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02 Politik orange frisch geerntet<br />

geschält Politik orange 19<br />

Fortsetzung von Seite 1:<br />

Bunte junge Menschen huschen zwischen<br />

<strong>de</strong>n kleinen Häuschen hin und<br />

her. Doch trotz aller Geschäftigkeit<br />

wird man in einer zum Kongressbüro<br />

umfunktionierten Häuschenhälfte<br />

schon sehnsüchtig erwartet. Und<br />

dort fin<strong>de</strong>n sich auch weitere Menschen,<br />

die <strong>de</strong>n Weg nach Bad Orb<br />

auf sich genommen haben, um sich<br />

ganz <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />

einem vielumstrittenen Thema zu<br />

widmen: Gentechnik.<br />

Ein Schlagwort – doch hier fin<strong>de</strong>n<br />

sich in Workshops und Diskussionen<br />

viele Themen, die sich nicht auf<br />

diesen einen Begriff reduzieren lassen.<br />

Es geht um Biopiraterie, darum,<br />

wie DNA überhaupt isoliert wird, um<br />

gesetzliche Strukturen, die geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n, um Gentechnik in Lebensmitteln<br />

zu regulieren und darum,<br />

wie man sich und seine Position politisch<br />

einbringen kann.<br />

Und warum all das? Antwort gibt das<br />

Wort „Jugend|Umwelt|Tage“: ein<br />

Jugend-Kongress, <strong>de</strong>n BUNDjugend<br />

(<strong>de</strong>r Jugend im Bund für Umwelt und<br />

Naturschutz) und NAJU<br />

(Naturschutzjugend) organisierten<br />

und <strong>de</strong>r interessierte jungen Menschen<br />

nach Bad Orb einlädt, sich in<br />

spannen<strong>de</strong>n Workshops mit <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nsten Aspekten dieses<br />

hochbrisanten Themas aus-einan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />

Nicht nur Gentechnik-Kritikerinnen<br />

und –Kritiker beweihräuchern sich<br />

gegenseitig – auch Jugendliche, die<br />

Gentechnik ganz o<strong>de</strong>r in Teilen befürworten,<br />

sind dabei und vertreten<br />

ihre Positionen.<br />

Durchaus also Stoff für kontroverse<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen, die ihren<br />

Höhepunkt auf <strong>de</strong>r Podiumsdiskussion<br />

mit Expertinnen und Experten<br />

aus Politik, Wirtschaft und Ethik-<br />

Verbän<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>t.<br />

Auf <strong>de</strong>n nächsten Seiten möchten<br />

wir einen kleinen Einblick geben,<br />

was in <strong>de</strong>n vier Tagen vom 2. bis<br />

zum 5. Oktober 2003 in Bad Orb<br />

geschehen ist und damit auch einen<br />

Eindruck von all <strong>de</strong>n kontroversen<br />

Diskussionen und <strong>de</strong>m Spaß vermitteln,<br />

<strong>de</strong>n wir 60 junge Menschen<br />

hier bei <strong>de</strong>n<br />

Jugend|Umwelt|Tagen hatten.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

<strong>de</strong>nken sich, „damit ließe sich viel<br />

Geld machen“. Also analysieren sie<br />

die Gene dieser Pflanzen und mel<strong>de</strong>n<br />

sie beim Patentamt als ihre Ent<strong>de</strong>ckung<br />

an. Nun muss je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />

diese Pflanzen verwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

daraus hergestellte Produkte<br />

vermarkten will, Lizenzgebüren<br />

zahlen. Beispiele für dieses<br />

Absurdum sind: Das Patent <strong>de</strong>r US-<br />

Firma „RiceTec“ auf das Grundnahrungsmittel<br />

Basmati-Reis. Sie hat<br />

<strong>de</strong>n südasiatischen Bauern somit das<br />

Resultat <strong>de</strong>r Selektions- und<br />

Züchtungsarbeit<br />

ihrer<br />

Elterngenerationen gestoh-len. Auch<br />

das Grundnahrungs-mittel <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>n<br />

,Quinoa genannt, wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r<br />

Colorado State University patentiert.<br />

Eben-so unglaublich ist das Patent<br />

auf chinesischen Weizen. Die Liste<br />

ließe sich ewig fortsetzen.<br />

Selber Schuld, warum lassen sich<br />

die Bauern nicht selbst ihr<br />

geistiges Eigentum patentieren?<br />

Dafür benötigt man lei<strong>de</strong>r eine<br />

große Finanzkraft, um die teuren<br />

Patentanwälte zu bezahlen. Zu<strong>de</strong>m<br />

haben die meisten Men-schen<br />

noch nie etwas davon gehört, dass<br />

so etwas Verrücktes möglich ist.<br />

Die Kollonialisierung von Län<strong>de</strong>rn<br />

wur<strong>de</strong> von einem Bio-Kollonialismus<br />

abgelöst. Deshalb for<strong>de</strong>rn<br />

die „Kampagne gegen Biopiraterie“,<br />

sowie viele an<strong>de</strong>re<br />

Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGOs) und gewissenhafte<br />

„Menschliches Leben steht prinzipiell unter<br />

<strong>de</strong>m Kennzeichen <strong>de</strong>r Unsicherheit.“

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