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Överblick Juni 2014

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Wie war's?<br />

Beim Harald Juhnke­Abend mit Denis Fischer<br />

am 16. Mai im KASCH in Achim<br />

Auf der einen Seite der ehemalige<br />

Waldorfschüler mit der androgynen<br />

Ausstrahlung aus Delmenhorst,<br />

auf der anderen die<br />

Kodderschnauze mit Herz aus<br />

dem Berlin der 70er und 80er<br />

Jahre. Im KASCH gingen diese<br />

scheinbar so unterschiedlichen<br />

Welten am 16. Mai eine faszinierende<br />

Symbiose ein. Denis Fischer<br />

präsentierte im kleinen<br />

Saal, im Dachgeschoss des<br />

KASCH, sein Harald­Juhnke­Programm.<br />

Hommage an den großen<br />

Fernsehstar und Entertainer<br />

Er hatte sich in Outfit und Gebaren<br />

in den großen Entertainer<br />

hineinversetzt, ohne dabei als reiner<br />

Imitator aufzutreten. Das Programm<br />

ist die Hommage eines<br />

heutigen Künstlers an einen<br />

Fernsehstar, dessen große Zeit<br />

er als Kind miterlebte.<br />

Durch die Begegnung mit<br />

usanne Juhnke, der Witwe des<br />

2005 verstorbenen Moderators,<br />

Sängers und Synchronsprechers,<br />

bekam Fischer die Möglichkeit,<br />

aus deren Privatarchiv auch weniger<br />

bekanntes Material in sein<br />

Programm aufzunehmen. So gab<br />

es im KASCH neben den bekannten<br />

Sinatra­Nummern, die<br />

Juhnke mit neuen deutschen Texten<br />

auf den Leib geschrieben<br />

wurden, auch Songs, die nie auf<br />

Tonträger gebannt wurden.<br />

Aufgelockert wurde das Ganze<br />

mit kurzen Erzählungen über Harald<br />

Juhnke und Sketchen, in denen<br />

die Alkoholexzesse und das<br />

Schwerenötertum, die Juhnke<br />

nicht nur als Bühnenperson verkörperte,<br />

ihren Niederschlag fanden.<br />

Auch das von Juhnkes ehemaligem<br />

Manager Peter Wolf seit<br />

2012 weitergeführte Fernseh­Ballett<br />

wurde gewürdigt: Kurzerhand<br />

bat Fischer die erste Zuschauer­<br />

Reihe auf die Bühne und ließ sie,<br />

mit den entsprechenden Requisiten<br />

ausgerüstet, die bekannte<br />

Die Zuschauer der ersten Reihe wurden als Fernsehballett auf die Bühne<br />

gebeten. Foto: uc<br />

Tanztruppe der ehemaligen DDR<br />

darstellen.<br />

Etwas morbide wurde es am<br />

Schluss, als auf einmal das auf<br />

der Bühne befindliche Telefon<br />

klingelte, aus dem auf einmal<br />

Juhnkes Originalstimme ertönte,<br />

der (vermeintlich aus dem Jenseits)<br />

im Duett mit Fischer den<br />

Abschluss­Song anstimmte.<br />

Während der Pause und nach<br />

der Veranstaltung befragten wir<br />

einige Zuschauer und den Künstler<br />

über den Abend. (uc)<br />

Denis Fischer: Als Kind habe<br />

ich mit meinen Großeltern samstags­abends<br />

zusammen vorm<br />

Fernseher die großen Galas mit<br />

Harald Juhnke gesehen. Das<br />

fand ich toll ­ mit den Sketchen<br />

und so ­ und seitdem habe ich<br />

ihn verfolgt. Irgendwann habe<br />

ich dann auch den ganzen Background<br />

verstanden, dass das<br />

auch ein 'schlimmer Finger', aber<br />

trotzdem ein faszinierender<br />

Mensch, war. Hier im KASCH<br />

gefällt es mir sehr gut. Wir sind<br />

nach meinem Leonard­Cohen­<br />

Programm, das zweite Mal hier<br />

im blauen Saal mit dieser ansteigenden<br />

Publikums­Tribüne und<br />

das ist schon toll als Künstler.<br />

Man sieht jeden und bekommt<br />

mit, ob die dabei sind oder nicht.<br />

Das ist sehr schön, eine wirklich<br />

tolle Atmosphäre.<br />

Horst Jenke aus Achim: Ich<br />

fand den Pianisten am besten –<br />

der Sänger war dagegen etwas<br />

verblasst. Der hatte Rhythmus<br />

und Schwung und hat auf den<br />

Punkt genau gespielt. Bis jetzt<br />

ist Juhnke für mich in dem Programm<br />

zu wenig in Erscheinung<br />

getreten, aber das kann ja in<br />

der zweiten Hälfte noch kommen.<br />

Es wurde zwar ein wenig<br />

über ihn gesprochen, aber sonst<br />

wurde kaum was von ihm rübergebracht.<br />

Da habe ich mehr erwartet.<br />

Juhnke war ja ein<br />

bekannter Mann, den wir früher<br />

oft erlebt haben. Er war ein super<br />

Künstler, Entertainer, Sänger<br />

und seine Lässigkeit und<br />

Ironie, auch sich selbst gegenüber,<br />

das waren schon tollen<br />

Sachen. Es hat ihm deshalb<br />

auch keiner übel genommen,<br />

wenn er mal abgerutscht ist<br />

oder besoffen war. Es waren<br />

trotzdem immer alle wieder von<br />

ihm begeistert. Das muss man<br />

erst mal hinkriegen.<br />

Karin Wirbelauer aus Achim:<br />

Ich bin bisher auf jedem Konzert<br />

von seinem Bruder Tim Fischer<br />

gewesen. Deshalb bin ich jetzt<br />

heute Abend auch hier. Aber Harald<br />

Juhnke finde ich auch ganz<br />

gut, der hat immer tolle Lieder<br />

gesungen. Aber mein Lieblingsstück<br />

'Barfuß oder Lackschuh'<br />

habe ich lange vermisst. Das kam<br />

erst ganz am Schluss als Zugabe<br />

– das war das Highlight für mich.<br />

Waltraud Knapp aus Achim:<br />

Ich bin mehr wegen Denis Fischer<br />

hier, denn Harald Juhnke<br />

ist nicht ganz so mein Fall. Ich<br />

bin angenehm überrascht. Ich<br />

habe Denis noch nie live gesehen,<br />

aber schon Vieles von ihm<br />

gehört. Er ähnelt schon sehr seinem<br />

Bruder. Ich finde ihn gut<br />

und habe es nicht bereut, dass<br />

ich hergekommen bin.

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