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Vorwort zur inhaltlichen Positionierung des Verbundprojekts KOWIEN

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4 <strong>Vorwort</strong> <strong>zur</strong> <strong>inhaltlichen</strong> <strong>Positionierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Verbundprojekts</strong> <strong>KOWIEN</strong><br />

mentaufgabe behilflich sein sollen, werden entsprechend als „Kompetenzmanagementsysteme“<br />

(KMS) bezeichnet.<br />

Die Gesamtaufgabe, Wissen über Kompetenzen zu managen, umfasst im Wesentlichen drei Teilaufgaben<br />

(Kernaufgaben):<br />

• die Identifizierung derjenigen Kompetenzen, die <strong>zur</strong> Erfüllung von wissensintensiven Engineering-Aufgaben<br />

erforderlich sind (aufgabenseitige Kompetenzenidentifikation), und die Aggregation<br />

der <strong>zur</strong> Aufgabenerfüllung erforderlichen Kompetenzen in einem aufgabenspezifischen<br />

Kompetenzprofil (aufgabenseitige Profilsynthese);<br />

• die Identifizierung derjenigen Kompetenzen, über die im aktuellen Zeitpunkt einzelne Akteure<br />

als Kompetenzträger verfügen (akteursseitige Kompetenzen- und Kompetenzträgeridentifikation),<br />

und die Aggregation der Kompetenzen eines Akteurs in einem akteursspezifischen Kompetenzprofil<br />

(akteursseitige Profilsynthese);<br />

• die Zuordnung von Akteuren mit ihren Kompetenzen zu Engineering-Aufgaben (aufgabenbezogene<br />

Allokation von Kompetenzträgern) als „Matching“ zwischen den akteurs- und den aufgabenspezifischen<br />

Kompetenzprofilen.<br />

Die drei Kernaufgaben betreffen das Management von Wissen über drei unterschiedliche Kompetenzaspekte:<br />

Wissen über Kompetenzen im Sinne von handlungsbefähigendem Wissen, Wissen über<br />

Kompetenzträger und Wissen über Kompetenzprofile. Sofern keine nähere Differenzierung zwischen<br />

diesen drei Aspekten erforderlich ist, wird im Folgenden vereinfacht davon gesprochen, das<br />

Management von Kompetenzwissen – oder noch kürzer, wie bereits oben eingeführt: das Kompetenzmanagement<br />

– zu behandeln.<br />

Die Sachziele <strong>des</strong> Kompetenzmanagements bestehen darin, einerseits die benötigten Kompetenzen<br />

sowie andererseits die verfügbaren Kompetenzen und deren Kompetenzträger möglichst vollständig<br />

zu identifizieren. Als weiteres Sachziel kommt hinzu, bei der aufgabenbezogenen Allokation von<br />

Kompetenzträgern eine möglichst hohe Übereinstimmung zwischen erforderlichen und verfügbaren<br />

Kompetenzen zu erreichen (primäres Allokationsziel). Die Erfüllung dieser „outputorientierten“<br />

Sachziele – Outputs sind die Identifikations- bzw. Allokationsleistungen – wird aus betriebswirtschaftlicher<br />

Perspektive im Allgemeinen als Effektivität <strong>des</strong> Kompetenzmanagements bezeichnet.<br />

Die Effizienz <strong>des</strong> Kompetenzmanagements erstreckt sich hingegen auf Formalziele, die eine Auswahl<br />

zwischen mehreren Entscheidungsalternativen gestatten, wenn sich mehrere Alternativen als<br />

„effektiv“ erweisen, d.h. die vorgegebenen Sachziele gleich gut erfüllen. Diese Effizienz- oder<br />

Formalziele betreffen zumeist – in Anlehnung an das allgemeine Prinzip ökonomischer Rationalität<br />

– das Verhältnis zwischen hervorgebrachten Ergebnissen (Output) und hierfür eingesetzten Ressourcen<br />

(Input). Demzufolge erweist sich das Kompetenzmanagement als besonders effizient, wenn<br />

es beispielsweise gelingt, vorgegebene Identifikations- oder Allokationsleistungen (als Output) mit<br />

besonders geringem Ressourceneinsatz (als Input) zu realisieren. Der Einsatz von Ressourcen kann<br />

auf vielfältige Weise operationalisiert werden, wie etwa durch das jeweils in Anspruch genommene<br />

Personal, die aufgewendeten Sach- und Finanzmittel und durch die Zeit, die bis <strong>zur</strong> Fertigstellung<br />

der intendierten Leistung verstrichen ist (z.B. als „time to customer“ oder als „time to market“).<br />

Im Vordergrund <strong>des</strong> Forschungs-, Entwicklungs- und Transferinteresses <strong>des</strong> <strong>Verbundprojekts</strong> KO-<br />

WIEN steht die Effektivität von Kompetenzmanagementkonzepten und ihrer Implementierung mittels<br />

computerbasierter Kompetenzmanagementsysteme. Auf Effizienzaspekte wird nur am Rande<br />

eingegangen, weil Bemühungen <strong>zur</strong> „Optimierung“ <strong>des</strong> Verhältnisses zwischen Ergebniserzielung<br />

und hierfür erforderlichem Ressourceneinsatz erst dann anstehen, wenn die Effektivität <strong>des</strong> Kompetenzmanagements<br />

aus der Sicht seiner betrieblichen Anwender sichergestellt ist. Das Management

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