Humor - Gesundheit vor Ort
Humor - Gesundheit vor Ort
Humor - Gesundheit vor Ort
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gesundheit-<strong>vor</strong>-ort.de | Ausgabe 3/2010<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness<br />
die<br />
Bergische<br />
Wellness im Alltag<br />
Hilfe bei Einschlafproblemen<br />
Leichter leben<br />
mit <strong>Humor</strong><br />
RUHR.2010<br />
Situation Kunst:<br />
Ausstellung „Weltsichten“<br />
Osteoporose<br />
Vorbeugen, erkennen<br />
und behandeln
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Leichter leben mit <strong>Humor</strong> 4<br />
Jahreszeit<br />
Vogelzüge – Faszinierendes Naturphänomen 6<br />
Basteltipp<br />
Futterglocke 7<br />
Ausflugsziel<br />
Die Halden-Kultur des Ruhrgebiets 8<br />
Kultur im Revier<br />
Situation Kunst 10<br />
Mit PHW Senioren Aktiv entspannt neue Reiseziele<br />
entdecken: z.B. Limburg an der Lahn | Seite I<br />
Tipp des Hausarztes<br />
<strong>Gesundheit</strong>smythen zum Sommer 11<br />
Freizeit & Kultur: Saison für edle Pilze 12<br />
Kleine Gewürzkunde: Koriander 12<br />
Rezept: Pfifferling-Risotto 13<br />
Buchtipp: Peter Zadek: My Way 13<br />
Wellness im Alltag<br />
Hilfe bei Einschlafproblemen 14<br />
Info & Service<br />
Nachteilsausgleiche bei Schwerbehinderung 15<br />
Was bedeutet eigentlich... Down-Syndrom? 15<br />
<strong>Gesundheit</strong>: Die Wechseljahre<br />
„Hilfe, mein Leben gerät aus den Fugen!“ 16<br />
Rätsel 18<br />
Impressum 19<br />
2 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Ausflugsziel „Tetraeder“<br />
Bottrop | Seite 8<br />
die Bergische Lokal<br />
Unterwegs mit PHW Senioren Aktiv<br />
Entspannt fortfahren und gut gelaunt heimkommen I<br />
Schlaf- und Sitzmöbel des Möbelhauses Welteke<br />
Möbel mit Aufstehhilfen! III<br />
Nordbahntrasse Wuppertal-Loh<br />
Freude über die Teileröffnung – Sorge um die Fledermäuse IV<br />
Vorbeugen, erkennen und behandeln<br />
Osteoporose – der heimliche Knochenräuber VIII<br />
Geistig fit bleiben<br />
Gedächtnistraining XII<br />
Hilfe bei Einschlafproblemen | Seite 14<br />
Fotos: Titel: Yuri Arcurs-Fotolia.com; Ernst-P.-Fotolia.com, Kur <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>, 12foto.de-Fotolia.com
Foto: mkrberlin-Fotolia.com<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 hat viele Menschen<br />
in Atem gehalten – und das Wetter hat mit<br />
seinen hohen Temperaturen ebenfalls „mitgespielt“.<br />
Was für ein schöner Auftakt für die Ferien! Nicht alle<br />
von uns sind aber Fußballfans. Sie fragen sich vielleicht,<br />
ob es über den Spaß am Spiel hinaus andere<br />
sinnvolle Aspekte zum Thema Fußball geben könnte.<br />
Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass fast die Hälfte<br />
der Spieler der deutschen Mannschaft einen<br />
Migrationshintergrund haben. Dies entspricht ungefähr<br />
der Bevölkerungssituation in unserer Einwanderergesellschaft.<br />
Nur: Während die Spieler in ihrer<br />
Mannschaft geachtet sind und man ihnen auf dem<br />
Platz zujubelt, haben die übrigen Migranten in<br />
Deutschland häufig keinen leichten Stand.<br />
Eine Gesellschaft, in der Leistung anerkannt wird –<br />
unabhängig von ethnologischer oder religiöser Zugehörigkeit<br />
– könnte das vielleicht eine übergeordnete<br />
„Fußball-Idee“ sein?<br />
Willkommen<br />
Das neue Layout, in dem diese Ausgabe erscheint,<br />
ist nicht die einzige Überraschung, die wir diesmal<br />
für Sie haben. Zum Beispiel helfen wir Ihnen beim<br />
Einschlafen – indem wir Sie auf die Spur zu den Störfaktoren<br />
bringen, die Sie daran hindern. Außerdem<br />
eröffnen wir das Heft mit einem Thema, durch das<br />
Sie sich das Leben erheblich erleichtern können:<br />
mit <strong>Humor</strong>! Auch Kreativität bereichert das Leben –<br />
die können Sie beim Lösen der Rätselaufgabe unter<br />
Beweis stellen.<br />
Schauen Sie selbst und lassen Sie sich überraschen!<br />
Einen schönen Sommer noch!<br />
Petra Janitzki<br />
Redakteurin<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
3
Diese Feststellungen deuten bereits an, in<br />
welcher Richtung die Lösung zu suchen ist:<br />
<strong>Humor</strong> ist etwas, das zwischen allen Extremen<br />
liegt. Drei Beispiele mögen diese<br />
These erläutern:<br />
Witze leben davon, dass es mindestens<br />
zwei Elemente in ihnen gibt, die nicht<br />
zusammen passen.<br />
Der Regisseur und Schauspieler Woody<br />
Allen wurde einmal gefragt, ob er an ein<br />
Jenseits nach dem Tod glaube. Er antwortete:<br />
„Selbstverständlich gibt es ein Jenseits!<br />
Fragt sich nur: Wie weit ist es von<br />
der Innenstadt entfernt und kann man dort<br />
4 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Leichter leben<br />
mit <strong>Humor</strong> ihm<br />
Was ist ein humorvoller Mensch?<br />
Wenn wir die Aufgabe hätten, diese Frage zu beantworten, so kämen wir<br />
wahrscheinlich zunächst in Schwierigkeiten. Am besten gelänge uns wohl<br />
eine Antwort durch Beschreibung dessen, was einen solchen Menschen<br />
nicht ausmacht: Ein humorvoller Mensch zeichnet sich nicht durch ständiges<br />
Witzereißen und brüllendes Gelächter aus. Aber auch nicht durch Griesgrämigkeit<br />
und schlechte Laune. Er ist nicht verbittert und engherzig, aber<br />
auch kein aufgekratzter, geltungssüchtiger „Scherzkeks“.<br />
Buchtipp<br />
Therapeutischer <strong>Humor</strong><br />
Grundlagen und Anwendungen<br />
von Michael Titze und Christof T. Eschenröder<br />
Lachen ist gesund, weiß der Volksmund. Auch die Wissenschaft<br />
hat sich in den letzten 20 Jahren verstärkt mit der<br />
„Heilkraft des <strong>Humor</strong>s“ beschäftigt. Wie das Phänomen<br />
<strong>Humor</strong> wissenschaftlich erklärt werden kann und warum<br />
Lachen eine heilende Wirkung har, darüber geben die<br />
Autoren, erfahrene Psychotherapeuten, Auskunft. Präzise<br />
fassen sie die jüngsten Erkenntnisse über therapeutischen<br />
<strong>Humor</strong> aus Theorie und Praxis zusammen und erläutern<br />
seine Anwendungsgebiete.<br />
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main, 5. Auflage 2007<br />
208 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 3-596-12650-9<br />
duschen?“ Weder die erste Hälfte des<br />
Witzes allein ist lustig noch die zweite,<br />
sondern die Komik ergibt sich daraus, dass<br />
die beiden Teile aus unterschiedlichen<br />
Bereichen stammen, die normalerweise<br />
nichts miteinander zu tun haben.<br />
Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat<br />
beschrieben, dass er nie über Tiere lachen<br />
konnte, wie es z.B. Zoobesucher tun, wenn<br />
sie Affen beobachten. Das lag daran, dass<br />
er das Verhalten der Tiere verstehen konnte<br />
und es ihm deshalb nicht komisch erschien.<br />
Lustig fand er nur einmal einen<br />
Fisch, der aus dem Aquarium sprang und,<br />
auf dem Rand des Beckens sitzend, zu<br />
herüber schaute. Das Komische daran<br />
war die Tatsache, dass Fische sich gewöhnlich<br />
im Wasser aufhalten und nicht<br />
auf Beckenrändern sitzen. Hätte es sich<br />
um einen Vogel gehandelt, wäre die Situation<br />
nicht lustig gewesen.<br />
Im antiken Griechenland, in dessen Hauptstadt<br />
Athen im 5. Jahrhundert <strong>vor</strong> Christus<br />
das erste Theater erbaut wurde, stand<br />
die erzieherische Funktion eines Theaterbesuches<br />
im Vordergrund <strong>vor</strong> dem Vergnügen.<br />
Den Zuschauern wurden an einem<br />
Abend drei (kurze) Stücke mit tragischer<br />
Handlung gezeigt und zum Abschluss eine<br />
Komödie. Man war der Ansicht, dass diese<br />
Mischung die beste Wirkung auf das Gemüt<br />
der Zuschauer habe: Diese wurden<br />
durch den Ernst der Tragödien erschüttert,<br />
konnten aber ihre Ergriffenheit durch die<br />
anschließende Heiterkeit überwinden und<br />
so, ernst und doch leichten Sinnes, zuversichtlich<br />
und ohne Leichtsinn, in den Alltag<br />
entlassen werden.<br />
Diese Beispiele zeigen das Wesen des <strong>Humor</strong>s:<br />
Er ist da zu finden, wo ein Zwischenraum<br />
entsteht zwischen zwei Zuständen,<br />
er vermittelt sozusagen zwischen ihnen<br />
und versöhnt ihre Unvereinbarkeit. Das<br />
erklärt auch, warum Tiere zwar durchaus<br />
Spaß an etwas haben und fröhlich sein<br />
können, vielleicht sogar das Maul zu einem<br />
Grinsen verziehen, aber keinen <strong>Humor</strong> im<br />
eigentlichen Sinne entwickeln: Be<strong>vor</strong> man<br />
humorvoll reagieren kann, muss man sich<br />
die beiden Seiten der Situation in ihrem<br />
Verhältnis zueinander bewusst machen.<br />
Durch den <strong>Humor</strong> erhebt der Mensch sich<br />
über die Extreme, durchschaut und akzeptiert<br />
sie in ihrer Widersprüchlichkeit.<br />
Das ist eine Leistung, die den Dichter<br />
Christian Morgenstern zu der Äußerung<br />
veranlasst hat: „<strong>Humor</strong> ist äußerste Freiheit<br />
des Geistes. Wahrer <strong>Humor</strong> ist immer<br />
souverän.“
Foto: Yuri Arcurs-Fotolia.com<br />
Bedenkt man, wie widersprüchlich, unangemessen<br />
und häufig unseren eigenen Interessen<br />
zuwiderlaufend unser Alltag sich<br />
gestaltet, so ist deutlich, wie nötig wir <strong>Humor</strong><br />
haben. Jede Situation, die sich im Gegensatz<br />
zu unseren inneren Bedürfnissen<br />
befindet, fordert uns eine Entscheidung darüber<br />
ab, wie wir reagieren wollen: verärgert,<br />
aggressiv, verletzt – oder humorvoll.<br />
<strong>Humor</strong> verwandelt den Widerspruch in<br />
etwas Erträgliches – was sich durchaus<br />
positiv auf unsere <strong>Gesundheit</strong> auswirkt.<br />
Denn der verkrampfte Mensch, der verärgert<br />
auf die Unannehmlichkeiten des<br />
Daseins reagiert, schadet damit<br />
letztlich sich selbst. Die Tatsachen<br />
verändert er dadurch nicht. Statt<br />
dessen schluckt er seinen Unmut<br />
hinunter, vergällt sich und<br />
seiner Umgebung die Stimmung<br />
und schafft die seelische<br />
Grundlage für spätere physische<br />
Erkrankungen wie Magengeschwüre,<br />
hohen Blutdruck<br />
oder Herzprobleme. Denn dass<br />
die psychische Verfassung eines<br />
Menschen auf lange Sicht mit seiner<br />
körperlichen <strong>Gesundheit</strong> zusammenhängt<br />
– das haben nicht nur viele<br />
Studien belegt, es lässt sich auch leicht<br />
durch die persönliche Beobachtung bestätigen.<br />
In der Antike ging man davon aus, dass<br />
der Körper von verschiedenen Säften<br />
durchströmt wird (deshalb die Bezeichnung<br />
„humor“ = lateinisch „Feuchtigkeit“,<br />
„Saft“). Als gesund galt ein<br />
Mensch, der das Glück hatte, dass<br />
seine Körpersäfte sich im Gleichgewicht<br />
befanden.<br />
Auch aus heutiger Sicht macht diese<br />
Anschauung durchaus einen Sinn, wenn<br />
man sie umgekehrt betrachtet: Wer sich<br />
innerlich zu einer positiven, „humorvollen“<br />
Stimmung aufrafft, die Ereignisse (und<br />
auch sich selbst) nicht allzu ernst nimmt<br />
und auf diese Weise mit einer gewissen<br />
inneren Leichtigkeit durchs Leben geht,<br />
„bringt seine Säfte ins Gleichgewicht“,<br />
d.h. er beeinflusst seine körperliche <strong>Gesundheit</strong><br />
positiv. Wer von Natur aus<br />
nicht viel <strong>Humor</strong> mitbringt, kann<br />
Titelthema<br />
ihn durchaus bewusst entwickeln. Der Alltag<br />
macht es einem dabei nicht immer<br />
leicht. Aber wie viel leichter wird der Alltag<br />
schon durch eine einzige Situation, in<br />
der es gelingt, mit <strong>Humor</strong> statt mit Verbissenheit<br />
zu reagieren!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
5
Jahreszeit<br />
Der Buchfink gehört zu den Teilziehern, das<br />
Weibchen fliegt im Herbst in den Süden,<br />
während das Männchen (Abb.) in unserer<br />
Gegend bleibt.<br />
6<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Vogelzüge<br />
Faszinierendes Naturphänomen<br />
Zu den beeindruckendsten und bis heute nicht vollständig<br />
enträtselten Naturphänomenen gehören die Vogelzüge.<br />
Die meisten frei lebenden Vögel ergreift gegen Ende des<br />
Sommers eine unerklärliche Unruhe.<br />
Schon in den Tagen und Wochen <strong>vor</strong>her<br />
haben sie verstärkt das Bedürfnis entwickelt<br />
Nahrung aufzunehmen. Ab Anfang<br />
September beginnen sie sich zu sammeln<br />
und sich gegenseitig in ihrer Aufbruchstimmung<br />
zu bestärken, bis sie schließlich<br />
die lange und gefahrvolle Reise in wärmere<br />
Gebiete antreten. Dieses Verhalten ist<br />
nicht erlernt worden – ein Vogelleben wäre<br />
viel zu kurz dafür – sondern es ist den<br />
Tieren angeboren. Selbst in Gefangenschaft<br />
zeigen diese Zugvögel die erwähnte<br />
Unruhe, obwohl sie nie an einem Zug<br />
teilgenommen haben.<br />
Interessanterweise gibt es aber Vogelarten,<br />
bei denen nur einige Exemplare den<br />
Trieb zum Wegziehen entwickeln, andere<br />
nicht. Solche Vögel nennt man „Teilzieher“,<br />
zu denen ca. 80% unserer einheimischen<br />
Vogelwelt gehören. Sie unterscheiden<br />
sich wiederum von den „Standvögeln“<br />
wie dem Spatz oder dem Specht, die in<br />
ihrem Heimatgebiet überwintern. In unserer<br />
Gegend gehört <strong>vor</strong> allem der Buchfink<br />
zu den Teilziehern, dessen Weibchen häufig<br />
im Herbst in den Süden fliegt, während<br />
das Männchen die Reiseanstrengung<br />
scheut und die Kälte <strong>vor</strong>zieht. Ob es sich<br />
bei einem Rotkehlchen, einer Meise oder<br />
einer Amsel, die im Winter an unser Vogelhaus<br />
kommen, um ein zugfreudiges oder<br />
ein sesshaftes Exemplar handelt, ist<br />
schwer festzustellen: Es kann aus einem<br />
nördlichen Gebiet zu uns gekommen oder<br />
gleich bei uns geblieben sein.<br />
Fotos: drokky-Fotolia.com, Rebel-Fotolia.com
Fotos: Olaf Kloß-Fotolia.com, K.-U. Häßler-Fotolia.com, Zeichnung Petra Janitzki<br />
Die fortziehenden Vögel haben jedenfalls<br />
die größere Herausforderung gewählt. Bei<br />
ihrer Reise orientieren sie sich nicht nur an<br />
den optischen Eindrücken, sondern auch<br />
an dem Magnetfeld der Erde, das sie mit<br />
Hilfe eines Sensors im oberen Teil des<br />
Schnabels wahrnehmen. Kehren sie dann<br />
im Frühjahr erschöpft, aber in Brutstimmung<br />
von der Reise zurück, so haben sie<br />
oft auch noch das Nachsehen. Seit einigen<br />
Jahren spielt nämlich ein neuer Gesichtspunkt<br />
eine Rolle: Die Klimaveränderung.<br />
Je milder unsere Winter werden,<br />
desto mehr Teilzieher verwandeln sich<br />
dauerhaft in Standvögel. Das heißt: Wer<br />
geblieben ist, hat im Frühjahr bereits einen<br />
Brutpartner gefunden und die besten<br />
Nistplätze belegt – die Neuankömmlinge<br />
Basteltipp Futterglocke<br />
Der bei uns häufigste Specht,<br />
der Buntspecht (Abb. Weibchen),<br />
überwintert als „Standvogel“.<br />
müssen nehmen, was übrig bleibt und haben<br />
eine schlechtere Ausgangsposition<br />
für die Nachzucht. Die Standvögel bekommen<br />
dadurch mehr Nachwuchs, der<br />
wiederum von seinen Eltern mit jeder<br />
Generation eine geringere Neigung zum<br />
Ziehen erbt. Im Laufe der Zeit – so vermuten<br />
Forscher – wird auf diese Art möglicherweise<br />
das großartige Phänomen des<br />
Vogelzugs weitgehend aussterben.<br />
Genießen wir umso bewusster den Anblick<br />
ziehender Vögel am Himmel, z.B. die in<br />
Dreiecksformation fliegenden Graugänse<br />
und Schwäne! Wer weiß, wie lange wir sie<br />
noch sehen können!<br />
Kindern macht es nicht nur Spaß, etwas Nützliches herzustellen – bei der Beobachtung<br />
von Vögeln lässt sich auch etwas Sinnvolles lernen! Schon <strong>vor</strong> der eigentlichen Fütterungsperiode<br />
können deshalb Futterglocken gebastelt werden, die dann im Herbst die<br />
heimischen Standvögel und Teilzieher anlocken.<br />
Material:<br />
1 kleiner Blumentopf<br />
1 Erlen-, Vogelbeerenzweig o.ä. mit Früchten<br />
150 g Rindertalg<br />
250 g Sonnenblumenkerne<br />
etwas Knetwachs, Ton o.ä.<br />
So wird’s gemacht:<br />
Den Zweig mit dem Stiel von innen durch das Abtropfloch des Blumentopfes stecken und<br />
mit Knetwachs die Zwischenräume abdichten. Den Rindertalg auf kleiner Flamme zerlassen<br />
und die Sonnenblumenkerne unterheben. Den Blumentopf mit der Masse füllen<br />
und erkalten lassen. Dann an dem aus dem Topf ragenden Zweigende ein Band befestigen.<br />
Mit der großen Öffnung nach unten kann der Topf nun wie eine Glocke aufgehängt<br />
werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
7
Die Halden-Kultur des Ruhrgebiets<br />
In kaum einem Landstrich der Welt hat sich die Natur im Laufe der letzten<br />
zwei Jahrhunderte dermaßen drastisch verändert wie im Ruhrgebiet.<br />
Vor der Industrialisierung lebten die Menschen hier in einer grünen Oase.<br />
Dann wurde die Naturidylle für viele Jahre von Schloten und Hochöfen<br />
dominiert, Rauch und Kohlepartikel schwängerten die Luft.<br />
Die ehemals verschlafene, aber gesunde<br />
Umgebung verwandelte sich in eine gesundheitsgefährdende<br />
Industrielandschaft,<br />
<strong>vor</strong> der Besucher aus unberührteren Gegenden<br />
gewarnt wurden. Der „Kohlenpott“<br />
entwickelte jedoch nicht nur äußerlich<br />
seine Eigenart. Der Abstieg in die Tiefe,<br />
den die „Kumpel“ für ihre harte Arbeit in<br />
den Flözen vollziehen mussten, prägte die<br />
Menschen auch in ihrem privaten Alltag.<br />
Nicht umsonst sagt man den „Ruhrpöttlern“<br />
eine gewisse raue Herzlichkeit nach,<br />
deren Charme auf der Kombination von<br />
Unkompliziertheit, Kameradschaftlichkeit<br />
und Tatkraft beruht: Diese Eigenschaften<br />
brauchte und lernte man unter Tage.<br />
Ein erneuter Umschwung fand statt, als<br />
die 70er und 80er Jahre das Ende der<br />
Schwerindustrie brachten und viele ihrer<br />
Relikte zu Kulturobjekten umgewidmet wurden.<br />
Licht und Wärme, die zu<strong>vor</strong> nur auf<br />
dem Umweg über fossile Brennstoffe aus<br />
dem Erdinnern gewonnen wurden, versucht<br />
man nun auf direkterem Wege zu erlangen:<br />
durch Nutzung erneuerbarer Energien,<br />
z.B. durch Sonnenlicht-Kollektoren.<br />
Dies kann durchaus als ein neues Kapitel<br />
in der Geschichte unserer Region gelten.<br />
Die Halde Rungenberg in Gelsenkirchen-Buer mit ihren Lichtkanonen.<br />
8 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Sichtbare Zeichen dieser Wandlung sind<br />
die Halden. Entstanden sind sie aus dem<br />
Abraum, der bei der Kohleförderung entstand<br />
und aufgeschüttet wurde. In den<br />
ersten Jahren stiegen immer wieder weiße,<br />
nach Schwefel riechende Dämpfe aus<br />
diesen künstlichen Bergen, die neben Tonschiefer,<br />
Mergel, Sandstein und Pyrit zu ca.<br />
20% aus Kohlepartikeln bestanden. Kam<br />
dieses Gemisch mit Sauerstoff in Berührung,<br />
so reagierte der Kohlenstoff mit<br />
dem Schwefel des Pyrits, und der Berg<br />
begann im Inneren zu glühen und Dämpfe<br />
freizusetzen. Das Innere der Erde, das bekanntlich<br />
immer warm ist, hatte sich buchstäblich<br />
nach außen gekehrt.<br />
Das Jahr 1967 brachte eine Vorschrift, die<br />
inzwischen erkalteten Halden zu begrünen.<br />
Da das Abraum-Material für Vegetation<br />
jedoch keinen geeigneten Boden abgibt,<br />
musste man nachhelfen oder warten, bis<br />
die Verwitterung und der Wind die Grundlage<br />
für Pflanzenbewuchs geschaffen hatten.<br />
Die genügsame Birke war der erste<br />
Baum, der hier Fuß fassen konnte und<br />
nun auf vielen Halden dichte Haine bildet.<br />
Eine besondere Sinngebung erhielten die<br />
Halden durch den Landschaftskünstler<br />
Hermann Prigann (1946-2008). Er verwandelte<br />
die Berge in den „Skulpturenwald<br />
Rheinelbe“, indem er verschiedene Halden<br />
mit Kunstobjekten aus Materialien<br />
versah, die den Industrierelikten ehemaliger<br />
Zechen entlehnt sind (Holz, Stahl und<br />
Beton). Damit war der letzte Schritt getan<br />
zu einer grundlegenden Änderung der<br />
Blickrichtung: Das Ruhrgebiet hat den<br />
Blick aus der Tiefe in die Höhe gewandt.<br />
Drei Halden, bei denen sich ein Aufstieg<br />
besonders lohnt, stellen wir Ihnen hier <strong>vor</strong>:<br />
Die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen-<br />
Ückendorf eignet sich besonders als Ausflugsziel.<br />
Der Kegel, der die Spitze krönt,<br />
hat sich bisher als resistent gegen alle<br />
Begrünungsversuche erwiesen. Auf dem<br />
höchsten Punkt steht ein Phantasiekörper<br />
mit dem Titel „Himmelstreppe“, zu<br />
dem man über einen langen, spiralförmig<br />
angelegten Weg aufsteigen kann. Bei<br />
schönem Wetter wird der Spaziergänger<br />
mit einem fantastischen Ausblick über<br />
das Ruhrgebiet belohnt.<br />
Die Halde an der Beckstraße in Bottrop<br />
wird von der Stahlkonstruktion „Tetraeder“<br />
gekrönt, die sich ca. 80 Meter über die<br />
Umgebung erhebt. Die Stahlpyramide des<br />
Architekten Wolfgang Christ hat auf verschiedenen<br />
Ebenen Aussichtsplattformen,<br />
die man über frei hängende Treppen erreicht.<br />
Besucher sollten schwindelfrei sein<br />
– dann allerdings belohnt der Blick über<br />
die Landschaft jede Anstrengung. Auch<br />
die Figuren aus verschiedenfarbigen<br />
Steinen, mit denen ein Bottroper Bürger<br />
die Plattform verzierte, sind sehenswert.<br />
Die Halde Rungenberg in Gelsenkirchen-<br />
Buer kann man auch als zwei Halden betrachten.<br />
Der markant eingekerbte obere<br />
Kegel, der als einziger Teil des ansonsten<br />
grünen Berges völlig kahl ist, ist schon von<br />
Weitem sichtbar. Auf beiden Seiten der<br />
Kerbe stehen Lichtkanonen, die besonders<br />
in der Dunkelheit ihren Reiz entfalten: Sie<br />
ergänzen mit ihren Lichtstrahlen das<br />
fehlende Kegelstück und setzen so die Pyramidenkonstruktion<br />
in die Nacht hinein<br />
fort.<br />
Fotos: Q3design, S.9: marmai-Fotolia.com, Sebastian Bernig-Fotolia.com
Buchtipp<br />
1. Über alle Berge<br />
von Wolfgang Berke<br />
2.Vom Schachtstumpf<br />
zur Himmelstreppe<br />
Ein Aufsatz von<br />
Joachim von Königslöw<br />
Ausflugsziel<br />
80 Meter erhebt sich der „Tetraeder“ auf der<br />
Halde an der Beckstraße in Bottrop und bietet<br />
nach dem Aufstieg einen atemberaubenden<br />
Blick über die Landschaft.<br />
Die „Himmelstreppe“ auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
9
Kultur im Revier<br />
10<br />
Situation Kunst<br />
Situation Kunst (für Max Imdahl), Teil der<br />
Kunstsammlungen der Ruhr-Universität,<br />
ist ein Gebäude-Ensemble im Park von<br />
Haus Weitmar in Bochum, das bedeutende<br />
künstlerische Werke präsentiert. Die<br />
Sammlungen umfassen Werke der internationalen<br />
Gegenwartskunst sowie antike<br />
afrikanische und asiatische Kunst. Sie dienen<br />
zum einen verschiedenen Fakultäten<br />
der Ruhr-Universität als Lehrsammlungen<br />
und sind zum anderen unentgeltlich der<br />
Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Die Geschichte des Hauses Weitmar begann<br />
bereits im 11. Jahrhundert, in dem es<br />
als Bauerngehöft geführt wurde. Im Jahr<br />
1464 baute der damalige Besitzer Hasenkamp<br />
das Gebäude zu einem großen<br />
Wohnhaus um und machte es damit zu<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Werke von Rudolf Holtappel, Pierre Bonnard, Margaret Bourke-White (Abb. von links)<br />
einem Rittersitz. Mehr als hundert Jahre<br />
später erfuhr das Anwesen eine erneute<br />
Aufwertung: Ein Nachfahre Hasenkamps<br />
errichtete hier ein zweistöckiges Haus aus<br />
Ruhrsandstein. Nach 300-jährigem Besitz<br />
starb 1765 mit dem Tod des letzten, unverheirateten<br />
Johann von Hasenkamp dieses<br />
Geschlecht in Haus Weitmar aus. Das Kloster<br />
Werden übernahm Schloss und Güter.<br />
1780 schließlich wurde der Besitz an Friedrich<br />
von Berswordt-Wallrabe veräußert.<br />
Bei einem Fliegerangriff am 13. Mai 1943<br />
im zweiten Weltkrieg wurde Haus Weitmar<br />
von Bomben getroffen und bis auf die<br />
Außenmauern zerstört.<br />
Seit 1976 ist der Park mit seinen alten<br />
Bäumen und den Ruinen der Öffentlichkeit<br />
zugänglich.<br />
Die Gesamtanlage des heutigen Gebäudekomplexes<br />
ist so konzipiert, dass sich<br />
Kunst, Architektur und Natur aufeinander<br />
beziehen. Die Außenmauern des alten Gebäudes<br />
sind erhalten geblieben, in ihnen<br />
erhebt sich ein moderner Quaderbau, der<br />
KUBUS. Die Idee dazu ist aus folgender<br />
„Kunst-Situation“ entstanden:<br />
Die ständigen Sammlungen zogen ebenso<br />
wie die kleineren wechselnden Ausstellungen<br />
in den letzten Jahren zunehmend Besucher<br />
an, so dass die eher sparsam angelegten<br />
Funktionsbereiche der Räumlichkeiten<br />
dem Zustrom nicht mehr genügen<br />
konnte. Die Stiftung „Situation Kunst“, die<br />
die Einrichtung gemeinsam mit dem Kunstgeschichtlichen<br />
Institut der Ruhr-Universität<br />
betreibt, hat deshalb den Bau eines<br />
multifunktionalen Erweiterungsgebäudes<br />
initiiert, den KUBUS. Er ist seit dem 8. Mai<br />
dieses Jahres für Interessenten zugänglich<br />
und für Wechselausstellungen ebenso<br />
wie für andere kulturelle oder wissenschaftliche<br />
Veranstaltungen nutzbar.<br />
Anlässlich der Eröffnung und im Rahmen<br />
der RUHR.2010 zeigt die Stiftung im KU-<br />
BUS bis November 2010 die zweiteilige<br />
Ausstellung „Weltsichten. Landschaft in<br />
der Kunst seit dem 17. Jahrhundert“. Sie<br />
wird in zwei aufeinander folgenden Präsentationen<br />
gezeigt:<br />
1. Schwerpunkt Malerei<br />
8. August – 29. August 2010<br />
2.Schwerpunkt Fotografie, Objekt, Video<br />
4. September – 21. November 2010<br />
Der Eintritt in den KUBUS beträgt<br />
5,– Euro (ermäßigt 3,– Euro).<br />
Stiftung Situation Kunst<br />
Nevelstraße 29c/Schlossstraße 13<br />
44795 Bochum, Telefon 0234-298 89 01<br />
www.situation-kunst.de Reprofotografie Abb. oben: Eric Jobs, Bochum; Foto KUBUS: Heide von Berswordt-Wallrabe, Bochum
Fotos: Yuri Arcurs-Fotolia.com, Linz: Dr. Eugen Lehle<br />
Entspannt fortfahren<br />
und gut gelaunt heimkommen<br />
„Fortfahren ja – aber abends wieder zuhause<br />
sein“ möchte die lebenslustige<br />
Rentnerin mit dem flotten Kurzhaarschnitt.<br />
Sie blättert aufgeregt in dem<br />
weiß-blauen Heftchen und findet schließlich<br />
die Seite mit den Tagesfahrten. „Es<br />
ist richtig nett“, erzählt sie, „kürzlich hatte<br />
ich eine reizende Sitznachbarin. Wir<br />
haben uns fast die ganze Zeit im Bus<br />
unterhalten.“<br />
Die aufgeweckte Wuppertalerin mit den<br />
strahlenden Augen und dem leicht hinkenden<br />
Gang lobt zudem die gute Organisation<br />
der Bus-Tagesfahrten. Schon<br />
zeigt sie mit dem Finger im PHW-Heft,<br />
welche Fahrten sie in diesem Jahr noch<br />
geplant hat. Im Oktober will sie zum Bonner<br />
Kanzlerbungalow am Rhein im großen<br />
Der Burgplatz in Linz am Rhein<br />
Park – dort wo Erhard, Kiesinger, Schmidt<br />
und Kohl wohnten. Sie ist gespannt auf<br />
kleine Einblicke in die Privatsphäre der<br />
ganz großen Deutschen. Was der jung gebliebenen<br />
Mitsechzigerin gefällt, ist das gemeinsame<br />
Mittagessen auf den Fahrten.<br />
„PHW schlägt ein Lokal zur Einkehr <strong>vor</strong>.<br />
Im Bus kann ich auswählen und dann setzt<br />
die Bergische Lokal<br />
man sich gemeinsam an den gedeckten<br />
Tisch. So ist man unterwegs nie allein,<br />
außer man möchte es.“ Sie berichtet weiter:<br />
„Es fahren Frauen und Männer mit,<br />
Ehepaare und Alleinstehende, Nachbarn<br />
und Freunde, Jung-Senioren und Ältere –<br />
man findet immer jemanden, der zu einem<br />
passt.“<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
I
die Bergische Lokal<br />
II<br />
Tor zur Innenstadt, Limburg an der Lahn<br />
In der Adventszeit will sie auf die Tagestour<br />
nach Limburg an die Lahn gehen,<br />
„denn da wollte ich schon immer mal hin!“<br />
Am Vormittag sei eine Führung durch<br />
Limburgs Dom organisiert. Sie freue sich<br />
darauf, Neues zu entdecken und lobt die<br />
Führungen.<br />
„Man guckt dadurch erst richtig hin! PHW<br />
bemüht sich, dass man sich zwischendurch<br />
auch mal hinsetzen kann. Oft ist<br />
aber eine Führung so spannend, dass man<br />
alles andere vergisst.“ Be<strong>vor</strong> sie das PHW-<br />
Heft zuklappt, hält sie inne. „Halt“, ruft<br />
sie, „da fällt mir noch was ein! Mit dem<br />
Zug fahre ich im Oktober mit der PHW zur<br />
Ausstellung nach Essen. Im neuen Folkwang-Museum<br />
gibt’s die Impressionisten<br />
aus Paris. Das neue Museum soll ganz toll<br />
sein. Und … was gibt es besseres als zwei<br />
Stunden Paris mit Führung und abends<br />
wieder im eigenen Bett schlafen?!“<br />
Edouard Manet, „Die Eisenbahn“<br />
(mit freundlicher Genehmigung des Folkwang<br />
Museums Essen)<br />
Anmeldungen und Informationen bei:<br />
PHW Senioren Aktiv<br />
Chlodwigstraße 28, 42119 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 242 25 72<br />
Sprechzeit: Montag – Donnerstag,<br />
9.00 – 10.00 Uhr<br />
www.seniorenaktiv.net<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
Unterwegs mit PHW Senioren Aktiv<br />
Dienstag, 14. September 2010<br />
Leichter Spaziergang durch Feld<br />
und Flur nach Solingen-Hästen<br />
13.00 Uhr Treffpunkt <strong>vor</strong> der Buchhandlung<br />
im Hauptbahnhof Wuppertal<br />
Abfahrt 13.13 Uhr mit dem Zug, Gleis 5<br />
VRR-Ticket Preisstufe B<br />
Dienstag, 21. September 2010<br />
Leichter Spaziergang über<br />
bewaldete Höhen<br />
13.10 Uhr Treffpunkt<br />
Wuppertal Hbf auf Bussteig 6<br />
Abfahrt 13.17 Uhr mit dem Bus CE 62<br />
VRR-Ticket Preisstufe A<br />
Dienstag, 5. Oktober 2010<br />
Spaziergang durch<br />
herbstlichen Laubwald<br />
13.10 Uhr Treffpunkt<br />
Vohwinkel Bahnhof Bussteig 3<br />
Abfahrt 13.23 Uhr mit dem Bus 784<br />
VRR-Ticket Preisstufe B<br />
Mittwoch, 20. Oktober 2010<br />
Das neue Folkwang Museum Essen<br />
Führung durch die aktuelle Ausstellung<br />
nur mit Anmeldung/Sonderpreis<br />
Dienstag, 14. Dezember 2010<br />
Leichter Winter-Spaziergang<br />
über die Sambatrasse<br />
13.20 Uhr Treffpunkt<br />
Wuppertal Hbf auf Bussteig 6<br />
Abfahrt 13.29 Uhr mit dem Bus 625<br />
VRR-Ticket Preisstufe A<br />
Alle o.a. Fahrten mit Einkehrmöglichkeit<br />
Teilnahmegebühr 2,– Euro<br />
(evtl. plus Fahrkarte Bus/Bahn)<br />
Bus-Tagesfahrten<br />
24. August 2010<br />
Hannoversch Münden<br />
7. September 2010<br />
Weltgärten Mondo verde (Niederlande)<br />
28. September 2010<br />
Bad Münstereifel<br />
13. Oktober 2010<br />
Kanzlerbungalow Bonn und<br />
Linz am Rhein<br />
2. Dezember 2010<br />
Christkindlmarkt Limburg<br />
Fotos: Limburg: Nicolai Schäfer
Foto: Welteke<br />
Möbel mit Aufstehhilfen!<br />
„Immer mehr Kunden fragen uns nach Schlaf- und Sitzmöbeln,<br />
die beim Aufstehen helfen“, berichtet Sigrid Bleisch-Welteke.<br />
Die kenntnisreiche Fachfrau verweist dann auf motorisch unterstützte<br />
Systeme, die auch von Ärzten, <strong>Ort</strong>hopäden, Therapeuten<br />
und Pflegefachleuten empfohlen werden.<br />
So zum Beispiel das HOMEMATIC-Comfort-Bettsystem.<br />
Es kann ganz leicht in<br />
<strong>vor</strong>handene Einzel- oder Doppelbetten<br />
eingefügt werden – unsichtbar, aber jederzeit<br />
nutzbar. Alle Standardmaße und<br />
sogar Sondermaße bis 1,20 m Breite und<br />
2,20 m Länge sind verfügbar!<br />
In der neu gestalteten Schlafraumabteilung<br />
des Möbelhauses WELTEKE an der<br />
B 7 gegenüber vom Langerfelder Container-Bahnhof<br />
wird dieses System gezeigt.<br />
Auch etliche Sitzmöbel sind mit Aufstehhilfen<br />
erhältlich; motorisch betrieben oder<br />
auch mit leicht zu bedienenden Verstell-<br />
Mechaniken. Wichtig ist, dass die infragekommenden<br />
Modelle so ausgewählt<br />
werden können, dass sie dem Kundengeschmack<br />
entsprechen und zu <strong>vor</strong>handenen<br />
Einrichtungen passen.<br />
„Es ist erstaunlich, wie breit inzwischen<br />
das Angebot an Möbeln ist, die <strong>Gesundheit</strong><br />
und Lebensqualität ihrer Nutzer fördern“,<br />
sagt Sigrid Bleisch-Welteke, die im<br />
Langerfelder Möbelhaus WELTEKE gemeinsam<br />
mit ihrem sachkundigen Team<br />
beratend zur Verfügung steht.<br />
die Bergische Lokal<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
III
die Bergische Lokal<br />
Freude über die Teileröffnung –<br />
Sorge um die Fledermäuse<br />
IV<br />
Unter dem Titel „Wandel in Wuppertal“ stellt der bergische Lokalteil der<br />
„<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ in lockerer Folge größere Neubauprojekte im Bereich<br />
unserer Stadt <strong>vor</strong>. In der Ausgabe vom Februar des Jahres 2009 haben wir<br />
die Pläne zum Umbau des alten Schienenwegs der „Rheinischen Bahn“<br />
auf den Nordhöhen des Tales der Wupper zu einem Rad- und Wanderweg<br />
hoch über den Dächern von Wuppertal berichtet. Jetzt konnte das erste<br />
längere Teilstück der Öffentlichkeit übergeben werden.<br />
Es war ein richtiges Volksfest. Bei herrlichem Sommerwetter fanden sich am<br />
ersten Juniwochenende tausende Schaulustige rund um den Bahnhof Loh ein,<br />
um die Eröffnung des Teilabschnitts der Nordbahntrasse zu feiern.<br />
von Manfred Kiseier<br />
Auf dem Fahrrad, mit Inline-Skatern oder<br />
einfach zu Fuß bestaunten sie das zwei<br />
Kilometer lange „Modellstück“ der zum<br />
Rad- und Wanderweg umgebauten alten<br />
Eisenbahntrasse. Ein zwei Meter breiter,<br />
gepflasterter Weg ist für Fußgänger reserviert,<br />
direkt daneben teilen sich Skater<br />
und Radfahrer ein vier Meter breites Asphaltband.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
Auch das alte Gleisbett wird zumindest<br />
abschnittsweise weiter genutzt. Die angebotenen<br />
Fahrten mit einer nostalgischen<br />
Draisine auf der Strecke waren beim Publikum<br />
sehr begehrt: sie fuhr praktisch pausenlos<br />
hin und her. „Diese Trasse wird die<br />
Menschen in Wuppertal verbinden“, prophezeite<br />
NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper,<br />
der es sich nicht nehmen<br />
Viel Platz bietet die umgestalteteEisenbahntrasse<br />
für Fußgänger und<br />
alle, die nicht motorisiert<br />
auf Rollen und Rädern<br />
unterwegs sind.<br />
ließ, persönlich an der Eröffnung dieses<br />
„Leuchtturmprojektes“ für die Stadt und<br />
das gesamte Bergische Land teilzunehmen.<br />
„Wir sind jetzt an der ersten Wegstrecke<br />
eines Marathons, es liegt aber noch ein<br />
langer Weg <strong>vor</strong> uns“, resümierte Dr. Carsten<br />
Gerhardt, Vorstand der „WupperTalbeWegung<br />
e.V.“. Der im Februar 2006 gegründete<br />
Verein hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
die alte, im Jahr 1999 endgültig aufgegebene<br />
Eisenbahntrasse zu erhalten<br />
und für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich<br />
zu machen. Wurden in früheren<br />
Zeiten auf dieser Schlagader der aufstrebenden<br />
Industrie im Tal der Wupper tausende<br />
Arbeiter und Tonnen von Material<br />
transportiert, so soll die umgebaute Trasse<br />
künftig für mehr Lebensqualität in Wuppertal<br />
sorgen.<br />
Der neue Rad- und Wanderweg stellt dabei<br />
nicht nur ein wichtiges Naherholungsgebiet<br />
dar, er verbindet auch schnell,<br />
eben, kreuzungsfrei und damit gefahrlos<br />
die einzelnen Stadtteile mit ihren insgesamt<br />
über 40 Schulen und Kinderhorten.<br />
Fotos: Ernst-P.-Fotolia.com, Presseamt Stadt Wuppertal/WupperTalbeWegung
Besonders reizvoll ist der Blick<br />
aus der Vogelperspektive auf<br />
liebevoll restaurierte Gebäude<br />
aus der Gründerzeit im Stadtgebiet,<br />
auf wildromantische<br />
Natur rechts und links der<br />
Trasse, auf Kleingärten und<br />
Eisenbahnbauten, die einen<br />
ganz eigenen, morbiden<br />
Charme versprühen und – last<br />
not least – die atemberaubende<br />
Aussicht von den Viadukten.<br />
Die Gesamtlänge der Nordbahntrasse<br />
beläuft sich auf<br />
insgesamt rund 20 Kilometer<br />
von Vohwinkel bis Wichlinghausen.<br />
Sie schließt darüber<br />
hinaus eine Lücke im landesweiten<br />
Radwegenetz, so dass<br />
Fahrradfahrer künftig ein wenig<br />
gefahrloser vom Rhein bis<br />
zur Ruhr gelangen können.<br />
Die über 2.000 Mitglieder der „WupperTalbeWegung<br />
e.V.“ haben neben dem Geld<br />
ihrer Mitgliedsbeiträge viel Arbeit, Zeit und<br />
eine gehörige Portion Herzblut in ihr Pro-<br />
jekt gesteckt. So sammelten sie bei über<br />
50 Firmen nicht nur die erforderlichen<br />
3,9 Millionen Euro an Eigenmitteln ein, sie<br />
legten auch ganz praktisch Hand an und<br />
befreiten die Trasse von überwucherndem<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
die Bergische Lokal<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
V
die Bergische Lokal<br />
VI<br />
Wildwuchs und rund 100 Tonnen Schrott<br />
und Müll. Bei so viel bürgerschaftlichem<br />
Engagement, für die die „WupperTalbe-<br />
Wegung e.V.“ sogar den Stadtmarketingpreis<br />
bekam, schmerzt es die engagierten<br />
Mitglieder umso mehr, dass jetzt ein heftiger<br />
Streit mit dem „BUND“ (Bund für<br />
Umwelt- und Naturschutz Deutschland)<br />
entbrannt ist, der sich um den Schutz der<br />
in den zahlreichen Tunnel der Trasse lebenden<br />
Fledermäuse dreht.<br />
Während der „BUND“ darauf drängt, zum<br />
Schutz der Fledermäuse den Ausbau der<br />
Strecke auf die Zeiten zu beschränken,<br />
wo die Tiere nicht gestört werden (zwei<br />
bis drei Monate im Sommerhalbjahr) und<br />
zahlreiche weitere Schutzmaßnahmen<br />
beispielsweise hinsichtlich der Beleuchtung<br />
von Strecke und Tunnel fordert,<br />
sprechen Vertreter, die der „WupperTalbeWegung<br />
e.V.“ nahe stehen, in einem<br />
offenen Brief von einer „unkonstruktiven<br />
Haltung“ der Umweltschützer. Sie würden<br />
ein Projekt, das dazu beitrage, durch eine<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
Auch die alten Wartehäuschen an der Strecke wurden restauriert und dienen<br />
Wanderern und Radfahrern als Unterstand bei schlechter Witterung.<br />
Verringerung des Autoverkehrs den Ausstoß<br />
von Kohlendioxyd zu reduzieren, blockieren.<br />
Weitere Gespräche mit dem Ziel,<br />
eine Kompromisslösung zu finden sind bereits<br />
anberaumt. Gelingt das nicht, könnte<br />
der weitere Ausbau der Nordbahntrasse<br />
allerdings bis zum Vorliegen einer Gerichtsentscheidung<br />
in letzter Instanz erheblich<br />
verzögert werden.<br />
Weitere Informationen & Kontakt:<br />
Dr. Carsten Gerhardt<br />
Vorstand „WupperTalbeWegung e.V.“<br />
Weyerbuschweg 20, 42115 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 44 76 33<br />
carsten.gerhardt@wuppertalbewegung.de<br />
www.wuppertalbewegung.de<br />
Ergänzend zum Projekt Nordbahntrasse ist<br />
ein Führer erschienen, der als pdf-Datei<br />
von oben genannter Homepage heruntergeladen<br />
werden kann. In gedruckter Form<br />
ist er erhältlich beim:<br />
Born-Verlag Wuppertal<br />
Am Walde 25, 42119 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 243 08 - 0<br />
Fax: 0202 - 243 08 - 19<br />
Neben den Bahnhöfen gibt es rund alle 200 Meter Zugänge zur Nordbahntrasse.<br />
Sie stellt dadurch eine echte Alternativverbindung zwischen den einzelnen Wuppertaler<br />
Stadtteilen dar.<br />
Fotos: Presseamt Stadt Wuppertal/WupperTalbeWegung
die Bergische Lokal<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
VII
Vier bis sechs Millionen Menschen sind in<br />
Deutschland an Knochenschwund, medizinisch<br />
auch als Osteoporose bezeichnet,<br />
erkrankt – mit steigender Tendenz. Laut<br />
Weltgesundheitsorganisation wird sich<br />
die Zahl der Kranken weltweit in zwanzig<br />
Jahren verdoppeln. Die Gründe sind vielschichtig:<br />
Menschen werden immer älter<br />
und bestimmte Krankheiten nehmen beständig<br />
zu. Unsere Lebensgewohnheiten<br />
stehen oft einer Knochen stärkenden Lebensweise<br />
entgegen. Dazu kommt eine<br />
erbliche Komponente – sind bereits Eltern<br />
oder Großeltern an Osteoporose erkrankt,<br />
hat man selbst ein erhöhtes Risiko dieses<br />
Leiden zu entwickeln.<br />
Knochenschwund ist jedoch kein unabwendbares<br />
Schicksal, jeder kann der<br />
Krankheit durch eine knochenbewusste<br />
Lebensweise <strong>vor</strong>beugen. Und auch Personen,<br />
die bereits erkrankt sind, können<br />
den Verlauf der Erkrankung durch eigene<br />
Initiative und mit ärztlicher Hilfe wesentlich<br />
beeinflussen.<br />
Wie kommt es zu einer Osteoporose, wie<br />
kann jeder <strong>vor</strong>beugen und wie therapiert<br />
man den Knochenschwund?<br />
Der Knochen lebt<br />
Unser Knochen ist kein totes Gebilde.<br />
Das Knochengewebe unterliegt einem lebenslangen<br />
Stoffwechsel. Die Osteoklasten<br />
(„K“ wie „klauen“), die so genannten<br />
Fresszellen, bauen Knochensubstanz ab,<br />
die Osteoblasten („B“ wie „bauen“) bilden<br />
neues Knochengewebe. Der Knochen ist<br />
dadurch in der Lage, auf die unterschied-<br />
VIII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
lichen Belastungen im Lauf eines Lebens<br />
zu reagieren. Werden die Knochen durch<br />
viel Bewegung gefordert, bauen sie mehr<br />
Knochenmasse auf, sie werden stabiler.<br />
Bei geringer Beanspruchung wird hingegen<br />
vermehrt Knochenmasse abgebaut.<br />
Bis zum 30. Lebensjahr wird mehr Knochenmasse<br />
auf- als abgebaut. Dann ist<br />
der maximale Wert erreicht, sozusagen<br />
ein Reservoir, das für den Rest unseres<br />
Lebens reichen muss. Ungefähr ab dem<br />
40. Lebensjahr setzt die Umkehrung dieses<br />
Prozesses ein – der Knochen verliert<br />
allmählich an Masse. Bei Frauen ist dieser<br />
Prozess während der Wechseljahre –<br />
und zwar in den zehn Jahren nach der letzten<br />
Monatsblutung – deutlich beschleunigt.<br />
Danach ist der Abbau der Knochenmasse<br />
wieder verlangsamt.<br />
Die Osteoporose<br />
Bei einer Osteoporose-Erkrankung ist der<br />
normalerweise um das 40. Lebensjahr einsetzende<br />
und allmählich fortschreitende<br />
Abbauprozess an Knochenmasse stark<br />
erhöht. In der Folge werden zunächst die<br />
inneren Strukturen des Knochens schnell<br />
porös, dann die Knochenschale. Stabilität<br />
und Belastbarkeit gehen dramatisch zurück.<br />
Die Knochen brechen unter Umständen<br />
schon bei geringfügigen Anlässen.<br />
Hand- und Fußgelenke sind davon<br />
betroffen, die Wirbelkörper und im fortgeschrittenen<br />
Alter <strong>vor</strong> allem die Oberschenkelhals-<br />
und Beckenknochen. Ein<br />
solcher geringfügiger Anlass ist beispielsweise<br />
das Umdrehen im Bett während des<br />
Schlafes oder das Anheben einer Wasserkiste<br />
– eigentlich un<strong>vor</strong>stellbar, dass bei<br />
solchen Belastungen Knochen brechen<br />
können.<br />
Die Risikofaktoren<br />
die Bergische Lokal<br />
Osteoporose –<br />
der heimliche Knochenräuber<br />
Kennen Sie Ihr persönliches Risiko an Knochenschwund zu erkranken?<br />
Wie stabil sind Ihre Knochen? Finden Sie<br />
es heraus. Beantworten Sie einfach folgende<br />
Fragen:<br />
•Gibt es in Ihrer Familie bereits Fälle von<br />
Osteoporose?<br />
•Hatten Sie bereits einen oder mehrere<br />
Knochenbrüche aus geringfügigem<br />
Anlass?<br />
Foto: Yuri Arcurs-Fotolia.com
Fotos: Olga Lyubkina-Fotolia.com, Jacek Chabraszewski-Fotolia.com<br />
•Haben Sie häufig starke Rückenschmerzen?<br />
•Sind Sie länger als 6 Monate mit Kortison<br />
in hoher Dosierung behandelt worden?<br />
•Sind Sie ein Sportmuffel?<br />
•Trinken Sie täglich mehr als vier Tassen<br />
Kaffee oder 0,5 l Cola?<br />
•Ernähren Sie sich nicht mit ausreichend<br />
Milch oder Milchprodukten?<br />
•Sind Sie um mehr als 4 cm kleiner<br />
geworden?<br />
•Hatten Sie weniger als 30 Jahre Regelblutungen?<br />
Falls Sie mehr als eine Frage positiv beantwortet<br />
haben, werden wir in der Apotheke<br />
gerne mit Ihnen zusammen Ihr individuelles<br />
Risiko besprechen. So bieten wir auch<br />
in diesem Jahr wieder eine Knochendichtemessung<br />
in der Äskulap-Apotheke an.<br />
In der Zeit vom 23. bis zum 27. August<br />
2010 können Sie den einminütigen Ultraschalltest<br />
bei uns durchführen lassen. Wir<br />
ermitteln bestimmte Werte, die zusammen<br />
mit obigen Risikofaktoren Hinweise<br />
auf eine Osteoporose geben können.<br />
Bitte bedenken Sie, dass es sich um einen<br />
kurzen Test handelt, der keine ärztliche<br />
Diagnose ersetzen will und kann. Wenn<br />
Sie Rückenbeschwerden aus ungeklärter<br />
Ursache haben, sollten Sie unbedingt einen<br />
Facharzt aufsuchen.<br />
So können Sie <strong>vor</strong>beugen<br />
Sollten mehrere Risikofaktoren auf Sie<br />
zutreffen, so ist das dennoch kein Grund,<br />
sich allzu große Sorgen zu machen. Einer<br />
Risikogruppe anzugehören bedeutet noch<br />
nicht zwingend, dass die Krankheit auftritt.<br />
Ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt ist<br />
aber dringend erforderlich.<br />
Besonders wichtig ist für Sie, Ihre Lebensgewohnheiten<br />
zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
zu ändern. Eine gesunde Lebensführung,<br />
regelmäßige sportliche Betätigung,<br />
vernünftig dosierte Aufenthalte in<br />
der Sonne und eine ausgewogene Ernährung<br />
stärken die Knochen und helfen dem<br />
ganzen Körper fit zu bleiben!<br />
Knochengesunde Ernährung<br />
Der wichtigste Bestandteil des Knochens<br />
ist Kalzium. 1.000 mg dieses Minerals benötigt<br />
der Körper normalerweise täglich.<br />
In einigen Abschnitten des Lebens ist eine<br />
erhöhte Kalziumversorgung notwendig,<br />
um einer Gefährdung durch Osteoporose<br />
<strong>vor</strong>zubeugen. Sollte eine ausreichende Versorgung<br />
aus Lebensmitteln für Sie nicht<br />
möglich sein, etwa weil Sie Milchprodukte<br />
nicht vertragen, kann der tägliche Bedarf<br />
durch die Einnahme an Kalziumtabletten<br />
aus der Apotheke gedeckt werden.<br />
die Bergische Lokal<br />
Wichtig: Achten Sie darauf, dass diese<br />
Tabletten eine wissenschaftlich geprüfte<br />
Zusammensetzung haben. Produkte aus<br />
dem Supermarkt sind nicht so gut geeignet!<br />
Auch sollten Sie darauf achten, kalziumreiches<br />
Mineralwasser zu trinken.<br />
Vitamin D sorgt dafür, dass Kalzium in den<br />
Knochen eingebaut werden kann. Dieses<br />
Vitamin, auch antirachitisches Vitamin genannt,<br />
wird allerdings nur bei ausreichendem<br />
Aufenthalt in der Sonne gebildet! Das<br />
notwendige ultraviolette Licht dringt nicht<br />
durch Fensterscheiben und auch künstliche<br />
Beleuchtung trägt nicht zur Vitamin D-<br />
Bildung bei. Gerade ältere Menschen verbringen<br />
viel Zeit in geschlossenen Räumen<br />
– es kommt zu einem Vitamin D-Mangel im<br />
Körper. Nahrungsmittel wie Hering, Lachs,<br />
Heilbutt und Makrele helfen, dieses Defizit<br />
auszugleichen. Vitamin D kann in Form<br />
von Tabletten aufgenommen werden. Auch<br />
hier kann die Apotheke bei der Auswahl<br />
eines geeigneten Produktes beraten.<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
IX
die Bergische Lokal<br />
X<br />
Bewegung nützt – Bewegung<br />
schützt<br />
Für die Versorgung unserer Knochen mit<br />
dem so wichtigen Kalzium ist noch ein<br />
weiterer Aspekt von Bedeutung: Ausreichend<br />
Bewegung versetzt den Knochen in<br />
die Lage, Kalzium einzulagern. Durch körperliche<br />
Aktivitäten, durch Druck und Zug<br />
auf die Muskulatur wird der lokale Knochenstoffwechsel<br />
gefördert, Kalzium wird<br />
in den Knochen eingebaut.<br />
Der Bewegungsreiz sorgt dafür, dass der<br />
Knochen fest und stabil wird und bleibt.<br />
Gymnastik, Laufen, Schwimmen, Radfahren<br />
und Walking (zügiges Gehen) sind neben<br />
anderen Sportarten die idealen körperlichen<br />
Betätigungen, um für den nötigen<br />
Ausgleich zu sorgen.<br />
Wichtig ist, sich möglichst regelmäßig zu<br />
bewegen – egal in welchem Lebensalter!<br />
Für jedes Alter gilt im Übrigen auch, dass<br />
Knochenmasse verloren geht, etwa wenn<br />
man krankheitsbedingt über längere Zeit<br />
bettlägerig ist.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
Osteoporose erkennen<br />
Bei einem Verdacht auf Osteoporose wird<br />
der Arzt mit Hilfe einer Knochendichtemessung<br />
das Bruchrisiko ermitteln. Die<br />
Strahlenbelastung ist wesentlich geringer<br />
als bei einer Röntgenuntersuchung. Leider<br />
wird sie jedoch nicht von den Krankenkassen<br />
bezahlt, sondern erst nach einem<br />
Knochenbruch!<br />
Die Behandlung<br />
Die Kalzium- und Vitamin D-Versorgung<br />
ist die Basis jeder Osteoporosetherapie.<br />
Deutschland ist übrigens – zumindest was<br />
die Behandlung von Osteoporose angeht<br />
– ein Entwicklungsland. Schätzungen zufolge<br />
erhalten nur 30 Prozent der Patientinnen<br />
und Patienten eine ausreichende<br />
Therapie.<br />
Ausreichend Bewegung<br />
an der frischen Luft<br />
wirkt der Osteoporose<br />
entgegen:<br />
In den Knochen kann<br />
so Kalzium eingelagert<br />
werden und das ultraviolette<br />
Licht trägt zur<br />
Vitamin D-Bildung bei.<br />
Östrogenen und Gestagenen wirkt dem<br />
Knochenmasseabbau entgegen, das Erreichen<br />
der Frakturgrenze wird hinausgezögert.<br />
Be<strong>vor</strong> eine Hormonersatztherapie<br />
zum Einsatz kommt, sollte der Arzt gemeinsam<br />
mit der Patientin die Vor- und<br />
Nachteile der Behandlung abwägen.<br />
Hat die Osteoporoseerkrankung bereits<br />
begonnen, stehen so genannte Bisphosphonate<br />
zur Verfügung. Sie schützen die<br />
mineralische Oberfläche des Knochens, indem<br />
sie diese sozusagen „imprägnieren“.<br />
Gleichzeitig bremsen sie den gesteigerten<br />
Knochenabbau und bewahren so <strong>vor</strong> Knochenbrüchen.<br />
Eine groß angelegte Studie<br />
in mehreren Ländern belegt für den Wirkstoff<br />
Alendronsäure eine Zunahme an Knochenmasse<br />
bereits nach einer Therapiedauer<br />
von drei Monaten. Innerhalb eines<br />
Jahres konnte zudem das Risiko von Knochenbrüchen<br />
um mehr als die Hälfte gesenkt<br />
werden.<br />
Bei Frauen wächst die Gefahr an Osteoporose<br />
zu erkranken, mit Beginn der Wechseljahre<br />
durch den Wegfall der Sexual- Die Therapie mit Bisphosphonaten zählt<br />
hormone. Eine Hormonersatztherapie mit damit zu den effektivsten Osteoporose-<br />
Metelec-Fotolia.com<br />
Franz<br />
Östrogenen oder einer Kombination von therapien überhaupt. Ihr einziger Nachteil: Foto:
Fotos: ISOK˚-photografphy-Fotolia.com, Äskulap-Apotheke Wuppertal<br />
Diese Medikamente müssen eine halbe<br />
Stunde <strong>vor</strong> dem Frühstück mit einem vollen<br />
Glas Leitungswasser im Sitzen oder<br />
im Stehen eingenommen werden. Keinesfalls<br />
darf man sich anschließend wieder<br />
hinlegen!<br />
Ebenso werden so genannte SERMS<br />
(selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren)<br />
zur Osteoporosetherapie eingesetzt.<br />
Sie wirken ähnlich wie ein Östrogen – verhindern<br />
also Knochenabbau und Frakturen<br />
– verringern jedoch Wechseljahrebeschwerden<br />
nicht und sollten daher erst<br />
nach der letzten Monatsblutung eingenommen<br />
werden.<br />
Auch Calcitonin wird bei der Osteoporosebehandlung<br />
eingesetzt. Da die Bisphosphonate<br />
nach Studienlage bei der Therapie<br />
der Osteoporose wirksamer sind, hat das<br />
Calcitonin jedoch an Bedeutung verloren.<br />
Tipps für den Alltag<br />
Laut Statistik nimmt das Sturzrisiko jenseits<br />
des 75. Lebensjahres stark zu. Jeder<br />
Sturz birgt für ältere Menschen, mehr natürlich<br />
noch für Osteoporosekranke, die<br />
Gefahr eines Knochenbruchs. Deshalb<br />
sollten Gefahrenquellen auch in der eigenen<br />
Wohnung beseitigt werden. Also - weg<br />
mit Teppichläufern und Badematten!<br />
Achten Sie auf Kabel, die auf dem Fußboden<br />
liegen und sorgen Sie für eine gute<br />
Raumausleuchtung.<br />
Wirksamen Schutz <strong>vor</strong> den gefürchteten<br />
Oberschenkelhalsbrüchen bieten auch<br />
Hüftprotektoren. Die Kostenübernahme<br />
von ca. 35,– bis 70,– Euro durch die<br />
Krankenkasse ist jedoch fraglich und vom<br />
Einzelfall abhängig.<br />
Betroffene sollten sich gut über ihre Krankheit<br />
informieren, nur dann erreicht man<br />
eine optimistische Einstellung gegenüber<br />
der Erkrankung und letztlich verfügt man<br />
über eine höhere Lebensqualität.<br />
die Bergische Lokal<br />
Eine Anpassung der Lebensführung ist<br />
neben einer medikamentösen Therapie<br />
für den Erfolg der Behandlung bei Osteoporose<br />
unumgänglich!<br />
Gerne können Sie sich bei Fragen an das<br />
Personal der Äskulap-Apotheke wenden.<br />
Wir werden Ihnen weiterhelfen und Sie<br />
kompetent beraten.<br />
Weitere Informationen:<br />
Äskulap-Apotheke<br />
Röttgen 165, 42109 Wuppertal<br />
Inh. Anka Schüller<br />
Tel.: 0202 - 708 491<br />
Fax: 0202 - 700 170<br />
aeskulap-apotheke@online.de<br />
Anka Schüller mit dem kompetenten<br />
Team der Äskulap-Apotheke freut sich<br />
auf Ihren Besuch!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
XI
die Bergische Lokal<br />
XII <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 3|2010<br />
Geistig fit bleiben<br />
Gedächtnistraining<br />
Eine Welt voller Düfte<br />
Unser Geruchssinn – Tor zu Gefühl und Erinnerung<br />
Erinnern Sie zehn Gerüche!<br />
Beispiel: blühende Rose, frisch gemähtes Gras, …<br />
Tipp: Denken Sie an Meer, Kaminfeuer, Zoo usw.<br />
Rosen erwünscht<br />
Finden Sie zehn Wörter mit „rose“ am Ende!<br />
Beispiel: Heckenrose, Matrose, …<br />
Gedächtnistraining ist am schönsten in<br />
der Gruppe. Das „Zusammendenken“<br />
regt unser Gehirn angenehm an. Es hebt<br />
die Stimmung und fördert Kontakte.<br />
Trainiert werden neben der Konzentrationsfähigkeit:<br />
Besser merken und<br />
besser erinnern. Weitere Infos zu Kursen<br />
in Wuppertal und Remscheid bei<br />
PHW Senioren Aktiv, Tel. 0202 - 2422572.<br />
„Röslein“<br />
Dieser Gedichtstrophe von Wilhelm Busch sind die Buchstaben<br />
a, e, i, o, u abhanden gekommen.<br />
Ersetzen Sie die Zahlen beim Lesen durch den richtigen Selbstlaut!<br />
D3ss k41n4 R5s4 5hn4 D5rn,<br />
Br1ngt m1ch n1cht 32s d4m H342sch4n.<br />
32ch s3g 1ch 5hn4 j4d4n Z5rn:<br />
K41n R54sl41n 5hn4 L342sch4n !<br />
Trainiert die Konzentrationsfähigkeit!<br />
Buchstabensalat<br />
Hier sind Buchstaben durcheinander geraten.<br />
(ein Strich = ein Buchstabe)<br />
Beispiel: ROSEN _ _ _ _ HOLK<br />
Lösung: Rosenkohl<br />
ROSEN _ _ _ _ _ _ TRANGE<br />
ROSEN _ _ _ _ _ _ _ TENBULE<br />
ROSEN _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ EINHUTZCER<br />
ROSEN _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ZANGSOMGUT<br />
Trainiert Phantasie, Wahrnehmung und Wortfindung!<br />
Fotos: Yuri Arcurs-Fotolia.com, Michael Wolf-Fotolia.com
Fotos: Klaus Blum, Heidrun Lutz-Fotolia.com, milosluz-Fotolia.com<br />
Tipp des Hausarztes<br />
<strong>Gesundheit</strong>smythen zum Sommer<br />
„Jetzt müssen Sie aber dringend mal Blut<br />
bei mir abnehmen!“ fordert ultimativ die<br />
gesundheitsbewusste Lehrerin in meiner<br />
Sprechstunde. „Schauen Sie sich mal meine<br />
Nägel an – das ist bestimmt Kalziummangel“<br />
und – nach kurzer Pause zum Luftholen<br />
– „Wadenkrämpfe hab ich auch öfter<br />
mal, meinem Körper fehlt sicher Magnesium!<br />
Wenn ich nur nichts an der Niere<br />
habe!“<br />
Innerlich muss ich grinsen, weil es mir große<br />
Freude bereitet meiner „lehrenden“<br />
Patientin gleich zwei <strong>Gesundheit</strong>smythen<br />
auf einmal erläutern zu können:<br />
1. Mythos:<br />
Weiße Nagelflecken sind ein Zeichen<br />
von Kalziummangel!<br />
Stimmt nicht! Die unschönen Flecken sind<br />
das Resultat von kleinen Verletzungen<br />
oder Stößen an der Nagelhaut, die mit<br />
dem Nagel nach oben wachsen. Deshalb<br />
treten diese Flecken öfter an der mehr beanspruchten<br />
Hand auf. Es kann bis zu vier<br />
Monate dauern, bis sie „rausgewachsen“<br />
sind. Kalzium macht übrigens nur deutlich<br />
unter 1% Prozent des Fingernagels aus.<br />
2. Mythos:<br />
Magnesiummangel führt zu Krämpfen!<br />
Unklar. Magnesium ist für die Erregungsleitung<br />
zum Muskel verantwortlich. Ein<br />
Mangel kann zu Krämpfen und gesteigerten<br />
Reflexen führen. Dies ist allerdings nur<br />
bei Schwangeren wissenschaftlich erwiesen.<br />
Viel wahrscheinlicher ist ein Natriummangel<br />
durch Verlust über den Schweiß:<br />
Beim Schwitzen ist Natrium das Mineral<br />
(ein Bestandteil des Kochsalzes), das durch<br />
den Schweiß am meisten verloren geht –<br />
also am ehesten die Ursache für Muskelkrämpfe<br />
(z.B. bei Fußballern in der Verlängerung).<br />
Weiter geht’s der Jahreszeit entsprechend<br />
mit einigen <strong>Gesundheit</strong>smythen zum Sommer:<br />
3. Mythos:<br />
Solariumsbräune schützt <strong>vor</strong><br />
Sonnenbrand!<br />
Stimmt nicht. Zwar wird man von der<br />
künstlichen Sonne braun, aber <strong>vor</strong> natürlichem<br />
Sonnenlicht schützt diese Bräune<br />
nicht. Durch die (<strong>vor</strong>herrschende) UV-A<br />
Bestrahlung im Solarium wird das schützende<br />
Melanin in der Haut nur gering verändert,<br />
sodass eine kurzfristige Bräune ohne<br />
Lichtschutz entsteht. Die UV-B-Strahlung,<br />
die durch die Sonne erfolgt, dringt<br />
tiefer in die Haut ein und führt zu einer<br />
längerfristigen Bräunung mit Lichtschutz.<br />
4. Mythos:<br />
Bei zu hohem Lichtschutzfaktor<br />
wird man nicht braun!<br />
Stimmt nicht. Denn auch Sonnencreme<br />
mit einem hohen Lichtschutzfaktor lässt<br />
die UV-Strahlen teilweise durch. Dadurch<br />
wird die Melaninbildung angeregt und man<br />
wird braun. So dauert es zwar länger, bis<br />
man eine dunkle Bräune hat, aber es ist<br />
auch viel gesünder. Denn nur so bleibt der<br />
Haut genügend Zeit, den körpereigenen<br />
Schutz aufzubauen und einen Sonnenbrand<br />
<strong>vor</strong>zubeugen.<br />
Klaus Blum mit seinem<br />
Border Collie „Whiskey“<br />
5. Mythos:<br />
Nasse Badehosen führen zu<br />
Blasenentzündungen!<br />
Stimmt so nicht. Wer kann sich nicht an die<br />
Ermahnungen von Mutti erinnern, nach<br />
dem Schwimmen die nasse Badehose nicht<br />
am Körper trocknen zu lassen? Nicht die<br />
Nässe führt zu Entzündungen, sondern<br />
Bakterien. Kühlt die Harnröhre zu sehr aus,<br />
haben Bakterien insbesondere bei Frauen<br />
leichtes Spiel. Was allerdings nur bedeutet,<br />
dass empfindliche Naturen Muttis Ratschlag<br />
beherzigen oder den nächsten Abschnitt<br />
aufmerksam lesen sollten.<br />
6. Mythos:<br />
Cranberrysaft hilft gegen<br />
Blasenentzündung!<br />
Stimmt zum Teil. Der Saft<br />
der kleinen roten Beeren enthält<br />
tatsächlich Stoffe, die Bakterien aus<br />
den Harnwegen fernhalten. Zur Vorsorge<br />
ist Cranberrysaft also perfekt geeignet.<br />
Hierzu reichen nach skandinavischen Studien<br />
rund 0,3 l pro Tag. Heilen kann der<br />
Saft eine Blasenentzündung aber nicht, er<br />
kann nur helfen, sie zu vermeiden.<br />
Meiner Patientin konnte übrigens geholfen<br />
werden: Auch ohne Laborwerte war<br />
nach einem kurzen Gespräch schnell klar,<br />
dass etwas mit Ihrer Niere nicht in Ordnung<br />
war – das Organ war schlichtweg<br />
unterbeschäftigt. Bei den gestiegenen<br />
Temperaturen hatte sie nicht angemessen<br />
getrunken, was zu einem Mineralungleichgewicht<br />
in ihrem Körper führte, das<br />
besonders nachts mit Wadenkrämpfen auf<br />
sich aufmerksam machte. Ich verordnete<br />
einen Kasten Sprudel.<br />
Klaus Blum<br />
Arzt für Allgemeinmedizin<br />
Praxisgemeinschaft Gartenstraße<br />
Gartenstraße 113, 44869 Bochum<br />
Telefon 02327 - 712 78<br />
info@praxis-gartenstr.de<br />
www.praxis-gartenstr.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
11
Freizeit & Kultur<br />
Die Fernsehköche Walter & Sascha<br />
Stemberg kreieren jeweils passend zur<br />
Jahreszeit eine kulinarische Kolumne<br />
in unserem Magazin.<br />
Die Stembergs führen das Restaurant<br />
Haus Stemberg in Velbert, eine der<br />
besten kulinarischen Adressen des<br />
Bergischen Landes, heute in fünfter<br />
Generation.<br />
Sascha Stemberg ist<br />
auch in diesem Jahr<br />
wieder donnerstags<br />
im WDR (Aktuelle<br />
Stunde) beim „Kochalarm“ unterwegs.<br />
Haus Stemberg<br />
Kuhlendahler Straße 295<br />
42553 Velbert<br />
Telefon 02053-56 49<br />
www.stemberg.tv<br />
12<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Saison für edle Pilze<br />
Jetzt ist die Saisonzeit für den Pfifferling,<br />
auch Eierschwamm genannt, sowie für<br />
den Sommersteinpilz. Gute und frische<br />
Pfifferlinge riechen fruchtartig nach Aprikosen.<br />
Beim Einkauf aller Pilze sollte man<br />
auch noch darauf achten, dass die Pilze<br />
nicht feucht und fleckig sind. Pilze sollte<br />
man <strong>vor</strong> der Verarbeitung trocken bürsten<br />
und mit einem kleinen Messer säubern.<br />
Möchte man die Pilze waschen, dann kurz<br />
und schnell, sofort mit dem Küchentuch<br />
(oder Papier) wieder trocknen. Zu nasse<br />
oder feuchte Pilze verlieren schnell an<br />
Eigengeschmack und lassen sich außerdem<br />
schlecht braten oder anschwenken.<br />
Ähnlich dem Steinpilz, nur meistens etwas<br />
größer, ist der Kräuterseitling. Dieser<br />
Pilz ist eine Pilzart aus der Gattung der<br />
Seitlinge. Er wird preiswerter angeboten<br />
als der Steinpilz, hat aber nicht den unverkennbaren<br />
Geschmack, den die Liebhaber<br />
der Steinpilze gerne möchten.<br />
Steinpilze stehen in Deutschland unter<br />
Naturschutz und dürfen nur für den<br />
Eigenbedarf gesammelt werden.<br />
Kleine Gewürzkunde: Koriander<br />
Koriander wird wegen seines Aussehens<br />
auch oft als Arabische oder Asiatische Petersilie<br />
bezeichnet. Verwendet wird in der<br />
Küche der getrocknete Samen oder die<br />
Blätter. Der Samen sollte kurz angeröstet<br />
und gemahlen sein. Verwendung findet er<br />
gerne bei Gebäck und Kohlgerichten sowie<br />
in vielen Gewürzmischungen,<br />
z.B. beim Lebkuchengewürz.<br />
Aber Vorsicht: Es gibt auch einige giftige<br />
Pilze. Wenn Sie nicht über ausreichendes<br />
Wissen der unterschiedlichsten<br />
Pilzarten verfügen, sollten Sie keine<br />
Pilze sammeln, sondern frische<br />
Pilze lieber nur beim Fachhändler<br />
kaufen. Mit einem Rezept für ein<br />
schnell zubereitetes Pilzgericht<br />
wünschen wir Ihnen viel Freude<br />
beim Nachkochen und eine<br />
schöne Sommerzeit.<br />
Walter & Sascha Stemberg<br />
Frische Korianderblätter haben ein zitronenähnliches<br />
Aroma, einen scharfbitteren<br />
Geschmack und einen unverwechselbaren<br />
Charakter. Zu asiatischen Wokgerichten,<br />
zur Herstellung der kanarischen Sauce<br />
Mojo verde und zu Salatgerichten geben<br />
wir gerne die feingeschnittenen Blätter (in<br />
Maßen) dazu.<br />
Fotos: Haus Stemberg/Presse, silencefoto-Fotolia.com
Fotos: Laurent Renault-Fotolia.com, roto Graphics-Fotolia.com<br />
Buchtipp<br />
Peter Zadek: My Way<br />
Eine Autobiographie (1926 –1969)<br />
Verlag Kiepenheuer und Witsch,<br />
14,90 Euro<br />
Peter Zadek, der 2009 verstorbene avangardistische<br />
Regisseur und Theaterintendant<br />
am Schauspielhaus Bochum (1971 –<br />
1975), hat mit seinen unkonventionellen Inszenierungen<br />
stets für Aufsehen gesorgt.<br />
In seiner Autobiographie erzählt er sein ungewöhnliches<br />
Leben.<br />
1926 in Berlin geboren, flieht Zadek 1933<br />
mit seiner jüdischen Familie nach London.<br />
Viele Jahre später kehrt er in sein Geburts-<br />
1.Tipp:<br />
Geben Sie auf Ihre fertig angerichteten<br />
Pilzgerichte in Olivenöl fritierte Salbeiblätter<br />
– schmeckt sehr lecker und ist<br />
sehr gesund!<br />
land zurück und<br />
gelangt dort zu<br />
großem, aber umstrittenem<br />
Ruhm.<br />
Seine Beschreibung<br />
des englischen<br />
und deutschen<br />
Theaters<br />
wird durch originelle Exkurse über seine<br />
philosophischen Ansichten zur Theaterarbeit<br />
erweitert. Auch Laien auf diesem<br />
Gebiet finden hier interessante Anregungen<br />
und neue Gesichtspunkte für den<br />
nächsten Theaterbesuch.<br />
Pfifferling-Risotto<br />
Freizeit & Kultur<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
400 g kleine Pfifferlinge – gut gesäubert<br />
Butterschmalz, Olivenöl<br />
1 kleiner Bund Salbei<br />
2 Schalotten – fein gewürfelt<br />
Salz/Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
200 g Risottoreis (Rundkornreis)<br />
500 ml Geflügelbrühe<br />
50 ml trockener Rieslingwein<br />
60 g geriebener Parmesan<br />
Zubereitung:<br />
Pfifferlinge in geklärter Butter kurz anschwitzen<br />
und würzen.<br />
Schalotten im Topf in Olivenöl anschwitzen,<br />
Reis zugeben und glasig dünsten,<br />
dann mit Brühe und Wein auffüllen und<br />
ca. 15 Minuten köcheln lassen.<br />
Nun die angeschwitzten Pfifferlinge<br />
und den Parmesan zugeben, gut verrühren<br />
und abschmecken.<br />
Auf <strong>vor</strong>gewärmten Tellern anrichten.<br />
2.Tipp:<br />
Zum fertigen Risotto noch einen Esslöffel<br />
geschlagene Sahne unterrühren.<br />
Statt Pfifferlingen auch sehr lecker mit<br />
Steinpilzen oder anderen Speisepilzen.<br />
Das Buch besteht aus (zusammengefassten)<br />
Transkripten von Tonbandaufnahmen,<br />
so dass der Leser den Eindruck hat, Zadek<br />
gegenüber zu sitzen und ihn sprechen zu<br />
hören. Die eingeschalteten Fotos und Zeitungsartikel<br />
tragen zur Veranschaulichung<br />
der authentisch und fesselnd geschilderten<br />
Situationen und Vorgänge bei. Wer die<br />
Zadek-Ära in Bochum miterlebt hat, findet<br />
nachträglich für manches eine Erklärung.<br />
Ein gewinnbringendes Lesevergnügen, bei<br />
dem man kaum merkt, dass das Buch ca.<br />
500 Seiten umfasst!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
13
<strong>Gesundheit</strong><br />
14<br />
Hilfe bei Einschlafproblemen<br />
Die Grenze zwischen dem wachen Tagesbewusstsein<br />
und dem Schlaf ist ein sensibler<br />
Bereich. Je älter wir werden, desto<br />
empfindlicher reagieren wir auf Störungen<br />
der Einschlafphase – und wissen oft gar<br />
nicht, wo das Problem eigentlich liegt.<br />
Meist treten Schwierigkeiten beim Einschlafen<br />
zunächst unregelmäßig auf. Diese<br />
Tatsache sollte man nutzen, um den<br />
Ursachen auf die Spur zu kommen. Hilfreich<br />
ist das Führen eines Einschlaf-Tagebuchs.<br />
Notieren Sie alles, was Ihnen nachträglich<br />
zu dem Tag einfällt, an dessen<br />
Abend Sie schlecht einschlafen konnten:<br />
Gab es eine besondere Aufregung? Was<br />
haben Sie gegessen und wann? Welcher<br />
Tätigkeit sind Sie gegen Abend nachgegangen?<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Der nächste Schritt ist das Auswerten der<br />
Notizen. Dabei sollten die folgenden Bereiche<br />
besonders berücksichtigt werden:<br />
Zunächst ist die räumliche Umgebung<br />
wichtig, in der geschlafen werden soll.<br />
Begutachten Sie Ihr Schlafzimmer. Gibt es<br />
Störquellen? Auch wenn die Straßenlaterne<br />
oder der Autolärm Sie früher nie gestört<br />
haben – mit zunehmendem Alter steigt die<br />
Geräuschempfindlichkeit. Auch grelle Vorhänge<br />
o.ä. können unterbewusst stören.<br />
Schalten Sie abends alle elektrischen Geräte<br />
aus – dazu gehören Handys ebenso<br />
wie Fernseher im Standby-Modus. Auch<br />
ein schnurloses Telefon gehört nicht ins<br />
Schlafzimmer, empfindliche Menschen<br />
spüren Störfelder, die durch die Elektrizität<br />
verursacht werden.<br />
Die ideale Temperatur im Schlafzimmer<br />
beträgt 14°–18°C. Wer das zu kalt findet,<br />
wärmt sein Bett mit einer Wärmflasche an<br />
und benutzt eine zusätzliche Decke.<br />
Die Ernährung am Nachmittag und<br />
Abend spielt eine besondere Rolle für<br />
den Schlaf.<br />
Kaffee kann zu leichten Vergiftungserscheinungen<br />
führen, wenn nicht zusätzlich<br />
genügend andere Flüssigkeit getrunken<br />
wurde. Trinken Sie ab dem frühen<br />
Nachmittag nur noch Kaffee ohne Koffein<br />
und reduzieren Sie Ihren Kaffeekonsum<br />
auch zu den anderen Tageszeiten. Dem<br />
Körper fehlen durch zu viel Kaffee häufig<br />
wichtige Elektrolyte.<br />
Wer einen Energieschub braucht und auf<br />
Kaffee verzichten will, isst einfach eine Banane:<br />
Sie bereichert den Magnesium- und<br />
Kalziumhaushalt und ihre Kohlehydrate<br />
werden im Körper in Zucker umgewandelt,<br />
woraufhin die Gehirnzellen Glückshormone<br />
ausschütten.
Fotos: S.14: 12foto.de-Fotolia.com; Yuri Arcurs-Fotolia.com, philidor.-Fotolia.com, Surwehme Barkhoff/Presse<br />
Kurz <strong>vor</strong> dem Zubettgehen kann ein Becher<br />
warme Milch mit Honig viel bewirken.<br />
In der Milch ist der schlaffördernde<br />
Stoff Tryptophan enthalten. Um aufgeschlüsselt<br />
bis zu den Gehirnzellen zu gelangen,<br />
braucht er ein Zuckermolekül, das<br />
von dem Honig geliefert wird. Auch Rotwein<br />
gilt als hilfreich beim Einschlafen,<br />
allerdings nur, wenn es bei einem Glas<br />
bleibt!<br />
Nicht zu unterschätzen ist das Einschlafritual,<br />
das für Kinder und ältere<br />
Menschen den gleichen Stellenwert<br />
einnimmt.<br />
Kommen Sie eine Stunde <strong>vor</strong> dem Zubettgehen<br />
zur Ruhe. Schalten Sie Fernseher<br />
und PC aus, zünden Sie sich eine Kerze<br />
an und trinken Sie in besinnlicher Stille<br />
Ihre Honigmilch oder den Wein.<br />
Sorgen Sie für seelisches Wohlbefinden:<br />
Wenn Sie am Tag etwas Ärgerliches erlebt<br />
haben, dann schreiben Sie es auf einen<br />
Zettel und legen Sie diesen beiseite. Hier<br />
darf das Erlebnis bis zum nächsten Tag<br />
ruhen, erst dann beschäftigen Sie sich<br />
wieder damit.<br />
Sorgen Sie auch für körperliches Wohlbefinden!<br />
Kalte Füße stören den Schlaf.<br />
Reiben Sie sie mit etwas Lavendel- oder<br />
Melissenöl ein, dabei von den Kniekehlen<br />
abwärts massieren und zu den Zehenspitzen<br />
hin ausstreichen. Evtl. warme Socken<br />
darüber ziehen.<br />
In diesem Sinne wünschen wir eine angenehme<br />
Nachtruhe!<br />
In Deutschland leben cirka 6,8 Millionen<br />
Menschen mit einer Schwerbehinderung.<br />
Als schwerbehindert gelten Personen, die<br />
einen anerkannten Grad der Behinderung<br />
von mindestens 50 haben. Um die Auswirkungen<br />
der Behinderung zumindest ansatzweise<br />
auszugleichen und Menschen<br />
mit Behinderung ein weitestgehend selbstständiges<br />
Leben zu ermöglichen, gibt es<br />
in Deutschland eine Reihe von Nachteilsausgleichen.<br />
Dies sind z.B. Kündigungsschutz,<br />
Steuerermäßigungen und Mobilitätshilfen.<br />
Bei einem Grad der Behinderung von 50<br />
kann der Betroffene einen Schwerbehindertenausweis<br />
bei der Kommunalverwaltung<br />
beantragen und damit die Nachteilsausgleiche<br />
in Anspruch nehmen. Liegen<br />
bei Ihnen Beeinträchtigungen <strong>vor</strong>, die einen<br />
Behinderungsgrad bedingen können,<br />
so sollten Sie einen Antrag auf Feststellung<br />
der Schwerbehinderung stellen. Wichtig ist,<br />
aktuelle ärztliche Unterlagen <strong>vor</strong>zulegen,<br />
die geeignet sind, die Beeinträchtigungen<br />
nachzuweisen.<br />
Lehnt die Kommunalverwaltung die Anerkennung<br />
ab oder setzt den Grad der Behinderung<br />
zu niedrig fest, besteht die Möglichkeit,<br />
hiergegen Widerspruch einzulegen.<br />
Was bedeutet eigentlich...<br />
Down-Syndrom?<br />
Als Down-Syndrom bezeichnet man eine<br />
spezielle Genveränderung beim Menschen,<br />
bei der das Chromosom (Erbgut)<br />
mit der Nummer 21 dreifach statt zweifach<br />
<strong>vor</strong>handen ist. Daher spricht man auch von<br />
„Trisomie 21“ (tri = drei). Diese Verdreifachung<br />
des Erbgutes geschieht spontan<br />
durch einen ungewöhnlichen Verteilungsprozess<br />
während der Zellteilung. Die Auswirkungen<br />
des Down-Syndroms können<br />
von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein,<br />
gehen aber häufig mit einer geistigen Behinderung<br />
einher. Charakteristisch ist bei<br />
den Betroffenen auch eine relativ geringe<br />
Info & Service<br />
Nachteilsausgleiche bei Schwerbehinderung<br />
Dabei überprüft die Widerspruchsbehörde<br />
(in<br />
NRW die Bezirksregierung<br />
Münster) die Rechtmäßigkeit<br />
der Entscheidung.<br />
Sollte auch hier<br />
eine Ablehnung erfolgen,<br />
steht der Klageweg <strong>vor</strong><br />
das Sozialgericht offen.<br />
Im Gerichtsverfahren holt das Gericht zunächst<br />
weitere Befundberichte der behandelnden<br />
Ärzte und ggf. ein ärztliches Gutachten<br />
ein. Kommt es letztlich zu einer<br />
positiven Entscheidung, so wird rückwirkend<br />
zum Zeitpunkt der Antragstellung<br />
die Schwerbehinderung festgestellt und<br />
die Nachteilsausgleiche werden gewährt.<br />
Wenn objektive Anhaltspunkte einer<br />
Schwerbehinderung <strong>vor</strong>liegen oder die<br />
Entscheidung der Kommunalverwaltung<br />
wesentliche Einschränkungen nicht oder<br />
nicht ausreichend berücksichtigt, lohnt<br />
sich das Beschreiten des Rechtsweges.<br />
Die Nachteilausgleiche können zwar die<br />
Beeinträchtigungen nicht beseitigen, jedoch<br />
die Auswirkungen mildern.<br />
Anja Surwehme, Rechtsanwältin<br />
Kanzlei Barkhoff & Partner<br />
Körpergröße,<br />
eine rundliche<br />
Körperform<br />
und Fehlbildungen<br />
sowie Stoffwechselstörungen.<br />
Statistisch gesehen kommt ein Down-<br />
Syndrom bei einer von 700 Geburten <strong>vor</strong>,<br />
wobei die Häufigkeit mit dem Alter der<br />
Mutter von ihrem 35. Lebensjahr an steigt.<br />
Es ist nur dann erblich im Sinne einer Erbkrankheit,<br />
wenn die Mutter selbst das<br />
Down-Syndrom hat.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
15
<strong>Gesundheit</strong><br />
Die Wechseljahre<br />
„Hilfe, mein Leben gerät aus den Fugen!“<br />
Immer noch mit Tabus behaftet, obwohl doch die Hälfte der Menschen betroffen<br />
ist, war oder sein wird: Das Klimakterium. Für „<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“<br />
schreibt Heidi Küster, Krankenschwester und Wechseljahreberaterin aus Essen,<br />
über Hitzewallungen, Lebensumstellungen, Gefühlsschwankungen und alles,<br />
was die Zeit der Wechseljahre prägen kann.<br />
16<br />
Die Zeit „des Wechsels“ ist ausgesprochen<br />
vielschichtig. In dieser Phase finden bei<br />
jeder Frau Veränderungen sowohl auf körperlicher<br />
als auch auf psychischer Ebene<br />
statt. Meist geht es um wirklich tief greifende<br />
Veränderungen z.B. in der Paarbeziehung<br />
und der Sexualität. Die Kinder sind<br />
erwachsen, verlassen die elterliche<br />
Wohnung; die eigene Wohnsituation<br />
muss eventuell neu überdacht werden,<br />
die Berentung liegt jetzt<br />
nicht mehr in ganz so weiter<br />
Ferne. Eine Versorgung –<br />
vielleicht sogar die Pflege –<br />
der eigenen Eltern steht an.<br />
Aber eigentlich lassen die<br />
eigenen Kräfte allmählich<br />
nach, neue Grenzen müssen<br />
gesetzt, das „eigene<br />
Tempo“ angepasst werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Dieser Prozess benötigt Zeit und manchmal<br />
auch ein wenig Geduld.<br />
Und das ist noch längst nicht alles: Hitzewallungen,<br />
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen<br />
– auch damit muss man<br />
sich noch parallel auseinandersetzen.<br />
Den meisten Frauen fällt es schwer dieses<br />
neue Körpergefühl einzuordnen. Wem<br />
können sie sich in ihrer Verunsicherung<br />
anvertrauen? Vielen Ärzten bleibt wenig<br />
Spielraum sich wirklich auf tiefer gehende<br />
Probleme einzulassen. Oft stehen sie unter<br />
einem enormen Zeitdruck.<br />
Als zweifache Mutter und selbst mittlerweile<br />
48 Jahre alt ist mir dieser Prozess<br />
mit allen seinen „Höhen und Tiefen“ eingehend<br />
vertraut. Aus eigenem Erleben<br />
kann ich sagen, wie wohltuend und hilfreich<br />
so mancher Rat einer neutralen,<br />
aber erfahrenen Frau sein kann.<br />
Nach über zwanzigjähriger Berufstätigkeit<br />
als Krankenschwester habe ich in einer<br />
700 Unterrichtsstunden umfassenden<br />
Weiterbildung bei der Gesellschaft für Geburts<strong>vor</strong>bereitung,<br />
Familienbildung und<br />
Foto: Yuri Arcurs-Fotolia.com
Fotos: Yuri Arcurs-Fotolia.com, FuK Essen, Zeichnung: Heidi Küster<br />
Frauengesundheit-Bundesverband<br />
e.V. (GfG)<br />
die Qualifikation erworben,<br />
Frauen durch die<br />
Wechseljahre zu begleiten,<br />
dem Thema entsprechende<br />
Kurse zu leiten und<br />
themenorientierte Vorträge<br />
zu halten.<br />
Themen wie „Osteoporose,<br />
Hormonersatztherapie, Veränderungen<br />
des Beckenbodens,<br />
Fragen zu einer richtigen Ernährung<br />
und vieles andere sollen in<br />
einem beratenden Gespräch<br />
Raum haben. Dabei sehe ich<br />
meine Funktion in keinem Fall<br />
als Ersatz oder Konkurrenz zu<br />
einer/einem Gynäkologen/in,<br />
sondern meine Arbeit soll eine<br />
sinnvolle Ergänzung darstellen.<br />
Was sind „Wechseljahre“?<br />
„Wechseljahre“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung<br />
für die Zeit einer umfassenden hormonellen Umstellung<br />
von Frauen, die medizinisch als Klimakterium bezeichnet<br />
wird. Der Beginn dieser Umstellung ist individuell unterschiedlich:<br />
Während er sich bei manchen Frauen bereits mit Anfang<br />
40 einstellt, beginnen die Wechseljahre bei anderen erst<br />
mit Mitte 50; üblicherweise ist die Zeit der Wechseljahre<br />
spätestens mit Ende 50 abgeschlossen.<br />
Aufgrund meiner 14-jährigen Berufserfahrung<br />
im Bereich Psychiatrie<br />
und Psychotherapie gilt mein<br />
besonderes Interesse der Aufklärung<br />
und Begleitung durch Phasen<br />
der „depressiven Verstimmung“.<br />
In meinem Vortrag zu „Depressionen“<br />
am Donnerstag, 7. Oktober<br />
2010, 16.00 Uhr im <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
und Beratungszentrum<br />
der Familien- und Krankenpflege<br />
e.V. Essen, Altendorfer<br />
Straße 355 – 357,<br />
45143 Essen, möchte<br />
ich einen Einblick in die<br />
Entstehung einer depressiven<br />
Erkrankung, die Komplexität<br />
der Symptome und<br />
den damit verbundenen Leidensdruck<br />
geben. Aber auch<br />
eine kleine „Medikamenten-<br />
Prinzipiell geschieht in den Wechseljahren eine Umstellung<br />
des Östrogenhaushalts in verschiedenen Phasen. Das in<br />
den Eierstöcken produzierte Östrogen ist das Hormon, das<br />
auch wesentlich die Regelung des Menstruationszyklus<br />
beeinflusst. Der Beginn des Klimakteriums bewirkt einen<br />
drastischen Rückgang dieser Östrogenproduktion.<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Heidi Küster<br />
Krankenschwester und<br />
Wechseljahreberaterin<br />
Telefon 0201 - 171 52 50<br />
Heidi.Kuester-WJB@arcor.de<br />
kunde“ und weitere Behandlungsmethoden<br />
sollen hier nicht unerwähnt bleiben.<br />
Und ebenso wichtig sind mir einige hilfreiche<br />
Tipps für die Betroffenen und deren<br />
Angehörige.<br />
„Frau Doktor, erst kommt immer diese<br />
Wallung und dann lieg’ ich Stunden lang<br />
wach. Also näh, langsam kriech ich<br />
so’n Hals! So wat kenn ich sons’<br />
gar nich’, ganz ehrlich! Ich sach et<br />
Ihnen: nich’ mit mir, ich brauch so’ne<br />
Pille, se wissen schon!“<br />
Da die Prozesse im Klimakterium sehr unterschiedlich verlaufen<br />
können und hormonelle Umstellungen auch auf<br />
psychisches Erleben starke Einflüsse haben können, sind<br />
auch die Wahrnehmungen der betroffenen Frauen sehr<br />
spezifisch. Es gibt Frauen, die keinerlei Beschwerden in<br />
dieser Phase haben, während andere stärkste körperliche<br />
wie seelische Einschränkungen haben, die z.T. lange<br />
medizinische und/oder psychologische Begleitprozesse<br />
bzw. Therapien erfordern.<br />
Medizinisch werden die Wechseljahre mit der sog. Postmenopause<br />
abgeschlossen. Dieser Zeitraum bezeichnet die<br />
Zeit nach der letzten Monatsblutung. Mit dem Ende dieser<br />
Phase beginnt das sog. „Senium“, das Alter.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
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Rätsel<br />
18<br />
Liebe Rätselfreundin, lieber Rätselfreund,<br />
diesmal haben wir uns eine besonders reizvolle – aber auch nicht<br />
ganz einfache – Aufgabe für Sie ausgedacht. Schließlich stehen für<br />
viele von Ihnen die Sommerferien <strong>vor</strong> der Tür, und mit diesen die<br />
Zeit und die Möglichkeit, ein wenig kreativ zu werden. Sie finden<br />
auf dieser Seite ein Gedicht über den Sommer.<br />
Ihre Aufgabe besteht darin, dem Gedicht eine Strophe<br />
hinzu zu fügen!<br />
Lesen Sie sich dafür zuerst das Gedicht mehrmals durch, bis Sie<br />
sich mit seinem Rhythmus und seinen Bildern vertraut gemacht<br />
haben. Achtung: Jede Strophe besteht aus vier Versen, jeweils zwei<br />
davon reimen sich. Und nun versetzen Sie sich in das richtige<br />
„Sommergefühl“ und denken Sie an etwas, was man an einem<br />
heißen Tag in der Natur beobachten kann – schon ist der Anfang<br />
für die Strophe gefunden!<br />
Die Anstrengung lohnt sich, es winken wieder attraktive Preise!<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Ihren Vers senden Sie bitte an:<br />
Familien- und Krankenpflege Bochum<br />
z.H. Petra Müller<br />
Paddenbett 13, 44803 Bochum<br />
Einsendeschluss ist der 15.10.2010.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
Schöne Sommerzeit<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Es riecht nach Sommer ringsumher,<br />
nach prallen Blüten, satt und schwer,<br />
nach trocknem Gras und grünem Laub,<br />
nach reifem Korn und Blütenstaub.<br />
Glühendheiß vom Himmelszelt<br />
der Sonnenschein herniederfällt.<br />
Ein Flimmern durch die Lüfte zieht,<br />
die Grillen zirpen froh ihr Lied.<br />
Im grünen Farn die Mücken spielen,<br />
am Tümpelrand die Frösche schielen.<br />
Die Bienen hängen sich mit Freud'<br />
an der Heide Glockenkleid.<br />
Schmetterlinge aller Arten<br />
tauchen ein im Blütengarten.<br />
Kein Windhauch sich nur regen mag<br />
an diesem schönen Sommertag.<br />
…<br />
1. Preis<br />
Ein Tagesausflug mit F.U.K.-Reisen<br />
für zwei Personen<br />
2. Preis<br />
Zwei Freikarten vom Varieté<br />
et cetera<br />
3. Preis<br />
Ein Kochbuch vom Haus Stemberg<br />
„Eintöpfe“<br />
4. Preis<br />
Ein Gutschein von Douglas<br />
Die Gewinner des letzten Rätsels<br />
(Ausgabe 2/2010):<br />
1. Preis für Gisela Berger, Bochum<br />
(Tagesausflug für zwei Personen)<br />
2. Preis für Klara Bürger, Herne<br />
(Zwei Freikarten Varieté et cetera)<br />
3. Preis für Ursula Eichenhorst, Essen<br />
(Zwei Kochbücher vom Haus Stemberg)<br />
4. Preis für Beate Glowatzki, Bochum<br />
(Gutschein von Douglas)<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
unseren Gewinnern!<br />
Foto: bittedankeschön-Fotolia.com
Impressum/Kontakt<br />
Impressum/Herausgeber:<br />
die Bergische<br />
BHV Bergische Hauspflege gGmbH<br />
Pflege- und <strong>Gesundheit</strong>s-Zentrum.<br />
Uellendahler Straße 478, 42109 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 270490<br />
Fax: 0202 - 2704927<br />
Email: info@bergische-hauspflege.de<br />
Internet: www.bergische-hauspflege.de<br />
Redaktion:<br />
Petra Janitzki, Peter Derieth,<br />
Manfred Kiseier, Sabine Luksnat<br />
Layout/Satz: Q3design.de<br />
Auflage: Lokal Wuppertal: 4.500 Stück<br />
Außenstellen und Kooperationspartner:<br />
Pflegebüro Ronsdorf/Barmen<br />
BHV Bergische Hauspflege gGmbH<br />
Geranienstraße 1, 42369 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 461818<br />
Fax: 0202 - 2461147<br />
Pflegebüro Uellendahl/Katernberg<br />
BHV Bergische Hauspflege gGmbH<br />
Röttgen 2, 42109 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 270490<br />
Fax: 0202 - 9422333<br />
Pflegebüro Elberfeld/Barmen<br />
PHW Häusliche Pflege gGmbH<br />
Weststraße 38, 42119 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 426063<br />
Fax: 0202 - 430042<br />
BeWo – Betreutes Wohnen zu Hause<br />
BHV Bergische Hauspflege gGmbH<br />
Chlodwigstraße 28, 42119 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 461818<br />
Fax: 0202 - 2422571<br />
PHW Senioren Aktiv und Hausnotruf<br />
Paritätische Hilfe e.V.<br />
Chlodwigstraße 28, 42119 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 94221<br />
Fax: 0202 - 9422362<br />
Führung von Betreuungen<br />
BBV Bergischer Betreuungsverein e.V.<br />
Uellendahler Straße 478, 42109 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 - 2704970<br />
Fax: 0202 - 2704927<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 3|2010<br />
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