit insgesamt 35 Privatbetten sowie<br />

Die Verbesserung der Qualität des<br />

bundesweit größten Zentrums für<br />

Altersmedizin steht als Gedanke hinter<br />

dem Erweiterungsbau der Klinik.<br />

Denn Patientenzimmer in der Geri -<br />

atrie benötigen viel Platz: 20 Prozent<br />

mehr als in einem „normalen“ Kran -<br />

kenzimmer sind mittlerweile Stan -<br />

dard. Dr. Greuel: „Durch den Neubau<br />

sind diese Kapazitäten geschaffen<br />

worden.“ Hinzu komme eine nicht<br />

typische Bettenaufstellung: „Wir wollen<br />

unsere Patienten, die zum Beispiel<br />

nach einem Schlaganfall mit einer<br />

Halbseitenlähmung in die Reha kommen,<br />

24 Stunden am Tag trainieren“,<br />

so der Ärztliche Direktor. „Deshalb<br />

wer den die Betten so gestellt, dass<br />

die Patienten alles über die betroffene<br />

Seite tun können.“<br />

Im Speisesaal der Komfortstation<br />

spiegelt sich das, was auch auf den<br />

normalen Stationen Standard ist. „Es<br />

ist uns wichtig, für unsere Patienten<br />

Normalität zu erzeugen“, betont Dr.<br />

Greuel. „Sie sollen in einer Restau -<br />

rant-Situation essen, nicht allein auf<br />

den Zimmern – denn sie sollen hier<br />

überall Alltagssituationen trainieren,<br />

um ihre Fertigkeiten wiederzuerlangen.“<br />

Vor den Patientenzimmern im<br />

Erd geschoss entstehen noch Terras -<br />

sen mit freiem Zugang zum Garten.<br />

„Wir trainieren ja auch draußen“, sagt<br />

Dr. Greuel, „beispielsweise das Ge -<br />

hen auf unebenem Untergrund.“<br />

Foto: Marien-Hospital/Presse<br />

IV <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Der Startschuss für den Neubau, für<br />

den das ehemalige Schwestern-Wohn -<br />

heim weichen musste, fiel im Sep -<br />

tember 2010; der Grundstein konnte<br />

im Februar 2011 gelegt werden. Auf<br />

rund 5000 Quadratmetern ist seitdem<br />

das neue Gebäude entstanden,<br />

das eine Wahlleistungs-Station, eine<br />

Erweiterung der Reha-Abteilung und<br />

diverse Funktionsräume enthält. Im<br />

Erdgeschoss und auf dem Außenge -<br />

lände sind zudem rund vierzig neue<br />

Parkplätze entstanden.<br />

Rund fünf Millionen Euro hat sich das<br />

Marien-Hospital den Erweiterungsbau<br />

kosten lassen. „Und die Stationen im<br />

Neubau sind von der Statik her so<br />

gebaut, dass wir noch aufstocken<br />

können“, erklärt der Geschäftsführer<br />

des Marien-Hospitals, Thomas Dra -<br />

then. „Wir haben also die Möglichkeit,<br />

noch zu erweitern.“ Dass auch der<br />

Bedarf <strong>vor</strong>handen ist, daran haben Dr.<br />

Greuel, Thomas Drathen und Verwal -<br />

tungs direktor Klaus-Peter Janduda<br />

keinen Zweifel: „Der Bedarf in der Ge -<br />

riatrie ist da und er steigt weiter.“<br />

Marien-Hospital Wattenscheid<br />

Parkstraße 15, 44866 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 02327 - 807 -1<br />

info@mhwat.de<br />

www.marien-hospital-wattenscheid.de<br />

Das Marien-Hospital ist eine Modell -<br />

klinik des Bundes und des Landes<br />

NRW und bietet älteren Menschen so -<br />

wohl eine akute medizinische Kran ken -<br />

hausbehandlung als auch Reha bi lita -<br />

tion im stationären und teilstationären<br />

(Tagesklinik) Bereich.<br />

Eine Station für Patienten, die zusätzlich<br />

an einer Demenz erkrankt sind, so -<br />

wie eine therapeutische Ambulanz vervollständigen<br />

das Zentrum für Ge ria -<br />

trie in Wattenscheid.<br />

Damit können Patienten in allen Pha -<br />

sen ihrer Genesung optimal begleitet<br />

und gefördert werden.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

V


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Kompetenzen an einem Standort<br />

LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong><br />

eröffnet neue Traumaambulanz<br />

Akut traumatisierte Menschen finden in der<br />

Traumaambulanz des LWL-Universitätsklinikums<br />

<strong>Bochum</strong> Hilfe.<br />

Mit einer traumatischen Situation werden etwa 50 Prozent aller Menschen mindestens<br />

einmal in ihrem Leben konfrontiert – beispielsweise nach körperlicher<br />

oder sexueller Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen.<br />

Während eine große Anzahl der Be -<br />

troffenen diese Situation überwinden<br />

und verarbeiten kann, entwickeln an -<br />

dere Opfer traumatischer Erlebnisse<br />

körperliche oder psychische Symptome<br />

einer behandlungsbedürftigen<br />

Traumafolgestörung. Das LWL-Universi<br />

tätsklinikum <strong>Bochum</strong> eröffnete kürzlich<br />

eine neue Traumaambulanz, in der<br />

die langjährigen Erfahrungen sei ner<br />

bei den Kliniken zusammenfließen.<br />

Menschen, die an einer Traumafolge -<br />

störung erkrankt sind, leiden unter<br />

so genannten quälenden „flash-backs“,<br />

bei denen der Betroffene die traumatische<br />

Situation unwillkürlich wieder<br />

erlebt. Weitere Symptome sind Schlaf -<br />

störungen, erhöhte innere Anspan -<br />

nung, Depressionen, Ängste und zahlreiche<br />

psychosoziale Folgeprobleme.<br />

Auch neurobiologische Veränderun -<br />

gen im Gehirn, die sich auf Verhalten<br />

und Persönlichkeit negativ auswirken<br />

können, werden beschrieben. Zahl -<br />

reiche Forschungsergebnisse haben<br />

gezeigt, dass diese traumatisierten<br />

Menschen einer möglichst frühzeitigen<br />

spezifischen Therapie bedürfen.<br />

Sowohl die Klinik für Psychiatrie, Psy -<br />

chotherapie und Präventivmedizin als<br />

auch die Klinik für Psychosoma tische<br />

Medizin und Psychotherapie des LWL-<br />

Universitätsklinikums der Ruhr-Uni -<br />

versität <strong>Bochum</strong> verfügen über eine<br />

langjährige und umfangreiche Erfah -<br />

rung in der Diagnostik und Therapie<br />

traumatisierter Menschen. Diese Kom -<br />

petenzen werden nun in einer ge -<br />

meinsamen Traumaambulanz, die im<br />

März im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />

Symposiums eröffnet wurde,<br />

Wir renovieren für Sie:<br />

· Altbeläge entfernen und entsorgen · Untergrund spachteln · sämtliche Verlegearbeiten · Kettelservice<br />

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Fotos: LWL-Klinik/Presse<br />

VI <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

akut traumatisierten Patientin nen und<br />

Patienten zugute kommen – mit der<br />

gesamten Bandbreite psychotherapeutischer,<br />

soziotherapeutischer und<br />

me dikamentöser Behandlungs mög -<br />

lich keiten.<br />

Das LWL-Universitätsklinikum Bo -<br />

chum hatte als Referenten des Sym -<br />

posiums Prof. Dr. Dr. Andreas Maer -<br />

cker aus Zürich und PD Dr. Martin<br />

Sack aus München zu Gast – mit den<br />

Vor trags themen „Posttraumatische<br />

Belastungsstörungen“ sowie „Die Behandlung<br />

von Traumafolgestörungen“.<br />

Bei de Mediziner sind ausgewiesene<br />

Ex per ten auf dem Gebiet der Trau ma -<br />

forschung.<br />

Die Traumaambulanz des LWL-Univer -<br />

sitätsklinikums <strong>Bochum</strong> steht unter<br />

der ärztlichen Leitung von Dr. Björn<br />

Nolting und der psychologischen Lei -<br />

tung von Dr. Franciska Illes. Neben<br />

einer möglichst frühzeitigen qualifizierten<br />

Untersuchung sorgt die Trau ma -<br />

ambulanz für eine Beratung und Be -<br />

handlung von psychisch traumatisierten<br />

Menschen. Zu den Angeboten zählen<br />

unter anderem ambulante und stationäre<br />

Krisenintervention, soziale Be -<br />

ratung und gegebenenfalls eine me di -<br />

kamentöse Behandlung.<br />

Telefonisch erreichbar ist die Trau ma -<br />

ambulanz montags bis freitags von 8<br />

Uhr bis 16.30 Uhr unter 0234 5077-<br />

TRAUMA oder 0234 5077-872862.<br />

LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong><br />

der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />

Klinik für Psychiatrie, Psycho thera pie<br />

und Präventivmedizin<br />

Klinik für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie im LWL-Psychia -<br />

trieVerbund Westfalen<br />

Alexandrinenstraße 1-3<br />

44791 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 5077 - 0<br />

Telefax 0234 - 5077 -1719<br />

info-uk@wkp-lwl.org<br />

www.lwl-klinik-bochum.de<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

VII


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Die vergesslichen Menschen im Mittelpunkt<br />

Naomi Feil, Sozialarbeiterin und Be -<br />

grün derin der Validationsmethode, be -<br />

schreibt vier Stadien („Validations sta -<br />

dien“), die ein Mensch mit De menz er -<br />

krankung durchläuft:<br />

1. Mangelhafte Orientierung: Ich will<br />

die Realität meiner drohenden Verluste<br />

nicht wahrnehmen und akzeptieren.<br />

2. Zeitverwirrtheit: Ich ziehe mich zu -<br />

rück, verliere die Gegenwart aus den<br />

Augen, bewege mich in einem freien<br />

Zeitkontinuum durch mein Leben. Kon -<br />

trolle und Kommunikationsfähigkeit ge -<br />

hen immer mehr verloren.<br />

3. Sich wiederholende Bewegungen:<br />

Ich ziehe mich noch mehr zurück, höre<br />

mit der Zeit ganz auf zu sprechen.<br />

Meine Worte werden immer mehr<br />

durch Bewegungen ersetzt. Meine Ge -<br />

fühle und inneren Bedürfnisse drücke<br />

ich häufig in sich wiederholenden Be -<br />

wegungen aus.<br />

4. Vegetieren: Ich habe mich vollständig<br />

in mein Inneres zurückgezogen und<br />

dämmere nur noch <strong>vor</strong> mich hin. Men -<br />

schen, die Kontakt mit mir suchen,<br />

kön nen mich scheinbar nicht mehr er -<br />

reichen.<br />

Für jedes dieser Stadien hat Frau Feil<br />

Validationstechniken für den Pflegen -<br />

den entwickelt:<br />

Stadium 1: Ich versuche Blickkontakt<br />

zu finden.<br />

Ich spreche im gleichen Tempo wie<br />

mein Gegenüber, mein Tonfall und<br />

meine Körpersprache drücken die gleiche<br />

Emotion aus.<br />

Ich stelle Fragen, um dem alten Men -<br />

schen die Gelegenheit zu geben, der<br />

Verzweiflung Worte zu verleihen.<br />

Wann? Wie? Wo? Wer? Aber nie: Wa -<br />

rum? Die Frage nach dem Warum provoziert<br />

Abwehr.<br />

Treten Sie dem alten Menschen nicht<br />

zu nahe! In diesem Stadium legt er oft<br />

großen Wert auf Selbständigkeit und<br />

Distanz und weist Berührungen em -<br />

pört von sich.<br />

Stadium 2: Ich nehme Blickkontakt in<br />

Augenhöhe auf.<br />

Ich reagiere auf die Nähe bzw. die<br />

Distanz, die der andere mir signalisiert.<br />

Maren Froehlich, Krankenschwester<br />

für Psychiatrie/Dipl. Pflege wissen -<br />

schaftlerin, LWL- Universitätsklinikum<br />

<strong>Bochum</strong><br />

Teil 2<br />

Ich versuche herauszuspüren, wie viel<br />

an Berührung er wünscht.<br />

Und selbstverständlich verabschiede<br />

ich mich, wenn ich gehe, und sage,<br />

wann ich wiederkomme.<br />

Stadium 3: Ich suche Blickkontakt in<br />

Augenhöhe.<br />

Ich nähere mich langsam und möglichst<br />

von <strong>vor</strong>ne.<br />

Ich passe mich dem Tempo des alten<br />

Menschen an. Nichts, was ich tue, ge -<br />

schieht abrupt.<br />

Die Kontaktaufnahme erfolgt primär<br />

über Berührung und ist von kurzen,<br />

einfühlsamen Sätzen begleitet.<br />

Stadium 4: Jede Kontaktaufnahme er -<br />

folgt über Berührung.<br />

Ich frage mit meinen Händen an, ob<br />

sie willkommen sind.<br />

Berührungen im Bereich von Kopf, Hals<br />

und oberem Brustbereich werden am<br />

ehesten wahrgenommen.<br />

Mit dem Singen alter Kinderlieder kann<br />

man den alten Menschen in diesem<br />

Stadium meist doch noch erreichen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Die Familien- und Kran -<br />

kenpflege Bo chum ist<br />

ein schnell wachsendes<br />

Un ter nehmen, geprägt<br />

durch Innovatio nen und<br />

Anpas sung an neue Ge -<br />

sund heitsthemen. Von<br />

hohem Wert für diese<br />

Entwick lung sind darum<br />

auch er fahrene Mitar -<br />

bei terinnen und Mitar -<br />

bei ter, die durch ihre langjährige Ar -<br />

beit in veränderlichen Zeiten die Ruhe<br />

bewahren. Sie reagieren in schwierigen<br />

Situatio nen oft gelassen, weil sie<br />

aus Erfah rung wissen, wie man damit<br />

umgeht. Ein Un ternehmen lebt von seinen<br />

Mitar bei terinnen und Mitar bei -<br />

tern, und die Fami lien- und Kran ken -<br />

pflege <strong>Bochum</strong> ist besonders stolz, im<br />

Jahr <strong>2012</strong> so viele Jubilare ehr en zu<br />

dürfen.<br />

In diesem Jahr feiern folgende Mitar -<br />

beiter ihre lange Betriebszugehörigkeit:<br />

20-jähriges Jubiläum: Andreas Stein,<br />

Margitta Sela, Christiane Volland, Su -<br />

sanne Vicen, Cornelia Funk, Brigitte<br />

Kruska und Gabriele Kirsch.<br />

25-jähriges Jubiläum: Petra Berger.<br />

Für ihre Firmentreue wird ihnen im<br />

Na men der Geschäftsleitung bei einer<br />

Fei erstunde im Kreise ihrer Kollegi n -<br />

nen und Kollegen als Zeichen der Wert -<br />

schätzung ein Jubiläumskorb überreicht.<br />

Wir gratulieren!<br />

20 Jahre bei der Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>: Brigitte Kruska (hinten links),<br />

Susanne Vicen (hinten rechts), Margitta Sela<br />

(<strong>vor</strong>ne links) und Cornelia (Conny) Funk<br />

(<strong>vor</strong>ne rechts).<br />

Fotos: M. Froehlich, F.U.K./Presse<br />

VIII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Fotos: Fotolia.com-manla<br />

Essen hält Leib und Seele zusammen<br />

Ernährung bei Demenz<br />

Ernährung ist ein zentraler Punkt bei al -<br />

len Menschen. Ausgewogenes Es sen<br />

und Trinken trägt zum Wohlbe finden<br />

bei und hat auch direkte Aus wirkungen<br />

auf die gesundheitliche Situation. Dies<br />

gilt nicht nur für Jung und Alt, sondern<br />

auch für geistig rege Menschen und für<br />

Menschen, die an einer Demenz er -<br />

krankt sind.<br />

Doch was tun, wenn der nahe stehende<br />

Mensch aufgrund seiner Erkran -<br />

kung keinen Appetit mehr verspürt?<br />

Wenn die Mahlzeiten zur täglichen Tor -<br />

tur werden und zu Anspan nungen,<br />

Ängs ten und Sorgen führen? Ein Pa -<br />

tent rezept gibt es nicht, weil je der<br />

Mensch individuell, seiner Biogra phie<br />

entsprechend, gelebt und Gewohn -<br />

heiten entwickelt hat. Jedoch kann<br />

durch einfühlsames Beobachten, Er -<br />

proben und Lenken Einfluss auf eine<br />

sinnvolle Ernährung genommen werden.<br />

Menschen mit Demenz haben<br />

meist starke Vorlieben und Abneigun -<br />

gen gegenüber bestimmten Nahrungs -<br />

mitteln und Getränken. Die im Leben<br />

lieb gewonnenen Gewohnheiten und<br />

individuellen Essgewohnheiten sollen<br />

auch weiter im Vordergrund stehen<br />

und so weit wie möglich aufrecht er -<br />

halten bleiben. Essen und Trinken sind<br />

nicht nur zur Lebenserhaltung wichtig,<br />

sondern sie fördern auch soziale Kon -<br />

takte und sind von der Umgebung<br />

beein flussbar – zum Beispiel kann ein<br />

schön gedeckter Mittagstisch in ruhiger<br />

und geselliger Atmosphäre bereits<br />

den Appetit anregen. Daher ist es ge -<br />

rade bei problematischen Essge wohn -<br />

heiten dementer Menschen notwendig,<br />

sich mit dem Thema Ernährung im<br />

weitesten Sinne auseinander zu setzen.<br />

Als Pflegender sollte man versuchen<br />

herauszufinden, wo bei dem Ein -<br />

zelnen der Grund für sein Essverhal ten<br />

liegt. Das ist oft nicht einfach, denn<br />

häufig können die Betroffenen selbst<br />

keine Auskünfte darüber geben, wa -<br />

rum sie etwas nicht essen oder trinken<br />

möchten.<br />

Dass Menschen mit Demenz ein ab -<br />

leh nendes Ess- und Trinkverhalten zeigen,<br />

kann viele Gründe haben: z.B.<br />

schlecht sitzende Zahnprothesen,<br />

chro nische Schmerzen, Ruhelosigkeit,<br />

gesteigerter Bewegungsdrang, Medi -<br />

kamente, Depressionen, Obstipation<br />

(Verstopfung), Vereinsamung, Wahn -<br />

<strong>vor</strong> stellungen oder Koordinierungs -<br />

schwie rigkeiten beim Umgang mit Be -<br />

steck. Auch verändert sich der Ge -<br />

schmackssinn im Verlauf der Demenz:<br />

Zuerst degenerieren die Geschmacks -<br />

papillen für das Süß-Empfinden, daher<br />

be<strong>vor</strong>zugen die Betroffenen sehr süße<br />

Speisen. Zum Schluss schmeckt alles<br />

bitter. Beeinträchtigungen des Schluck -<br />

reflexes und das Nachlassen des Ge -<br />

ruchssinns wirken ebenfalls nachteilig<br />

auf den Appetit. Auch die Umgebung,<br />

in der die Mahlzeiten eingenommen<br />

werden, trägt dazu bei, ob jemand gut<br />

isst und/oder trinkt. Viele Demenzer -<br />

krankte im fortgeschrittenen Stadium<br />

essen lieber mit den Fingern. Dann<br />

macht „Fingerfood“ durchaus Sinn.<br />

Eine solche Mahlzeit kann etwa aus<br />

geschnittenen, weichen und mundgerechten<br />

Fleischstücken, Gemüse stü -<br />

cken und Kroketten bestehen. Eine<br />

abwechslungsreiche Ernährung mit<br />

ausreichend Energie, Nährstoffen und<br />

Flüssigkeit steht im Vordergrund. Da -<br />

neben kann man appetitanregende<br />

und appetitunterstützende Nahrungs -<br />

mittel anbieten, z.B. <strong>vor</strong> jeder Mahlzeit<br />

eine sehr gehaltvolle, relativ schnell<br />

zu essende „Vorspeise“. Ovomaltine,<br />

Milch, Kakao oder Trinkjoghurt mit eingerührten<br />

Schmelzflocken bieten sich<br />

ebenfalls an. Das Essen sollte gut ge -<br />

würzt, aber nicht besonders salzig<br />

Eine geeignete Mahlzeit kann etwa aus<br />

geschnittenen, weichen und mundgerechten<br />

Fleischstücken, Gemüse stü cken und Kroketten<br />

bestehen.<br />

oder sauer sein. Fleisch muss sehr<br />

weich geschmort werden. Weiche<br />

Speisen dürfen keine harten Anteile<br />

haben, viele Betroffene „sortieren“<br />

sonst im Mund die festen Bestandteile<br />

heraus. Vollwertkost für Demenz kran -<br />

ke muss also nicht fleischlos sein, es<br />

sollte aber viel Gemüse, Salat und<br />

Obst angeboten werden. Alle Körner,<br />

Nüsse etc. müssen fein gemahlen sein.<br />

Salate werden gern gegessen, wenn<br />

sie fein geraffelt oder kleingeschnitten<br />

und damit leicht zu kauen sind. Das<br />

gleiche gilt für Obst: geraffelt oder notfalls<br />

püriert wird es meist gern gegessen.<br />

Obst bzw. purer Fruchtbrei aus<br />

nicht zu saurem Obst kann als Zwi -<br />

schenmahlzeit angeboten werden. Das<br />

Frühstück sollte immer mit eingeweichtem<br />

Frischkornbrei oder eingeweichtem<br />

Müsli begonnen werden.<br />

Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß<br />

können, auch in Getränken, beigefügt<br />

werden. Trinkrituale, feste Trinkzeiten,<br />

Trinksprüche, sich zuprosten hilft oftmals<br />

dabei, die angestrebte Trink men -<br />

ge von 1,5 Liter pro Tag zu erreichen.<br />

Manuela Tissaoui<br />

Pflegedienstleitung bei der Familienund<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 02327 - 98 71 20<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

IX


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Tipps & Termine<br />

der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH<br />

Mai<br />

Di., 15. Mai <strong>2012</strong>, 10:00 bis 16:00 Uhr<br />

Informationsstand auf dem Kongress Junge<br />

Pflege, Mercator-Halle im CityPalais,<br />

König-Heinrich-Platz, 47051 Duisburg<br />

Sa., 19. Mai <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt!<br />

Integrative Samstagsbetreuung für Kinder und<br />

Jugendliche mit Behinderungen oder Autismus-<br />

Spektrum-Störungen Kindertagesstätte<br />

Minimum e.V. Kortumstr. 146, Informationen<br />

und Anmeldung: (0234) 932 56 56-0, Melanie<br />

Kopsch, Familien- und Krankenpflege (Abteilung<br />

Kinderintensivpflege)<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 2, 44789 <strong>Bochum</strong><br />

Mo., 21. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />

Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />

Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />

Do., 24. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />

Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />

44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />

(0234) 5 77 08 07<br />

Do., 24. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Fr., 25. Mai <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Rathausmarkt<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle)<br />

Sa., 26. Mai <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Di., 29. Mai <strong>2012</strong><br />

Monschau/Eifel<br />

Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />

Anmeldung und Informationen bitte<br />

unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />

Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />

Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Wochenmarkt Hamme<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle)<br />

Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />

Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />

Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />

Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Juni<br />

Sa., 2. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

So., 3. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Infostand beim Familientag im Tierpark<br />

<strong>Bochum</strong> (allgemeine Beratung, kostenlose<br />

Blutzucker- und Blutdruckkontrolle,<br />

Kinderspiele)<br />

Mo., 4. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Mi., 6. Juni <strong>2012</strong><br />

Möhnesee/Soest<br />

Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />

Anmeldung und Informationen bitte<br />

unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />

Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />

Sa., 9. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

So., 10. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Informationsstand Straßenfest „Bänke ’raus“,<br />

Langendreer, Alte Bahnhofstraße<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle, Kinderspiele)<br />

Mo., 11. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Do., 14. Juni <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />

Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />

Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />

Do., 14. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />

Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />

Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />

Sa., 16. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Informationsstand Altenbochumer<br />

Stadtteilfest Friemannplatz<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle, Kinderspiele)<br />

Sa., 16. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 18. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Do., 21. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />

Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />

44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />

(0234) 5 77 08 07<br />

Do., 21. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Sa., 23. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 25. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Di., 26. Juni <strong>2012</strong><br />

Bad Münstereifel<br />

Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />

Anmeldung und Informationen bitte<br />

unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />

Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />

Do., 28. Juni <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />

Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />

Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />

Do., 28. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Do., 30. Juni <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Wochenmarkt Werne<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle)<br />

Sa., 30. Juni <strong>2012</strong>,11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Juli<br />

Mo., 2. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />

Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />

Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />

Fotos: Fotolia.com: mtsc, Alexander Tarasov, Ernst Pieber; F.U.K./Presse; Q3 Design<br />

X<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


Do., 5. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />

Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />

44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />

(0234) 5 77 08 07<br />

Do., 5. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Sa., 7. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 9. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Mi., 11. Juli <strong>2012</strong><br />

Bad Lippspringe<br />

Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />

Anmeldung und Informationen bitte<br />

unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />

Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />

Do., 12. Juli <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />

Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />

Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />

Do., 12. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Fr., 13. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Wochenmarkt Alter<br />

Markt in Wattenscheid (allgemeine Beratung,<br />

kostenlose Blutzucker- und Blutdruckkontrolle)<br />

Sa., 14. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 16. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Do., 19. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />

Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />

44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />

(0234) 5 77 08 07<br />

Do., 19. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Sa., 21. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Wochenmarkt Riemke<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle)<br />

Sa., 21. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 23. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />

demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />

Do., 26. Juli <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />

Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />

Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />

Do., 26. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Fr., 27. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Informationsstand am Wochenmarkt<br />

Weitmar-Mark<br />

(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />

Blutdruckkontrolle)<br />

Sa., 28. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

Kunterbunt! (siehe oben)<br />

Mo., 30. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />

Café „Glück auf“<br />

Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />

(siehe oben)<br />

Di., 31. Juli <strong>2012</strong><br />

Aachen<br />

Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />

Anmeldung und Informationen bitte<br />

unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />

Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

XI


Mit F.U.K.-Reisen auf Kreuzfahrt<br />

Flussdreiklang Rhein, Main und Mosel<br />

Basel<br />

Die 7-tägige Flusskreuzfahrt von Basel nach Düsseldorf fand auf einem<br />

5-Sterne-Schiff statt, das sich durch komfortable Kabinen und exklusiven<br />

Service auszeichnete. Die einzelnen Aufenthaltsräume wie die Panorama-<br />

Bar oder das Piano-Zimmer boten gemütliche Sitzecken zum Verweilen und<br />

das Sonnendeck mit bequemen Liegeflächen, einem Whirlpool, geschützten<br />

Sitzgruppen und der eleganten Ruhezone ermöglichten ausgiebige<br />

Sonnenbäder.<br />

Der Service der Bordcrew war exzellent:<br />

Vom Zimmerservice bis zum Kü -<br />

chenchef – von allen wurde man rundum<br />

verwöhnt. Nach dem reichhaltigen<br />

Frühstücksbuffet bestand die Möglich -<br />

keit, gegen 11.00 Uhr einen kleinen<br />

Snack in der Bar einzunehmen,<br />

be<strong>vor</strong> es um<br />

Mainz<br />

13.00 Uhr ein 4-Gänge-<br />

Mit tagsmenü gab. Als<br />

Alternative wurde auch<br />

ein großes Mittagsbuffet<br />

angeboten mit einer umfangreichen<br />

Salat bar und jeweils Fleisch-, Fischoder<br />

vegetarischen Menüvarianten.<br />

Nach mittags gab es Kaffee und Ku -<br />

chen und zum Abendessen ein 5-Gän -<br />

ge-Menü. Das letzte Essen des Tages<br />

waren die Mitternachtssnacks, die zu<br />

später Stun de in der Panorama-Bar<br />

gereicht wurden.<br />

Das Ausflugsprogramm der einzelnen<br />

Reiseteilnehmer konnte individuell<br />

zusammengestellt werden und war gut<br />

durchgeplant. Wenn man wollte, bein-<br />

haltete es neben diversen Stadtbe -<br />

sich tigungen von Straßburg, Frankfurt<br />

am Main, Mainz, Speyer, Worms, Linz<br />

am Rhein und Bonn auch Ausflüge in<br />

einzelne Weinregionen mit Besuchen<br />

von Weinkellereien inklusive Wein -<br />

proben. Hier genoss man die familiäre<br />

Atmosphäre in der Winzergemein -<br />

schaft und lernte die Unterschiede<br />

zwischen Riesling und Spätburgunder<br />

kennen.<br />

Auch ein Programm an Bord wurde<br />

angeboten mit Tanzabenden, einer<br />

Tombola und einem JEKAMI-Abend<br />

(„Jeder kann mitmachen“). Man hatte<br />

viel zu lachen und die Stimmung war<br />

prächtig.<br />

Eine Reiseteilnehmerin<br />

Speyer<br />

Fotos: Tourismusverbände, Fotolia.com: David Espin,<br />

Matthias Wilm, frittipix, Nailia Schwarz, falkjohann<br />

Interessante Führungen – wie hier in<br />

Worms – rundeten das Programm ab.<br />

Koblenz<br />

XII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Tagesausflüge<br />

Wenn Sie mal einen Tag Abwechslung brauchen<br />

Dienstag, 29. Mai <strong>2012</strong><br />

Monschau/Eifel<br />

Dienstag, 6. Juni <strong>2012</strong><br />

Möhnesee/Soest<br />

Mit Schifffahrt (ohne Führung)<br />

Dienstag, 26. Juni <strong>2012</strong><br />

Bad Münstereifel<br />

Jeder Tagesausflug<br />

nur 29,50 Euro<br />

Dienstag, 11. Juli <strong>2012</strong><br />

Bad Lippspringe<br />

Dienstag, 31. Juli <strong>2012</strong><br />

Aachen<br />

Freitag, 8. August <strong>2012</strong><br />

Xanten<br />

Alle Tagesausflüge inklusive Bustransfers, Reisebegleitung durch Mitarbeiter der F.U.K.- Reisen,<br />

Begrüßungssekt im Bus, Führung, Mittagstisch, Informationsmaterial<br />

Abfahrtszeiten:<br />

8.15 Uhr, Essen HBF: Reisebushaltestelle<br />

9.00 Uhr, <strong>Bochum</strong>-Hamme: Wanner Straße/Feldsieper Straße<br />

9.15 Uhr, <strong>Bochum</strong>-Eppendorf: Eppendorf-Mitte<br />

9.35 Uhr, August-Bebel-Platz<br />

10.00 Uhr, <strong>Bochum</strong>-HBF: Reisebushaltestelle<br />

F.U.K - Reisen<br />

Nico Koning<br />

Feldsieper Str. 19, 44809 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 577 08 07<br />

n.koning@fuk-reisen.de<br />

www.fuk-reisen.de<br />

Der direkte Weg zum Traumurlaub:<br />

Der F.U.K.-Reisen-Hauptkatalog.<br />

Fotos: Fotolia.com: Christopher Jones; F.U.K.-Resien <strong>Bochum</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

XIII


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Außerklinische Beatmungspflege<br />

aus der Sicht der Pflegekräfte<br />

In den meisten Fällen haben alle der zu Hause versorgten Kunden einen<br />

langen Leidensweg in einer stationären intensivmedizinischen Einrichtung<br />

hinter sich. Auf den Intensivstationen stehen <strong>vor</strong>rangig die Behandlung<br />

von Akut- und Notsituationen und die Stabilisierung des Gesamtzustandes<br />

inklusive der Beatmungssituation der Patienten im Mittelpunkt.<br />

Ist das Ziel eines stabilen Zustand oh -<br />

ne absehbare weitere Verbesserungs -<br />

mög lichkeiten erreicht oder eine weitere<br />

intensivtherapeutische Behand -<br />

lung nicht mehr erforderlich, so kann<br />

der Patient von dort entlassen werden.<br />

Bereits während des Aufenthalts<br />

auf der Intensivstation wird durch das<br />

Be handlungsteam in enger Zusammen<br />

arbeit mit dem Sozialdienst, der<br />

Fa milie und dem Patienten selbst entschieden,<br />

welche der weiteren Betreu<br />

ungsmöglichkeiten außerklinisch<br />

die optimalste ist.<br />

Wir, die Mitarbeiter in der außerklinischen<br />

Beatmungspflege, übernehmen<br />

Patienten meist direkt und frühstmöglich<br />

aus der Intensivpflege im Kran ken -<br />

haus zur weiteren Betreuung und Be -<br />

at mungspflege in den häuslichen Be -<br />

reich und bieten die Pflege bis zu 24<br />

Stunden pro Tag an. Als Fachpfle ge -<br />

dienst haben wir alle relevanten Schrit -<br />

te in einer Ablauforganisation fest ge -<br />

halten. Die Besonderheit der Pfle ge im<br />

häuslichen Bereich besteht in der 1:1<br />

Betreuung (Bezugspflege). Es kann ge -<br />

währleistet werden, dass ei ne Pflege -<br />

kraft, an den Bedürfnissen und Wün -<br />

schen des Kunden orientiert, die Pfle -<br />

ge und Betreuung durchführt.<br />

Die Vorteile einer 1:1 Betreuung für<br />

die Kunden sind:<br />

■ Bekanntes und vertrautes, selbst<br />

gewähltes und gestaltetes Wohn -<br />

umfeld<br />

■ Breites Leistungsangebot ambulant<br />

am Wohnumfeld orientiert und aufbauend<br />

auf den im klinischen Be -<br />

reich begonnenen Therapiemaß -<br />

nahmen<br />

■ Freie Wahl der behandelnden Ärzte<br />

und Therapeuten, Mitbestimmung<br />

bei der Auswahl der Pflegekräfte<br />

■ Mitbestimmung beim zeitlichen<br />

Ablauf der therapeutischen und<br />

pflegerischen Abläufe<br />

■ Umfassende Aufklärungs- und<br />

Beratungsangebote durch die stets<br />

präsenten und spezialisierten<br />

Ramona Förster, Pflegedienstleitung<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Pflege kräfte <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Möglichkeit der Inanspruchnahme<br />

einer Aktivierenden Pflege auf<br />

Grund lage neuester wissenschaftlicher<br />

Er kenntnisse<br />

Gewährleistung der Eigenbestim -<br />

mung, durch die Wohnform bedingt<br />

(Pflegekräfte sind Gast in der Woh -<br />

nung des Kunden)<br />

Größtmögliche Eigenbestimmung in<br />

der Gestaltung des Tagesablaufes<br />

der Freizeit, Wahrnehmung geliebter<br />

Hobbys und Kontakte<br />

Unterstützung bei der Schaffung<br />

neuer Lebensperspektiven durch<br />

vertraute und selbstgewählte Men -<br />

schen des persönlichen Umfeldes<br />

Begleitung zu Kindergarten, Schule,<br />

Ausbildung, Studium und Beruf,<br />

Hobbys oder Urlaub.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass der entscheidende Un -<br />

ter schied der häuslichen Intensiv pfle -<br />

ge zu allen anderen Wohnformen in<br />

der „Selbstbestimmung“ und der „Ent -<br />

scheidungsfreiheit“ liegt. Wir können<br />

die Erkrankung nicht heilen, wohl aber<br />

die Umstände, unter denen die Kun -<br />

den fortan leben müssen, positiv be -<br />

einflussen und deren Selbstbestim -<br />

mung unterstützen. Alle genannten<br />

Vorteile für den Kunden bieten gleichzeitig<br />

Vorteile für die Ausübung der<br />

Pflege. Denn: Die Motivation der Kun -<br />

den zur aktiven Mitarbeit an der Be -<br />

handlung und die Akzeptanz der Pfle -<br />

gemaßnahmen und der damit betrauten<br />

Pflegekräfte ist durch das hohe<br />

Maß an Mitbestimmung gewährleistet.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt für die<br />

Pflegekräfte und Kunden ist es, Zeit<br />

Foto: F.U.K./Presse<br />

XIV <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

für die Pflege zu haben, sich ohne<br />

Ablen kung ganz auf den Kunden einlassen<br />

zu können. Wünsche und Be -<br />

dürfnisse können durch gute und<br />

stete Bio graphiearbeit und ununterbrochenen<br />

Kontakt zunächst erkannt<br />

und dann berücksichtigt werden. Täg -<br />

lich werden veränderte Bedingungen<br />

zeitnah er fasst und bewirken eine<br />

Anpassung des Behandlungsplans.<br />

Gerade Pfle gekräfte, die ihren Beruf<br />

als Berufung sehen, bietet die 1:1 Betreuung<br />

eine optimale Möglichkeit, die<br />

eigene pflegerische Zielsetzung umzusetzen.<br />

Ein wichtiger Aspekt, den wir<br />

als Fachpfle gedienst für die außerklinische<br />

Beat mungspflege mitgestalten,<br />

ist die Be ziehung zum Kunden: Die<br />

Pflegekräfte sind meist stark in die<br />

Familie integriert, sind täglich <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>,<br />

so dass die zwischenmenschliche Be -<br />

ziehung sehr intensiv werden kann. Es<br />

gilt, ein ausgewogenes und für jeden<br />

individuell akzeptables Maß an Nähe<br />

und Distanz zu finden. Bei der Umset -<br />

zung der pflegerischen Standards<br />

müs sen die Mit ar beiter <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> soziale<br />

Kompetenz zeigen. In manchen Berei -<br />

chen kann der Kunde abweichende<br />

Wün sche zu den pflegerischen Stan -<br />

dards äußern, dann muss durch die<br />

Pflegekräfte <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> gemeinsam mit<br />

dem Kunden der richtige und vertretbare<br />

Weg gewählt werden. So ist ne -<br />

ben der fachlichen Quali fikation auch<br />

die soziale Kompetenz ein wichtiger<br />

Aspekt in der häuslichen Versorgung.<br />

Wir wahren die Privatsphäre der Kun -<br />

den so weit wie möglich, sind aber<br />

gleichzeitig bestrebt, immer in der<br />

Nähe zu sein: „Unsichtbar und doch<br />

immer nah…“ ist der Leitsatz für die<br />

tägliche Arbeit.<br />

Ramona Förster<br />

Pflegedienstleitung für außerklinische<br />

Beatmungs- und Intensivpflege sowie<br />

Abteilungsleitung für ZIP<br />

(Zeitintensive Pflege) bei der<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />

XV


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

Die Sozialstationen <strong>Bochum</strong>-Mitte<br />

und <strong>Bochum</strong>-Langendreer<br />

Die So zial station <strong>Bochum</strong>-Mitte setzt<br />

sich aus mehreren Abteilungen zusam<br />

men. Die größte Station liegt<br />

direkt am Freigrafendamm im Herzen<br />

von Altenbo chum. Ein Vorteil ist die<br />

gute Erreich barkeit und die sofortige<br />

Beratung im Stadtteil. Es konnten sehr<br />

viele Men schen seither spontan beraten<br />

werden, die einfach die <strong>Ort</strong>snähe<br />

genutzt haben. Viele Menschen kommen<br />

auf ein persönliches Gespräch<br />

ins Unternehmen und schildern ihre<br />

Sorgen.<br />

<strong>Bochum</strong>-Mitte versorgt zurzeit mit 49<br />

Mitarbeitern 167 Pflegekunden. Fer -<br />

ner kommen im Jahr noch 300 Kunden<br />

dazu, die einen Beratungspflich tein -<br />

satz abrufen. Dieser Beratungseinsatz<br />

ist für alle Pflegegeldempfänger von<br />

der Pflegekasse <strong>vor</strong>geschrieben und<br />

muss 2 bis 4 mal im Jahr, je nach Pfle -<br />

gestufe, abgerufen werden.<br />

Stolz ist die Sozialstation <strong>Bochum</strong>-<br />

Mitte auf die Note 1,3 (sehr gut) bei<br />

der letzten Prüfung des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenkassen im Juni<br />

2011. Durch stetige Verbesserung auf<br />

dem Gebiet der Mitarbeiterschulung,<br />

der Qualitätsentwicklung und einer<br />

gezielten Kundenorientierung ist es<br />

gelungen, dieses hohe Niveau zu er -<br />

reichen.<br />

In <strong>Bochum</strong>-Langendreer liegt der Pfle -<br />

gestützpunkt in der Alten Bahnhof -<br />

straße 82. Dieser Stützpunkt beheimatet<br />

gleich zwei Abteilungen: zum<br />

einen die Krankenpflege <strong>Bochum</strong>-<br />

Langendreer und zum anderen die<br />

Ambulante Psychiatrische Kranken -<br />

pflege.<br />

Die Mitarbeiter des Teams in Langen -<br />

dreer gehören zu den lang gedienten<br />

und erfahrenen Kollegen der Familienund<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong>. Genau<br />

die se Er fahrung spiegelt sich auch in<br />

der Zu friedenheit der Kunden wider.<br />

Man kennt sich eben in Langendreer.<br />

Das stabile Team arbeitet fast autonom<br />

und nimmt den Leitungskräften<br />

viel Arbeit ab. Mit 19 Mitarbeitern versorgt<br />

es 69 Pflegekunden.<br />

Durch den engen Kontakt der Mitar -<br />

beiter zu anderen an der Pflege beteiligten<br />

Berufsgruppen wie Ärzten,<br />

Fachärzten, Apothekern, Krankengym -<br />

nasten, Betreuern und vielen anderen<br />

wird eine individuelle und gute Versor -<br />

gung erreicht. Die Mitarbeiter zeichnen<br />

sich besonders durch ihre Begeis -<br />

terung für ihren Beruf aus. Zu vielen<br />

Kunden besteht ein jahrelanges und<br />

freundschaftliches Verhältnis. Einige<br />

Mitarbeiter engagieren sich mit viel<br />

Zeit auch außerhalb der bezahlten<br />

Pfle ge und sind für viele Kunden der<br />

„Engel in der Not“.<br />

Durch den speziellen Schwerpunkt<br />

„Palliativpflege“ können unsere Pati -<br />

enten auch bei Fortschreiten der<br />

Krankheit zu Hause bleiben. Denn Palliativpflege<br />

bedeutet: Symptome lindern,<br />

Pflege und Unterstützung des<br />

Pflegebedürftigen und dessen Ange -<br />

hörigen in allen Lebenslangen bis zum<br />

Tod. Diese schwierige Aufgabe übernehmen<br />

fünf speziell geschulte Mit -<br />

arbeiter – und in diesem Jahr werden<br />

noch zwei weitere Kollegen entsprechend<br />

ausgebildet. In Verbindung mit<br />

dem Palliativnetz <strong>Bochum</strong>, dessen<br />

Gründungsmitglied die Station ist,<br />

wird der Verbleib in den eigenen vier<br />

Wänden ermöglicht und so ein oft<br />

gehegter Wunsch der Pa tienten erfüllt.<br />

Die Ambulante Psychiatrische Kran -<br />

ken pflege ist in ganz <strong>Bochum</strong> aktiv.<br />

Foto: F.U.K./Presse<br />

XVI <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Michael Iken,<br />

Pflegedienstleitung<br />

Hier versorgen vier psychiatrische<br />

Pflegefachkräfte und fünf weitere Mit -<br />

arbeiter 22 Pflegekunden mit einer<br />

psychiatrischen oder neurologischen<br />

Erkrankung. Leider ist diese sensible<br />

und komplexe Arbeit und der gesetzliche<br />

Kran ken kassenanspruch darauf<br />

unzureichend bekannt. Die Leistung<br />

der Am bulanten Psychiatrischen Kran -<br />

ken pflege kann von Neurologen und<br />

Psy chiatern für die Dauer von vier<br />

Mona ten verordnet werden. Spezielle<br />

Be handlungspläne der Fachärzte werden<br />

von geschulten Mitarbeitern im<br />

häuslichen Sektor umgesetzt. Hierzu<br />

ge hört die Einstellung mit Medikamen -<br />

ten, tagesstrukturierende Maßnah men<br />

sowie Eingliederungsmaßnahmen.<br />

Zu den Erkrankungen gehören nicht<br />

nur Psychosen und Neurosen, sondern<br />

auch alle demenziellen Erkran -<br />

kungen, Morbus Alzheimer, Morbus<br />

Parkinson und alle Formen der De -<br />

pression.<br />

Diese Arbeit ist für das Team mental<br />

sehr anstrengend und verlangt den<br />

Mitarbeitern einiges ab. Viele Gesprä -<br />

che und moderne Methoden wie Su -<br />

pervision sind notwendig, damit sie<br />

ihren Alltag bewältigen können. Eine<br />

Routinearbeit wie in anderen Abtei lun -<br />

gen gibt es nicht. Die Probleme, Sor -<br />

gen und Nöte der Patienten sind jeden<br />

Tag anders und sind eine große Her -<br />

ausforderung für das Team.<br />

Koordiniert werden die Abteilungen<br />

von den Pflegedienstleitungen, die<br />

größte Unterstützung von ihren Assis -<br />

tenten be kommen. Die beiden Ver wal -<br />

tungs kräf te sind verantwortlich für terminliche<br />

Ab spra chen, für die Telefon -<br />

zen trale, für Vor beratungen und für<br />

inhaltliche Verwaltungsarbeiten. Ohne<br />

die gute Or gani sa tion durch Bir git Kiel -<br />

bassa und Benjamin Swiat kowski wä -<br />

re die tägliche Arbeit der Pflege dienst -<br />

leitungen nicht zu bewältigen. Die<br />

Pflegedienst leitungen und Ge samt -<br />

verantwortl i chen der Sozial sta tion<br />

<strong>Bochum</strong>-Mitte wissen um die ho he Be -<br />

reitschaft, die Motivation und Kom -<br />

petenz der Mit arbeiter!<br />

Michael Iken, Pflegedienstleitung<br />

Telefon 0234 - 307 96 33<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong> XVII


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Moderne Medizin in <strong>Bochum</strong><br />

Erstmals Navigierte Hirnstimulation<br />

im Ruhrgebiet<br />

Lokalisation von Sprach- und Motorik-Arealen bei Hirntumoren<br />

Diagnose Hirntumor! Auf die schockierende<br />

Nachricht folgt zumeist die<br />

Angst, dass bei einer operativen Ent -<br />

fernung der Gewebewucherung wichtige<br />

Regionen im Gehirn unwiderruflich<br />

geschädigt werden. Die Folge: Läh -<br />

mun gen oder Sprachstörungen. Die<br />

behandelnden Neurochirurgen legen<br />

deshalb besonders viel Wert darauf,<br />

diese Areale nicht zu zerstören. Um<br />

diese Gebiete nun Millimeter genau<br />

be reits <strong>vor</strong> der Operation lokalisieren<br />

zu können, und das vollkommen<br />

schmerz frei, hat die Neurochirurgische<br />

Klinik am Universitätsklinikum Knapp -<br />

schafts krankenhaus <strong>Bochum</strong> über<br />

200.000 Euro in ein Gerät zur Navi -<br />

gierten Hirnstimulation investiert. Das<br />

Knappschaftskrankenhaus ist damit<br />

die erste Klinik im Ruhrgebiet, die die -<br />

se moderne Untersuchungstechnik<br />

erfolgreich anwendet.<br />

„Wir können unsere Patienten risikoärmer<br />

operieren und sie im Vorfeld besser<br />

hinsichtlich möglicher Schädigun -<br />

gen beraten“, erklärt Dr. Peter Span -<br />

gen berg, Oberarzt der Klinik für Neuro -<br />

chirurgie am Knappschaftskranken -<br />

haus.<br />

Um einen in der Tiefe liegenden Tumor<br />

zu operieren, ist es bislang gängige<br />

Praxis, die umliegenden Hirnregionen<br />

während des Eingriffs zu reizen. Erfolgt<br />

darauf eine Reaktion des Patienten,<br />

weiß der Chirurg, wo Sprache und<br />

Bewegung zu verorten sind. Diese<br />

Areale können bei verschiedenen<br />

Men schen an unterschiedlichen Stel -<br />

len liegen und sich auch im Laufe eines<br />

Lebens ändern. Da der behandelnde<br />

Arzt somit erst während der Operation<br />

erfährt, wo die kritischen Gebiete an -<br />

ge siedelt sind, ist er gezwungen, darauf<br />

spontan zu reagieren. Hier kann<br />

die Navigierte Hirnstimulation nun ihre<br />

Vorteile voll ausspielen.<br />

Vor der Operation werden wie gewohnt<br />

Schichtaufnahmen des Kopfes mithilfe<br />

der Magnetresonanztomographie <strong>vor</strong>genommen.<br />

Diese Aufnahmen werden<br />

anschließend im Gerät für die Navi -<br />

gierte Hirnstimulation hochgeladen.<br />

Die nun folgende Untersuchung dauert<br />

in der Regel 30 Minuten und ist für den<br />

Patienten völlig schmerzfrei.<br />

Der Betroffene sitzt dabei auf einem<br />

bequemen Untersuchungsstuhl. Er<br />

trägt eine Spezialbrille, die zusammen<br />

mit einem kleinen Zeigestab Signale<br />

an eine auf Beinhöhe angebrachte<br />

Kamera sendet. Dieses Bild wird dann<br />

mit dem <strong>vor</strong>her angefertigten Kern -<br />

spin-Tomogramm zusammengefügt.<br />

Gleichzeitig tastet der untersuchende<br />

Arzt mit einer Magnetspule die Hirn -<br />

oberfläche ab und reizt die Sprachund<br />

Motorikregionen. Trifft er die für<br />

die Bewegung verantwortlichen Berei -<br />

che, zeichnet das Gerät die Muskelak -<br />

tivität auf und überträgt das Resultat<br />

per Infrarot auf eine dreidimensionale<br />

Karte des Gehirns. Um Sprachregio -<br />

nen lokalisieren zu können, werden<br />

ent sprechende Rhetorikübungen vollzogen,<br />

deren Ergebnisse ebenfalls eingefügt<br />

werden. Je nachdem, wie stark<br />

die jeweilige Reaktion ausfällt, werden<br />

dafür auf dem Bildschirm Punkte in<br />

unterschiedlichen Farben hinterlegt.<br />

So entsteht ein genaues Raster, das<br />

dem Operateur präzise Auskunft über<br />

die Lage der kritischen Areale gibt.<br />

Diese effektive Navigation mittels Hirn -<br />

stimulation ist weitaus genauer als bisher<br />

übliche Methoden und gibt dem<br />

Operateur die Chance, sich schon <strong>vor</strong><br />

der Operation eine Strategie zu überlegen,<br />

wie er am besten zum Tumor <strong>vor</strong>dringen<br />

und diesen am schonendsten<br />

entfernen kann. Aufgrund der Unter -<br />

su chung ist es ihm außerdem möglich,<br />

dem Patienten eine realistische<br />

Ein schätzung hinsichtlich möglicher<br />

Schädigungen zu geben.<br />

Das neue Verfahren wurde in der<br />

Neu rochirurgischen Klinik am Knapp -<br />

schafts krankenhaus bereits 40 Mal<br />

eingesetzt und „die Patienten sind<br />

ganz angetan“, verrät Dr. Peter Span -<br />

genberg. Trotz eines zeitlichen Mehr -<br />

aufwands für den Arzt will er die Na -<br />

vigierte Hirnstimulation künftig bei<br />

den meisten der jährlich rund 300<br />

Hirnoperationen nutzen. Neben der<br />

her<strong>vor</strong>ragenden Lokalisation von Tu -<br />

moren und umliegender Funktions re -<br />

gionen sieht Spangenberg im Bereich<br />

der Forschung großen Nutzungs be -<br />

darf: „Ob Sprachwissenschaftler oder<br />

Neuropsychologen, alle können nun<br />

wesentlich zuverlässigere Funktions -<br />

unter suchungen des Gehirns durchführen.<br />

Denn beispielsweise die Veror -<br />

tung einiger Hirnareale stellt sich mithilfe<br />

des Geräts anders dar als bisher<br />

angenommen.“<br />

In Betrieb ist das Gerät seit Oktober<br />

letzten Jahres. Zunächst als Leihgabe<br />

angeschafft, hat sich das Haus aufgrund<br />

der positiven Ergebnisse Anfang<br />

<strong>2012</strong> für den Kauf entschieden. Damit<br />

verfügt das UK Knappschafts kranken -<br />

haus <strong>Bochum</strong> deutschlandweit als<br />

siebte Klinik über eine Navigierte<br />

Hirnstimulation.<br />

Universitätsklinikum<br />

Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong><br />

In der Schornau 23-25<br />

44892 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 2990<br />

www.kk-bochum.de<br />

Foto: Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong><br />

XVIII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong> XIX


<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Praktische Hilfen im Alltag<br />

Auch in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen wieder nützliche Alltagshilfen<br />

<strong>vor</strong>stellen. Das Sanitätshaus Luttermann führt Sie fachgerecht durch die<br />

Vorstellung aller Hilfsmittel und bietet kostenlose Hilfsmittelberatungen<br />

im häuslichen Umfeld an.<br />

Auch die Jahre des Alters wollen die<br />

meisten Menschen in ihrer gewohnten<br />

Umgebung verbringen. Die eigene<br />

Wohnung und das vertraute Um -<br />

feld sind entscheidende Faktoren für<br />

die ersehnte Lebens -<br />

quali tät im letzten<br />

Le bens drittel. All -<br />

tags hilfen helfen,<br />

körperliche Ein -<br />

schrän kungen zu<br />

überwinden. Mitt -<br />

ler weile gibt es All -<br />

tags hilfen für jeden<br />

Lebensbereich, sei es<br />

zu Hause, im Garten oder<br />

unterwegs. Unbewegliche Gelenke<br />

und reduzierte Kraft erschweren im<br />

zunehmenden Al ter die Selbststän dig -<br />

keit im eigenen häuslichen Umfeld.<br />

Das Sanitätshaus Luttermann bietet<br />

Ihnen eine reichhaltige Auswahl an<br />

prak tischen Alltagshilfen an, die Ih -<br />

nen das Wohnen in den eigenen vier<br />

Wänden erleichtert.<br />

In dieser Ausgabe widmen wir uns ei -<br />

nem vielseitig einsetzbaren Hilfsmit -<br />

tel: dem Universalgriff.<br />

Der Universalgriff wurde speziell für<br />

Menschen mit Einschränkungen der<br />

Greiffunktion oder der Kraft der Hän -<br />

de entwickelt, wie zum Beispiel bei<br />

Hand läh mungen, Rheuma oder Mul -<br />

Vielseitig einsetzbar: Der Universalgriff<br />

tipler Sklerose. Der Griff kann das Dre -<br />

hen von Wasserhähnen, das Schlie -<br />

ßen und Öffnen von Türen und das<br />

Ein- und Ausschalten von Haushalts -<br />

ge räten erheblich erleichtern. Die<br />

Aufsteckseite des aus ABS-Kunststoff<br />

gearbeiteten Universalgriffes passt<br />

sich mit seinen sechskantigen Stiften<br />

jeder Knopf- und Schlüsselform an.<br />

Sein Griff bietet beiden Händen be -<br />

que men Halt und mit seinen 87<br />

Gramm Gewicht ist er besonders leicht<br />

zu handhaben. Die praktische Hand -<br />

schlaufe verhindert ein Herun ter fallen<br />

aus der Hand.<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht?<br />

Oder haben Sie noch Fragen dazu?<br />

Überzeugen Sie sich doch selbst in<br />

unserem neu ausgestatteten und um -<br />

gestalteten Ladenlokal von dem be -<br />

schriebenen Hilfsmittel oder einer<br />

Vielzahl von anderen Alltagshilfen.<br />

Sanitätshaus Luttermann<br />

Hindenburgstraße 51-55<br />

45127 Essen<br />

Telefon 0201- 82 050 - 888<br />

Fotos: Luttermann<br />

XX<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>


Eines fällt sofort auf, wenn man diese Blume betrachtet: die leuchtenden gelben<br />

oder orangenen Blüten. Sie zeigen in ihrer Farbenpracht die Fähigkeit dieser<br />

ungewöhnlichen Pflanze, Sonnenlicht zu speichern und in Heilkraft zu ver -<br />

wandeln. Deshalb wird sie umgangssprachlich nicht nur Ringelblume,<br />

sondern auch „Sonnenwirbel“ oder „Mariengold“ genannt und in vielen<br />

Heilpflanzengärten, aber auch in Ziergärten als Blickfang ange -<br />

pflanzt. Sie dankt es dem Gärtner mit einer üppigen Blütenpracht,<br />

die den ganzen Sommer über anhält. Ihr leuchtendes kleines Haupt<br />

trägt sie stolz und aufrecht auf einem kurzen, reich verzweigten Stängel mit<br />

filzigen, behaarten Blättern.<br />

Heilpflanzen<br />

Calendula (Ringelblume) – umgewandeltes<br />

Sonnenlicht für eine gesunde Haut<br />

Der „Sonnenwirbel“, dessen Wesen<br />

so stark mit der Sonne, dem Licht und<br />

der Wärme verwandt ist, gilt traditionell<br />

als Wahrsager für Verliebte: An<br />

seiner Blüte mit dem dichten Kranz<br />

großer Blütenblätter wird gern das<br />

Orakel „Er liebt mich, er liebt mich<br />

nicht“ gespielt. Fällt das Ergebnis negativ<br />

aus, so weiß die Legende Rat:<br />

Man muss nur einen der geringelten<br />

Samen, dem die Blume ihren gebräuch -<br />

lichsten Namen verdankt, in die Fuß-<br />

spur des Geliebten pflanzen, um ihn sicher<br />

zur Rückkehr zu bewegen.<br />

Die Calendula ist eine der wirksamsten<br />

Heilpflanzen, wenn es um die Gesund -<br />

heit der Haut geht. Sie hilft bei der gesunden<br />

Entwicklung von Kinderhaut<br />

ebenso wie bei der Regeneration der<br />

älteren Haut und bei der Stärkung von<br />

deren Widerstandsfähigkeit in jedem<br />

Alter – was an ihrem hohen Gehalt an<br />

wirksamen Inhaltstoffen (wie zum Beispiel<br />

den Carotinoiden) liegt.<br />

Besonders bei Verletzungen und Entzündungen<br />

haben sich verschiedene<br />

Zu bereitungen der Calendula bewährt:<br />

Sie wirkt reinigend auf das Wundgebiet,<br />

hemmt die entzündlichen Prozesse,<br />

fördert die Bildung von neuem<br />

Gewebe und wirkt gegen Bakterien,Viren<br />

und Pilzbefall. Ihre antiseptischen<br />

und adstringierenden Eigenschaften<br />

machen die Ringelblume auch zu einem<br />

geeigneten Mittel gegen Sonnen -<br />

brand, Krampfadern, Akne und verschiedene<br />

Hautausschläge.<br />

Fotos: Fotolia: dionisvera, Pixelot<br />

Kein Wunder, dass sich heute in jeder<br />

Apotheke viele Mittel finden, in denen<br />

Calendula als wichtiger Bestandteil<br />

verarbeitet wird. Achten Sie beim<br />

nächsten Einkauf doch einmal darauf:<br />

Sie werden sich über die Vielfalt des<br />

Angebots an Calendula-Salben, -Lotio -<br />

nen und -Cremes wundern!<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

11


Kulinarisches<br />

Es lebe der Mai – der Beginn<br />

Je nach Witterung kann man auch schon ab Mitte April Spargel kaufen,<br />

aber etwas Geduld lohnt sich. Wer Freilandspargel haben möchte, der<br />

nicht mit Hilfe von Bodenheizungen aus der Erde getrieben wurde, sondern<br />

in Ruhe reifen konnte, der sollte noch ein bisschen warten. Dafür<br />

bekommt er das Königsgemüse dann nicht nur preiswerter, sondern auch<br />

in bester Qualität aus dem heimischen Anbau. Übrigens: Spargel, der<br />

auf Lehmboden gezogen wurde, ist besonders würzig und enthält viele<br />

Mineralstoffe. Damit wird das Edelgemüse nicht nur zu einer Delikatesse,<br />

sondern auch noch zum gesunden Schlankmacher!<br />

Putenbrust mit asiatischem Gemüse<br />

Die Fernsehköche Walter & Sascha<br />

Stemberg kreieren jeweils passend<br />

zur Jahreszeit eine kulinarische<br />

Kolumne in unserem Magazin.<br />

Die Stembergs führen das Restaurant<br />

Haus Stemberg in Velbert, eine der<br />

besten kulinarischen Adressen des<br />

Bergischen Landes, heute in fünfter<br />

Generation.<br />

Sascha Stemberg ist<br />

auch in diesem Jahr<br />

wieder donnerstags im<br />

WDR (Aktuelle Stunde)<br />

beim „Kochalarm“ unterwegs.<br />

Haus Stemberg<br />

Kuhlendahler Straße 295<br />

42553 Velbert<br />

Telefon 02053-56 49<br />

www.stemberg.tv<br />

12 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

ca. 20 Stangen weißer und grüner Spargel<br />

100 g Bohnensprossen<br />

1 halber Chinakohl<br />

6 Shi-Take-Pilze<br />

500 g Putenbrust (in Streifen geschnitten)<br />

Salz<br />

Pfeffer aus der Pfeffermühle<br />

Asia-Wokgewürz<br />

Curry<br />

Flüssiger Waldhonig<br />

Weißburgunder-Essig<br />

Chilischoten aus der Gewürzmühle<br />

Olivenöl<br />

(evtl. Koriander)<br />

Zubereitung:<br />

Spargel und Chinakohl in Streifen schneiden. In einer Pfanne mit Olivenöl<br />

Spargel, Lauch, Pilze und Chinakohl bissfest garen. Mit Honig und Gewürzen<br />

abschmecken. In einer zweiten Pfanne mit Olivenöl<br />

die Putenbrust streifen, gewürzt mit Salz und Pfeffer,<br />

anbra ten und mit dem Gemüse vermischen.<br />

Als Beilage passt Duftreis (Basmatireis).<br />

Tipp 1: Evtl. noch frischen, fein<br />

gewürfelten Ingwer und Ananasstücke<br />

zugeben, schmeckt lecker<br />

und ist gesund.<br />

Tipp 2: Wenn die Spargelzeit <strong>vor</strong>bei<br />

ist, kann man den Spargel durch<br />

Hartgemüse ersetzen:<br />

2 rote Zwiebeln<br />

je 1 Paprika (rot, grün, gelb)<br />

1 Stange Porree<br />

100 g Sellerieknolle<br />

2-4 Möhren<br />

Viel Freude beim Nachkochen!<br />

Walter & Sascha Stemberg<br />

Fotos: Fotolia: clemmesen, ExQuisine (2), photocrew,<br />

Marco mayer, Jacek Chabraszewski


der Spargelzeit!<br />

Kulinarisches<br />

Lauwarmer Spargelsalat mit Gambas<br />

in Bärlauch-Vinaigrette<br />

Zutaten und Zubereitung für 4 Personen:<br />

Gambas:<br />

12 Meerwasser-Gambas – geschält und ohne Darm<br />

je 1 TL gehackte Blattpetersilie und Schnittlauchröllchen<br />

1 TL Bärlauchpesto<br />

Alle Zutaten miteinander vermischen und<br />

mindestens eine Stunde ziehen lassen.<br />

Bärlauch-Vinaigrette:<br />

1 EL Waldhonig<br />

3 EL Olivenöl<br />

1 EL weißer Balsamico-Essig<br />

1 EL Bärlauchpesto<br />

Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />

Alle Zutaten gut verrühren.<br />

Spargel:<br />

Je 4 grüne und 4 weiße Stangen küchenfertigen Spargel<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />

8 halbierte Kirschtomaten<br />

Spargel kochen und schräg in 2-3 cm lange Stücke<br />

schneiden. In der Pfanne in etwas Olivenöl die marinierten<br />

Gambas kurz braten, den Spargel und die Tomaten zugeben<br />

und leicht erwärmen. Bärlauch-Vinaigrette zugeben,<br />

abschmecken, gut durchschwenken und sofort servieren.<br />

Fotos: Fotolia: ExQuisine , Studio DER, megdypro4im,<br />

Picture partners, photocrew, Liv Friis-larsen, Danel<br />

Buchtipp<br />

Alice Schwarzer – Lebenslauf<br />

Alice Schwarzer hat Erinnerungen an ihr Leben niedergeschrieben, das in<br />

den frühen Jahren geprägt war von der Nachkriegszeit und ihren wirtschaft -<br />

lichen Schwierigkeiten. Gewidmet hat sie ihr fesselndes Werk ihrem Großvater,<br />

bei dem sie aufgewachsen ist und dessen für die damalige Zeit erstaunlich<br />

moderne Erziehung und Lebens führung sie nachhaltig geprägt hat.<br />

Nach unzähligen Publikationen zeigt<br />

Alice Schwarzer in diesem Buch erstmalig<br />

auch ihre persönliche Seite. Ihr<br />

Kampf mit den Widerständen einer patriarchalischen<br />

Gesellschaft in Frankreich<br />

und Deutschland sowie mit Gegnerinnen<br />

in den eigenen Reihen wird<br />

ebenso eindrücklich nachvollziehbar<br />

wie ihr bedingungsloser Einsatz für die<br />

Sache. Eine mutige Frau – die der Leser<br />

jenseits aller bekannten Vorurteile<br />

hier neu kennen lernen darf.<br />

Kindle-Edition, 19,99 Euro<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

13


Tipp des Arztes<br />

Potenzstörung<br />

(Erektile Dysfunktion)<br />

Die erektile Dysfunktion (Abkürzung ED) wird auch als Erektionsstörung,<br />

Potenzstörung oder im Volksmund als Impotenz bezeichnet. Sie ist eine<br />

Sexualstörung, bei der es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg<br />

in der Mehrzahl der Versuche nicht gelingt, eine für ein befriedigendes<br />

Sexualleben ausreichende Erektion zu erzielen oder beizubehalten.<br />

Die ED kann eine schwerwiegende Erkrankung<br />

sein. Großen amerikanischen<br />

Erhebungen der letzten Jahre<br />

zufolge haben 52 % aller Männer, die<br />

älter als 40 Jahre sind, mehr oder weniger<br />

große Probleme mit ihrer Erektion.<br />

Doch woran liegt das: psychischer<br />

Stress, Umwelt- oder gesellschaft liche<br />

Einflüsse oder organische Ursachen?<br />

Das Ergebnis einer aktuellen Studie<br />

der Universität Hamburg mit 10.000<br />

männlichen Deutschen kommt zu dem<br />

Ergebnis: Deutsche Männer haben<br />

heute nur noch ein Drittel so viel Sex<br />

wie in den 70er Jahren. Auf die Frage<br />

„Wie oft im Monat haben Sie Sex?“<br />

antworteten die 18- bis 30-Jährigen<br />

mit „vier bis zehn Mal“. Im Vergleich<br />

dazu hatte dieselbe Altersgruppe <strong>vor</strong><br />

30 Jahren: „18 bis 22 Mal“ angegeben.<br />

Je älter die Gruppe der Befragten<br />

wurde, desto schlechter war das Ergebnis.<br />

Die 31 bis 40 Jahre alten Männer<br />

hatten in den 70ern noch „acht bis<br />

zwölf Mal“ im Monat Geschlechtsverkehr.<br />

Heute seien es im selben Zeit -<br />

raum noch „drei bis sechs Mal“. Der<br />

Befragung nach „läuft bei den über<br />

40-Jährigen fast gar nichts mehr...“.<br />

Ein Erklärungsmodell für den eklatanten<br />

Rückgang in der Libido der Männer:<br />

zunehmender Stress im Job, die<br />

Computerisierung, mobile Telefonie<br />

und ständige Erreichbarkeit würden<br />

so viel Triebenergie absorbieren, dass<br />

kaum mehr Kraft für Sex übrig bleibe.<br />

Dabei ist gerade aus allgemeinen gesundheitlichen<br />

Gründen und gerade<br />

zur Prävention der erektilen Dysfunktion<br />

selbst ein „gutes Sexualleben“<br />

sehr wichtig, wie finnische Wissenschaftler<br />

herausgefunden haben. Männer<br />

bräuchten demnach regelmäßige<br />

„Übung“, um ihre Funktionalität aufrecht<br />

zu erhalten. 1.000 untersuchte<br />

Männer im Alter zwischen 55 und 75<br />

Jahren, die in den Jahren zu<strong>vor</strong> weniger<br />

als einmal pro Woche Geschlechtsver -<br />

kehr hatten, wiesen ein doppelt so hohes<br />

Risiko für Erektionsstörungen auf<br />

wie ihre Altersgenossen, die mindes -<br />

tens einmal wöchentlich sexuell aktiv<br />

waren. In der Subgruppe derjenigen<br />

Männer, die sogar dreimal pro Woche<br />

sexuell aktiv waren, entwickelten ledig -<br />

lich 1,6 % der Untersuchten in den Folgejahren<br />

Erektionsprobleme. Die Forscher<br />

raten Ärzten nun, ihre Patienten<br />

zu regelmäßigem Geschlechtsverkehr<br />

zu ermuntern.<br />

Bis <strong>vor</strong> einigen Jahren schuldigte man<br />

<strong>vor</strong>wiegend psychische Ursachen, u.a.<br />

Stress, als Hauptursache von Erektionsstörungen<br />

an. Heute weiß man<br />

dank moderner Untersuchungsmetho -<br />

den, dass in der überwiegenden Mehrzahl<br />

jedoch organische Ursachen der<br />

Hauptgrund sind, wohingegen Stress<br />

noch immer hauptursächlich für den<br />

Libidoverlust (sexuelle Lustlosigkeit)<br />

ist. Die organische Ursache sind zumeist<br />

Veränderungen der penilen Blutgefäße<br />

und Nerven. Ursache dafür wie -<br />

derum sind oftmals langjähriges Rauchen,<br />

übermäßiger Alkoholkonsum,<br />

Dia betes mellitus, Bluthochdruck oder<br />

Operationen im Beckenbereich.<br />

Dr. Markus Becker, 33, studierte Hu man -<br />

medizin in <strong>Bochum</strong> und Südafrika.<br />

Er absolvierte seine Facharzt aus bil dung<br />

im Universitätsklinikum Essen. Seine<br />

Schwerpunkte liegen in der Andro logie<br />

und urologischen Onko logie. Später<br />

gründete er das „Urologium“ in Essen-<br />

Borbeck, wo er seit 2011 niedergelassener<br />

Urologe in eigener Praxis operativ<br />

und konservativ tätig ist.<br />

Alle Faktoren, die zu Übergewicht führen<br />

oder bei Übergewicht <strong>vor</strong>liegen<br />

(erhöhte Kalorienzufuhr, Bewegungsarmut,<br />

erhöhte Fettstoffwechselprodukte<br />

in der Blutbahn, Zuckererkrankung,<br />

Arteriosklerose) sind sehr stark<br />

mit dem Vorliegen einer Erektions -<br />

störung vergesellschaftet. Die ED ist<br />

dabei häufig Vorbote anderer, noch<br />

schwerer wiegender Erkrankungen und<br />

sollte daher immer vom Experten – im<br />

allgemeinen vom Urologen – untersucht<br />

werden. Langjährige Analysen<br />

großer Patientenzahlen haben gezeigt,<br />

dass die ED oftmals ein Vorbote von<br />

Herzinfarkten und Schlaganfällen ist,<br />

da die Blutgefäße des Penis denen<br />

des Herzens unter gewissen Aspekten<br />

ähneln. Eine diagnostizierte ED<br />

sollte daher immer auch vom Internis -<br />

ten oder Kardiologen zusätzlich abgeklärt<br />

werden.<br />

Dr. med. Markus Becker<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Klinik für Urologie<br />

& Urologium Essen<br />

Gerichtsstraße 32, 45355 Essen<br />

14<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>


Die neue Form des Heilens:<br />

Schädel-Kreuzbein-Therapie<br />

(Cranio-Sacral-Therapie)<br />

Der Ursprung dieser neuartigen und schmerzfreien Behandlungsform ist in<br />

der Osteopathie zu suchen – einer ganzheitlichen manuellen Therapieform,<br />

die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Der amerikanische<br />

Arzt und Osteopath John E. Upledger machte auf dieser Grundlage<br />

zu Beginn des <strong>vor</strong>igen Jahrhunderts eine erstaunliche Entdeckung:<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Als Assistent bei einer heiklen Operation<br />

bestand seine Aufgabe darin, die<br />

feine Haut („Dura Mater“) festzuhalten,<br />

die das „Cranio-Sacrale System“<br />

umhüllt. Dieses System besteht aus<br />

dem Gehirn und den Nervenbahnen<br />

ent lang der Wirbelsäule. Der operierende<br />

Chirurg musste ein Gewächs<br />

entfernen, das sich innerhalb der Halswirbelsäule<br />

des Patienten angesiedelt<br />

hatte.<br />

Schädelknochen im Unterschied zu einer<br />

häufig geäußerten Lehrmeinung<br />

auch beim erwachsenen Menschen<br />

nicht fest zusammengewachsen sind,<br />

sondern in ihrer ineinander verzahnten<br />

Struktur eine feine Bewegung ermöglichen.<br />

Sie bilden also eine Art Gelenk,<br />

auch wenn die Bewegung, die sie ausführen<br />

können, minimal ist: Sie vollzieht<br />

die Füllung und Leerung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit<br />

mit.<br />

Foto: Fotolia: RioPatuca, Whyona<br />

Doch das Festhalten der „Dura Mater“<br />

gelang dem Assistenten John E. Upledger<br />

nicht, denn es bewegte sich in einem<br />

langsamen, aber stetigen Rhythmus.<br />

So wurde er des feinen Pulsierens<br />

gewahr, das daraus resultiert, dass<br />

sich die Flüssigkeit, die die Nervenbahnen<br />

umhüllt, abwechselnd in einer<br />

Füllungs- und einer Leerungsphase befindet.<br />

Er ging diesem Phänomen nach<br />

und fand heraus, dass diese rhythmische<br />

Bewegung sogar im Kopf noch zu<br />

spüren ist. Das bestätigte seine schon<br />

früher gehegte Vermutung, dass die<br />

Was ist eigentlich... ein Fersensporn?<br />

Ein Fersensporn ist ein knöcherner<br />

dornartiger Auswuchs an der Ferse<br />

(genauer: am Fersenbein), der durch<br />

eine Überlastung der dort ansetzenden<br />

Sehnen, durch eine Entzündung<br />

oder durch rheumatische Erkrankungen<br />

entstehen kann.<br />

Er führt zu schmerzhaften Druck -<br />

be schwerden an der hinteren Fußsohle<br />

und an der Ferse. Erleichterung<br />

bieten orthopädische Einlagen,<br />

Mit einiger Übung gelang es Upledger,<br />

den Rhythmus dieser Bewegung<br />

mit den Händen zu tasten. Er trainierte<br />

am Schädel und dem Kreuzbein bzw.<br />

an der Wirbelsäule von Patienten und<br />

entdeckte gewisse Griffe und Vorgehensweisen,<br />

die eine tiefe und nachhaltige<br />

Entspannung der Knochen und<br />

Gelenke dieses Systems ermöglichen.<br />

Später entdeckte er auch noch, wie<br />

sich Spannungszustände im gesamten<br />

Körper auf diese Weise erfühlen lassen.<br />

Alle Körpergewebe bestehen zu<br />

einem großen Teil aus Wasser, das die-<br />

bei schwereren Formen muss der<br />

Sporn operativ entfernt werden.<br />

sen Rhythmus weiterleitet und dadurch<br />

zu erkennen gibt, wo Spannungen <strong>vor</strong>liegen.<br />

Als Upledger begann, diesen<br />

Ver spannungen konsequent nachzuspüren,<br />

machte er eine sehr merkwür -<br />

dige Beobachtung: Offenbar gibt es<br />

so etwas wie eine Ge webeerinnerung.<br />

Im Körpergewebe sind manchmal traumatische<br />

Erlebnisse gespeichert, die<br />

bei der entspannenden Berührung<br />

wieder zum Ausbruch kommen und<br />

bei der Lösung der Verspannung zu<br />

einer Erkenntnis führen, die über den<br />

Körper auf sehr nachhaltige und tief<br />

greifende Weise eine neue Sichtweise<br />

von lebenswichtigen Dingen oder Verhaltensweisen<br />

ermöglicht.<br />

Damit war die Cranio-Sacral-Therapie<br />

(von englisch cranio-sacral therapy:<br />

„Schädel-Kreuzbein-Therapie“) geboren.<br />

Mit ihrer Hilfe können heute – von<br />

vielen Patienten bestätigt – eine große<br />

Anzahl chronischer und akuter Zustän -<br />

de wesentlich gelindert bzw. geheilt<br />

werden, auch wenn wissenschaftliche<br />

Belege für die Wirkungsweise noch<br />

weitgehend fehlen.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

15


Wellness im Alltag<br />

Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />

Linderung bei Verspannungen<br />

Unser Alltag wird zu großen Teilen von Tätigkeiten bestimmt, die eigentlich nicht der Veranlagung unseres Körpers<br />

entsprechen: stundenlanges Sitzen am Schreibtisch, Lesen und Schreiben am Computer, überhaupt tägliches<br />

Arbeiten in geschlossenen Räumen mit wenig Bewegung – so hatte die Natur unser Leben ursprünglich<br />

nicht geplant. Die Folge sind schmerzhafte Verspannungen, bei „Schreibtisch tätern“ <strong>vor</strong> allem im<br />

Nacken und Schulter bereich. Auch der Laie kann die verhärteten Muskeln in diesem Bereich bei sich<br />

selbst ertasten und fühlt beim Drehen des Kopfes oder Bewegen der Arme einen ziehenden Schmerz,<br />

der nicht selten bis in den Kopf oder den Rücken ausstrahlt. Die Schon hal tung, die man sich daraufhin<br />

angewöhnt, verschlimmert die Lage eher noch: Statt die betroffenen Muskelpartien durch<br />

Bewegung zu lockern, vermeidet man es, sie zu betätigen. Schmerz mit tel können zwar <strong>vor</strong>über -<br />

gehend Linderung schaffen, aber eine Dauerlösung sind sie sicherlich nicht.<br />

Was sind denn eigentlich „Verspannungen“?<br />

Eine Muskelverspannung ist die Folge<br />

der Überreizung eines Muskels, die zu<br />

einer Verkrampfung der Muskelfasern<br />

führt. Diese werden durch die Dauerspannung<br />

dann nicht mehr ausreichend<br />

durchblutet, bis der Stoffwechsel<br />

im Muskel so stark vermindert ist,<br />

dass ein negativer Kreislauf entsteht:<br />

Die Verspannung kann sich nicht mehr<br />

allein lösen.<br />

Kompliziert wird die Behandlung von<br />

Verspannungen dadurch, dass sie keineswegs<br />

nur physische<br />

Ursachen haben können.<br />

Auch seelischer<br />

Stress, Konkurrenzkampf<br />

am Arbeitsplatz,<br />

Angst <strong>vor</strong> Kündigung<br />

o.ä. wirken<br />

sich auf die Muskulatur<br />

im Halsund<br />

Rü cken -<br />

16 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

bereich verkrampfend aus. Vor allem<br />

die Nackenmuskulatur, die Schul ter -<br />

heber und die <strong>vor</strong>deren Halsmuskeln<br />

reagieren empfindlich auf diese Art<br />

von Belastung. Naturgemäß lassen sich<br />

äußere Auslöser der Muskelverkrampfungen<br />

leichter ausfindig machen und<br />

beheben als seelische. Gemeinsam ist<br />

aber allen Verspannungen, dass zunächst<br />

die Ursachen gefunden und<br />

möglichst abgestellt werden müssen,<br />

wenn der Erfolg von Dauer sein soll.<br />

Um physische Gründe auszuschließen<br />

lohnt es sich, zunächst die Bedingungen<br />

am Arbeitsplatz daraufhin zu prüfen,<br />

ob sie ergonomisch in Ordnung<br />

sind. Das heißt: Sind die Sitz- und<br />

Tischhöhe auf die Größe des Benutzers<br />

abgestimmt? Hat der Computer<br />

die richtige Neigung? Da lässt sich oft<br />

ohne viel Aufwand etwas verbessern.<br />

Um die seelischen Faktoren zu ändern,<br />

müssen die individuellen Gegeben -<br />

heiten geprüft und nach Möglichkeit<br />

überarbeitet werden. Es gibt aber drei<br />

Maßnahmen, die auf alle schmerzhaften<br />

Verkrampfungen wohltuend und<br />

lindernd wirken:<br />

Bewegung<br />

Ganz gleich, ob Sie im Sitzen oder im<br />

Stehen arbeiten, ob Sie gestresst oder<br />

frustriert sind: Der Körper braucht Bewegung.<br />

Das entspannt nicht nur die<br />

Muskeln, sondern auch die Seele. Es<br />

muss nicht unbedingt gleich richtiger<br />

Sport sein – auch kleine Bewegungen<br />

zählen schon. Bei der Körperhaltung<br />

z.B. ist <strong>vor</strong> allem Abwechslung angesagt.<br />

Verlagern Sie Ihr Gewicht beim<br />

Sitzen von einer Seite auf die andere,<br />

sitzen Sie mal mit geradem, mal mit<br />

gekrümmtem Rücken und belasten Sie<br />

bei längerem Stehen die Beine abwechselnd.<br />

Sie können auch mehrmals<br />

am Tag die Arme hinter dem Kopf<br />

verschränken und nach hinten ziehen,<br />

im Raum auf und ab gehen und sich<br />

strecken. Nur eins ist zu vermeiden:<br />

ein Hohlkreuz. Das ist nämlich für das<br />

ganze Knochengerüst unnatürlich und<br />

ungesund.<br />

Fotos: Fotolia: Kzenon, Robert Kneschke, Picture Factory


<strong>Gesundheit</strong><br />

Wärme<br />

Wärme bewirkt eine stärkere Durchblutung,<br />

eine bessere Versorgung der<br />

Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />

sowie einen schnelleren Abtransport<br />

von Stoffwechselprodukten.<br />

Dadurch tritt Entspannung ein und die<br />

Schmerzen werden gelindert. Außerdem<br />

erzeugt Wärme ein Gefühl von Ge -<br />

borgenheit, was der gestressten See -<br />

le wohltut.<br />

Der bekannteste Wärmespender ist<br />

natürlich die Wärmeflasche. Sehr zu<br />

empfehlen sind aber auch Kirschkernsäckchen:<br />

Im Ofen erwärmt, halten<br />

sie die Wärme sehr lange. Auch Säck -<br />

chen mit Hirse-, Dinkel- oder Roggen-<br />

Füllung sind im Handel erhältlich,<br />

aber: Je größer die Körner sind, desto<br />

größer ist auch ihre Wärmespeicher-<br />

Kapazität.<br />

Massage<br />

Eine Art Kombination aus Bewegung<br />

und Wärme ist die Massage. Der Prozess<br />

verläuft hier aber umgekehrt: Die<br />

Bewegung entsteht bei der Massage<br />

nicht durch den Körper selbst, sondern<br />

sie wird von außen erzeugt. Und<br />

der Körper reagiert darauf, indem er<br />

sich über die Haut von innen erwärmt.<br />

Massagen sind – besonders, wenn sie<br />

regelmäßig ausgeführt werden – das<br />

wirksamste Mittel gegen Verspannungen.<br />

Sie wirken sich insgesamt beruhigend<br />

und harmonisierend auf das<br />

gesamte Wohlbefinden aus und helfen<br />

auf diese Weise sowohl bei physischen<br />

als auch bei psychischen Verspannungen.<br />

Geschwister im Familien- und Erbrecht<br />

Das Familienrecht geht nicht von einer sehr starken Verbindung von Geschwistern auf der finanziellen<br />

Unterhaltsebene aus. Geschwister sind vielleicht moralisch – soweit ein Familienbewusstsein <strong>vor</strong>handen<br />

ist –, nicht aber rechtlich dazu verpflichtet, sich untereinander wirtschaftlich<br />

beizustehen. Unterstützen sich Geschwister dennoch finanziell, dann können<br />

sie später solche finanziellen Leistungen nicht zurückfordern, weil es sich hierbei<br />

um eine so genannte Anstandspflicht gem. § 814 BGB handelt.<br />

Rat & Recht<br />

Fotos: Fotolia: Gina Sanders, somenski<br />

Da Kinder für ihre Eltern unterhaltspflichtig<br />

sind und dies auch immer<br />

häufiger wegen steigender Heim- und<br />

Pflegekosten werden, regelt § 1606<br />

Abs. 3 BGB, dass mehrere Geschwis -<br />

ter anteilig je nach ihren Erwerbs- und<br />

Vermögensverhältnissen haften.<br />

Im Erbrecht haben Geschwister keine<br />

besonders geschützte Stellung. Sie<br />

sind zwar gesetzliche Erben, wenn<br />

eine Schwester oder ein Bruder ohne<br />

eigene Abkömmlinge verstirbt und die<br />

Eltern auch verstorben sind. Geschwis -<br />

ter haben aber keinen Pflichtteilsanspruch,<br />

so dass sie durch ein einfa-<br />

ches handschriftliches Testament vom<br />

Erbe vollständig ausgeschlossen werden<br />

können. Jeder, der keine Beziehung<br />

zu seinen Geschwis tern hat,<br />

kann somit anordnen, dass die Geschwister<br />

nichts erben sollen. Diese<br />

Folge tritt dann auch tatsächlich und<br />

uneingeschränkt ein.<br />

Vielleicht sollten Geschwisterbeziehungen<br />

heute auf der persönlichen<br />

Ebene wieder ernster genommen werden,<br />

auch und gerade weil ihnen rechtlich<br />

keine große Bedeutung zugewiesen<br />

wird.<br />

Axel Janitzki<br />

Rechtsanwalt, Notar und Fachanwalt<br />

für Erbrecht<br />

Kanzlei Barkhoff & Partner<br />

Husemannplatz 3-4<br />

44787 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 610 600<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

17


Rätsel<br />

1. Preis<br />

Tagesausflug<br />

mit F.U.K-Reisen<br />

für 2 Personen<br />

2. Preis<br />

2 Freikarten der bes ten<br />

Kategorie für den<br />

Mondpalast, Herne<br />

3.+ 4. Preis<br />

Je ein Gutschein der<br />

Parfümerie Douglas<br />

Liebe Rätselfreunde,<br />

die Brüder Max und Paul waren vom Osterhasen<br />

reichlich beschenkt worden. Lange<br />

hatten sie im Garten nach Eiern gesucht<br />

und allerhand Leckeres gefunden. Am bes -<br />

ten aber waren zweifellos die großen<br />

Scho koladeneier mit der Cremefüllung.<br />

Da gab es rote, gelbe und blaue – die<br />

schmeckten nach Himbeere, Zitrone und<br />

Waldbeere. Himbeere war Max‘ Lieblings -<br />

sorte. Anders als seinem sparsamen älteren<br />

Bruder gelang es ihm nicht, wenigs -<br />

tens ein paar davon längere Zeit auf zuheben.<br />

Er musste alle aufessen, auch auf<br />

die Gefahr hin, dass ihm schlecht wurde.<br />

Einige Zeit später, als Max das Osterfest<br />

schon fast vergessen hatte, machte er<br />

beim Spielen in Pauls Zimmer eine aufregende<br />

Entdeckung: Paul hatte einen großen<br />

Teil der köstlichen Eier aufbewahrt.<br />

Sie lagen gut versteckt auf seinem Regal<br />

hinter einer Reihe von Abenteuerbüchern:<br />

acht rote, vier blaue und drei gelbe.<br />

Abends im Bett fand Max keine Ruhe. Er<br />

musste irgendwie an die Eier gelangen. Die<br />

gelben und blauen konnte Paul ja alleine<br />

essen, aber die roten... wenigstens eins<br />

davon musste er haben! Leise stand er auf<br />

und schlich in das Nachbarzimmer, in dem<br />

Paul bereits schlief. Im Dunkeln tastete er<br />

sich bis zum Regal <strong>vor</strong>, griff hinter die Bücherreihe<br />

und holte <strong>vor</strong>sichtig ein Ei heraus.<br />

Leider konnte er in der Finsternis die<br />

Farbe nicht erkennen – die Vorhänge zu<br />

öff nen, kam natürlich nicht in Frage. Er<br />

wollte so wenige wie möglich nehmen,<br />

muss te aber sicher sein, dass wenigstens<br />

ein rotes Ei da bei war. Wie viele Eier muss -<br />

te er stehlen?<br />

Herzlichen Glückwunsch den<br />

Gewinnern des letzten Rätsels<br />

(Ausgabe 1/<strong>2012</strong>):<br />

Helfen Sie Max!<br />

Verraten Sie ihm, wie viele<br />

Eier er mindestens nehmen<br />

muss, um sicher zu sein,<br />

dass wenigstens ein rotes<br />

dabei ist!<br />

1. Preis (Tagesausflug mit<br />

F.U.K.-Reisen für 2 Personen)<br />

B. Bloesser, <strong>Bochum</strong><br />

2. Preis (Gutschein für<br />

2 Per sonen für die Spielfabrik<br />

mit Verzehrgutschein)<br />

Annette Quast, Hattingen<br />

3.+ 4. Preis (Je ein Gutschein<br />

der Parfümerie Douglas)<br />

Gerhard Jenning, <strong>Bochum</strong><br />

Ellen Alzen, Essen<br />

18 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

Die Lösung senden Sie bitte an:<br />

Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong> gGmbH<br />

z.H. Petra Müller<br />

Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong><br />

Einsendeschluss ist der 15.07.<strong>2012</strong>.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Fotos: Fotolia: flucas, Irina Fischer


Kontakt<br />

Als Kunde der Familien- und Krankenpflege<br />

bekommen Sie jederzeit kompetente, umfassende<br />

und kostenlose Beratung. Wir sind in <strong>Bochum</strong> an<br />

neun Standorten für Sie da.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

Zweigstellen der Familienund<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />

Paddenbett 13<br />

44803 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 307 96-0<br />

Telefax 0234 - 307 96-20<br />

<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />

Freigrafendamm 42-44<br />

44803 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 307 96-33<br />

Telefax 0234 - 307 96-29<br />

<strong>Bochum</strong>-Wattenscheid<br />

Voedestraße 16<br />

44866 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 02327 - 98 71-0<br />

Telefax 02327 - 98 71-99<br />

Pflegebüro am Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 2<br />

44789 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 932 56 56-0<br />

Telefax 0234 - 932 56 56-5<br />

Beratungsbüro<br />

Karl-Friedrich-Straße 112<br />

44795 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 43 43 09<br />

Telefax 0234 - 43 50 47<br />

Beratungsbüro<br />

Alte Bahnhofstraße 82<br />

44892 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 29 60 58<br />

Telefax 0234 - 29 43 81<br />

Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 577 08 07<br />

Telefax 0234 - 579 68 35<br />

Beratungsbüro<br />

Dorstener Straße 149<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

Telefon 0234 - 524 92 72<br />

Telefax 0234 - 524 93 43<br />

F.U.K.24<br />

Außerklinische Beatmungs- und<br />

Intensivpflege/Rhein Main<br />

Bruchstraße 23<br />

55263 Wackernheim<br />

Telefon 06123 - 71 12 76<br />

Im Internet finden Sie uns unter:<br />

www.fundk-bochum.de<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />

19


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der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> bei.<br />

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F.U.K. - Reisen<br />

Beratungsbüro<br />

Feldsieper Straße 19<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

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Straße, Nr.<br />

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