MAZ - Ameos
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AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Ueckermünde<br />
Patientenrat kann Klinikalltag mitgestalten<br />
Seit nunmehr acht Jahren gibt es im AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und<br />
Psychotherapie Ueckermünde einen Patientenrat. „Wir wollten für die Patienten ein Gremium<br />
zur Mitbestimmung auf übergeordneter Ebene schaffen. Unsere Patienten sollten eine Möglichkeit<br />
erhalten, sich an Entscheidungen über Probleme, die das gesamte Klinikum und die<br />
Patienten betreffen, beteiligen zu können“, blickt Pflegedienstleiter Volker Lippick zurück.<br />
Der Patientenrat ist zum einen ein<br />
Instrument zum Bearbeiten verschiedener<br />
Anliegen, für die Patienten aber auch ein<br />
wichtiges Lern- und Erprobungsfeld. Sie<br />
lernen hier, über Probleme strukturiert zu<br />
informieren und zu diskutieren sowie Themenfelder<br />
zu trennen.<br />
Jede Wohngruppe mit je zehn Patienten wählt<br />
je einen Patientensprecher. Außerdem ist im<br />
Patientenrat ein Vertreter der Leitung des<br />
Klinikums tätig. Die Mitglieder treffen sich<br />
einmal monatlich zu einer rund ein- bis zwei -<br />
stündigen Sitzung.<br />
Jede Wohngruppe kann durch ihren Patientensprecher<br />
maximal zwei Themen in einer<br />
Sitzung anbringen. Die Eingrenzung der Probleme<br />
war zu Beginn der Arbeit schwierig.<br />
Persönliche oder ausschließlich eine Wohn-<br />
gruppe betreffende Angelegenheiten werden<br />
konsequent vom Patientenrat zurückgewiesen,<br />
denn diese müssen mit der Bezugspflege oder<br />
im einmal wöchentlich stattfindenden Plenum<br />
der einzelnen Wohngruppen besprochen werden.<br />
Regelmäßig angebrachte Themen im Patientenrat<br />
sind die Essensversorgung, die beschränkte<br />
Auswahl an Fernsehsendern und das<br />
Warensortiment für den klinikuminternen<br />
Einkauf für Patienten ohne Lockerungsstufe.<br />
Auf Anregung des Rates wurden in einer Umfrage<br />
die gewünschten Waren erfasst und nach<br />
Rücksprache mit dem Zentralen Einkauf das<br />
Sortiment umgestellt, die Auswahl der Fernsehsender<br />
nach dem Bedarf der Patienten geändert,<br />
sechs Hausfahrräder für Patienten und<br />
Mitarbeiter angeschafft sowie zusätzliche Fahr-<br />
Auf Initiative des Patientenrates wurden<br />
im Innenhof des Klinikums ein Schachfeld<br />
sowie ein Volleyballfeld angelegt<br />
radstellplätze geschaffen. Die „Besinnungs -<br />
tage“ sind eine wichtige Anregung des Patientenrates.<br />
Langjährigen Patienten mit täglichen<br />
Therapien werden 15 Tage „Urlaub von der<br />
Therapie“ im Jahr bewilligt. Die Patienten<br />
müssen dennoch einen strukturierten Ablauf<br />
dieser Tage mit der Wohngruppe abstimmen.<br />
Durch den Patientenrat können Informationen<br />
in beide Richtungen besser fließen. In<br />
Klinikrunden werden die Themen des Patientenrates<br />
aufgegriffen und diskutiert. Die<br />
Ergebnisse werden dann in den Patientenrat<br />
gebracht und durch diesen auf die Wohngruppen<br />
transportiert. Die Patienten respektieren<br />
die Entscheidungen, über die sie durch die<br />
Patientensprecher informiert werden, in der<br />
Regel gut. Jede Sitzung wird außerdem, meist<br />
vom Patientenratsvorsitzenden, protokolliert<br />
und an die Patienten, die Klinikumsleitung,<br />
die Wohngruppenmitarbeiter, den Sicherheits -<br />
beauftragten und die Therapeuten gegeben.<br />
Dadurch ist eine umfassende Transparenz<br />
gewährleistet. (sd) �