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<strong>PSV</strong> <strong>Wien</strong><br />
Alternativ Heilen<br />
mühelos hinlegen. Ihr Übungspartner kann<br />
Sie nicht halten, auch wenn er sich noch so<br />
anstrengt. Selbst wenn er sich mit den Beinen<br />
an der Wand abstützt, wird er Sie nicht<br />
halten können. Denn im Zustand der KörperIntelligenz<br />
sind Sie unglaublich stark.<br />
Zweite Übung<br />
Eine weitere Übung wird im Langsitz ausgeführt.<br />
Sie sitzen auf dem Boden, die Beine<br />
sind gerade nach vorne gestreckt. Der<br />
Übungspartner ergreift ein Fußgelenk und<br />
hält Sie daran gut fest. Sie sollen jetzt das<br />
Knie abwinkeln und den Fuß in Richtung<br />
Gesäß bewegen.<br />
Dann können Sie die Übung natürlich<br />
auch umgekehrt machen. Der Partner hält<br />
das Fußgelenk des aufgestellten Beines fest,<br />
und Sie strecken es wieder aus.<br />
Auch hier ist es wichtig, nicht gegen den<br />
Partner zu kämpfen und ihn ziehen oder<br />
drücken zu wollen. Sie bewegen einfach nur<br />
Ihr Bein. Dazu bauen Sie zuerst jede Gegenspannung<br />
ab. Dann nehmen Sie die Situation<br />
so an, wie sie eben gerade ist. Das heißt,<br />
Sie akzeptieren, dass der Übungspartner da<br />
ist und Ihr Fußgelenk festhält. Dann bewegen<br />
Sie Ihr Bein so, wie Sie das wollen.<br />
Ganz selbstverständlich und ohne einen<br />
weiteren Gedanken zu verlieren. Wenn der<br />
Partner weiter festhält, muss er sich halt mit<br />
Ihrem Bein mitbewegen. Es kann aber auch<br />
gut sein, dass er Ihr Fußgelenk gar nicht<br />
mehr halten kann und einfach abrutscht.<br />
Bei allen KörperIntelligenz-Übungen ist<br />
es grundlegend, dass Sie sich nicht vom<br />
Partner abhängig machen. Sie machen die<br />
Bewegung, so wie Sie das wollen. Ob der<br />
Partner mitgeht oder sich dagegen stemmt,<br />
ist seine Sache. Für Sie relevant ist nur, was<br />
Sie selbst wollen. Der Partner darf auch tun,<br />
was er möchte. Er darf Sie auch festhalten,<br />
für die Übungssituation soll er das ja auch.<br />
Zum Aktivieren Ihrer KörperIntelligenz ist<br />
es aber notwendig, dass Sie sich weder von<br />
der körperlichen Überlegenheit, noch vom<br />
emotionalen Druck beeindrucken lassen.<br />
Sie sollen sich auch nicht von Ihren bisherigen<br />
Erfahrungen leiten lassen. Denn bisher,<br />
ohne aktives Nutzen Ihrer KörperIntelligenz,<br />
konnten Sie sich nicht frei bewegen,<br />
wenn Sie derart festgehalten wurden. Diese<br />
Erfahrungen stellen sicher für die Übungen<br />
ein geistiges Hindernis dar. Man kann es<br />
gar nicht glauben, dass es funktionieren<br />
könnte. Darum ist es wichtig, gar nicht viel<br />
nachzudenken, sondern einfach auszuprobieren,<br />
ob die Übungen funktionieren. Mit<br />
Spiel und Spaß können Sie testen, wie sich<br />
das anfühlt, was machbar ist und was<br />
(noch) nicht. Mit der Zeit bildet sich dann<br />
Ihre Kompetenz in KörperIntelligenz weiter<br />
aus und wird für Sie leicht anwendbar.<br />
Was bringt mir dieses im meinem Alltag.<br />
Die Kompetenz und neue Verhaltensweise,<br />
die Sie in den Übungen lernen, überträgt<br />
sich von selbst auf die geistige und emotionale<br />
Ebene.<br />
In den Übungen lernen Sie, dass Sie ohne<br />
Anstrengung Ihr Ziel erreichen können. Indem<br />
Sie nicht kämpfen und nicht flüchten,<br />
sondern annehmen und akzeptieren, was<br />
ist, erlangen Sie die Freiheit zu tun, was immer<br />
Sie wollen. In den Übungen haben Sie<br />
gemerkt, dass sie nur dann machbar sind,<br />
wenn Sie nicht gegen den Druck des<br />
Übungspartners ankämpfen. Nur wenn Sie<br />
sich auf die gegenwärtige Situation voll einlassen,<br />
akzeptieren, was ist, dann funktioniert<br />
die Übung.<br />
Genau so ist es auch bei emotionalen oder<br />
geistigen Konflikten. Wenn Sie die Schwiegermutter<br />
emotional unter Druck setzt, das<br />
dreijährige Kind doch zu fördern und in<br />
den Englischunterricht zu schicken, haben<br />
Sie vielleicht bisher den Kopf eingezogen<br />
und das Thema ignoriert. Das bringt die<br />
Schwiegermutter aber sicher nicht zum<br />
Schweigen. Weitere gute Ratschläge werden<br />
auf Sie einprasseln. Wenn Sie dagegen ankämpfen<br />
und argumentieren, bringt das<br />
Streit und Konfliktmaterial. Wenn Sie dagegen<br />
in Ihrer Mitte bleiben, die Argumente<br />
der Schwiegermutter anhören, erkennen<br />
Sie allein damit schon die Sichtweise der<br />
Schwiegermutter an. Das bedeutet nicht,<br />
dass Sie sich ihren Ansichten und Wünschen<br />
unterstellen. Nein, das ist nicht notwendig.<br />
Wohl aber braucht es das Akzeptieren<br />
der Meinung und damit der Person. In<br />
den Übungen ist es das Akzeptieren der<br />
Last auf den Beinen, beispielsweise, womit<br />
wir dieses Prinzip lernen. Zuerst muss man<br />
die gegenwärtige Situation anerkennen, erst<br />
dann kann man frei handeln.<br />
Ja, und nachdem Sie die Meinung der<br />
Schwiegermutter gehört haben, können Sie<br />
dann Ihre eigene Sichtweise darlegen. Damit<br />
wird in den meisten Fällen das Thema<br />
für immer beendet sein.<br />
Wichtig dabei ist aber, dass Sie sich nicht<br />
von der Meinung der Schwiegermutter abhängig<br />
machen. Damit würden Sie nämlich<br />
eine interessante Angriffsfläche bieten und<br />
provozieren somit weiteren Streit.<br />
Der Unterschied zu normalen Diskussionen<br />
ist der, dass Sie wirklich in Ihrer Mitte<br />
bleiben und nicht gegen die Schwiegermutter<br />
ankämpfen.<br />
In den Übungen haben Sie ja auch erfahren,<br />
dass es gar nicht nötig ist, gegen den<br />
Gegner anzukämpfen. Es nützt auch gar<br />
nichts, den Gegner zu hassen, zu verletzen,<br />
zu verunsichern oder auf sonst eine Weise<br />
niederzumachen. Ganz im Gegenteil, mit<br />
solchem Verhalten machen Sie sich wieder<br />
abhängig vom Gegner und bieten ihm Angriffsfläche.<br />
Probieren Sie das ruhig mal<br />
aus. Hier ist Schauspielkunst gefragt, aber<br />
probieren Sie doch einmal den Übungspartner<br />
zu hassen, wenn Sie eine Übung<br />
machen wollen. Natürlich bringt Sie das aus<br />
der emotionalen Neutralität und die Übung<br />
wird nicht gelingen. Aber spüren Sie doch<br />
einmal in sich hinein, wie sich das für Sie<br />
anfühlt, wenn Sie sich emotional vom<br />
Übungspartner abhängig machen. Das ist<br />
auch eine wichtige Erfahrung, denn dann<br />
wissen Sie, wie sich emotionale Abhängigkeit<br />
anspürt. Dann können Sie das im Alltag<br />
erkennen und sofort ändern, indem Sie<br />
sich auf Ihre Eigenständigkeit besinnen.<br />
In der KörperIntelligenz ist alles, was wir<br />
tun oder sind, nur für uns selbst. Wir handeln<br />
nicht wegen einer oder gegen eine an-<br />
32 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT <strong>03</strong>–<strong>04</strong>/<strong>2013</strong>