Mikrounternehmen Steiermark - Politik - Land Steiermark
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MIKROUNTERNEHMEN IN DER STEIERMARK<br />
5.3 FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG<br />
Die öffentliche Förderung von Kleinunternehmen<br />
ist besonders unter dem Gesichtspunkt wichtig,<br />
die wirtschaftliche Vielfalt am steirischen Markt<br />
aufrechtzuerhalten. <strong>Mikrounternehmen</strong> schaffen<br />
und sichern Beschäftigung, sind wachstumsorientiert<br />
und erobern zukunftsorientierte Marktnischen.<br />
Besonders in oder kurz nach der Gründungsphase<br />
ist es für <strong>Mikrounternehmen</strong> häufig schwer, sich<br />
zu etablieren, wenn die nötigen finanziellen Mittel<br />
fehlen. Dennoch sucht nur ein Fünftel der MikrounternehmerInnen<br />
um Subventionen an, von denen<br />
dann allerdings der Großteil auch Unterstützung<br />
erhält.<br />
5.3.1 Bedarf an zusätzlichen<br />
finanziellen Mitteln<br />
Etwas weniger als die Hälfte der befragten<br />
<strong>Mikrounternehmen</strong> hat Bedarf an zusätzlichen finanziellen<br />
Mitteln: 46,2 % der UnternehmerInnen<br />
brauchte mehr Kapital für ihre betrieblichen Vorhaben,<br />
davon etwa ein Drittel über 25.000 Euro.<br />
In der Branche der Unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen wird vergleichsweise am seltensten<br />
zusätzliches Kapital benötigt: Über zwei Drittel<br />
(68,6 %) der UnternehmerInnen dieses Sektors<br />
geben an, keinen Bedarf zu haben. In den Bereichen<br />
Persönliche Dienstleistungen und Produktion/<br />
Handwerk beläuft sich dieser Wert lediglich auf jeweils<br />
ca. 45 %. (Abb. 13)<br />
Die weiblich geführten <strong>Mikrounternehmen</strong><br />
haben eher Bedarf an zusätzlichem Kapital als die<br />
männlich geführten: Während Frauen nur zu 49,6 %<br />
mit ihrer Finanzierungslage zufrieden sind, sind dies<br />
bei den Männern 55,5 %.<br />
Dass einerseits junge Unternehmen (bis 5 Jahre)<br />
eher auf Kapital von außen angewiesen sind<br />
(47,9 %) als mittelalte, kann zum Teil darauf zurückgeführt<br />
werden, dass diese Betriebe sich noch nicht<br />
so fest am Markt etablieren konnten und in der Gründungs-<br />
bzw. Anfangsphase vermehrt Kapital benötigen,<br />
um ihr Unternehmen aufzubauen. Andererseits<br />
ist auffällig, dass Unternehmen, die bereits seit<br />
über 25 Jahren bestehen, vergleichsweise am seltensten<br />
ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung<br />
haben: Über die Hälfte (51,4 %) der UnternehmerInnen<br />
gibt an, zusätzliches Kapital zu benötigen,<br />
20,5 % würden sogar mehr als 25.000 Euro benötigen.<br />
Als mögliche Gründe für diese Tendenz können<br />
vor allem ein verstärkter Innovationsbedarf sowie<br />
notwendige Investitionen in ältere Unternehmen<br />
angenommen werden, welche sonst nicht mit den<br />
„modernen“ Unternehmen mithalten können.<br />
Besonders geringen Bedarf an zusätzlichen finanziellen<br />
Mitteln haben Ein-Personen-Unternehmen:<br />
Über zwei Drittel (68,8 %) der UnternehmerInnen<br />
brauchen kein zusätzliches Kapital. Von den<br />
größeren Betrieben (1-9 Mitarbeiter) sind dies nur<br />
47,7 %. Ein möglicher Grund hierfür ist die Tatsache,<br />
dass Ein-Personen-UnternehmerInnen häufig von zu<br />
Hause aus arbeiten und daher sehr schlanke Betriebsstrukturen<br />
haben, nicht auf die regelmäßige<br />
Auszahlung von MitarbeiterInnen Bedacht nehmen<br />
und nur für sich selbst kalkulieren müssen.<br />
Abb.13: BEDARF AN ZUSÄTZLICHEN FINANZIELLEN<br />
MITTELN<br />
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