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Ausgabe 03-04/2013 - PSV Wien

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<strong>PSV</strong> <strong>Wien</strong><br />

Alternativ Heilen<br />

mühelos hinlegen. Ihr Übungspartner kann<br />

Sie nicht halten, auch wenn er sich noch so<br />

anstrengt. Selbst wenn er sich mit den Beinen<br />

an der Wand abstützt, wird er Sie nicht<br />

halten können. Denn im Zustand der KörperIntelligenz<br />

sind Sie unglaublich stark.<br />

Zweite Übung<br />

Eine weitere Übung wird im Langsitz ausgeführt.<br />

Sie sitzen auf dem Boden, die Beine<br />

sind gerade nach vorne gestreckt. Der<br />

Übungspartner ergreift ein Fußgelenk und<br />

hält Sie daran gut fest. Sie sollen jetzt das<br />

Knie abwinkeln und den Fuß in Richtung<br />

Gesäß bewegen.<br />

Dann können Sie die Übung natürlich<br />

auch umgekehrt machen. Der Partner hält<br />

das Fußgelenk des aufgestellten Beines fest,<br />

und Sie strecken es wieder aus.<br />

Auch hier ist es wichtig, nicht gegen den<br />

Partner zu kämpfen und ihn ziehen oder<br />

drücken zu wollen. Sie bewegen einfach nur<br />

Ihr Bein. Dazu bauen Sie zuerst jede Gegenspannung<br />

ab. Dann nehmen Sie die Situation<br />

so an, wie sie eben gerade ist. Das heißt,<br />

Sie akzeptieren, dass der Übungspartner da<br />

ist und Ihr Fußgelenk festhält. Dann bewegen<br />

Sie Ihr Bein so, wie Sie das wollen.<br />

Ganz selbstverständlich und ohne einen<br />

weiteren Gedanken zu verlieren. Wenn der<br />

Partner weiter festhält, muss er sich halt mit<br />

Ihrem Bein mitbewegen. Es kann aber auch<br />

gut sein, dass er Ihr Fußgelenk gar nicht<br />

mehr halten kann und einfach abrutscht.<br />

Bei allen KörperIntelligenz-Übungen ist<br />

es grundlegend, dass Sie sich nicht vom<br />

Partner abhängig machen. Sie machen die<br />

Bewegung, so wie Sie das wollen. Ob der<br />

Partner mitgeht oder sich dagegen stemmt,<br />

ist seine Sache. Für Sie relevant ist nur, was<br />

Sie selbst wollen. Der Partner darf auch tun,<br />

was er möchte. Er darf Sie auch festhalten,<br />

für die Übungssituation soll er das ja auch.<br />

Zum Aktivieren Ihrer KörperIntelligenz ist<br />

es aber notwendig, dass Sie sich weder von<br />

der körperlichen Überlegenheit, noch vom<br />

emotionalen Druck beeindrucken lassen.<br />

Sie sollen sich auch nicht von Ihren bisherigen<br />

Erfahrungen leiten lassen. Denn bisher,<br />

ohne aktives Nutzen Ihrer KörperIntelligenz,<br />

konnten Sie sich nicht frei bewegen,<br />

wenn Sie derart festgehalten wurden. Diese<br />

Erfahrungen stellen sicher für die Übungen<br />

ein geistiges Hindernis dar. Man kann es<br />

gar nicht glauben, dass es funktionieren<br />

könnte. Darum ist es wichtig, gar nicht viel<br />

nachzudenken, sondern einfach auszuprobieren,<br />

ob die Übungen funktionieren. Mit<br />

Spiel und Spaß können Sie testen, wie sich<br />

das anfühlt, was machbar ist und was<br />

(noch) nicht. Mit der Zeit bildet sich dann<br />

Ihre Kompetenz in KörperIntelligenz weiter<br />

aus und wird für Sie leicht anwendbar.<br />

Was bringt mir dieses im meinem Alltag.<br />

Die Kompetenz und neue Verhaltensweise,<br />

die Sie in den Übungen lernen, überträgt<br />

sich von selbst auf die geistige und emotionale<br />

Ebene.<br />

In den Übungen lernen Sie, dass Sie ohne<br />

Anstrengung Ihr Ziel erreichen können. Indem<br />

Sie nicht kämpfen und nicht flüchten,<br />

sondern annehmen und akzeptieren, was<br />

ist, erlangen Sie die Freiheit zu tun, was immer<br />

Sie wollen. In den Übungen haben Sie<br />

gemerkt, dass sie nur dann machbar sind,<br />

wenn Sie nicht gegen den Druck des<br />

Übungspartners ankämpfen. Nur wenn Sie<br />

sich auf die gegenwärtige Situation voll einlassen,<br />

akzeptieren, was ist, dann funktioniert<br />

die Übung.<br />

Genau so ist es auch bei emotionalen oder<br />

geistigen Konflikten. Wenn Sie die Schwiegermutter<br />

emotional unter Druck setzt, das<br />

dreijährige Kind doch zu fördern und in<br />

den Englischunterricht zu schicken, haben<br />

Sie vielleicht bisher den Kopf eingezogen<br />

und das Thema ignoriert. Das bringt die<br />

Schwiegermutter aber sicher nicht zum<br />

Schweigen. Weitere gute Ratschläge werden<br />

auf Sie einprasseln. Wenn Sie dagegen ankämpfen<br />

und argumentieren, bringt das<br />

Streit und Konfliktmaterial. Wenn Sie dagegen<br />

in Ihrer Mitte bleiben, die Argumente<br />

der Schwiegermutter anhören, erkennen<br />

Sie allein damit schon die Sichtweise der<br />

Schwiegermutter an. Das bedeutet nicht,<br />

dass Sie sich ihren Ansichten und Wünschen<br />

unterstellen. Nein, das ist nicht notwendig.<br />

Wohl aber braucht es das Akzeptieren<br />

der Meinung und damit der Person. In<br />

den Übungen ist es das Akzeptieren der<br />

Last auf den Beinen, beispielsweise, womit<br />

wir dieses Prinzip lernen. Zuerst muss man<br />

die gegenwärtige Situation anerkennen, erst<br />

dann kann man frei handeln.<br />

Ja, und nachdem Sie die Meinung der<br />

Schwiegermutter gehört haben, können Sie<br />

dann Ihre eigene Sichtweise darlegen. Damit<br />

wird in den meisten Fällen das Thema<br />

für immer beendet sein.<br />

Wichtig dabei ist aber, dass Sie sich nicht<br />

von der Meinung der Schwiegermutter abhängig<br />

machen. Damit würden Sie nämlich<br />

eine interessante Angriffsfläche bieten und<br />

provozieren somit weiteren Streit.<br />

Der Unterschied zu normalen Diskussionen<br />

ist der, dass Sie wirklich in Ihrer Mitte<br />

bleiben und nicht gegen die Schwiegermutter<br />

ankämpfen.<br />

In den Übungen haben Sie ja auch erfahren,<br />

dass es gar nicht nötig ist, gegen den<br />

Gegner anzukämpfen. Es nützt auch gar<br />

nichts, den Gegner zu hassen, zu verletzen,<br />

zu verunsichern oder auf sonst eine Weise<br />

niederzumachen. Ganz im Gegenteil, mit<br />

solchem Verhalten machen Sie sich wieder<br />

abhängig vom Gegner und bieten ihm Angriffsfläche.<br />

Probieren Sie das ruhig mal<br />

aus. Hier ist Schauspielkunst gefragt, aber<br />

probieren Sie doch einmal den Übungspartner<br />

zu hassen, wenn Sie eine Übung<br />

machen wollen. Natürlich bringt Sie das aus<br />

der emotionalen Neutralität und die Übung<br />

wird nicht gelingen. Aber spüren Sie doch<br />

einmal in sich hinein, wie sich das für Sie<br />

anfühlt, wenn Sie sich emotional vom<br />

Übungspartner abhängig machen. Das ist<br />

auch eine wichtige Erfahrung, denn dann<br />

wissen Sie, wie sich emotionale Abhängigkeit<br />

anspürt. Dann können Sie das im Alltag<br />

erkennen und sofort ändern, indem Sie<br />

sich auf Ihre Eigenständigkeit besinnen.<br />

In der KörperIntelligenz ist alles, was wir<br />

tun oder sind, nur für uns selbst. Wir handeln<br />

nicht wegen einer oder gegen eine an-<br />

32 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT <strong>03</strong>–<strong>04</strong>/<strong>2013</strong>

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