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AMEOS Klinikum Osnabrück<br />

Mehr Raum für die Tagesklinik Sucht<br />

Mit dem Umzug der Tagesklinik Sucht (TKS) und der Suchtambulanz des AMEOS Klinikums<br />

Osnabrück sind die Möglichkeiten der ambulanten und teilstationären Versorgung<br />

deutlich erweitert worden: Standen bislang in der TKS acht Plätze zur Verfügung, können<br />

jetzt 15 Patienten suchtmedizinisch behandelt werden. Ein guter Grund, die Neueröffnung<br />

in Anwesenheit der Niedersächsischen Landesdrogenbeauftragten feierlich zu begehen.<br />

Viele Mitarbeiter der Fachambulanzen<br />

und anderen Institutionen des Suchthilfe -<br />

netzes Osnabrück folgten der Einladung, die<br />

neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Zunächst<br />

lud aber Uwe Schwichtenberg, Leitender<br />

Arzt des Suchtmedizinischen Zentrums,<br />

die Gäste zu einer kurzen Reise in die Vergangenheit<br />

ein: Von den Anfängen des Bereiches<br />

1989, als die Suchtmedizin als eigenständiger<br />

Bereich aus der Allgemeinen Psychiatrie<br />

herausgelöst wurde, um speziell auf die Bedürfnisse<br />

der Suchtkranken eingehen zu können,<br />

über 1999, als die Tagesklinik Sucht<br />

eröffnete, weiter bis zur Eröffnung der Sucht -<br />

ambulanz 2005 – „das war ein wichtiger<br />

Schritt: Aus dem Krankenhaus raus und auf<br />

die Suchtkranken zu“, resümiert Schwichtenberg.<br />

Die TKS stellt so ein besonders niedrigschwelliges<br />

Angebot dar und erwies sich über<br />

die Jahre als Erfolgsprojekt. Die Nachuntersuchungen<br />

zeigten, dass die hier behandelten<br />

Patienten deutlich seltener ins Krankenhaus<br />

mussten und eher den Ausstieg aus der Sucht<br />

schafften.<br />

Die Leiterin der TKS, die Psychologische<br />

Psychotherapeutin Gudrun Schulte-Brochterbeck,<br />

stellte das Konzept vor. Nach Abschluss<br />

der körperlichen Entgiftungsbehandlung ist<br />

die Basis eine dreiwöchige, qualifizierte Akutbehandlung<br />

mit Gruppentherapie, aber auch<br />

eine individuelle Einzelbetreuung. Ziel ist es,<br />

einen zufriedenen, abstinenten Lebensstil aufzubauen.<br />

Das gelingt durch engmaschige<br />

Unterstützung bei der Tagesstrukturierung,<br />

den Abbau persönlicher Probleme und durch<br />

ressourcenorientiertes Arbeiten. Da oft noch<br />

psychische und körperliche Begleit erkran kun -<br />

gen mit der Sucht einhergehen, erfolgt eine<br />

umfassende Diagnostik und eine ganzheit -<br />

liche Behandlung.<br />

„Ein Schlüssel für den Erfolg der Behandlung<br />

ist unsere Nachbetreuung“, berichtet Schulte-<br />

Brochterbeck, „auch nach erfolgreicher Behandlung<br />

besteht durch die weiter bestehenden<br />

Suchtkontakte der Betroffenen oft die<br />

Gefahr der Rückfälligkeit. Hier setzen wir an:<br />

Die Patienten können nach abgeschlossener<br />

Das „Suchtgedächtnis“ in Händen von (v. l.)<br />

Gudrun Schulte-Brochterbeck (Leiterin TKS),<br />

Uwe Schwichtenberg (Leitender Arzt<br />

Suchtmedizinisches Zentrum),<br />

Prof. Jens Bothe (Krankenhausdirektor)<br />

und Sabine Brägelmann-Tan (Landes -<br />

drogen beauftragte) ist in der Ergotherapie<br />

entstanden und zeigt die ambivalenten<br />

Gedanken und Gefühle zum Alkohol<br />

Behandlung zu uns zurückkommen und<br />

mit der begonnenen Psychotherapie weitermachen.“<br />

Die Landesdrogenbeauftragte Sabine Brägelmann-Tan<br />

betonte in ihren Grußworten die<br />

Wichtigkeit der Verbundstruktur in der psychiatrischen<br />

Versorgung. Sie blickte zurück<br />

auf die positiven Veränderungen der letzten<br />

30 Jahre, ausgehend von der Psychiatriereform<br />

Mitte der 70er-Jahre, die in ein heute „einzigartiges<br />

Suchthilfesystem“ gemündet sei. Nur<br />

mit Netzwerkarbeit sei der steigenden Zahl<br />

an Suchtkranken erfolgreich zu begegnen.<br />

(vm) �

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