GvO Bochum 2 2012_Umschlag RZ_RZ - Gesundheit vor Ort
GvO Bochum 2 2012_Umschlag RZ_RZ - Gesundheit vor Ort
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gesundheit-<strong>vor</strong>-or t.de | Ausgabe 2/<strong>2012</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness<br />
Toleranz –<br />
die Grundlage für ein sinnvolles<br />
Miteinander<br />
Kultur im Revier<br />
Erlebniswelten im Kunst -<br />
museum <strong>Bochum</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Linderung bei<br />
Verspannungen<br />
Ernährung<br />
Ausgewogen und gesund<br />
essen bei Demenz
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Toleranz – die Grundlage für ein sinnvolles Miteinander 4<br />
Ausflugsziel<br />
Schloss Moyland 6<br />
Jahresfest<br />
Der Osterhase ist eigentlich ein Kuckuck 8<br />
Jahresfest<br />
Hasen basteln mit Kindern 8<br />
Kultur im Revier<br />
Erlebniswelten im Kunstmuseum <strong>Bochum</strong> 9<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Wenn die Seele krank ist 10<br />
Mit F.U.K. - Reisen auf Kreuzfahrt<br />
Flussdreiklang Rhein, Main und<br />
Mosel | Seite XII<br />
Kunst, Kultur und Natur: Schloss Moyland | Seite 6<br />
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>: Zwei neue Standorte I<br />
Bergmannsheil: Der Geschäftsführer Hans-Werner Kick<br />
wurde verabschiedet<br />
II<br />
Neubau am Marien-Hospital eröffnet<br />
IV<br />
LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong>: neue Traumaambulanz VI<br />
Die vergesslichen Menschen im Mittelpunkt, Teil 2<br />
VIII<br />
20-jähriges Jubiläum: Herzlichen Glückwunsch!<br />
VIII<br />
Ernährung bei Demenz: Essen hält Leib und Seele zusammen IX<br />
Tipps & Termine<br />
X<br />
F.U.K.-Reisen: „Flussdreiklang Rhein, Main und Mosel“ XII<br />
Außerklinische Beatmungspflege aus der Sicht der Pflegekräfte XIV<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>:<br />
Die Sozialstationen <strong>Bochum</strong>-Mitte und <strong>Bochum</strong>-Langendreer XVI<br />
Moderne Medizin in <strong>Bochum</strong>: Erstmals Navigierte<br />
Hirnstimulation im Ruhrgebiet<br />
XVIII<br />
Praktische Hilfen im Alltag<br />
XX<br />
Heilpflanzen<br />
Calendula (Ringelblume) – umgewandeltes<br />
Sonnenlicht für eine gesunde Haut 11<br />
Kulinarisches<br />
Es lebe der Mai – der Beginn der Spargelzeit! 12<br />
Buchtipp<br />
Alice Schwarzer – Lebenslauf 13<br />
Tipp des Arztes<br />
Potenzstörung (Erektile Dysfunktion) 14<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Die neue Form des Heilens: Schädel-Kreuzbein-<br />
Therapie (Cranio-Sacral-Therapie) 15<br />
Was ist eigentlich ... ein Fersensporn? 15<br />
Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Linderung bei Verspannungen 16<br />
Rat & Recht<br />
Geschwister im Familien- und Erbrecht 17<br />
Rätsel 18<br />
2 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
Wirksame Heilpflanze für die <strong>Gesundheit</strong><br />
der Haut: die Ringelblume | Seite 11<br />
Impressum:<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts/Herausgeber:<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH,<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialzentrum, Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong>,<br />
Telefon 0234-30796-0, Telefax 0234-30796-20<br />
Redaktion: Petra Janitzki, Michael Schreiber, Petra Müller, Dirk Brieskorn,<br />
Brigitte Rentmeister, Walter Stemberg<br />
Gesamtauflage: 20.500 Exemplare, Lokal <strong>Bochum</strong>: 10.000 Exemplare<br />
Layout: www.Q3design.de, Druck: Color Offset Wälter, Dortmund<br />
Titelfoto: Fotolia: Yuri Arcurs, Foro rechts unten: Fotolia:<br />
Image Source IS2, S. 2: Fotolia: belichtungsze101, Stefan<br />
Urmersbach, Stiefi, Tupungate, evgenyb
Willkommen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
herzlich willkommen im Frühling!<br />
Keine andere Jahreszeit zeigt uns so deutlich, worauf<br />
es ankommt: Veränderung! Von Tag zu Tag können<br />
wir die Erneuerung sehen: Immer mehr Knos -<br />
pen, immer neue Farben und Blüten. Schade, dass<br />
wir selbst uns nicht im gleichen Tempo verändern<br />
können.<br />
Unser neuer Bundespräsident spricht gern über die<br />
Themen „Freiheit“, „Toleranz“ und „Verantwor tung“.<br />
Das sind drei Gebiete, auf denen nicht nur in un se -<br />
rer Gesellschaft, sondern bei jedem von uns si cher -<br />
lich noch Veränderungs- bzw. Verbes se rungs bedarf<br />
besteht.<br />
Deshalb greifen wir in unserem Leitartikel eines die -<br />
ser Themen auf: die „Toleranz“. Und was die Frei heit<br />
und die Verantwortung betrifft: Auch hier sollte man<br />
am Besten zunächst bei sich selbst an fangen. Eine<br />
bewusste und selbstbestimmte Le bens gestaltung<br />
ist nämlich der Grundstein für ein verantwortungsvolles<br />
Eingreifen auch in größere Zusammenhänge.<br />
Die „Zeit“ (Ausgabe 12) formuliert das so: „Das kann<br />
man bei Gauck lernen: Freiheit heißt, sich vom ei ge -<br />
nen Anbetungsbedürfnis be freien. Demokratie heißt,<br />
selbst denken und handeln, anstatt auf Er lö ser zu<br />
hoffen.“<br />
Fangen wir doch im Kleinen an und übernehmen die<br />
Verantwortung für uns selbst und unsere nächste<br />
Umgebung: bei der <strong>Gesundheit</strong>, der Ernährung und<br />
der Freizeitgestaltung.<br />
Petra Janitzki<br />
Redakteurin<br />
Foto: Fotolia: pressmaster<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
3
Titelthema<br />
Was bedeutet eigentlich „Toleranz“?<br />
Toleranz – die Grundlage für<br />
ein sinnvolles Miteinander<br />
Stellen Sie sich <strong>vor</strong>, Sie sitzen im Zug und beobachten neben sich eine Familie mit Migrationshintergrund. Sie<br />
erleben Verhaltensweisen und eine Sprache, die Ihnen fremd sind. Natürlich werden Sie sich das „Schauspiel“<br />
kommentarlos anschauen und sich höchstens wundern. Schließlich sind Sie ja ein<br />
toleranter Mensch, oder? Etwas schwieriger wird es vielleicht, wenn andersgläu -<br />
bige Menschen in Ihr Miets haus einziehen und Sie täglich unfreiwillig mit deren<br />
Gebräuchen konfrontiert werden. Da würde Ihre Toleranz schon etwas auf die<br />
Probe gestellt, nicht wahr? Und wie würden Sie reagieren, wenn Ihr Sohn oder<br />
Ihre Tochter einen Ehepartner aus einem anderen Kulturbereich wählen würde?<br />
Könnten Sie das akzeptieren, oder wären Sie mit Ihrer Toleranz da überfordert?<br />
Es handelt sich hier um einen Begriff,<br />
der von unserem Bundespräsidenten<br />
Joachim Gauck wieder neu ins Gespräch<br />
gebracht worden ist. Es gibt<br />
wenig Menschen, die sich selbst nicht<br />
spontan als tolerant bezeichnen würden.<br />
Dabei ist aber durchaus nicht jedem<br />
klar, was damit eigentlich genau<br />
gemeint ist.<br />
Das Wort „tolerieren“ hat seit dem 16.<br />
Jahrhundert einen Bedeutungswandel<br />
erfahren. Ursprünglich aus dem Lateinischen<br />
entlehnt (lateinisch „tolerare“<br />
= erdulden), meinte es noch 200 Jahre<br />
später eher ein passives Ertragen von<br />
etwas Unangenehmem, gegen das<br />
man sich nicht auflehnt, obwohl man<br />
vielleicht sogar die Möglichkeit dazu<br />
hätte. Wer klaglos Unterdrückung oder<br />
Unrecht duldete, auch wenn es ihm<br />
schwer fiel und vielleicht ihn selbst<br />
oder seine Familie betraf, galt als „tolerant“.<br />
Andere Kulturen, Lebensweisen oder<br />
Meinungen nur zu „ertragen“, ohne<br />
sie verstehen zu wollen, ist aber noch<br />
keine konstruktive Leistung. Ignorieren<br />
oder schlichtes Dulden entspringen<br />
einer passiven Haltung: Wir kümmern<br />
uns um etwas nicht, weil es sonst anstrengend<br />
werden könnte. Das ist einfach<br />
und schützt uns da<strong>vor</strong>, uns durch<br />
offene Ablehnung in Schwierigkeiten<br />
zu bringen oder uns mit der unbequemen<br />
Andersartigkeit anderer Menschen<br />
auseinander setzen zu müssen.<br />
Bei genauem Hinsehen ist eine solche<br />
Haltung für denjenigen, der „anders“<br />
ist (oder einfach eine unpopuläre<br />
Fotos: Fotolia: Yuri Arcurs, enciktat, auremar<br />
4 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>
Titelthema<br />
Meinung vertritt), nicht viel besser, als<br />
wenn er offen ausgegrenzt würde. Im<br />
Gegenteil: Wenn man jemanden mit<br />
seinen Ansichten und Verhaltensweisen<br />
attakiert, beschäftigt man sich immerhin<br />
mit ihm. Wenn wir uns einfach<br />
nicht für ihn interessieren, halten wir<br />
ihn für so unwichtig, dass wir ihm noch<br />
nicht einmal unsere Aufmerksamkeit<br />
schenken! Daher konnte Johann Wolfgang<br />
von Goethe noch im 18. Jahrhun -<br />
dert sa gen: „Toleranz sollte eigentlich<br />
nur eine <strong>vor</strong>übergehende Gesinnung<br />
sein: Sie muss zur Anerkennung führen.<br />
Dulden heißt beleidigen.“<br />
ler Status waren verschieden. Aber in<br />
ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung,<br />
auf Anerkennung ihrer Bedürfnisse<br />
und menschenwürdige Behandlung<br />
gab es keinen Unterschied.<br />
Deshalb bemühten sie sich auch, die<br />
ungewohnten Ansichten ihrer Enkeltochter<br />
nicht einfach abzulehnen, sondern<br />
zu verstehen. Und mit dem Verständnis<br />
wuchs ihre Fähigkeit, den<br />
Werdegang der jungen Frau verantwortungsvoll<br />
zu begleiten. Mit dieser<br />
Einstellung waren sie den Gewohnheiten<br />
ihrer Zeit ein gutes Stück <strong>vor</strong>aus.<br />
Foto: Fotolia: auremar<br />
Die Mitgliedstaaten der UNESCO legten<br />
auf ihrer 28. Generalkonferenz<br />
1995 die Prinzipien der Toleranz im<br />
heutigen Sinne fest: „Toleranz ist nicht<br />
gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung<br />
oder Nachsicht. Toleranz<br />
ist <strong>vor</strong> allem eine aktive Einstellung.“<br />
Wer Toleranz üben will, kann dies nicht<br />
nur bei den großen öffentlichen Themen<br />
tun. Er ist auch im unscheinbaren,<br />
kleinen Familien- und Kollegenkreis<br />
gefordert – und das täglich und<br />
in immer wieder neuen Situationen.<br />
Dabei hilft eine innere Haltung, die<br />
die Bedeutung und den Wert des anderen<br />
Menschen mit der eigenen auf<br />
einer Ebene sieht. Alice Schwarzer,<br />
Frauenrechtlerin der ersten Stunde,<br />
schildert in ihren Erinnerungen, wie<br />
sie als Jugendliche ihre Großeltern erlebt<br />
hat: „Zum damaligen Zeitpunkt<br />
waren diese beiden Menschen die tolerantesten,<br />
denen ich je begegnet<br />
war. Sie sprachen mit mir, als seien wir<br />
gleichberechtigt!“ Die Großeltern hatten<br />
– möglicherweise nur gefühlsmäßig<br />
und eher unbewusst – eine wesent -<br />
liche Grund<strong>vor</strong>aussetzung menschlichen<br />
Zusammenlebens erkannt: Sie<br />
und ihre Enkeltochter waren gleichberechtigt.<br />
Natürlich bei unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen: Alter, Erfahrung,<br />
Abstraktionsfähigkeit und sozia-<br />
Zu echter Toleranz gehört die innere<br />
Aktivität, der Wille zum Verständnis,<br />
aus dem nicht unbedingt Übereinstimmung,<br />
aber doch Achtung und<br />
Anerkennung resultiert und nicht zuletzt<br />
Verantwortungsgefühl.<br />
Greifen wir den oben genannten Fall<br />
noch einmal auf: Ihr Sohn/Ihre Tochter<br />
verbindet sich mit einem Partner<br />
aus einem anderen Kulturraum. Sie,<br />
die Eltern, überwinden Ihre anfängliche<br />
Skepsis und beginnen, sich mit<br />
den Hintergründen dieser Kultur zu<br />
beschäftigen. Dabei werden Sie vieles<br />
entdecken, was Ihnen zunächst fremd<br />
erscheint, letztlich aber doch interessant<br />
und beachtenswert ist. Indem Sie<br />
den Wert der anderen Gebräuche<br />
schätzen lernen und sich positiv und<br />
aktiv unterstützend gegenüber der<br />
Verbindung der beiden Menschen verhalten,<br />
entsteht eine neue Qualität des<br />
Zusammenlebens zwischen den Beteiligten.<br />
Und siehe da: Selbst wenn<br />
die ursprünglichen Hoffnungen und<br />
Erwartungen sich nicht erfüllen sollten,<br />
wenn die Probleme sich als größer<br />
herausstellen als geahnt, kann es doch<br />
sein, dass während der verantwortungsvollen<br />
Begleitung des Prozesses<br />
etwas Neues, Wertvolles entstanden<br />
ist: gegenseitige Wertschätzung aus<br />
echter Toleranz.<br />
„Es gibt viele Geschöpfe auf der Erde“,<br />
so schreibt Joachim Gauck in seinem<br />
Buch mit dem Titel „Freiheit“ über den<br />
Zusammenhang zwischen Toleranz,<br />
Freiheit und Verantwortung, „aber nur<br />
eines mit der Fähigkeit, für sich selbst,<br />
für das Du neben und den Raum um<br />
uns herum Verantwortung zu überneh -<br />
men. ... In unserer Verantwortungsfähigkeit<br />
steckt ein Versprechen,<br />
das dem Einzelnen<br />
wie dieser ganzen<br />
Welt gilt: Wir sind<br />
nicht zum Scheitern<br />
verurteilt.“<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
5
Ausflugsziel<br />
Schloss Moyland<br />
Eingebettet in die niederrheinische Landschaft bilden das neugotische<br />
Wasserschloss Moyland und seine gartenkünstlerisch gestalteten Anlagen<br />
aus dem späten 19. Jahr hundert ein Gesamtkunstwerk von hohem kunstund<br />
kulturgeschichtlichem Rang.<br />
Eine bewegte Geschichte liegt hinter<br />
ihm: Im Jahr 1307 fand das Anwesen<br />
in Moyland erstmalig urkundliche Erwähnung.<br />
Im 17. Jahrhundert in eine<br />
mittelalterliche Burg in barockem Stil<br />
umgebaut, entwickelte es sich unter<br />
Friedrich dem Großen zum Treffpunkt<br />
bedeutender Persönlichkeiten.<br />
Der Kölner Dombaumeister Ernst Fried -<br />
rich Zwirner schließlich gestaltete ab<br />
1854 das Äußere des Schlosses im<br />
neugotischen Stil. Bis 1945 diente es<br />
der Familie von Steengracht als ständiger<br />
Wohnsitz und war ein beliebtes<br />
Ausflugsziel für Reisende. Nach Kriegs -<br />
zerstörung und Verfall wurden seit<br />
1987 erste Restaurierungen <strong>vor</strong>genommen,<br />
schließlich erfolgte die Wiedererrichtung<br />
im ursprünglichen neugotischen<br />
Stil.<br />
Im Mai 1997 bekam die Anlage eine<br />
neue Bedeutung: Das Museum Schloss<br />
Moyland wurde in den Räumlichkeiten<br />
des Wasserschlosses eingerichtet und<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Besonders bei schönem Wetter lohnt<br />
es sich, zunächst einen Spaziergang<br />
durch den gepflegten Garten zu machen,<br />
be<strong>vor</strong> man sich dem Hauptgebäude<br />
und den Schätzen in seinem In -<br />
neren widmet.<br />
Es handelt sich um ein Museum für<br />
moderne und zeitgenössische Kunst,<br />
das zugleich ein Forschungszentrum<br />
zu Joseph Beuys darstellt. Die Ausstellung<br />
gründet auf der ehemaligen<br />
Privatsammlung der Brüder van der<br />
Grinten zur bildenden und angewandten<br />
Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts.<br />
Die Bestände gehören zu den bedeutendsten<br />
aus privatem Engagement<br />
her<strong>vor</strong>gegangenen in Nordrhein-Westfalen.<br />
Dieser weltweit größte Komplex<br />
mit Arbeiten des Künstlers Beuys stellt<br />
das Zentrum der Ausstellung dar. Mit<br />
dem Künstler waren die Brüder van<br />
der Grinten seit den 1950er Jahren<br />
eng befreundet, ihnen vertraute Beuys<br />
viele seiner Werke an: nahezu 6000<br />
Exemplare – darunter Zeichnungen,<br />
Foto oben: Fotolia: belichtungsze101<br />
Foto unten: Stiftung Museum Schloss Moyland/Lokomotiv.de<br />
6 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>
Wasserfarbenbilder, Ölgemälde und<br />
plastische Arbeiten.<br />
Ab April 2010 fand eine inhaltliche<br />
Neukonzeption der Sammlungspräsentation<br />
und eine architektonische<br />
Umgestaltung im Innern des Schlosses<br />
statt, mit der die Verantwortlichen<br />
in eine lebendige Auseinandersetzung<br />
mit den Beständen eingetreten sind.<br />
Dies schlug sich schon in der Neupräsentation<br />
der Sammlung<br />
2011 nieder und<br />
zeigt sich auch in dem<br />
ersten Wechsel der Exponate<br />
ab März <strong>2012</strong>.<br />
Sonderausstellungen<br />
zu klassischer und zeitgenössischer<br />
Kunst und weitere kulturelle Veranstal -<br />
tungen, z.B. aus den Bereichen Mu sik,<br />
Literatur, Kabarett etc. sowie ein alljährliches<br />
Kräutergartenfest (2.- 3. Juni<br />
<strong>2012</strong>) und der Kunsthandwerker-Weih -<br />
nachtsmarkt runden das Programm<br />
des Museums Schloss Moyland ab.<br />
Kontakt:<br />
Stiftung Museum Schloss Moyland<br />
Sammlung van der Grinten<br />
Am Schloss 4, 47551 Bedburg-Hau<br />
Telefon 02824 - 951 00<br />
www.moyland.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
1. April – 30. September <strong>2012</strong>:<br />
Di.– Fr. 11.00 –18.00 Uhr,<br />
Sa. und So. 10.00 –18.00 Uhr.<br />
1. Oktober – 31. März <strong>2012</strong>:<br />
Di.– So. 11.00 –17.00 Uhr.<br />
Montags geschlossen.<br />
Ausstellungsempfehlung <strong>2012</strong><br />
„Asche und Gold – Eine Weltenreise“<br />
13. Mai bis 19. August <strong>2012</strong><br />
Ausstellungseröffnung: 12. Mai <strong>2012</strong>, 18.00 Uhr<br />
Museum Schloss Moyland<br />
Asche und Gold sind Stoffe der Natur, deren Gebrauch eng mit der<br />
menschlichen Zivilisation verbunden ist. Ihre Verwendung in der Kunst<br />
reicht bis in die früheste Zeit zurück. Die Ausstellung „Asche und Gold –<br />
Eine Weltenreise“ untersucht den Gebrauch und die Bedeutung dieser<br />
beiden gegensätzlichen Materialien in der Kunst nach 1945 anhand ausgewählter<br />
internationaler künstlerischer Positionen.<br />
zwei Fotos oben: Stiftung Museum Schloss Moyland/Lokomotiv.de<br />
Gereon Krebber, As if there was a tomorrow, 2011<br />
© Gereon Krebber/Courtesy Galerie Christian Lethert, Köln<br />
Foto: MARTa Herford gGmbH/Hans Schröder<br />
Ines Tartler, Autogarage, 2005/12, Foto: Ines Tartler<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
7
Jahresfest<br />
Der Osterhase ist<br />
eigentlich ein Kuckuck<br />
Dass es ausgerechnet ein Hase ist, der uns die Eier bringt,<br />
ist keineswegs selbstverständlich. Er hat diesen Job auch<br />
erst seit dem 17. Jahrhundert, in dessen Ver lauf er andere<br />
Tiere aus diesem Beruf verdrängt hat.<br />
In der Schweiz zum Beispiel war bis<br />
dahin der Kuckuck für das Eierverstecken<br />
zuständig – wobei ihm seine<br />
Fähigkeit, Eier in fremde Nester zu legen,<br />
sicher zu Hilfe kam. In Thüringen<br />
hatte man den Storch zum Eierver ste -<br />
cker ernannt. Er konnte, wenn er zu<br />
Ostern Babys brachte, praktischerweise<br />
auch die Eier gleich mitbringen.<br />
Und in Westfalen betraute man den<br />
Fuchs mit dieser Aufgabe. Vermutlich<br />
hielt man jemanden, der so geschickt<br />
Hühner zu stehlen verstand, auch für<br />
fähig, hin und wieder deren Eier heimlich<br />
unterzubringen. Wie aber konnte<br />
der Hase es schaffen, all die Konkurrenten<br />
um diesen Arbeitsplatz auszustechen?<br />
Eine besondere Fähigkeit der Hasen<br />
ist es, sich schnell und zahlreich zu<br />
vermehren. Oder trifft das nicht viel<br />
mehr für die Kaninchen zu? Macht<br />
nichts – die Amerikaner nehmen es da<br />
nicht so genau. Kaninchen passen bes -<br />
ser in das niedliche Häschen-Sche -<br />
ma, deshalb findet man inzwischen<br />
auch bei uns zu Ostern fast nur noch<br />
Kaninchen-Abbildungen, wenn es um<br />
den Os terhasen geht.<br />
Jedenfalls bekommen auch Hasen relativ<br />
häu fig Junge, was sie der germanischen<br />
Fruchtbarkeitsgöttin Ostera<br />
sehr sympathisch mach te. Sie erwähl -<br />
te (der Legende nach) die ses Tier zu<br />
ihrem Liebling und war im Gegenzug<br />
(vermutlich) damit einver standen, dass<br />
ihr Name für das Frühjahrsfest verwendet<br />
wurde: „Ostern“.<br />
Übrigens: Erstmalig zu wissenschaft -<br />
lichen Ehren gelangte der Osterhase<br />
im Jahr 1678. Da wurde er von dem<br />
Medizinprofessor Georg Franck von<br />
Franckenau in seiner lateinisch geschriebenen<br />
Abhandlung „De ovis pas -<br />
cha libus“ („von Oster-Eiern“) erwähnt.<br />
Allerdings warnte der Professor in seinem<br />
Werk <strong>vor</strong> dieser Gattung, indem<br />
er die schädlichen Auswirkungen von<br />
häufigem Eierverzehr beschrieb. Gott<br />
sei Dank sind unsere Ostereier heute<br />
ja meistens aus Schokolade. Und mit<br />
Fragen des Übergewichts hat der Professor<br />
sich nicht beschäftigt.<br />
Hasen basteln mit Kindern<br />
Für den Frühstückstisch oder auch einfach als Zimmerschmuck lassen<br />
sich mit Kindern kleine Hasen basteln. Das ist gesellig, kostet nicht viel<br />
und ist ganz einfach. Hier finden Sie die Bastelanleitung.<br />
Das braucht man:<br />
Wolle (braun)<br />
Pappkarton<br />
große Nähnadel<br />
Schere<br />
Filz (braun)<br />
(evtl. etwas Watte)<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Schritt: Zunächst schneiden Sie zwei<br />
Scheiben aus dem Karton: ca. 8 cm<br />
Durchmesser genügen. In die Mitte<br />
schneiden Sie jeweils ein Loch von ca.<br />
2 cm Durchmesser (siehe Abb. 1).<br />
Die Scheiben werden nun über einander<br />
gelegt und die Wolle in ca. 1 Meter<br />
lange Fäden geschnitten. Dann kann<br />
es los gehen: Sie wickeln die Fäden<br />
nacheinander so um die Pappscheiben,<br />
dass sie jeweils durch das Loch in<br />
Abb. 1<br />
8 cm<br />
2 cm<br />
der Mitte und um den Rand geführt<br />
werden (Abb. 2). Das tun Sie so lange,<br />
bis in der Mitte kaum noch Platz ist. (Je<br />
mehr Wolle Sie dabei verbrauchen, des -<br />
to fester wird später der Hasenkörper!)<br />
Dann legen Sie die umwickelten<br />
Scheiben auf den Tisch, drücken sie<br />
mit dem Ballen der linken Hand fest<br />
auf die Tischplatte, damit die Fäden<br />
nicht verrutschen, und schneiden mit<br />
einer scharfen Schere <strong>vor</strong>sichtig rings<br />
herum den äußeren Rand auf (Abb. 3).<br />
Abb. 2<br />
Foto: Fotolia: Wolfgang Kruck, Zeichnung: Petra Janitzki<br />
8 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>
Kultur im Revier<br />
Erlebniswelten im Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />
Ein weiterer Faden sollte schon bereit<br />
liegen, den Sie jetzt zwischen die beiden<br />
Pappscheiben schieben und die<br />
Fäden im Mittelpunkt fest zusammen<br />
binden. Mehrmals umwickeln und verknoten,<br />
damit nichts mehr verrutschen<br />
kann! Dann können die Scheiben entfernt,<br />
die Fäden in die richtige Form<br />
gedrückt und die Kugel (Hasenkörper)<br />
noch etwas mit der Schere korrigiert<br />
werden.<br />
Abb. 3 Abb. 4<br />
Das <strong>Bochum</strong>er Kunstmuseum bietet<br />
mit seiner Lage am Rande der Innenstadt<br />
und des Stadtparks seinen Besucherinnen<br />
und Besuchern eine besondere<br />
Erlebniswelt. Hier können sie<br />
zur Ruhe kommen und die Hektik des<br />
Alltags für einen Moment außen <strong>vor</strong><br />
lassen – ein <strong>Ort</strong> der Entschleunigung<br />
und Besinnung. Dennoch erwartet die<br />
Besucher Spannendes: Aktuelle künstlerische<br />
Positionen von Rang und Namen<br />
können betrachtet und erlebt wer -<br />
den. Die Ruhe des Raumes bietet die<br />
Gelegenheit, sich in der Betrachtung<br />
von Kunst zu versenken, die eigenen<br />
Gedanken schweifen zu lassen, mit<br />
der Kunst <strong>vor</strong> Augen die Welt neu zu<br />
entdecken und womöglich aus einer<br />
neuen, selbstbestimmten Perspektive<br />
wahrzunehmen.<br />
Die moderne bildende Kunst ist we -<br />
sent licher Bestandteil des kulturellen<br />
2. Schritt: Als nächstes fertigen Sie<br />
eine zweite, kleinere Kugel nach dem<br />
gleichen Muster an. Diese nähen Sie<br />
an die erste – dadurch entstehen Körper<br />
und Kopf des Hasen. Nun werden<br />
zwei Ohren aus dem Filz geschnitten<br />
und angenäht oder einfach angesteckt.<br />
Wer möchte, kann mit einer kleinen<br />
Wattekugel noch das Schwänz chen<br />
mar kieren. Fertig ist der Osterhase<br />
(Abb. 4)!<br />
Lebens. Mit wechselnden Ausstellungen<br />
präsentiert das Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />
seinen Besuchern unterschiedliche<br />
Themen und Künstler und damit<br />
immer wieder neue, aktuelle künstlerische<br />
Positionen. Die Ausstellungen<br />
zeigen künstlerische Reaktionen auf<br />
ästhetische, gesellschaftliche oder politische<br />
Fragen unserer Zeit.<br />
Weil jeder seine eigene Gedankenwelt<br />
mitbringt, ist dieses Haus auch ein <strong>Ort</strong><br />
des Gedankenaustauschs. Die Besucher<br />
sind eingeladen, mit der Kunst in<br />
Dialog zu treten, ihre Sichtweisen und<br />
Ansichten zu hinterfragen. Das Kunstmuseum<br />
will die befreiende Kraft von<br />
Kunst erfahrbar machen. Es geht darum,<br />
inmitten der alltäglichen Bilderfluten<br />
zu einem eigenen Bild der Welt<br />
zu gelangen. Zahlreiche Angebote stehen<br />
den Museumsbesuchern offen:<br />
KunstvermittlerInnen bieten Führungen,<br />
Kur se und verschiedene Veranstal -<br />
tungen an, die helfen, Kunstwerke zu<br />
erschließen. Das nächste Highlight: Die<br />
Ausstellung „Frühe Fotos – Späte Schä -<br />
den“ mit Fotoarbeiten und Skulpturen<br />
des Künstlers Johannes Brus ist vom 2.<br />
Juni bis 26. August <strong>2012</strong> zu sehen.<br />
Foto: Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />
Kunstmuseum <strong>Bochum</strong><br />
Kortumstraße 147, 44777 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 -910 42 30<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
9
<strong>Gesundheit</strong><br />
Wenn die Seele krank ist<br />
„Beruflicher Stress ist eine der größten Gefahren des<br />
21. Jahrhunderts“, erklärte kürzlich die Weltgesund -<br />
heits organisation (WHO). Wieso das? Gab es nicht<br />
zu allen Zeiten Konkurrenzdruck und Anstrengung<br />
im Beruf?<br />
Den Deutschen geht es eigentlich seit<br />
den 70er Jahren gesundheitlich immer<br />
besser. Das Bewusstsein für gesunde<br />
Lebensweise steigt, wir ernähren uns<br />
sinnvoller und bewegen uns mehr. Einen<br />
Bereich aber haben wir bisher<br />
schlecht im Griff: unsere Psyche. Psychische<br />
Erkrankungen breiten sich beinah<br />
epidemieartig aus, und das in ganz<br />
Europa und den USA. In der WHO-Studie<br />
„Global Burden of Disease“ haben<br />
Experten festgestellt, dass in den reichen<br />
Ländern die Depression den<br />
Spitzenreiter aller Krankheiten darstellt,<br />
noch <strong>vor</strong> den häufigen Herz-<br />
Kreislauf-Störungen und Aids. Allein<br />
in Deutschland haben sich die Krank -<br />
schreibungen wegen psychischer Probleme<br />
seit 1990 fast verdoppelt, die<br />
Betroffenen werden immer jünger.<br />
Was eine schnelle und erfolgreiche Be -<br />
handlung erschwert, ist die Tatsache,<br />
dass seelische Erkrankungen einen<br />
schlechten Ruf genießen und deshalb<br />
oft zu lange verheimlicht werden. Wer<br />
an Rückenschmerzen oder Herzbeschwerden<br />
leidet, kann sich des Mitgefühls<br />
seiner Kollegen sicher sein. Wer<br />
einen Psychiater aufsuchen muss, der<br />
spürt bald das Misstrauen der Umwelt<br />
und des Arbeitgebers. Dabei kann jeder<br />
zum Betroffenen werden, plötzlich,<br />
unerwartet und <strong>vor</strong> allem unverschuldet,<br />
zum Beispiel durch Depression.<br />
Bei der depressiven Störung handelt<br />
es sich um eine vom Betroffenen nicht<br />
zu überwindende Niedergeschlagenheit,<br />
die ihm allen Lebensantrieb<br />
nimmt. Gründe dafür gibt es viele. So<br />
sind zum Beispiel Menschen anfälliger<br />
für Depressionen, die eine konflikt be -<br />
ladene frühe Kindheit erlebt haben und<br />
dadurch ihr zentrales Nervensys tem<br />
unter Stressbelastung ausbilden musst -<br />
en. Bei ihnen haben sich die hormonellen<br />
Alarmsysteme schon früh sen -<br />
si bilisiert und reagieren später entspre -<br />
chend empfindlich. Ein häufiger Aus -<br />
löser ist dann eine länger an dau ern de<br />
(berufliche oder private) Überfor de -<br />
rung, die seelisch nicht verarbeitet<br />
werden kann und totale Erschöp fung<br />
nach sich zieht. Dabei ist nicht die objektive<br />
Belastungsmenge maßgeblich,<br />
sondern die subjektive Wahrnehmung<br />
davon. Die Betroffenen leiden außer<br />
unter den Symptomen (z. B. Antriebslosigkeit,<br />
Unkonzentriert heit, innere<br />
Unruhe, Schlaflosikeit und Anfälligkeit<br />
für Infektionen) zusätzlich unter dem<br />
Stigma, in den Augen der Mitmenschen<br />
mit ihren Aufgaben über fordert<br />
zu sein. Männer „be<strong>vor</strong>zugen“ deshalb<br />
die Bezeichnung Burnout (englisch:<br />
ausgebrannt sein), die mehr nach Anstrengung<br />
und großer Verantwortung<br />
als nach Schwäche klingt. In Wirklichkeit<br />
sind fast alle Burnouts nichts anderes<br />
als Erschöpfungsdepressionen.<br />
Ein gewisses Maß an Herausforderungen<br />
ist jedem Menschen zuzumuten,<br />
ohne diesen Anreiz würden wir bald<br />
träge und gelangweilt. Auch gelegentliche<br />
starke psychische Belastungen,<br />
wie z. B. die Anspannung <strong>vor</strong> einer Prüfung,<br />
kann ein gesunder Mensch verkraften.<br />
In der modernen Gesellschaft,<br />
in der Leistung als oberstes Ziel angesehen<br />
wird, sind die Erwartungen,<br />
die an den Einzelnen gestellt werden,<br />
aber oft überzogen und nehmen keine<br />
Rücksicht auf die persönlichen Voraussetzungen<br />
und Bedürfnisse. Beruflicher<br />
Aufstieg für den Mann, Koordination<br />
von Familie und Karriere für die<br />
Frau sind unerbittliche Druckmittel,<br />
die den Einzelnen blind werden lassen<br />
für die eigene körperliche und seelische<br />
Befindlichkeit. Die Dauerüberlas -<br />
tung führt dazu, dass der Körper ständig<br />
Stresshormone ausschüttet, die<br />
normalerweise nur kurz und in Aus -<br />
nahmesituationen freigesetzt werden.<br />
Die dadurch eintretende Erschöpfung<br />
wird nicht nur zum gesundheitlichen,<br />
sondern auch zum sozialen Problem:<br />
Da der Betroffene nicht nur in den Augen<br />
Außenstehender, sondern auch in<br />
seiner Selbstwahrnehmung nicht mehr<br />
dem Bild des modernen, unermüdlichen<br />
Leistungsträgers entspricht, drohen<br />
neben Ausgrenzungen auch Minderwertigkeitsgefühle.<br />
Damit ist der<br />
ver hängnisvolle Kreislauf geschlossen:<br />
Der ganze Mensch ist auf seelischer<br />
und körperlicher Ebene in einer Zwangs -<br />
lage, die Überforderung wird fortgesetzt<br />
bis zum Zusammenbruch.<br />
Eine Gesellschaft, die sich selbst als<br />
modern und aufgeklärt versteht, sollte<br />
endlich mit der Verachtung psychischer<br />
Erkrankungen aufräumen. Jeder<br />
kann an einer Grippe, einer Lungenentzündung<br />
oder einer Depression erkranken,<br />
ohne sich dafür schämen zu<br />
müssen! Nur wenn diese Einstellung<br />
sich durchsetzt, finden die Betroffenen<br />
rechtzeitig den Weg zum Arzt und damit<br />
die Hilfe, die sie zur Überwindung<br />
der Krankheit brauchen!<br />
Fotos: Fotolia: pressmaster<br />
10 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Kurz notiert<br />
Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
hat zwei neue Standorte eingeweiht!<br />
Der „Fachdienst Autismus“ ist jetzt<br />
auch im Rhein-Erft-Kreis tätig:<br />
In Frechen wurde ein neues Büro<br />
eröffnet!<br />
„Ein Anruf von Eltern eines autistischen<br />
Kindes aus Frechen, die verzweifelt<br />
eine Betreuung suchten, gab<br />
den Ausschlag, auch im Rhein-Erft-<br />
Kreis tätig zu werden“, erklärt die<br />
Leiterin der Abteilung, Stephanie<br />
Meinhardt. Die Diplom-Sozialpäda go -<br />
gin weiß genau, worauf es bei ihrer<br />
Arbeit ankommt: „Nach einer ersten<br />
Kontaktaufnahme kann ein Hausbe -<br />
suchstermin beim Klienten vereinbart<br />
werden, um die Besonderheiten des<br />
Kindes bzw. Jugendlichen zu erfahren<br />
und daran orientiert den passenden<br />
Mitarbeiter zu suchen“, so Mein -<br />
hardt. Liegt keine gesicherte Kosten -<br />
zusage vom Kostenträger <strong>vor</strong>, unterstützt<br />
der Fachdienst Autismus die<br />
Erziehungsberechtigten im Antrags -<br />
ver fahren. Vor Beginn einer jeden Be -<br />
treuung wird der/die Mitarbeiter/in<br />
der Familie <strong>vor</strong>gestellt, um zu überprüfen,<br />
ob eine Beziehungsarbeit<br />
möglich ist. Damit soll die kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit sichergestellt<br />
werden.<br />
Jahrelange Erfahrung in Pflege<br />
und Versorgung<br />
Die seit 40 Jahren tätige Familienund<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong> – einer<br />
der größten gemeinnützigen Anbieter<br />
von ambulanter Krankenpflege in<br />
Nordrhein-Westfalen – hat sich über<br />
längere Zeit intensiv mit den neues -<br />
ten Erkenntnissen zum Thema Au -<br />
tismus beschäftigt. Um Menschen<br />
mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />
bei der inklusiven Teilhabe innerhalb<br />
der Gesellschaft in allen Lebens be -<br />
reichen zu unterstützen, engagiert<br />
sich der Fachdienst Autismus seit<br />
2009 im Bereich der qualifizierten<br />
Schul- und Freizeitbegleitung. Ge -<br />
mein sam mit dem Klienten und seiner<br />
Familie wird der Unterstützungs -<br />
bedarf individuell geplant und mit aus -<br />
gebildeten Fachkräften umgesetzt.<br />
Fachdienst Autismus<br />
Leitung Stephanie Meinhardt<br />
Büro Frechen<br />
Franz-Hennes-Straße 3<br />
50226 Frechen<br />
Telefon: 02234 - 98 19 913<br />
s.meinhardt@fundk-bochum.de<br />
www.fundk-bochum.de<br />
Foto: F.U.K./Presse<br />
F.U.K. 24 ist jetzt auch in Mainz vertreten!<br />
Die F.U.K. 24 gGmbH hat ihr Bera -<br />
tungsbüro in das Zentrum von Mainz<br />
verlegt: Es befindet sich in einer Bü -<br />
ro gemeinschaft zusammen mit dem<br />
DBfK (Deutscher Bundesverband für<br />
Pflegeberufe) und dem DPO (Dach -<br />
verband der Pflegeorganisationen) im<br />
Haus der <strong>Gesundheit</strong>sberufe in der<br />
Gärtnergasse 3. Das neue Büro ist<br />
sehr zentral gelegen und fußläufig<br />
nur zwei Minuten vom Hauptbahnhof<br />
in Mainz entfernt.<br />
F.U.K. 24 Beratungsbüro Mainz<br />
Im Haus der <strong>Gesundheit</strong>sberufe<br />
Gärtnergasse 3<br />
55116 Mainz<br />
Telefon 06131 - 14 33 970<br />
www.fuk24.de<br />
www.beatmungspflegeportal.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
I
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Der Geschäftsführer Hans-Werner Kick<br />
wurde verabschiedet<br />
Zweiundzwanzig Dienstjahre im Bergmannsheil<br />
Über 300 Gäste, Mitarbeiter, Freunde<br />
und Weggefährten waren auf Einla -<br />
dung des Bergmannsheil-Aufsichts -<br />
rates zusammengekommen, um Hans-<br />
Werner Kick für seinen langjährigen<br />
Fritz Kollorz, Prof. Dr. Gert Muhr, Xaver Schmidt,<br />
Hans-Werner Kick, Jutta Bretfeld und Elmar Milles.<br />
Mit einem großen Festakt wurde am 22. März der langjährige Geschäfts -<br />
führer des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil,<br />
Hans-Werner Kick, verabschiedet. 22 Jahre stand er als Krankenhausdirektor<br />
und Geschäftsführer in der Verantwortung für das Klinikum.<br />
und erfolgreichen Einsatz zu danken.<br />
Mit dem 31. März <strong>2012</strong> scheidet er<br />
altersbedingt aus seinen Diens ten<br />
aus.<br />
Viele Neubauten verwirklicht<br />
„Das Bergmannsheil steht heute besser<br />
da als jemals zu<strong>vor</strong> – ob in baulicher,<br />
in medizinischer oder in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht“, sagte Xaver<br />
Schmidt, Aufsichtsrats<strong>vor</strong>sitzender<br />
des Bergmannsheil. „Daran haben<br />
Sie, Herr Kick, einen entscheidenden<br />
Anteil." Schmidt ging auf die vielen<br />
Neubauten ein, die unter der Verant -<br />
wortung des scheidenden Geschäfts -<br />
führers geplant und realisiert wurden.<br />
Dazu zählten beispielsweise die neue<br />
Herzklinik, das Service-Center und<br />
das neue Bettenhaus 3. Das umfangreichste<br />
Bau<strong>vor</strong>haben mit einem ge -<br />
planten Finanzvolumen von über 100<br />
Mio. Euro wird derzeit umgesetzt: Der<br />
Bau eines neuen Bettenhauses und<br />
Funktionstraktes mit neuer Notfallauf -<br />
nahme, modernen und erweiterten<br />
OP-Sälen, Intensivstationen und Funk -<br />
tionsabteilungen.<br />
Drei langjährige Weggefährten<br />
sprachen<br />
„Bei allen Anstrengungen um die Wirtschaftlichkeit<br />
des Hauses hat Hans-<br />
Werner Kick immer gewusst, dass es<br />
letztlich um die Patienten geht“, sagte<br />
Fritz Kollorz, ehemaliger Vorstands -<br />
<strong>vor</strong> sitzender der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />
und Weggefährte Kicks.<br />
Darüber hinaus hob er die Einbindung<br />
des Bergmannsheil in das Universi -<br />
täts klinikum der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />
als einen „entscheidenden Bau -<br />
stein“ her<strong>vor</strong>, der das „hohe fachlichwissenschaftliche<br />
Niveau“ der Klinik<br />
befördert habe. Der ehemalige Ärztliche<br />
Direktor und Direktor der Chirur -<br />
gischen Klinik des Bergmanns heil,<br />
Prof. Dr. Gert Muhr, griff den Faden<br />
Fotos: Bergmannsheil<br />
II<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
Überraschungsgast Wilfried<br />
Schmickler gab eine gewohnt<br />
scharfzüngige, kabarettistische<br />
Einlage.<br />
auf: „Dank Ihrer Arbeit ist das Berg -<br />
mannsheil heute eine gut aufgestellte<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und Forschungsinsti tu -<br />
tion.“ Und Jutta Bretfeld, die ehemalige<br />
Pflegedirektorin, ergänzte: „Ich ha -<br />
be von Ihnen in meiner Zeit am Berg- -<br />
mannsheil immer sehr viel Unter stüt -<br />
zung erfahren, um die Pflege weiter zu<br />
professionalisieren; sei es durch den<br />
Aufbau des Bergmannsheil Bil dungs -<br />
zentrums, sei es durch Koopera tionen<br />
auf wissenschaftlichem Gebiet.“<br />
„Der Klinik für immer verbunden.“<br />
Der Geehrte resümierte: „Ich bin<br />
dank bar für das Vertrauen, das Sie mir<br />
entgegen gebracht haben und dafür,<br />
dass ich mehr als zwei Jahrzehnte für<br />
diese Klinik habe arbeiten dürfen; eine<br />
Klinik, der ich für immer in besonderer<br />
Weise verbunden sein werde.“ Hans-<br />
Werner Kick begann 1990 im Berg -<br />
mannsheil zunächst als Krankenhaus -<br />
direktor. Mit der Überführung des<br />
Berg mannsheil in die Rechtsform ei -<br />
ner GmbH 2007 übernahm er die Po -<br />
sition des Geschäftsführers. Seit 1997<br />
war er außerdem Geschäfts füh rer der<br />
Wi-Med Bergmannsheil GmbH und<br />
ihrer Tochtergesell schaf ten. Im 2008<br />
gegründeten Verband Klinikum der<br />
Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> wurde er<br />
zum Kaufmännischen Vor stand berufen.<br />
Zahlreiche weitere Funk tionen in<br />
Ausschüssen und Gre mien innerhalb<br />
und außerhalb des Klinikums ergänzten<br />
seinen Wirkungs bereich.<br />
Nachfolger von Hans-Werner Kick wird<br />
Clemens Maurer, der zu<strong>vor</strong> als Haupt -<br />
geschäftsführer des Katholischen Kli -<br />
ni kums Duisburg gGmbH beschäftigt<br />
war.<br />
Über das Bergmannsheil<br />
Das Berufsgenossenschaftliche Uni -<br />
versi tätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert<br />
den Strukturwandel im Ruhr -<br />
gebiet wie kein anderes Krankenhaus:<br />
1890 als erste Unfallklinik der Welt zur<br />
Versorgung von verunglückten Berg -<br />
leuten gegründet, zählt es heute zu<br />
den modernsten und leistungsfähigs -<br />
ten Akutkliniken der Maximalver sor -<br />
gung und gehört zum Universitäts -<br />
klinikum der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />
(UK RUB). In 22 Kliniken und Fach -<br />
abteilungen mit insgesamt 622 Betten<br />
werden jährlich rund 19.000 Patienten<br />
stationär und ca. 60.000 ambulant be -<br />
handelt. Mehr als die Hälfte der Pa -<br />
tien ten kommt aus dem überregionalen<br />
Einzugsbereich.<br />
Weitere In for ma tionen im Internet:<br />
www.bergmannsheil.de<br />
Berufsgenossenschaftliches Universi<br />
tätsklinikum Bergmannsheil GmbH<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 3020<br />
Hans-Werner Kick bei<br />
seinem Schlusswort.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
III
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Neubau am Marien-Hospital eröffnet<br />
auch die Zimmer der erweiterten<br />
Standardstationen, geräumig und mit<br />
einem im Sommer wunderschönen<br />
Blick in den Park hinter der Klinik, die<br />
neu entstandenen Speisesäle und<br />
Gruppenzimmer auf den einzelnen<br />
Sta tionen. Deutlich zu sehen ist auch:<br />
Behindertengerechte Möbel, wie es<br />
sie im gesamten Haus gibt, müssen<br />
nicht hässlich sein.<br />
Bei einer Feierstunde zur offiziellen Eröffnung des Neu- und Erweite -<br />
rungsbaus des Marien-Hospitals Wattenscheid begrüßte Geschäftsführer<br />
Thomas Drathen rund 150 Gäste in der Cafeteria des Hauses.<br />
„Es erfüllt uns als Träger mit Freude<br />
und Stolz, was hier entstanden ist“,<br />
lobte Propst Werner Plantzen, der <strong>vor</strong><br />
allem die „mutige Entscheidung des<br />
Aufsichtsrats, bereits 2010 den Neu -<br />
bau zu beschließen, obwohl die Ent -<br />
scheidung über zusätzliche Betten<br />
erst im April 2011 gefallen ist“ her<strong>vor</strong>hob.<br />
Propst Plantzen betonte zudem<br />
die christliche Ausrichtung des Hau -<br />
ses. „Dieses christliche Engagement<br />
erfolgreich fortzuschreiben, das muss<br />
das Ziel unseres Wirkens im und für<br />
das Marien-Hospital sein.“<br />
Dr. Heinrich-Walter Greuel, Ärztlicher<br />
Direktor des Marien-Hospitals, erin -<br />
nerte an die Geschichte des Hauses.<br />
Bauleiter Jürgen Schott (TMK-Architekten und<br />
Ingenieure), Projektleiter Oliver Rauch (TMK-<br />
Architekten und Ingenieure), Thomas Drathen<br />
(Geschäftsführer Marien-Hospital), Propst Werner<br />
Plantzen, Dr. Heinrich-Walter Greuel (Ärztlicher<br />
Direktor Marien-Hospital).<br />
„Konfessionelle Krankenhäuser sind<br />
im 19. Jahrhundert in so großer Zahl<br />
entstanden, weil Mangel herrschte.“<br />
Als in den 1990er Jahren dann der<br />
Fortbestand des Marien-Hospitals in<br />
Frage gestellt war, weil es zu viele<br />
Krankenhausbetten in Wattenscheid<br />
gab, habe der Träger erneut geschaut,<br />
wo Mangel herrscht. Und so sei das<br />
Haus 1994 in eine geriatrische Klinik<br />
umgewidmet worden. „Der Träger hat<br />
sich auf den Versorgungsbedarf fo -<br />
kus siert, der für unsere Gesellschaft<br />
in den kommenden Jahren eine große<br />
Herausforderung sein wird.“<br />
Weihbischof Ludger Schepers segnete<br />
das neue Gebäude ein. Bei der<br />
anschließenden Besichtigung konnten<br />
die Gäste sich davon überzeugen,<br />
dass der Neubau auch von innen ein<br />
wahres Schmuckstück geworden ist.<br />
Hell und freundlich sind die Zimmer<br />
der neu entstandenen Komfortstation<br />
mit insgesamt 35 Privatbetten sowie<br />
Die Verbesserung der Qualität des<br />
bundesweit größten Zentrums für<br />
Altersmedizin steht als Gedanke hinter<br />
dem Erweiterungsbau der Klinik.<br />
Denn Patientenzimmer in der Geri -<br />
atrie benötigen viel Platz: 20 Prozent<br />
mehr als in einem „normalen“ Kran -<br />
kenzimmer sind mittlerweile Stan -<br />
dard. Dr. Greuel: „Durch den Neubau<br />
sind diese Kapazitäten geschaffen<br />
worden.“ Hinzu komme eine nicht<br />
typische Bettenaufstellung: „Wir wollen<br />
unsere Patienten, die zum Beispiel<br />
nach einem Schlaganfall mit einer<br />
Halbseitenlähmung in die Reha kommen,<br />
24 Stunden am Tag trainieren“,<br />
so der Ärztliche Direktor. „Deshalb<br />
wer den die Betten so gestellt, dass<br />
die Patienten alles über die betroffene<br />
Seite tun können.“<br />
Im Speisesaal der Komfortstation<br />
spiegelt sich das, was auch auf den<br />
normalen Stationen Standard ist. „Es<br />
ist uns wichtig, für unsere Patienten<br />
Normalität zu erzeugen“, betont Dr.<br />
Greuel. „Sie sollen in einer Restau -<br />
rant-Situation essen, nicht allein auf<br />
den Zimmern – denn sie sollen hier<br />
überall Alltagssituationen trainieren,<br />
um ihre Fertigkeiten wiederzuerlangen.“<br />
Vor den Patientenzimmern im<br />
Erd geschoss entstehen noch Terras -<br />
sen mit freiem Zugang zum Garten.<br />
„Wir trainieren ja auch draußen“, sagt<br />
Dr. Greuel, „beispielsweise das Ge -<br />
hen auf unebenem Untergrund.“<br />
Foto: Marien-Hospital/Presse<br />
IV <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Der Startschuss für den Neubau, für<br />
den das ehemalige Schwestern-Wohn -<br />
heim weichen musste, fiel im Sep -<br />
tember 2010; der Grundstein konnte<br />
im Februar 2011 gelegt werden. Auf<br />
rund 5000 Quadratmetern ist seitdem<br />
das neue Gebäude entstanden,<br />
das eine Wahlleistungs-Station, eine<br />
Erweiterung der Reha-Abteilung und<br />
diverse Funktionsräume enthält. Im<br />
Erdgeschoss und auf dem Außenge -<br />
lände sind zudem rund vierzig neue<br />
Parkplätze entstanden.<br />
Rund fünf Millionen Euro hat sich das<br />
Marien-Hospital den Erweiterungsbau<br />
kosten lassen. „Und die Stationen im<br />
Neubau sind von der Statik her so<br />
gebaut, dass wir noch aufstocken<br />
können“, erklärt der Geschäftsführer<br />
des Marien-Hospitals, Thomas Dra -<br />
then. „Wir haben also die Möglichkeit,<br />
noch zu erweitern.“ Dass auch der<br />
Bedarf <strong>vor</strong>handen ist, daran haben Dr.<br />
Greuel, Thomas Drathen und Verwal -<br />
tungs direktor Klaus-Peter Janduda<br />
keinen Zweifel: „Der Bedarf in der Ge -<br />
riatrie ist da und er steigt weiter.“<br />
Marien-Hospital Wattenscheid<br />
Parkstraße 15, 44866 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 02327 - 807 -1<br />
info@mhwat.de<br />
www.marien-hospital-wattenscheid.de<br />
Das Marien-Hospital ist eine Modell -<br />
klinik des Bundes und des Landes<br />
NRW und bietet älteren Menschen so -<br />
wohl eine akute medizinische Kran ken -<br />
hausbehandlung als auch Reha bi lita -<br />
tion im stationären und teilstationären<br />
(Tagesklinik) Bereich.<br />
Eine Station für Patienten, die zusätzlich<br />
an einer Demenz erkrankt sind, so -<br />
wie eine therapeutische Ambulanz vervollständigen<br />
das Zentrum für Ge ria -<br />
trie in Wattenscheid.<br />
Damit können Patienten in allen Pha -<br />
sen ihrer Genesung optimal begleitet<br />
und gefördert werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
V
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Kompetenzen an einem Standort<br />
LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong><br />
eröffnet neue Traumaambulanz<br />
Akut traumatisierte Menschen finden in der<br />
Traumaambulanz des LWL-Universitätsklinikums<br />
<strong>Bochum</strong> Hilfe.<br />
Mit einer traumatischen Situation werden etwa 50 Prozent aller Menschen mindestens<br />
einmal in ihrem Leben konfrontiert – beispielsweise nach körperlicher<br />
oder sexueller Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen.<br />
Während eine große Anzahl der Be -<br />
troffenen diese Situation überwinden<br />
und verarbeiten kann, entwickeln an -<br />
dere Opfer traumatischer Erlebnisse<br />
körperliche oder psychische Symptome<br />
einer behandlungsbedürftigen<br />
Traumafolgestörung. Das LWL-Universi<br />
tätsklinikum <strong>Bochum</strong> eröffnete kürzlich<br />
eine neue Traumaambulanz, in der<br />
die langjährigen Erfahrungen sei ner<br />
bei den Kliniken zusammenfließen.<br />
Menschen, die an einer Traumafolge -<br />
störung erkrankt sind, leiden unter<br />
so genannten quälenden „flash-backs“,<br />
bei denen der Betroffene die traumatische<br />
Situation unwillkürlich wieder<br />
erlebt. Weitere Symptome sind Schlaf -<br />
störungen, erhöhte innere Anspan -<br />
nung, Depressionen, Ängste und zahlreiche<br />
psychosoziale Folgeprobleme.<br />
Auch neurobiologische Veränderun -<br />
gen im Gehirn, die sich auf Verhalten<br />
und Persönlichkeit negativ auswirken<br />
können, werden beschrieben. Zahl -<br />
reiche Forschungsergebnisse haben<br />
gezeigt, dass diese traumatisierten<br />
Menschen einer möglichst frühzeitigen<br />
spezifischen Therapie bedürfen.<br />
Sowohl die Klinik für Psychiatrie, Psy -<br />
chotherapie und Präventivmedizin als<br />
auch die Klinik für Psychosoma tische<br />
Medizin und Psychotherapie des LWL-<br />
Universitätsklinikums der Ruhr-Uni -<br />
versität <strong>Bochum</strong> verfügen über eine<br />
langjährige und umfangreiche Erfah -<br />
rung in der Diagnostik und Therapie<br />
traumatisierter Menschen. Diese Kom -<br />
petenzen werden nun in einer ge -<br />
meinsamen Traumaambulanz, die im<br />
März im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />
Symposiums eröffnet wurde,<br />
Wir renovieren für Sie:<br />
· Altbeläge entfernen und entsorgen · Untergrund spachteln · sämtliche Verlegearbeiten · Kettelservice<br />
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Fotos: LWL-Klinik/Presse<br />
VI <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
akut traumatisierten Patientin nen und<br />
Patienten zugute kommen – mit der<br />
gesamten Bandbreite psychotherapeutischer,<br />
soziotherapeutischer und<br />
me dikamentöser Behandlungs mög -<br />
lich keiten.<br />
Das LWL-Universitätsklinikum Bo -<br />
chum hatte als Referenten des Sym -<br />
posiums Prof. Dr. Dr. Andreas Maer -<br />
cker aus Zürich und PD Dr. Martin<br />
Sack aus München zu Gast – mit den<br />
Vor trags themen „Posttraumatische<br />
Belastungsstörungen“ sowie „Die Behandlung<br />
von Traumafolgestörungen“.<br />
Bei de Mediziner sind ausgewiesene<br />
Ex per ten auf dem Gebiet der Trau ma -<br />
forschung.<br />
Die Traumaambulanz des LWL-Univer -<br />
sitätsklinikums <strong>Bochum</strong> steht unter<br />
der ärztlichen Leitung von Dr. Björn<br />
Nolting und der psychologischen Lei -<br />
tung von Dr. Franciska Illes. Neben<br />
einer möglichst frühzeitigen qualifizierten<br />
Untersuchung sorgt die Trau ma -<br />
ambulanz für eine Beratung und Be -<br />
handlung von psychisch traumatisierten<br />
Menschen. Zu den Angeboten zählen<br />
unter anderem ambulante und stationäre<br />
Krisenintervention, soziale Be -<br />
ratung und gegebenenfalls eine me di -<br />
kamentöse Behandlung.<br />
Telefonisch erreichbar ist die Trau ma -<br />
ambulanz montags bis freitags von 8<br />
Uhr bis 16.30 Uhr unter 0234 5077-<br />
TRAUMA oder 0234 5077-872862.<br />
LWL-Universitätsklinikum <strong>Bochum</strong><br />
der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong><br />
Klinik für Psychiatrie, Psycho thera pie<br />
und Präventivmedizin<br />
Klinik für Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie im LWL-Psychia -<br />
trieVerbund Westfalen<br />
Alexandrinenstraße 1-3<br />
44791 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 5077 - 0<br />
Telefax 0234 - 5077 -1719<br />
info-uk@wkp-lwl.org<br />
www.lwl-klinik-bochum.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
VII
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Die vergesslichen Menschen im Mittelpunkt<br />
Naomi Feil, Sozialarbeiterin und Be -<br />
grün derin der Validationsmethode, be -<br />
schreibt vier Stadien („Validations sta -<br />
dien“), die ein Mensch mit De menz er -<br />
krankung durchläuft:<br />
1. Mangelhafte Orientierung: Ich will<br />
die Realität meiner drohenden Verluste<br />
nicht wahrnehmen und akzeptieren.<br />
2. Zeitverwirrtheit: Ich ziehe mich zu -<br />
rück, verliere die Gegenwart aus den<br />
Augen, bewege mich in einem freien<br />
Zeitkontinuum durch mein Leben. Kon -<br />
trolle und Kommunikationsfähigkeit ge -<br />
hen immer mehr verloren.<br />
3. Sich wiederholende Bewegungen:<br />
Ich ziehe mich noch mehr zurück, höre<br />
mit der Zeit ganz auf zu sprechen.<br />
Meine Worte werden immer mehr<br />
durch Bewegungen ersetzt. Meine Ge -<br />
fühle und inneren Bedürfnisse drücke<br />
ich häufig in sich wiederholenden Be -<br />
wegungen aus.<br />
4. Vegetieren: Ich habe mich vollständig<br />
in mein Inneres zurückgezogen und<br />
dämmere nur noch <strong>vor</strong> mich hin. Men -<br />
schen, die Kontakt mit mir suchen,<br />
kön nen mich scheinbar nicht mehr er -<br />
reichen.<br />
Für jedes dieser Stadien hat Frau Feil<br />
Validationstechniken für den Pflegen -<br />
den entwickelt:<br />
Stadium 1: Ich versuche Blickkontakt<br />
zu finden.<br />
Ich spreche im gleichen Tempo wie<br />
mein Gegenüber, mein Tonfall und<br />
meine Körpersprache drücken die gleiche<br />
Emotion aus.<br />
Ich stelle Fragen, um dem alten Men -<br />
schen die Gelegenheit zu geben, der<br />
Verzweiflung Worte zu verleihen.<br />
Wann? Wie? Wo? Wer? Aber nie: Wa -<br />
rum? Die Frage nach dem Warum provoziert<br />
Abwehr.<br />
Treten Sie dem alten Menschen nicht<br />
zu nahe! In diesem Stadium legt er oft<br />
großen Wert auf Selbständigkeit und<br />
Distanz und weist Berührungen em -<br />
pört von sich.<br />
Stadium 2: Ich nehme Blickkontakt in<br />
Augenhöhe auf.<br />
Ich reagiere auf die Nähe bzw. die<br />
Distanz, die der andere mir signalisiert.<br />
Maren Froehlich, Krankenschwester<br />
für Psychiatrie/Dipl. Pflege wissen -<br />
schaftlerin, LWL- Universitätsklinikum<br />
<strong>Bochum</strong><br />
Teil 2<br />
Ich versuche herauszuspüren, wie viel<br />
an Berührung er wünscht.<br />
Und selbstverständlich verabschiede<br />
ich mich, wenn ich gehe, und sage,<br />
wann ich wiederkomme.<br />
Stadium 3: Ich suche Blickkontakt in<br />
Augenhöhe.<br />
Ich nähere mich langsam und möglichst<br />
von <strong>vor</strong>ne.<br />
Ich passe mich dem Tempo des alten<br />
Menschen an. Nichts, was ich tue, ge -<br />
schieht abrupt.<br />
Die Kontaktaufnahme erfolgt primär<br />
über Berührung und ist von kurzen,<br />
einfühlsamen Sätzen begleitet.<br />
Stadium 4: Jede Kontaktaufnahme er -<br />
folgt über Berührung.<br />
Ich frage mit meinen Händen an, ob<br />
sie willkommen sind.<br />
Berührungen im Bereich von Kopf, Hals<br />
und oberem Brustbereich werden am<br />
ehesten wahrgenommen.<br />
Mit dem Singen alter Kinderlieder kann<br />
man den alten Menschen in diesem<br />
Stadium meist doch noch erreichen.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Familien- und Kran -<br />
kenpflege Bo chum ist<br />
ein schnell wachsendes<br />
Un ter nehmen, geprägt<br />
durch Innovatio nen und<br />
Anpas sung an neue Ge -<br />
sund heitsthemen. Von<br />
hohem Wert für diese<br />
Entwick lung sind darum<br />
auch er fahrene Mitar -<br />
bei terinnen und Mitar -<br />
bei ter, die durch ihre langjährige Ar -<br />
beit in veränderlichen Zeiten die Ruhe<br />
bewahren. Sie reagieren in schwierigen<br />
Situatio nen oft gelassen, weil sie<br />
aus Erfah rung wissen, wie man damit<br />
umgeht. Ein Un ternehmen lebt von seinen<br />
Mitar bei terinnen und Mitar bei -<br />
tern, und die Fami lien- und Kran ken -<br />
pflege <strong>Bochum</strong> ist besonders stolz, im<br />
Jahr <strong>2012</strong> so viele Jubilare ehr en zu<br />
dürfen.<br />
In diesem Jahr feiern folgende Mitar -<br />
beiter ihre lange Betriebszugehörigkeit:<br />
20-jähriges Jubiläum: Andreas Stein,<br />
Margitta Sela, Christiane Volland, Su -<br />
sanne Vicen, Cornelia Funk, Brigitte<br />
Kruska und Gabriele Kirsch.<br />
25-jähriges Jubiläum: Petra Berger.<br />
Für ihre Firmentreue wird ihnen im<br />
Na men der Geschäftsleitung bei einer<br />
Fei erstunde im Kreise ihrer Kollegi n -<br />
nen und Kollegen als Zeichen der Wert -<br />
schätzung ein Jubiläumskorb überreicht.<br />
Wir gratulieren!<br />
20 Jahre bei der Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>: Brigitte Kruska (hinten links),<br />
Susanne Vicen (hinten rechts), Margitta Sela<br />
(<strong>vor</strong>ne links) und Cornelia (Conny) Funk<br />
(<strong>vor</strong>ne rechts).<br />
Fotos: M. Froehlich, F.U.K./Presse<br />
VIII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Fotos: Fotolia.com-manla<br />
Essen hält Leib und Seele zusammen<br />
Ernährung bei Demenz<br />
Ernährung ist ein zentraler Punkt bei al -<br />
len Menschen. Ausgewogenes Es sen<br />
und Trinken trägt zum Wohlbe finden<br />
bei und hat auch direkte Aus wirkungen<br />
auf die gesundheitliche Situation. Dies<br />
gilt nicht nur für Jung und Alt, sondern<br />
auch für geistig rege Menschen und für<br />
Menschen, die an einer Demenz er -<br />
krankt sind.<br />
Doch was tun, wenn der nahe stehende<br />
Mensch aufgrund seiner Erkran -<br />
kung keinen Appetit mehr verspürt?<br />
Wenn die Mahlzeiten zur täglichen Tor -<br />
tur werden und zu Anspan nungen,<br />
Ängs ten und Sorgen führen? Ein Pa -<br />
tent rezept gibt es nicht, weil je der<br />
Mensch individuell, seiner Biogra phie<br />
entsprechend, gelebt und Gewohn -<br />
heiten entwickelt hat. Jedoch kann<br />
durch einfühlsames Beobachten, Er -<br />
proben und Lenken Einfluss auf eine<br />
sinnvolle Ernährung genommen werden.<br />
Menschen mit Demenz haben<br />
meist starke Vorlieben und Abneigun -<br />
gen gegenüber bestimmten Nahrungs -<br />
mitteln und Getränken. Die im Leben<br />
lieb gewonnenen Gewohnheiten und<br />
individuellen Essgewohnheiten sollen<br />
auch weiter im Vordergrund stehen<br />
und so weit wie möglich aufrecht er -<br />
halten bleiben. Essen und Trinken sind<br />
nicht nur zur Lebenserhaltung wichtig,<br />
sondern sie fördern auch soziale Kon -<br />
takte und sind von der Umgebung<br />
beein flussbar – zum Beispiel kann ein<br />
schön gedeckter Mittagstisch in ruhiger<br />
und geselliger Atmosphäre bereits<br />
den Appetit anregen. Daher ist es ge -<br />
rade bei problematischen Essge wohn -<br />
heiten dementer Menschen notwendig,<br />
sich mit dem Thema Ernährung im<br />
weitesten Sinne auseinander zu setzen.<br />
Als Pflegender sollte man versuchen<br />
herauszufinden, wo bei dem Ein -<br />
zelnen der Grund für sein Essverhal ten<br />
liegt. Das ist oft nicht einfach, denn<br />
häufig können die Betroffenen selbst<br />
keine Auskünfte darüber geben, wa -<br />
rum sie etwas nicht essen oder trinken<br />
möchten.<br />
Dass Menschen mit Demenz ein ab -<br />
leh nendes Ess- und Trinkverhalten zeigen,<br />
kann viele Gründe haben: z.B.<br />
schlecht sitzende Zahnprothesen,<br />
chro nische Schmerzen, Ruhelosigkeit,<br />
gesteigerter Bewegungsdrang, Medi -<br />
kamente, Depressionen, Obstipation<br />
(Verstopfung), Vereinsamung, Wahn -<br />
<strong>vor</strong> stellungen oder Koordinierungs -<br />
schwie rigkeiten beim Umgang mit Be -<br />
steck. Auch verändert sich der Ge -<br />
schmackssinn im Verlauf der Demenz:<br />
Zuerst degenerieren die Geschmacks -<br />
papillen für das Süß-Empfinden, daher<br />
be<strong>vor</strong>zugen die Betroffenen sehr süße<br />
Speisen. Zum Schluss schmeckt alles<br />
bitter. Beeinträchtigungen des Schluck -<br />
reflexes und das Nachlassen des Ge -<br />
ruchssinns wirken ebenfalls nachteilig<br />
auf den Appetit. Auch die Umgebung,<br />
in der die Mahlzeiten eingenommen<br />
werden, trägt dazu bei, ob jemand gut<br />
isst und/oder trinkt. Viele Demenzer -<br />
krankte im fortgeschrittenen Stadium<br />
essen lieber mit den Fingern. Dann<br />
macht „Fingerfood“ durchaus Sinn.<br />
Eine solche Mahlzeit kann etwa aus<br />
geschnittenen, weichen und mundgerechten<br />
Fleischstücken, Gemüse stü -<br />
cken und Kroketten bestehen. Eine<br />
abwechslungsreiche Ernährung mit<br />
ausreichend Energie, Nährstoffen und<br />
Flüssigkeit steht im Vordergrund. Da -<br />
neben kann man appetitanregende<br />
und appetitunterstützende Nahrungs -<br />
mittel anbieten, z.B. <strong>vor</strong> jeder Mahlzeit<br />
eine sehr gehaltvolle, relativ schnell<br />
zu essende „Vorspeise“. Ovomaltine,<br />
Milch, Kakao oder Trinkjoghurt mit eingerührten<br />
Schmelzflocken bieten sich<br />
ebenfalls an. Das Essen sollte gut ge -<br />
würzt, aber nicht besonders salzig<br />
Eine geeignete Mahlzeit kann etwa aus<br />
geschnittenen, weichen und mundgerechten<br />
Fleischstücken, Gemüse stü cken und Kroketten<br />
bestehen.<br />
oder sauer sein. Fleisch muss sehr<br />
weich geschmort werden. Weiche<br />
Speisen dürfen keine harten Anteile<br />
haben, viele Betroffene „sortieren“<br />
sonst im Mund die festen Bestandteile<br />
heraus. Vollwertkost für Demenz kran -<br />
ke muss also nicht fleischlos sein, es<br />
sollte aber viel Gemüse, Salat und<br />
Obst angeboten werden. Alle Körner,<br />
Nüsse etc. müssen fein gemahlen sein.<br />
Salate werden gern gegessen, wenn<br />
sie fein geraffelt oder kleingeschnitten<br />
und damit leicht zu kauen sind. Das<br />
gleiche gilt für Obst: geraffelt oder notfalls<br />
püriert wird es meist gern gegessen.<br />
Obst bzw. purer Fruchtbrei aus<br />
nicht zu saurem Obst kann als Zwi -<br />
schenmahlzeit angeboten werden. Das<br />
Frühstück sollte immer mit eingeweichtem<br />
Frischkornbrei oder eingeweichtem<br />
Müsli begonnen werden.<br />
Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß<br />
können, auch in Getränken, beigefügt<br />
werden. Trinkrituale, feste Trinkzeiten,<br />
Trinksprüche, sich zuprosten hilft oftmals<br />
dabei, die angestrebte Trink men -<br />
ge von 1,5 Liter pro Tag zu erreichen.<br />
Manuela Tissaoui<br />
Pflegedienstleitung bei der Familienund<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 02327 - 98 71 20<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
IX
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Tipps & Termine<br />
der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH<br />
Mai<br />
Di., 15. Mai <strong>2012</strong>, 10:00 bis 16:00 Uhr<br />
Informationsstand auf dem Kongress Junge<br />
Pflege, Mercator-Halle im CityPalais,<br />
König-Heinrich-Platz, 47051 Duisburg<br />
Sa., 19. Mai <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt!<br />
Integrative Samstagsbetreuung für Kinder und<br />
Jugendliche mit Behinderungen oder Autismus-<br />
Spektrum-Störungen Kindertagesstätte<br />
Minimum e.V. Kortumstr. 146, Informationen<br />
und Anmeldung: (0234) 932 56 56-0, Melanie<br />
Kopsch, Familien- und Krankenpflege (Abteilung<br />
Kinderintensivpflege)<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 2, 44789 <strong>Bochum</strong><br />
Mo., 21. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />
Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />
Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />
Do., 24. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />
Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />
44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />
(0234) 5 77 08 07<br />
Do., 24. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Fr., 25. Mai <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Rathausmarkt<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle)<br />
Sa., 26. Mai <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Di., 29. Mai <strong>2012</strong><br />
Monschau/Eifel<br />
Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />
Anmeldung und Informationen bitte<br />
unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />
Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />
Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Wochenmarkt Hamme<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle)<br />
Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />
Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />
Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />
Do., 31. Mai <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Juni<br />
Sa., 2. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
So., 3. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Infostand beim Familientag im Tierpark<br />
<strong>Bochum</strong> (allgemeine Beratung, kostenlose<br />
Blutzucker- und Blutdruckkontrolle,<br />
Kinderspiele)<br />
Mo., 4. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Mi., 6. Juni <strong>2012</strong><br />
Möhnesee/Soest<br />
Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />
Anmeldung und Informationen bitte<br />
unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />
Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />
Sa., 9. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
So., 10. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Informationsstand Straßenfest „Bänke ’raus“,<br />
Langendreer, Alte Bahnhofstraße<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle, Kinderspiele)<br />
Mo., 11. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Do., 14. Juni <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />
Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />
Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />
Do., 14. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />
Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />
Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />
Sa., 16. Juni <strong>2012</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Informationsstand Altenbochumer<br />
Stadtteilfest Friemannplatz<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle, Kinderspiele)<br />
Sa., 16. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 18. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Do., 21. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />
Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />
44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />
(0234) 5 77 08 07<br />
Do., 21. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Sa., 23. Juni <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 25. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Di., 26. Juni <strong>2012</strong><br />
Bad Münstereifel<br />
Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />
Anmeldung und Informationen bitte<br />
unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />
Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />
Do., 28. Juni <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />
Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />
Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />
Do., 28. Juni <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Do., 30. Juni <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Wochenmarkt Werne<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle)<br />
Sa., 30. Juni <strong>2012</strong>,11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Juli<br />
Mo., 2. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte.<br />
Anmeldung bitte unter (02327) 98 71 -0,<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong>,<br />
Voedestraße 16, 44866 <strong>Bochum</strong><br />
Fotos: Fotolia.com: mtsc, Alexander Tarasov, Ernst Pieber; F.U.K./Presse; Q3 Design<br />
X<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
Do., 5. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />
Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />
44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />
(0234) 5 77 08 07<br />
Do., 5. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Sa., 7. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 9. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Mi., 11. Juli <strong>2012</strong><br />
Bad Lippspringe<br />
Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />
Anmeldung und Informationen bitte<br />
unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />
Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />
Do., 12. Juli <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />
Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />
Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />
Do., 12. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Fr., 13. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Wochenmarkt Alter<br />
Markt in Wattenscheid (allgemeine Beratung,<br />
kostenlose Blutzucker- und Blutdruckkontrolle)<br />
Sa., 14. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 16. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Do., 19. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 Uhr<br />
Seniorencafé Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>, Beratungsbüro Feldsieper Straße 19,<br />
44809 <strong>Bochum</strong>, Anmeldung bitte unter<br />
(0234) 5 77 08 07<br />
Do., 19. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Sa., 21. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Wochenmarkt Riemke<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle)<br />
Sa., 21. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 23. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“ Betreuungsnachmittag für<br />
demenziell Erkrankte (siehe oben)<br />
Do., 26. Juli <strong>2012</strong>, 12:30 Uhr<br />
Mittagstisch für Senioren, Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19 44809 <strong>Bochum</strong>,<br />
Anmeldung bitte unter (0234) 5 77 08 07<br />
Do., 26. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Fr., 27. Juli <strong>2012</strong>, 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Informationsstand am Wochenmarkt<br />
Weitmar-Mark<br />
(allgemeine Beratung, kostenlose Blutzuckerund<br />
Blutdruckkontrolle)<br />
Sa., 28. Juli <strong>2012</strong>, 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Kunterbunt! (siehe oben)<br />
Mo., 30. Juli <strong>2012</strong>, 14:30 bis 17:30 Uhr<br />
Café „Glück auf“<br />
Betreuungsnachmittag für demenziell Erkrankte<br />
(siehe oben)<br />
Di., 31. Juli <strong>2012</strong><br />
Aachen<br />
Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong> (kostenpflichtig)<br />
Anmeldung und Informationen bitte<br />
unter (0234) 5 77 08 07, F.U.K.-Reisen <strong>Bochum</strong>,<br />
Feldsieper Str. 19 oder www.fuk-reisen.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
XI
Mit F.U.K.-Reisen auf Kreuzfahrt<br />
Flussdreiklang Rhein, Main und Mosel<br />
Basel<br />
Die 7-tägige Flusskreuzfahrt von Basel nach Düsseldorf fand auf einem<br />
5-Sterne-Schiff statt, das sich durch komfortable Kabinen und exklusiven<br />
Service auszeichnete. Die einzelnen Aufenthaltsräume wie die Panorama-<br />
Bar oder das Piano-Zimmer boten gemütliche Sitzecken zum Verweilen und<br />
das Sonnendeck mit bequemen Liegeflächen, einem Whirlpool, geschützten<br />
Sitzgruppen und der eleganten Ruhezone ermöglichten ausgiebige<br />
Sonnenbäder.<br />
Der Service der Bordcrew war exzellent:<br />
Vom Zimmerservice bis zum Kü -<br />
chenchef – von allen wurde man rundum<br />
verwöhnt. Nach dem reichhaltigen<br />
Frühstücksbuffet bestand die Möglich -<br />
keit, gegen 11.00 Uhr einen kleinen<br />
Snack in der Bar einzunehmen,<br />
be<strong>vor</strong> es um<br />
Mainz<br />
13.00 Uhr ein 4-Gänge-<br />
Mit tagsmenü gab. Als<br />
Alternative wurde auch<br />
ein großes Mittagsbuffet<br />
angeboten mit einer umfangreichen<br />
Salat bar und jeweils Fleisch-, Fischoder<br />
vegetarischen Menüvarianten.<br />
Nach mittags gab es Kaffee und Ku -<br />
chen und zum Abendessen ein 5-Gän -<br />
ge-Menü. Das letzte Essen des Tages<br />
waren die Mitternachtssnacks, die zu<br />
später Stun de in der Panorama-Bar<br />
gereicht wurden.<br />
Das Ausflugsprogramm der einzelnen<br />
Reiseteilnehmer konnte individuell<br />
zusammengestellt werden und war gut<br />
durchgeplant. Wenn man wollte, bein-<br />
haltete es neben diversen Stadtbe -<br />
sich tigungen von Straßburg, Frankfurt<br />
am Main, Mainz, Speyer, Worms, Linz<br />
am Rhein und Bonn auch Ausflüge in<br />
einzelne Weinregionen mit Besuchen<br />
von Weinkellereien inklusive Wein -<br />
proben. Hier genoss man die familiäre<br />
Atmosphäre in der Winzergemein -<br />
schaft und lernte die Unterschiede<br />
zwischen Riesling und Spätburgunder<br />
kennen.<br />
Auch ein Programm an Bord wurde<br />
angeboten mit Tanzabenden, einer<br />
Tombola und einem JEKAMI-Abend<br />
(„Jeder kann mitmachen“). Man hatte<br />
viel zu lachen und die Stimmung war<br />
prächtig.<br />
Eine Reiseteilnehmerin<br />
Speyer<br />
Fotos: Tourismusverbände, Fotolia.com: David Espin,<br />
Matthias Wilm, frittipix, Nailia Schwarz, falkjohann<br />
Interessante Führungen – wie hier in<br />
Worms – rundeten das Programm ab.<br />
Koblenz<br />
XII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Tagesausflüge<br />
Wenn Sie mal einen Tag Abwechslung brauchen<br />
Dienstag, 29. Mai <strong>2012</strong><br />
Monschau/Eifel<br />
Dienstag, 6. Juni <strong>2012</strong><br />
Möhnesee/Soest<br />
Mit Schifffahrt (ohne Führung)<br />
Dienstag, 26. Juni <strong>2012</strong><br />
Bad Münstereifel<br />
Jeder Tagesausflug<br />
nur 29,50 Euro<br />
Dienstag, 11. Juli <strong>2012</strong><br />
Bad Lippspringe<br />
Dienstag, 31. Juli <strong>2012</strong><br />
Aachen<br />
Freitag, 8. August <strong>2012</strong><br />
Xanten<br />
Alle Tagesausflüge inklusive Bustransfers, Reisebegleitung durch Mitarbeiter der F.U.K.- Reisen,<br />
Begrüßungssekt im Bus, Führung, Mittagstisch, Informationsmaterial<br />
Abfahrtszeiten:<br />
8.15 Uhr, Essen HBF: Reisebushaltestelle<br />
9.00 Uhr, <strong>Bochum</strong>-Hamme: Wanner Straße/Feldsieper Straße<br />
9.15 Uhr, <strong>Bochum</strong>-Eppendorf: Eppendorf-Mitte<br />
9.35 Uhr, August-Bebel-Platz<br />
10.00 Uhr, <strong>Bochum</strong>-HBF: Reisebushaltestelle<br />
F.U.K - Reisen<br />
Nico Koning<br />
Feldsieper Str. 19, 44809 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 577 08 07<br />
n.koning@fuk-reisen.de<br />
www.fuk-reisen.de<br />
Der direkte Weg zum Traumurlaub:<br />
Der F.U.K.-Reisen-Hauptkatalog.<br />
Fotos: Fotolia.com: Christopher Jones; F.U.K.-Resien <strong>Bochum</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
XIII
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Außerklinische Beatmungspflege<br />
aus der Sicht der Pflegekräfte<br />
In den meisten Fällen haben alle der zu Hause versorgten Kunden einen<br />
langen Leidensweg in einer stationären intensivmedizinischen Einrichtung<br />
hinter sich. Auf den Intensivstationen stehen <strong>vor</strong>rangig die Behandlung<br />
von Akut- und Notsituationen und die Stabilisierung des Gesamtzustandes<br />
inklusive der Beatmungssituation der Patienten im Mittelpunkt.<br />
Ist das Ziel eines stabilen Zustand oh -<br />
ne absehbare weitere Verbesserungs -<br />
mög lichkeiten erreicht oder eine weitere<br />
intensivtherapeutische Behand -<br />
lung nicht mehr erforderlich, so kann<br />
der Patient von dort entlassen werden.<br />
Bereits während des Aufenthalts<br />
auf der Intensivstation wird durch das<br />
Be handlungsteam in enger Zusammen<br />
arbeit mit dem Sozialdienst, der<br />
Fa milie und dem Patienten selbst entschieden,<br />
welche der weiteren Betreu<br />
ungsmöglichkeiten außerklinisch<br />
die optimalste ist.<br />
Wir, die Mitarbeiter in der außerklinischen<br />
Beatmungspflege, übernehmen<br />
Patienten meist direkt und frühstmöglich<br />
aus der Intensivpflege im Kran ken -<br />
haus zur weiteren Betreuung und Be -<br />
at mungspflege in den häuslichen Be -<br />
reich und bieten die Pflege bis zu 24<br />
Stunden pro Tag an. Als Fachpfle ge -<br />
dienst haben wir alle relevanten Schrit -<br />
te in einer Ablauforganisation fest ge -<br />
halten. Die Besonderheit der Pfle ge im<br />
häuslichen Bereich besteht in der 1:1<br />
Betreuung (Bezugspflege). Es kann ge -<br />
währleistet werden, dass ei ne Pflege -<br />
kraft, an den Bedürfnissen und Wün -<br />
schen des Kunden orientiert, die Pfle -<br />
ge und Betreuung durchführt.<br />
Die Vorteile einer 1:1 Betreuung für<br />
die Kunden sind:<br />
■ Bekanntes und vertrautes, selbst<br />
gewähltes und gestaltetes Wohn -<br />
umfeld<br />
■ Breites Leistungsangebot ambulant<br />
am Wohnumfeld orientiert und aufbauend<br />
auf den im klinischen Be -<br />
reich begonnenen Therapiemaß -<br />
nahmen<br />
■ Freie Wahl der behandelnden Ärzte<br />
und Therapeuten, Mitbestimmung<br />
bei der Auswahl der Pflegekräfte<br />
■ Mitbestimmung beim zeitlichen<br />
Ablauf der therapeutischen und<br />
pflegerischen Abläufe<br />
■ Umfassende Aufklärungs- und<br />
Beratungsangebote durch die stets<br />
präsenten und spezialisierten<br />
Ramona Förster, Pflegedienstleitung<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Pflege kräfte <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Möglichkeit der Inanspruchnahme<br />
einer Aktivierenden Pflege auf<br />
Grund lage neuester wissenschaftlicher<br />
Er kenntnisse<br />
Gewährleistung der Eigenbestim -<br />
mung, durch die Wohnform bedingt<br />
(Pflegekräfte sind Gast in der Woh -<br />
nung des Kunden)<br />
Größtmögliche Eigenbestimmung in<br />
der Gestaltung des Tagesablaufes<br />
der Freizeit, Wahrnehmung geliebter<br />
Hobbys und Kontakte<br />
Unterstützung bei der Schaffung<br />
neuer Lebensperspektiven durch<br />
vertraute und selbstgewählte Men -<br />
schen des persönlichen Umfeldes<br />
Begleitung zu Kindergarten, Schule,<br />
Ausbildung, Studium und Beruf,<br />
Hobbys oder Urlaub.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt<br />
werden, dass der entscheidende Un -<br />
ter schied der häuslichen Intensiv pfle -<br />
ge zu allen anderen Wohnformen in<br />
der „Selbstbestimmung“ und der „Ent -<br />
scheidungsfreiheit“ liegt. Wir können<br />
die Erkrankung nicht heilen, wohl aber<br />
die Umstände, unter denen die Kun -<br />
den fortan leben müssen, positiv be -<br />
einflussen und deren Selbstbestim -<br />
mung unterstützen. Alle genannten<br />
Vorteile für den Kunden bieten gleichzeitig<br />
Vorteile für die Ausübung der<br />
Pflege. Denn: Die Motivation der Kun -<br />
den zur aktiven Mitarbeit an der Be -<br />
handlung und die Akzeptanz der Pfle -<br />
gemaßnahmen und der damit betrauten<br />
Pflegekräfte ist durch das hohe<br />
Maß an Mitbestimmung gewährleistet.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt für die<br />
Pflegekräfte und Kunden ist es, Zeit<br />
Foto: F.U.K./Presse<br />
XIV <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
für die Pflege zu haben, sich ohne<br />
Ablen kung ganz auf den Kunden einlassen<br />
zu können. Wünsche und Be -<br />
dürfnisse können durch gute und<br />
stete Bio graphiearbeit und ununterbrochenen<br />
Kontakt zunächst erkannt<br />
und dann berücksichtigt werden. Täg -<br />
lich werden veränderte Bedingungen<br />
zeitnah er fasst und bewirken eine<br />
Anpassung des Behandlungsplans.<br />
Gerade Pfle gekräfte, die ihren Beruf<br />
als Berufung sehen, bietet die 1:1 Betreuung<br />
eine optimale Möglichkeit, die<br />
eigene pflegerische Zielsetzung umzusetzen.<br />
Ein wichtiger Aspekt, den wir<br />
als Fachpfle gedienst für die außerklinische<br />
Beat mungspflege mitgestalten,<br />
ist die Be ziehung zum Kunden: Die<br />
Pflegekräfte sind meist stark in die<br />
Familie integriert, sind täglich <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>,<br />
so dass die zwischenmenschliche Be -<br />
ziehung sehr intensiv werden kann. Es<br />
gilt, ein ausgewogenes und für jeden<br />
individuell akzeptables Maß an Nähe<br />
und Distanz zu finden. Bei der Umset -<br />
zung der pflegerischen Standards<br />
müs sen die Mit ar beiter <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> soziale<br />
Kompetenz zeigen. In manchen Berei -<br />
chen kann der Kunde abweichende<br />
Wün sche zu den pflegerischen Stan -<br />
dards äußern, dann muss durch die<br />
Pflegekräfte <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> gemeinsam mit<br />
dem Kunden der richtige und vertretbare<br />
Weg gewählt werden. So ist ne -<br />
ben der fachlichen Quali fikation auch<br />
die soziale Kompetenz ein wichtiger<br />
Aspekt in der häuslichen Versorgung.<br />
Wir wahren die Privatsphäre der Kun -<br />
den so weit wie möglich, sind aber<br />
gleichzeitig bestrebt, immer in der<br />
Nähe zu sein: „Unsichtbar und doch<br />
immer nah…“ ist der Leitsatz für die<br />
tägliche Arbeit.<br />
Ramona Förster<br />
Pflegedienstleitung für außerklinische<br />
Beatmungs- und Intensivpflege sowie<br />
Abteilungsleitung für ZIP<br />
(Zeitintensive Pflege) bei der<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong><br />
XV
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
Die Sozialstationen <strong>Bochum</strong>-Mitte<br />
und <strong>Bochum</strong>-Langendreer<br />
Die So zial station <strong>Bochum</strong>-Mitte setzt<br />
sich aus mehreren Abteilungen zusam<br />
men. Die größte Station liegt<br />
direkt am Freigrafendamm im Herzen<br />
von Altenbo chum. Ein Vorteil ist die<br />
gute Erreich barkeit und die sofortige<br />
Beratung im Stadtteil. Es konnten sehr<br />
viele Men schen seither spontan beraten<br />
werden, die einfach die <strong>Ort</strong>snähe<br />
genutzt haben. Viele Menschen kommen<br />
auf ein persönliches Gespräch<br />
ins Unternehmen und schildern ihre<br />
Sorgen.<br />
<strong>Bochum</strong>-Mitte versorgt zurzeit mit 49<br />
Mitarbeitern 167 Pflegekunden. Fer -<br />
ner kommen im Jahr noch 300 Kunden<br />
dazu, die einen Beratungspflich tein -<br />
satz abrufen. Dieser Beratungseinsatz<br />
ist für alle Pflegegeldempfänger von<br />
der Pflegekasse <strong>vor</strong>geschrieben und<br />
muss 2 bis 4 mal im Jahr, je nach Pfle -<br />
gestufe, abgerufen werden.<br />
Stolz ist die Sozialstation <strong>Bochum</strong>-<br />
Mitte auf die Note 1,3 (sehr gut) bei<br />
der letzten Prüfung des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen im Juni<br />
2011. Durch stetige Verbesserung auf<br />
dem Gebiet der Mitarbeiterschulung,<br />
der Qualitätsentwicklung und einer<br />
gezielten Kundenorientierung ist es<br />
gelungen, dieses hohe Niveau zu er -<br />
reichen.<br />
In <strong>Bochum</strong>-Langendreer liegt der Pfle -<br />
gestützpunkt in der Alten Bahnhof -<br />
straße 82. Dieser Stützpunkt beheimatet<br />
gleich zwei Abteilungen: zum<br />
einen die Krankenpflege <strong>Bochum</strong>-<br />
Langendreer und zum anderen die<br />
Ambulante Psychiatrische Kranken -<br />
pflege.<br />
Die Mitarbeiter des Teams in Langen -<br />
dreer gehören zu den lang gedienten<br />
und erfahrenen Kollegen der Familienund<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong>. Genau<br />
die se Er fahrung spiegelt sich auch in<br />
der Zu friedenheit der Kunden wider.<br />
Man kennt sich eben in Langendreer.<br />
Das stabile Team arbeitet fast autonom<br />
und nimmt den Leitungskräften<br />
viel Arbeit ab. Mit 19 Mitarbeitern versorgt<br />
es 69 Pflegekunden.<br />
Durch den engen Kontakt der Mitar -<br />
beiter zu anderen an der Pflege beteiligten<br />
Berufsgruppen wie Ärzten,<br />
Fachärzten, Apothekern, Krankengym -<br />
nasten, Betreuern und vielen anderen<br />
wird eine individuelle und gute Versor -<br />
gung erreicht. Die Mitarbeiter zeichnen<br />
sich besonders durch ihre Begeis -<br />
terung für ihren Beruf aus. Zu vielen<br />
Kunden besteht ein jahrelanges und<br />
freundschaftliches Verhältnis. Einige<br />
Mitarbeiter engagieren sich mit viel<br />
Zeit auch außerhalb der bezahlten<br />
Pfle ge und sind für viele Kunden der<br />
„Engel in der Not“.<br />
Durch den speziellen Schwerpunkt<br />
„Palliativpflege“ können unsere Pati -<br />
enten auch bei Fortschreiten der<br />
Krankheit zu Hause bleiben. Denn Palliativpflege<br />
bedeutet: Symptome lindern,<br />
Pflege und Unterstützung des<br />
Pflegebedürftigen und dessen Ange -<br />
hörigen in allen Lebenslangen bis zum<br />
Tod. Diese schwierige Aufgabe übernehmen<br />
fünf speziell geschulte Mit -<br />
arbeiter – und in diesem Jahr werden<br />
noch zwei weitere Kollegen entsprechend<br />
ausgebildet. In Verbindung mit<br />
dem Palliativnetz <strong>Bochum</strong>, dessen<br />
Gründungsmitglied die Station ist,<br />
wird der Verbleib in den eigenen vier<br />
Wänden ermöglicht und so ein oft<br />
gehegter Wunsch der Pa tienten erfüllt.<br />
Die Ambulante Psychiatrische Kran -<br />
ken pflege ist in ganz <strong>Bochum</strong> aktiv.<br />
Foto: F.U.K./Presse<br />
XVI <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Michael Iken,<br />
Pflegedienstleitung<br />
Hier versorgen vier psychiatrische<br />
Pflegefachkräfte und fünf weitere Mit -<br />
arbeiter 22 Pflegekunden mit einer<br />
psychiatrischen oder neurologischen<br />
Erkrankung. Leider ist diese sensible<br />
und komplexe Arbeit und der gesetzliche<br />
Kran ken kassenanspruch darauf<br />
unzureichend bekannt. Die Leistung<br />
der Am bulanten Psychiatrischen Kran -<br />
ken pflege kann von Neurologen und<br />
Psy chiatern für die Dauer von vier<br />
Mona ten verordnet werden. Spezielle<br />
Be handlungspläne der Fachärzte werden<br />
von geschulten Mitarbeitern im<br />
häuslichen Sektor umgesetzt. Hierzu<br />
ge hört die Einstellung mit Medikamen -<br />
ten, tagesstrukturierende Maßnah men<br />
sowie Eingliederungsmaßnahmen.<br />
Zu den Erkrankungen gehören nicht<br />
nur Psychosen und Neurosen, sondern<br />
auch alle demenziellen Erkran -<br />
kungen, Morbus Alzheimer, Morbus<br />
Parkinson und alle Formen der De -<br />
pression.<br />
Diese Arbeit ist für das Team mental<br />
sehr anstrengend und verlangt den<br />
Mitarbeitern einiges ab. Viele Gesprä -<br />
che und moderne Methoden wie Su -<br />
pervision sind notwendig, damit sie<br />
ihren Alltag bewältigen können. Eine<br />
Routinearbeit wie in anderen Abtei lun -<br />
gen gibt es nicht. Die Probleme, Sor -<br />
gen und Nöte der Patienten sind jeden<br />
Tag anders und sind eine große Her -<br />
ausforderung für das Team.<br />
Koordiniert werden die Abteilungen<br />
von den Pflegedienstleitungen, die<br />
größte Unterstützung von ihren Assis -<br />
tenten be kommen. Die beiden Ver wal -<br />
tungs kräf te sind verantwortlich für terminliche<br />
Ab spra chen, für die Telefon -<br />
zen trale, für Vor beratungen und für<br />
inhaltliche Verwaltungsarbeiten. Ohne<br />
die gute Or gani sa tion durch Bir git Kiel -<br />
bassa und Benjamin Swiat kowski wä -<br />
re die tägliche Arbeit der Pflege dienst -<br />
leitungen nicht zu bewältigen. Die<br />
Pflegedienst leitungen und Ge samt -<br />
verantwortl i chen der Sozial sta tion<br />
<strong>Bochum</strong>-Mitte wissen um die ho he Be -<br />
reitschaft, die Motivation und Kom -<br />
petenz der Mit arbeiter!<br />
Michael Iken, Pflegedienstleitung<br />
Telefon 0234 - 307 96 33<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong> XVII
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Moderne Medizin in <strong>Bochum</strong><br />
Erstmals Navigierte Hirnstimulation<br />
im Ruhrgebiet<br />
Lokalisation von Sprach- und Motorik-Arealen bei Hirntumoren<br />
Diagnose Hirntumor! Auf die schockierende<br />
Nachricht folgt zumeist die<br />
Angst, dass bei einer operativen Ent -<br />
fernung der Gewebewucherung wichtige<br />
Regionen im Gehirn unwiderruflich<br />
geschädigt werden. Die Folge: Läh -<br />
mun gen oder Sprachstörungen. Die<br />
behandelnden Neurochirurgen legen<br />
deshalb besonders viel Wert darauf,<br />
diese Areale nicht zu zerstören. Um<br />
diese Gebiete nun Millimeter genau<br />
be reits <strong>vor</strong> der Operation lokalisieren<br />
zu können, und das vollkommen<br />
schmerz frei, hat die Neurochirurgische<br />
Klinik am Universitätsklinikum Knapp -<br />
schafts krankenhaus <strong>Bochum</strong> über<br />
200.000 Euro in ein Gerät zur Navi -<br />
gierten Hirnstimulation investiert. Das<br />
Knappschaftskrankenhaus ist damit<br />
die erste Klinik im Ruhrgebiet, die die -<br />
se moderne Untersuchungstechnik<br />
erfolgreich anwendet.<br />
„Wir können unsere Patienten risikoärmer<br />
operieren und sie im Vorfeld besser<br />
hinsichtlich möglicher Schädigun -<br />
gen beraten“, erklärt Dr. Peter Span -<br />
gen berg, Oberarzt der Klinik für Neuro -<br />
chirurgie am Knappschaftskranken -<br />
haus.<br />
Um einen in der Tiefe liegenden Tumor<br />
zu operieren, ist es bislang gängige<br />
Praxis, die umliegenden Hirnregionen<br />
während des Eingriffs zu reizen. Erfolgt<br />
darauf eine Reaktion des Patienten,<br />
weiß der Chirurg, wo Sprache und<br />
Bewegung zu verorten sind. Diese<br />
Areale können bei verschiedenen<br />
Men schen an unterschiedlichen Stel -<br />
len liegen und sich auch im Laufe eines<br />
Lebens ändern. Da der behandelnde<br />
Arzt somit erst während der Operation<br />
erfährt, wo die kritischen Gebiete an -<br />
ge siedelt sind, ist er gezwungen, darauf<br />
spontan zu reagieren. Hier kann<br />
die Navigierte Hirnstimulation nun ihre<br />
Vorteile voll ausspielen.<br />
Vor der Operation werden wie gewohnt<br />
Schichtaufnahmen des Kopfes mithilfe<br />
der Magnetresonanztomographie <strong>vor</strong>genommen.<br />
Diese Aufnahmen werden<br />
anschließend im Gerät für die Navi -<br />
gierte Hirnstimulation hochgeladen.<br />
Die nun folgende Untersuchung dauert<br />
in der Regel 30 Minuten und ist für den<br />
Patienten völlig schmerzfrei.<br />
Der Betroffene sitzt dabei auf einem<br />
bequemen Untersuchungsstuhl. Er<br />
trägt eine Spezialbrille, die zusammen<br />
mit einem kleinen Zeigestab Signale<br />
an eine auf Beinhöhe angebrachte<br />
Kamera sendet. Dieses Bild wird dann<br />
mit dem <strong>vor</strong>her angefertigten Kern -<br />
spin-Tomogramm zusammengefügt.<br />
Gleichzeitig tastet der untersuchende<br />
Arzt mit einer Magnetspule die Hirn -<br />
oberfläche ab und reizt die Sprachund<br />
Motorikregionen. Trifft er die für<br />
die Bewegung verantwortlichen Berei -<br />
che, zeichnet das Gerät die Muskelak -<br />
tivität auf und überträgt das Resultat<br />
per Infrarot auf eine dreidimensionale<br />
Karte des Gehirns. Um Sprachregio -<br />
nen lokalisieren zu können, werden<br />
ent sprechende Rhetorikübungen vollzogen,<br />
deren Ergebnisse ebenfalls eingefügt<br />
werden. Je nachdem, wie stark<br />
die jeweilige Reaktion ausfällt, werden<br />
dafür auf dem Bildschirm Punkte in<br />
unterschiedlichen Farben hinterlegt.<br />
So entsteht ein genaues Raster, das<br />
dem Operateur präzise Auskunft über<br />
die Lage der kritischen Areale gibt.<br />
Diese effektive Navigation mittels Hirn -<br />
stimulation ist weitaus genauer als bisher<br />
übliche Methoden und gibt dem<br />
Operateur die Chance, sich schon <strong>vor</strong><br />
der Operation eine Strategie zu überlegen,<br />
wie er am besten zum Tumor <strong>vor</strong>dringen<br />
und diesen am schonendsten<br />
entfernen kann. Aufgrund der Unter -<br />
su chung ist es ihm außerdem möglich,<br />
dem Patienten eine realistische<br />
Ein schätzung hinsichtlich möglicher<br />
Schädigungen zu geben.<br />
Das neue Verfahren wurde in der<br />
Neu rochirurgischen Klinik am Knapp -<br />
schafts krankenhaus bereits 40 Mal<br />
eingesetzt und „die Patienten sind<br />
ganz angetan“, verrät Dr. Peter Span -<br />
genberg. Trotz eines zeitlichen Mehr -<br />
aufwands für den Arzt will er die Na -<br />
vigierte Hirnstimulation künftig bei<br />
den meisten der jährlich rund 300<br />
Hirnoperationen nutzen. Neben der<br />
her<strong>vor</strong>ragenden Lokalisation von Tu -<br />
moren und umliegender Funktions re -<br />
gionen sieht Spangenberg im Bereich<br />
der Forschung großen Nutzungs be -<br />
darf: „Ob Sprachwissenschaftler oder<br />
Neuropsychologen, alle können nun<br />
wesentlich zuverlässigere Funktions -<br />
unter suchungen des Gehirns durchführen.<br />
Denn beispielsweise die Veror -<br />
tung einiger Hirnareale stellt sich mithilfe<br />
des Geräts anders dar als bisher<br />
angenommen.“<br />
In Betrieb ist das Gerät seit Oktober<br />
letzten Jahres. Zunächst als Leihgabe<br />
angeschafft, hat sich das Haus aufgrund<br />
der positiven Ergebnisse Anfang<br />
<strong>2012</strong> für den Kauf entschieden. Damit<br />
verfügt das UK Knappschafts kranken -<br />
haus <strong>Bochum</strong> deutschlandweit als<br />
siebte Klinik über eine Navigierte<br />
Hirnstimulation.<br />
Universitätsklinikum<br />
Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong><br />
In der Schornau 23-25<br />
44892 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 2990<br />
www.kk-bochum.de<br />
Foto: Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong><br />
XVIII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong> XIX
<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Praktische Hilfen im Alltag<br />
Auch in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen wieder nützliche Alltagshilfen<br />
<strong>vor</strong>stellen. Das Sanitätshaus Luttermann führt Sie fachgerecht durch die<br />
Vorstellung aller Hilfsmittel und bietet kostenlose Hilfsmittelberatungen<br />
im häuslichen Umfeld an.<br />
Auch die Jahre des Alters wollen die<br />
meisten Menschen in ihrer gewohnten<br />
Umgebung verbringen. Die eigene<br />
Wohnung und das vertraute Um -<br />
feld sind entscheidende Faktoren für<br />
die ersehnte Lebens -<br />
quali tät im letzten<br />
Le bens drittel. All -<br />
tags hilfen helfen,<br />
körperliche Ein -<br />
schrän kungen zu<br />
überwinden. Mitt -<br />
ler weile gibt es All -<br />
tags hilfen für jeden<br />
Lebensbereich, sei es<br />
zu Hause, im Garten oder<br />
unterwegs. Unbewegliche Gelenke<br />
und reduzierte Kraft erschweren im<br />
zunehmenden Al ter die Selbststän dig -<br />
keit im eigenen häuslichen Umfeld.<br />
Das Sanitätshaus Luttermann bietet<br />
Ihnen eine reichhaltige Auswahl an<br />
prak tischen Alltagshilfen an, die Ih -<br />
nen das Wohnen in den eigenen vier<br />
Wänden erleichtert.<br />
In dieser Ausgabe widmen wir uns ei -<br />
nem vielseitig einsetzbaren Hilfsmit -<br />
tel: dem Universalgriff.<br />
Der Universalgriff wurde speziell für<br />
Menschen mit Einschränkungen der<br />
Greiffunktion oder der Kraft der Hän -<br />
de entwickelt, wie zum Beispiel bei<br />
Hand läh mungen, Rheuma oder Mul -<br />
Vielseitig einsetzbar: Der Universalgriff<br />
tipler Sklerose. Der Griff kann das Dre -<br />
hen von Wasserhähnen, das Schlie -<br />
ßen und Öffnen von Türen und das<br />
Ein- und Ausschalten von Haushalts -<br />
ge räten erheblich erleichtern. Die<br />
Aufsteckseite des aus ABS-Kunststoff<br />
gearbeiteten Universalgriffes passt<br />
sich mit seinen sechskantigen Stiften<br />
jeder Knopf- und Schlüsselform an.<br />
Sein Griff bietet beiden Händen be -<br />
que men Halt und mit seinen 87<br />
Gramm Gewicht ist er besonders leicht<br />
zu handhaben. Die praktische Hand -<br />
schlaufe verhindert ein Herun ter fallen<br />
aus der Hand.<br />
Haben wir Sie neugierig gemacht?<br />
Oder haben Sie noch Fragen dazu?<br />
Überzeugen Sie sich doch selbst in<br />
unserem neu ausgestatteten und um -<br />
gestalteten Ladenlokal von dem be -<br />
schriebenen Hilfsmittel oder einer<br />
Vielzahl von anderen Alltagshilfen.<br />
Sanitätshaus Luttermann<br />
Hindenburgstraße 51-55<br />
45127 Essen<br />
Telefon 0201- 82 050 - 888<br />
Fotos: Luttermann<br />
XX<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2012</strong>
Eines fällt sofort auf, wenn man diese Blume betrachtet: die leuchtenden gelben<br />
oder orangenen Blüten. Sie zeigen in ihrer Farbenpracht die Fähigkeit dieser<br />
ungewöhnlichen Pflanze, Sonnenlicht zu speichern und in Heilkraft zu ver -<br />
wandeln. Deshalb wird sie umgangssprachlich nicht nur Ringelblume,<br />
sondern auch „Sonnenwirbel“ oder „Mariengold“ genannt und in vielen<br />
Heilpflanzengärten, aber auch in Ziergärten als Blickfang ange -<br />
pflanzt. Sie dankt es dem Gärtner mit einer üppigen Blütenpracht,<br />
die den ganzen Sommer über anhält. Ihr leuchtendes kleines Haupt<br />
trägt sie stolz und aufrecht auf einem kurzen, reich verzweigten Stängel mit<br />
filzigen, behaarten Blättern.<br />
Heilpflanzen<br />
Calendula (Ringelblume) – umgewandeltes<br />
Sonnenlicht für eine gesunde Haut<br />
Der „Sonnenwirbel“, dessen Wesen<br />
so stark mit der Sonne, dem Licht und<br />
der Wärme verwandt ist, gilt traditionell<br />
als Wahrsager für Verliebte: An<br />
seiner Blüte mit dem dichten Kranz<br />
großer Blütenblätter wird gern das<br />
Orakel „Er liebt mich, er liebt mich<br />
nicht“ gespielt. Fällt das Ergebnis negativ<br />
aus, so weiß die Legende Rat:<br />
Man muss nur einen der geringelten<br />
Samen, dem die Blume ihren gebräuch -<br />
lichsten Namen verdankt, in die Fuß-<br />
spur des Geliebten pflanzen, um ihn sicher<br />
zur Rückkehr zu bewegen.<br />
Die Calendula ist eine der wirksamsten<br />
Heilpflanzen, wenn es um die Gesund -<br />
heit der Haut geht. Sie hilft bei der gesunden<br />
Entwicklung von Kinderhaut<br />
ebenso wie bei der Regeneration der<br />
älteren Haut und bei der Stärkung von<br />
deren Widerstandsfähigkeit in jedem<br />
Alter – was an ihrem hohen Gehalt an<br />
wirksamen Inhaltstoffen (wie zum Beispiel<br />
den Carotinoiden) liegt.<br />
Besonders bei Verletzungen und Entzündungen<br />
haben sich verschiedene<br />
Zu bereitungen der Calendula bewährt:<br />
Sie wirkt reinigend auf das Wundgebiet,<br />
hemmt die entzündlichen Prozesse,<br />
fördert die Bildung von neuem<br />
Gewebe und wirkt gegen Bakterien,Viren<br />
und Pilzbefall. Ihre antiseptischen<br />
und adstringierenden Eigenschaften<br />
machen die Ringelblume auch zu einem<br />
geeigneten Mittel gegen Sonnen -<br />
brand, Krampfadern, Akne und verschiedene<br />
Hautausschläge.<br />
Fotos: Fotolia: dionisvera, Pixelot<br />
Kein Wunder, dass sich heute in jeder<br />
Apotheke viele Mittel finden, in denen<br />
Calendula als wichtiger Bestandteil<br />
verarbeitet wird. Achten Sie beim<br />
nächsten Einkauf doch einmal darauf:<br />
Sie werden sich über die Vielfalt des<br />
Angebots an Calendula-Salben, -Lotio -<br />
nen und -Cremes wundern!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
11
Kulinarisches<br />
Es lebe der Mai – der Beginn<br />
Je nach Witterung kann man auch schon ab Mitte April Spargel kaufen,<br />
aber etwas Geduld lohnt sich. Wer Freilandspargel haben möchte, der<br />
nicht mit Hilfe von Bodenheizungen aus der Erde getrieben wurde, sondern<br />
in Ruhe reifen konnte, der sollte noch ein bisschen warten. Dafür<br />
bekommt er das Königsgemüse dann nicht nur preiswerter, sondern auch<br />
in bester Qualität aus dem heimischen Anbau. Übrigens: Spargel, der<br />
auf Lehmboden gezogen wurde, ist besonders würzig und enthält viele<br />
Mineralstoffe. Damit wird das Edelgemüse nicht nur zu einer Delikatesse,<br />
sondern auch noch zum gesunden Schlankmacher!<br />
Putenbrust mit asiatischem Gemüse<br />
Die Fernsehköche Walter & Sascha<br />
Stemberg kreieren jeweils passend<br />
zur Jahreszeit eine kulinarische<br />
Kolumne in unserem Magazin.<br />
Die Stembergs führen das Restaurant<br />
Haus Stemberg in Velbert, eine der<br />
besten kulinarischen Adressen des<br />
Bergischen Landes, heute in fünfter<br />
Generation.<br />
Sascha Stemberg ist<br />
auch in diesem Jahr<br />
wieder donnerstags im<br />
WDR (Aktuelle Stunde)<br />
beim „Kochalarm“ unterwegs.<br />
Haus Stemberg<br />
Kuhlendahler Straße 295<br />
42553 Velbert<br />
Telefon 02053-56 49<br />
www.stemberg.tv<br />
12 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
ca. 20 Stangen weißer und grüner Spargel<br />
100 g Bohnensprossen<br />
1 halber Chinakohl<br />
6 Shi-Take-Pilze<br />
500 g Putenbrust (in Streifen geschnitten)<br />
Salz<br />
Pfeffer aus der Pfeffermühle<br />
Asia-Wokgewürz<br />
Curry<br />
Flüssiger Waldhonig<br />
Weißburgunder-Essig<br />
Chilischoten aus der Gewürzmühle<br />
Olivenöl<br />
(evtl. Koriander)<br />
Zubereitung:<br />
Spargel und Chinakohl in Streifen schneiden. In einer Pfanne mit Olivenöl<br />
Spargel, Lauch, Pilze und Chinakohl bissfest garen. Mit Honig und Gewürzen<br />
abschmecken. In einer zweiten Pfanne mit Olivenöl<br />
die Putenbrust streifen, gewürzt mit Salz und Pfeffer,<br />
anbra ten und mit dem Gemüse vermischen.<br />
Als Beilage passt Duftreis (Basmatireis).<br />
Tipp 1: Evtl. noch frischen, fein<br />
gewürfelten Ingwer und Ananasstücke<br />
zugeben, schmeckt lecker<br />
und ist gesund.<br />
Tipp 2: Wenn die Spargelzeit <strong>vor</strong>bei<br />
ist, kann man den Spargel durch<br />
Hartgemüse ersetzen:<br />
2 rote Zwiebeln<br />
je 1 Paprika (rot, grün, gelb)<br />
1 Stange Porree<br />
100 g Sellerieknolle<br />
2-4 Möhren<br />
Viel Freude beim Nachkochen!<br />
Walter & Sascha Stemberg<br />
Fotos: Fotolia: clemmesen, ExQuisine (2), photocrew,<br />
Marco mayer, Jacek Chabraszewski
der Spargelzeit!<br />
Kulinarisches<br />
Lauwarmer Spargelsalat mit Gambas<br />
in Bärlauch-Vinaigrette<br />
Zutaten und Zubereitung für 4 Personen:<br />
Gambas:<br />
12 Meerwasser-Gambas – geschält und ohne Darm<br />
je 1 TL gehackte Blattpetersilie und Schnittlauchröllchen<br />
1 TL Bärlauchpesto<br />
Alle Zutaten miteinander vermischen und<br />
mindestens eine Stunde ziehen lassen.<br />
Bärlauch-Vinaigrette:<br />
1 EL Waldhonig<br />
3 EL Olivenöl<br />
1 EL weißer Balsamico-Essig<br />
1 EL Bärlauchpesto<br />
Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
Alle Zutaten gut verrühren.<br />
Spargel:<br />
Je 4 grüne und 4 weiße Stangen küchenfertigen Spargel<br />
Olivenöl<br />
Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
8 halbierte Kirschtomaten<br />
Spargel kochen und schräg in 2-3 cm lange Stücke<br />
schneiden. In der Pfanne in etwas Olivenöl die marinierten<br />
Gambas kurz braten, den Spargel und die Tomaten zugeben<br />
und leicht erwärmen. Bärlauch-Vinaigrette zugeben,<br />
abschmecken, gut durchschwenken und sofort servieren.<br />
Fotos: Fotolia: ExQuisine , Studio DER, megdypro4im,<br />
Picture partners, photocrew, Liv Friis-larsen, Danel<br />
Buchtipp<br />
Alice Schwarzer – Lebenslauf<br />
Alice Schwarzer hat Erinnerungen an ihr Leben niedergeschrieben, das in<br />
den frühen Jahren geprägt war von der Nachkriegszeit und ihren wirtschaft -<br />
lichen Schwierigkeiten. Gewidmet hat sie ihr fesselndes Werk ihrem Großvater,<br />
bei dem sie aufgewachsen ist und dessen für die damalige Zeit erstaunlich<br />
moderne Erziehung und Lebens führung sie nachhaltig geprägt hat.<br />
Nach unzähligen Publikationen zeigt<br />
Alice Schwarzer in diesem Buch erstmalig<br />
auch ihre persönliche Seite. Ihr<br />
Kampf mit den Widerständen einer patriarchalischen<br />
Gesellschaft in Frankreich<br />
und Deutschland sowie mit Gegnerinnen<br />
in den eigenen Reihen wird<br />
ebenso eindrücklich nachvollziehbar<br />
wie ihr bedingungsloser Einsatz für die<br />
Sache. Eine mutige Frau – die der Leser<br />
jenseits aller bekannten Vorurteile<br />
hier neu kennen lernen darf.<br />
Kindle-Edition, 19,99 Euro<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
13
Tipp des Arztes<br />
Potenzstörung<br />
(Erektile Dysfunktion)<br />
Die erektile Dysfunktion (Abkürzung ED) wird auch als Erektionsstörung,<br />
Potenzstörung oder im Volksmund als Impotenz bezeichnet. Sie ist eine<br />
Sexualstörung, bei der es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg<br />
in der Mehrzahl der Versuche nicht gelingt, eine für ein befriedigendes<br />
Sexualleben ausreichende Erektion zu erzielen oder beizubehalten.<br />
Die ED kann eine schwerwiegende Erkrankung<br />
sein. Großen amerikanischen<br />
Erhebungen der letzten Jahre<br />
zufolge haben 52 % aller Männer, die<br />
älter als 40 Jahre sind, mehr oder weniger<br />
große Probleme mit ihrer Erektion.<br />
Doch woran liegt das: psychischer<br />
Stress, Umwelt- oder gesellschaft liche<br />
Einflüsse oder organische Ursachen?<br />
Das Ergebnis einer aktuellen Studie<br />
der Universität Hamburg mit 10.000<br />
männlichen Deutschen kommt zu dem<br />
Ergebnis: Deutsche Männer haben<br />
heute nur noch ein Drittel so viel Sex<br />
wie in den 70er Jahren. Auf die Frage<br />
„Wie oft im Monat haben Sie Sex?“<br />
antworteten die 18- bis 30-Jährigen<br />
mit „vier bis zehn Mal“. Im Vergleich<br />
dazu hatte dieselbe Altersgruppe <strong>vor</strong><br />
30 Jahren: „18 bis 22 Mal“ angegeben.<br />
Je älter die Gruppe der Befragten<br />
wurde, desto schlechter war das Ergebnis.<br />
Die 31 bis 40 Jahre alten Männer<br />
hatten in den 70ern noch „acht bis<br />
zwölf Mal“ im Monat Geschlechtsverkehr.<br />
Heute seien es im selben Zeit -<br />
raum noch „drei bis sechs Mal“. Der<br />
Befragung nach „läuft bei den über<br />
40-Jährigen fast gar nichts mehr...“.<br />
Ein Erklärungsmodell für den eklatanten<br />
Rückgang in der Libido der Männer:<br />
zunehmender Stress im Job, die<br />
Computerisierung, mobile Telefonie<br />
und ständige Erreichbarkeit würden<br />
so viel Triebenergie absorbieren, dass<br />
kaum mehr Kraft für Sex übrig bleibe.<br />
Dabei ist gerade aus allgemeinen gesundheitlichen<br />
Gründen und gerade<br />
zur Prävention der erektilen Dysfunktion<br />
selbst ein „gutes Sexualleben“<br />
sehr wichtig, wie finnische Wissenschaftler<br />
herausgefunden haben. Männer<br />
bräuchten demnach regelmäßige<br />
„Übung“, um ihre Funktionalität aufrecht<br />
zu erhalten. 1.000 untersuchte<br />
Männer im Alter zwischen 55 und 75<br />
Jahren, die in den Jahren zu<strong>vor</strong> weniger<br />
als einmal pro Woche Geschlechtsver -<br />
kehr hatten, wiesen ein doppelt so hohes<br />
Risiko für Erektionsstörungen auf<br />
wie ihre Altersgenossen, die mindes -<br />
tens einmal wöchentlich sexuell aktiv<br />
waren. In der Subgruppe derjenigen<br />
Männer, die sogar dreimal pro Woche<br />
sexuell aktiv waren, entwickelten ledig -<br />
lich 1,6 % der Untersuchten in den Folgejahren<br />
Erektionsprobleme. Die Forscher<br />
raten Ärzten nun, ihre Patienten<br />
zu regelmäßigem Geschlechtsverkehr<br />
zu ermuntern.<br />
Bis <strong>vor</strong> einigen Jahren schuldigte man<br />
<strong>vor</strong>wiegend psychische Ursachen, u.a.<br />
Stress, als Hauptursache von Erektionsstörungen<br />
an. Heute weiß man<br />
dank moderner Untersuchungsmetho -<br />
den, dass in der überwiegenden Mehrzahl<br />
jedoch organische Ursachen der<br />
Hauptgrund sind, wohingegen Stress<br />
noch immer hauptursächlich für den<br />
Libidoverlust (sexuelle Lustlosigkeit)<br />
ist. Die organische Ursache sind zumeist<br />
Veränderungen der penilen Blutgefäße<br />
und Nerven. Ursache dafür wie -<br />
derum sind oftmals langjähriges Rauchen,<br />
übermäßiger Alkoholkonsum,<br />
Dia betes mellitus, Bluthochdruck oder<br />
Operationen im Beckenbereich.<br />
Dr. Markus Becker, 33, studierte Hu man -<br />
medizin in <strong>Bochum</strong> und Südafrika.<br />
Er absolvierte seine Facharzt aus bil dung<br />
im Universitätsklinikum Essen. Seine<br />
Schwerpunkte liegen in der Andro logie<br />
und urologischen Onko logie. Später<br />
gründete er das „Urologium“ in Essen-<br />
Borbeck, wo er seit 2011 niedergelassener<br />
Urologe in eigener Praxis operativ<br />
und konservativ tätig ist.<br />
Alle Faktoren, die zu Übergewicht führen<br />
oder bei Übergewicht <strong>vor</strong>liegen<br />
(erhöhte Kalorienzufuhr, Bewegungsarmut,<br />
erhöhte Fettstoffwechselprodukte<br />
in der Blutbahn, Zuckererkrankung,<br />
Arteriosklerose) sind sehr stark<br />
mit dem Vorliegen einer Erektions -<br />
störung vergesellschaftet. Die ED ist<br />
dabei häufig Vorbote anderer, noch<br />
schwerer wiegender Erkrankungen und<br />
sollte daher immer vom Experten – im<br />
allgemeinen vom Urologen – untersucht<br />
werden. Langjährige Analysen<br />
großer Patientenzahlen haben gezeigt,<br />
dass die ED oftmals ein Vorbote von<br />
Herzinfarkten und Schlaganfällen ist,<br />
da die Blutgefäße des Penis denen<br />
des Herzens unter gewissen Aspekten<br />
ähneln. Eine diagnostizierte ED<br />
sollte daher immer auch vom Internis -<br />
ten oder Kardiologen zusätzlich abgeklärt<br />
werden.<br />
Dr. med. Markus Becker<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
Klinik für Urologie<br />
& Urologium Essen<br />
Gerichtsstraße 32, 45355 Essen<br />
14<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong>
Die neue Form des Heilens:<br />
Schädel-Kreuzbein-Therapie<br />
(Cranio-Sacral-Therapie)<br />
Der Ursprung dieser neuartigen und schmerzfreien Behandlungsform ist in<br />
der Osteopathie zu suchen – einer ganzheitlichen manuellen Therapieform,<br />
die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Der amerikanische<br />
Arzt und Osteopath John E. Upledger machte auf dieser Grundlage<br />
zu Beginn des <strong>vor</strong>igen Jahrhunderts eine erstaunliche Entdeckung:<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Als Assistent bei einer heiklen Operation<br />
bestand seine Aufgabe darin, die<br />
feine Haut („Dura Mater“) festzuhalten,<br />
die das „Cranio-Sacrale System“<br />
umhüllt. Dieses System besteht aus<br />
dem Gehirn und den Nervenbahnen<br />
ent lang der Wirbelsäule. Der operierende<br />
Chirurg musste ein Gewächs<br />
entfernen, das sich innerhalb der Halswirbelsäule<br />
des Patienten angesiedelt<br />
hatte.<br />
Schädelknochen im Unterschied zu einer<br />
häufig geäußerten Lehrmeinung<br />
auch beim erwachsenen Menschen<br />
nicht fest zusammengewachsen sind,<br />
sondern in ihrer ineinander verzahnten<br />
Struktur eine feine Bewegung ermöglichen.<br />
Sie bilden also eine Art Gelenk,<br />
auch wenn die Bewegung, die sie ausführen<br />
können, minimal ist: Sie vollzieht<br />
die Füllung und Leerung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit<br />
mit.<br />
Foto: Fotolia: RioPatuca, Whyona<br />
Doch das Festhalten der „Dura Mater“<br />
gelang dem Assistenten John E. Upledger<br />
nicht, denn es bewegte sich in einem<br />
langsamen, aber stetigen Rhythmus.<br />
So wurde er des feinen Pulsierens<br />
gewahr, das daraus resultiert, dass<br />
sich die Flüssigkeit, die die Nervenbahnen<br />
umhüllt, abwechselnd in einer<br />
Füllungs- und einer Leerungsphase befindet.<br />
Er ging diesem Phänomen nach<br />
und fand heraus, dass diese rhythmische<br />
Bewegung sogar im Kopf noch zu<br />
spüren ist. Das bestätigte seine schon<br />
früher gehegte Vermutung, dass die<br />
Was ist eigentlich... ein Fersensporn?<br />
Ein Fersensporn ist ein knöcherner<br />
dornartiger Auswuchs an der Ferse<br />
(genauer: am Fersenbein), der durch<br />
eine Überlastung der dort ansetzenden<br />
Sehnen, durch eine Entzündung<br />
oder durch rheumatische Erkrankungen<br />
entstehen kann.<br />
Er führt zu schmerzhaften Druck -<br />
be schwerden an der hinteren Fußsohle<br />
und an der Ferse. Erleichterung<br />
bieten orthopädische Einlagen,<br />
Mit einiger Übung gelang es Upledger,<br />
den Rhythmus dieser Bewegung<br />
mit den Händen zu tasten. Er trainierte<br />
am Schädel und dem Kreuzbein bzw.<br />
an der Wirbelsäule von Patienten und<br />
entdeckte gewisse Griffe und Vorgehensweisen,<br />
die eine tiefe und nachhaltige<br />
Entspannung der Knochen und<br />
Gelenke dieses Systems ermöglichen.<br />
Später entdeckte er auch noch, wie<br />
sich Spannungszustände im gesamten<br />
Körper auf diese Weise erfühlen lassen.<br />
Alle Körpergewebe bestehen zu<br />
einem großen Teil aus Wasser, das die-<br />
bei schwereren Formen muss der<br />
Sporn operativ entfernt werden.<br />
sen Rhythmus weiterleitet und dadurch<br />
zu erkennen gibt, wo Spannungen <strong>vor</strong>liegen.<br />
Als Upledger begann, diesen<br />
Ver spannungen konsequent nachzuspüren,<br />
machte er eine sehr merkwür -<br />
dige Beobachtung: Offenbar gibt es<br />
so etwas wie eine Ge webeerinnerung.<br />
Im Körpergewebe sind manchmal traumatische<br />
Erlebnisse gespeichert, die<br />
bei der entspannenden Berührung<br />
wieder zum Ausbruch kommen und<br />
bei der Lösung der Verspannung zu<br />
einer Erkenntnis führen, die über den<br />
Körper auf sehr nachhaltige und tief<br />
greifende Weise eine neue Sichtweise<br />
von lebenswichtigen Dingen oder Verhaltensweisen<br />
ermöglicht.<br />
Damit war die Cranio-Sacral-Therapie<br />
(von englisch cranio-sacral therapy:<br />
„Schädel-Kreuzbein-Therapie“) geboren.<br />
Mit ihrer Hilfe können heute – von<br />
vielen Patienten bestätigt – eine große<br />
Anzahl chronischer und akuter Zustän -<br />
de wesentlich gelindert bzw. geheilt<br />
werden, auch wenn wissenschaftliche<br />
Belege für die Wirkungsweise noch<br />
weitgehend fehlen.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
15
Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Linderung bei Verspannungen<br />
Unser Alltag wird zu großen Teilen von Tätigkeiten bestimmt, die eigentlich nicht der Veranlagung unseres Körpers<br />
entsprechen: stundenlanges Sitzen am Schreibtisch, Lesen und Schreiben am Computer, überhaupt tägliches<br />
Arbeiten in geschlossenen Räumen mit wenig Bewegung – so hatte die Natur unser Leben ursprünglich<br />
nicht geplant. Die Folge sind schmerzhafte Verspannungen, bei „Schreibtisch tätern“ <strong>vor</strong> allem im<br />
Nacken und Schulter bereich. Auch der Laie kann die verhärteten Muskeln in diesem Bereich bei sich<br />
selbst ertasten und fühlt beim Drehen des Kopfes oder Bewegen der Arme einen ziehenden Schmerz,<br />
der nicht selten bis in den Kopf oder den Rücken ausstrahlt. Die Schon hal tung, die man sich daraufhin<br />
angewöhnt, verschlimmert die Lage eher noch: Statt die betroffenen Muskelpartien durch<br />
Bewegung zu lockern, vermeidet man es, sie zu betätigen. Schmerz mit tel können zwar <strong>vor</strong>über -<br />
gehend Linderung schaffen, aber eine Dauerlösung sind sie sicherlich nicht.<br />
Was sind denn eigentlich „Verspannungen“?<br />
Eine Muskelverspannung ist die Folge<br />
der Überreizung eines Muskels, die zu<br />
einer Verkrampfung der Muskelfasern<br />
führt. Diese werden durch die Dauerspannung<br />
dann nicht mehr ausreichend<br />
durchblutet, bis der Stoffwechsel<br />
im Muskel so stark vermindert ist,<br />
dass ein negativer Kreislauf entsteht:<br />
Die Verspannung kann sich nicht mehr<br />
allein lösen.<br />
Kompliziert wird die Behandlung von<br />
Verspannungen dadurch, dass sie keineswegs<br />
nur physische<br />
Ursachen haben können.<br />
Auch seelischer<br />
Stress, Konkurrenzkampf<br />
am Arbeitsplatz,<br />
Angst <strong>vor</strong> Kündigung<br />
o.ä. wirken<br />
sich auf die Muskulatur<br />
im Halsund<br />
Rü cken -<br />
16 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
bereich verkrampfend aus. Vor allem<br />
die Nackenmuskulatur, die Schul ter -<br />
heber und die <strong>vor</strong>deren Halsmuskeln<br />
reagieren empfindlich auf diese Art<br />
von Belastung. Naturgemäß lassen sich<br />
äußere Auslöser der Muskelverkrampfungen<br />
leichter ausfindig machen und<br />
beheben als seelische. Gemeinsam ist<br />
aber allen Verspannungen, dass zunächst<br />
die Ursachen gefunden und<br />
möglichst abgestellt werden müssen,<br />
wenn der Erfolg von Dauer sein soll.<br />
Um physische Gründe auszuschließen<br />
lohnt es sich, zunächst die Bedingungen<br />
am Arbeitsplatz daraufhin zu prüfen,<br />
ob sie ergonomisch in Ordnung<br />
sind. Das heißt: Sind die Sitz- und<br />
Tischhöhe auf die Größe des Benutzers<br />
abgestimmt? Hat der Computer<br />
die richtige Neigung? Da lässt sich oft<br />
ohne viel Aufwand etwas verbessern.<br />
Um die seelischen Faktoren zu ändern,<br />
müssen die individuellen Gegeben -<br />
heiten geprüft und nach Möglichkeit<br />
überarbeitet werden. Es gibt aber drei<br />
Maßnahmen, die auf alle schmerzhaften<br />
Verkrampfungen wohltuend und<br />
lindernd wirken:<br />
Bewegung<br />
Ganz gleich, ob Sie im Sitzen oder im<br />
Stehen arbeiten, ob Sie gestresst oder<br />
frustriert sind: Der Körper braucht Bewegung.<br />
Das entspannt nicht nur die<br />
Muskeln, sondern auch die Seele. Es<br />
muss nicht unbedingt gleich richtiger<br />
Sport sein – auch kleine Bewegungen<br />
zählen schon. Bei der Körperhaltung<br />
z.B. ist <strong>vor</strong> allem Abwechslung angesagt.<br />
Verlagern Sie Ihr Gewicht beim<br />
Sitzen von einer Seite auf die andere,<br />
sitzen Sie mal mit geradem, mal mit<br />
gekrümmtem Rücken und belasten Sie<br />
bei längerem Stehen die Beine abwechselnd.<br />
Sie können auch mehrmals<br />
am Tag die Arme hinter dem Kopf<br />
verschränken und nach hinten ziehen,<br />
im Raum auf und ab gehen und sich<br />
strecken. Nur eins ist zu vermeiden:<br />
ein Hohlkreuz. Das ist nämlich für das<br />
ganze Knochengerüst unnatürlich und<br />
ungesund.<br />
Fotos: Fotolia: Kzenon, Robert Kneschke, Picture Factory
<strong>Gesundheit</strong><br />
Wärme<br />
Wärme bewirkt eine stärkere Durchblutung,<br />
eine bessere Versorgung der<br />
Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />
sowie einen schnelleren Abtransport<br />
von Stoffwechselprodukten.<br />
Dadurch tritt Entspannung ein und die<br />
Schmerzen werden gelindert. Außerdem<br />
erzeugt Wärme ein Gefühl von Ge -<br />
borgenheit, was der gestressten See -<br />
le wohltut.<br />
Der bekannteste Wärmespender ist<br />
natürlich die Wärmeflasche. Sehr zu<br />
empfehlen sind aber auch Kirschkernsäckchen:<br />
Im Ofen erwärmt, halten<br />
sie die Wärme sehr lange. Auch Säck -<br />
chen mit Hirse-, Dinkel- oder Roggen-<br />
Füllung sind im Handel erhältlich,<br />
aber: Je größer die Körner sind, desto<br />
größer ist auch ihre Wärmespeicher-<br />
Kapazität.<br />
Massage<br />
Eine Art Kombination aus Bewegung<br />
und Wärme ist die Massage. Der Prozess<br />
verläuft hier aber umgekehrt: Die<br />
Bewegung entsteht bei der Massage<br />
nicht durch den Körper selbst, sondern<br />
sie wird von außen erzeugt. Und<br />
der Körper reagiert darauf, indem er<br />
sich über die Haut von innen erwärmt.<br />
Massagen sind – besonders, wenn sie<br />
regelmäßig ausgeführt werden – das<br />
wirksamste Mittel gegen Verspannungen.<br />
Sie wirken sich insgesamt beruhigend<br />
und harmonisierend auf das<br />
gesamte Wohlbefinden aus und helfen<br />
auf diese Weise sowohl bei physischen<br />
als auch bei psychischen Verspannungen.<br />
Geschwister im Familien- und Erbrecht<br />
Das Familienrecht geht nicht von einer sehr starken Verbindung von Geschwistern auf der finanziellen<br />
Unterhaltsebene aus. Geschwister sind vielleicht moralisch – soweit ein Familienbewusstsein <strong>vor</strong>handen<br />
ist –, nicht aber rechtlich dazu verpflichtet, sich untereinander wirtschaftlich<br />
beizustehen. Unterstützen sich Geschwister dennoch finanziell, dann können<br />
sie später solche finanziellen Leistungen nicht zurückfordern, weil es sich hierbei<br />
um eine so genannte Anstandspflicht gem. § 814 BGB handelt.<br />
Rat & Recht<br />
Fotos: Fotolia: Gina Sanders, somenski<br />
Da Kinder für ihre Eltern unterhaltspflichtig<br />
sind und dies auch immer<br />
häufiger wegen steigender Heim- und<br />
Pflegekosten werden, regelt § 1606<br />
Abs. 3 BGB, dass mehrere Geschwis -<br />
ter anteilig je nach ihren Erwerbs- und<br />
Vermögensverhältnissen haften.<br />
Im Erbrecht haben Geschwister keine<br />
besonders geschützte Stellung. Sie<br />
sind zwar gesetzliche Erben, wenn<br />
eine Schwester oder ein Bruder ohne<br />
eigene Abkömmlinge verstirbt und die<br />
Eltern auch verstorben sind. Geschwis -<br />
ter haben aber keinen Pflichtteilsanspruch,<br />
so dass sie durch ein einfa-<br />
ches handschriftliches Testament vom<br />
Erbe vollständig ausgeschlossen werden<br />
können. Jeder, der keine Beziehung<br />
zu seinen Geschwis tern hat,<br />
kann somit anordnen, dass die Geschwister<br />
nichts erben sollen. Diese<br />
Folge tritt dann auch tatsächlich und<br />
uneingeschränkt ein.<br />
Vielleicht sollten Geschwisterbeziehungen<br />
heute auf der persönlichen<br />
Ebene wieder ernster genommen werden,<br />
auch und gerade weil ihnen rechtlich<br />
keine große Bedeutung zugewiesen<br />
wird.<br />
Axel Janitzki<br />
Rechtsanwalt, Notar und Fachanwalt<br />
für Erbrecht<br />
Kanzlei Barkhoff & Partner<br />
Husemannplatz 3-4<br />
44787 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 610 600<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
17
Rätsel<br />
1. Preis<br />
Tagesausflug<br />
mit F.U.K-Reisen<br />
für 2 Personen<br />
2. Preis<br />
2 Freikarten der bes ten<br />
Kategorie für den<br />
Mondpalast, Herne<br />
3.+ 4. Preis<br />
Je ein Gutschein der<br />
Parfümerie Douglas<br />
Liebe Rätselfreunde,<br />
die Brüder Max und Paul waren vom Osterhasen<br />
reichlich beschenkt worden. Lange<br />
hatten sie im Garten nach Eiern gesucht<br />
und allerhand Leckeres gefunden. Am bes -<br />
ten aber waren zweifellos die großen<br />
Scho koladeneier mit der Cremefüllung.<br />
Da gab es rote, gelbe und blaue – die<br />
schmeckten nach Himbeere, Zitrone und<br />
Waldbeere. Himbeere war Max‘ Lieblings -<br />
sorte. Anders als seinem sparsamen älteren<br />
Bruder gelang es ihm nicht, wenigs -<br />
tens ein paar davon längere Zeit auf zuheben.<br />
Er musste alle aufessen, auch auf<br />
die Gefahr hin, dass ihm schlecht wurde.<br />
Einige Zeit später, als Max das Osterfest<br />
schon fast vergessen hatte, machte er<br />
beim Spielen in Pauls Zimmer eine aufregende<br />
Entdeckung: Paul hatte einen großen<br />
Teil der köstlichen Eier aufbewahrt.<br />
Sie lagen gut versteckt auf seinem Regal<br />
hinter einer Reihe von Abenteuerbüchern:<br />
acht rote, vier blaue und drei gelbe.<br />
Abends im Bett fand Max keine Ruhe. Er<br />
musste irgendwie an die Eier gelangen. Die<br />
gelben und blauen konnte Paul ja alleine<br />
essen, aber die roten... wenigstens eins<br />
davon musste er haben! Leise stand er auf<br />
und schlich in das Nachbarzimmer, in dem<br />
Paul bereits schlief. Im Dunkeln tastete er<br />
sich bis zum Regal <strong>vor</strong>, griff hinter die Bücherreihe<br />
und holte <strong>vor</strong>sichtig ein Ei heraus.<br />
Leider konnte er in der Finsternis die<br />
Farbe nicht erkennen – die Vorhänge zu<br />
öff nen, kam natürlich nicht in Frage. Er<br />
wollte so wenige wie möglich nehmen,<br />
muss te aber sicher sein, dass wenigstens<br />
ein rotes Ei da bei war. Wie viele Eier muss -<br />
te er stehlen?<br />
Herzlichen Glückwunsch den<br />
Gewinnern des letzten Rätsels<br />
(Ausgabe 1/<strong>2012</strong>):<br />
Helfen Sie Max!<br />
Verraten Sie ihm, wie viele<br />
Eier er mindestens nehmen<br />
muss, um sicher zu sein,<br />
dass wenigstens ein rotes<br />
dabei ist!<br />
1. Preis (Tagesausflug mit<br />
F.U.K.-Reisen für 2 Personen)<br />
B. Bloesser, <strong>Bochum</strong><br />
2. Preis (Gutschein für<br />
2 Per sonen für die Spielfabrik<br />
mit Verzehrgutschein)<br />
Annette Quast, Hattingen<br />
3.+ 4. Preis (Je ein Gutschein<br />
der Parfümerie Douglas)<br />
Gerhard Jenning, <strong>Bochum</strong><br />
Ellen Alzen, Essen<br />
18 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
Die Lösung senden Sie bitte an:<br />
Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong> gGmbH<br />
z.H. Petra Müller<br />
Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong><br />
Einsendeschluss ist der 15.07.<strong>2012</strong>.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Fotos: Fotolia: flucas, Irina Fischer
Kontakt<br />
Als Kunde der Familien- und Krankenpflege<br />
bekommen Sie jederzeit kompetente, umfassende<br />
und kostenlose Beratung. Wir sind in <strong>Bochum</strong> an<br />
neun Standorten für Sie da.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />
Zweigstellen der Familienund<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />
Paddenbett 13<br />
44803 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 307 96-0<br />
Telefax 0234 - 307 96-20<br />
<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />
Freigrafendamm 42-44<br />
44803 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 307 96-33<br />
Telefax 0234 - 307 96-29<br />
<strong>Bochum</strong>-Wattenscheid<br />
Voedestraße 16<br />
44866 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 02327 - 98 71-0<br />
Telefax 02327 - 98 71-99<br />
Pflegebüro am Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 2<br />
44789 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 932 56 56-0<br />
Telefax 0234 - 932 56 56-5<br />
Beratungsbüro<br />
Karl-Friedrich-Straße 112<br />
44795 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 43 43 09<br />
Telefax 0234 - 43 50 47<br />
Beratungsbüro<br />
Alte Bahnhofstraße 82<br />
44892 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 29 60 58<br />
Telefax 0234 - 29 43 81<br />
Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19<br />
44809 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 577 08 07<br />
Telefax 0234 - 579 68 35<br />
Beratungsbüro<br />
Dorstener Straße 149<br />
44809 <strong>Bochum</strong><br />
Telefon 0234 - 524 92 72<br />
Telefax 0234 - 524 93 43<br />
F.U.K.24<br />
Außerklinische Beatmungs- und<br />
Intensivpflege/Rhein Main<br />
Bruchstraße 23<br />
55263 Wackernheim<br />
Telefon 06123 - 71 12 76<br />
Im Internet finden Sie uns unter:<br />
www.fundk-bochum.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
19
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der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> bei.<br />
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F.U.K. - Reisen<br />
Beratungsbüro<br />
Feldsieper Straße 19<br />
44809 <strong>Bochum</strong><br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
<strong>Ort</strong><br />
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gehen Sie keinerlei Verpflich tun gen<br />
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