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Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Studienseminar für Lehrämtler an Schulen<br />

Engelskirchen<br />

Seminar Gymnasium/ Gesamtschule<br />

X. Unterrichtsbesuch im Fach Chemie<br />

Rosa Sommer<br />

Gymnasium Musterschule<br />

Erstellt von: Sabine Braunheim, Holger Staats und Sandra Weber im ersten und zweiten<br />

Ausbildungshalbjahr<br />

Allgemeine Informationen zur Stun<strong>de</strong>:<br />

Klasse:<br />

10 c<br />

Datum: 11.11.2008<br />

Uhrzeit:<br />

8.00-9.35h<br />

Raum: 118<br />

Eingela<strong>de</strong>ne:<br />

Ausbildungslehrerin:<br />

Fachseminarleiterin:<br />

Frau Sonnenschein<br />

Frau Schütte<br />

Unterrichtsreihe:<br />

Säuren und Basen<br />

Thema <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>:<br />

„Was tun, wenn <strong>de</strong>r Magen brennt? – Einführung <strong>de</strong>s Neutralisationsbegriffes am <strong>Beispiel</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wirkung von Maaloxan“<br />

Intention <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>:<br />

Die SuS erkennen die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Neutralisationswirkung von Maaloxan auf<br />

(überschüssige) Magensäure.<br />

1


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

I<br />

Zielsetzung<br />

Hauptziel<br />

Die SuS entwickeln selbstständig einen Versuch zur Aufklärung <strong>de</strong>r Wirkungsweise von<br />

Maaloxan, <strong>de</strong>n sie anschließend durchführen, auswerten und präsentieren.<br />

(Erkenntnisgewinn)<br />

Weitere Ziele in <strong>de</strong>n Kompetenzbereichen:<br />

• (Minimalziel) Die SuS beschreiben und erklären mit Hilfe ihrer Fachkenntnisse die<br />

Wirkungsweise von Maaloxan als Aufhebung <strong>de</strong>r Säurewirkung <strong>de</strong>r überschüssigen<br />

Magensäure. (Fachwissen)<br />

• (Maximalziel) Die SuS wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Säure/Basebegriff an und stellen die dazugehörige<br />

Reaktionsgleichung als Neutralisationsreaktion auf. (Fachwissen)<br />

• Die SuS planen, strukturieren, reflektieren und präsentieren ihre Arbeit als Team.<br />

(Kommunikation)<br />

• Die SuS diskutieren und bewerten ihre Vorgehensweise beim Experimentieren, die<br />

gewonnenen Erkenntnisse zur Problemlösung, vergleichen sie mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Teams und bewerten <strong>de</strong>ren Präsentation. (Bewertung)<br />

Weiterführen<strong>de</strong>s Lernziel (für beson<strong>de</strong>rs schnelle SuS)<br />

• Die SuS erarbeiten und beurteilen die Gefahren <strong>de</strong>r Einnahme <strong>de</strong>s Medikamentes<br />

Maaloxan und seine Nebenwirkungen kritisch und entwickeln mögliche Alternativen.<br />

(Bewertung)<br />

II Lernvoraussetzungen<br />

Die SuS haben sich bereits in <strong>de</strong>n vorangegangenen Stun<strong>de</strong>n mit sauren und alkalischen<br />

Lösungen beschäftigt.<br />

Ihnen ist die Definition nach Arrhenius bekannt, nach welcher Säuren Stoffe sind, die in<br />

wässriger Lösung unter Bildung positiv gela<strong>de</strong>ner Wasserstoff-Ionen (Schreibweise: H + (aq))<br />

dissoziieren. Dagegen sind Basen Stoffe, die in wässriger Lösung unter Bildung von<br />

Hydroxid-Ionen (Schreibweise OH - (aq)) dissoziieren. Zur Kennzeichnung hydratisierter Ionen<br />

ist <strong>de</strong>n SuS die Schreibweise mit <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x (aq) bekannt.<br />

Im weiteren Verlauf <strong>de</strong>r Unterrichtsreihe wur<strong>de</strong>n einige <strong>Beispiel</strong>e saurer und alkalischer<br />

Lösungen besprochen. So lernten sie unter an<strong>de</strong>rem Salzsäure und <strong>de</strong>ren Formel HCl,<br />

Natronlauge mit <strong>de</strong>r Formel NaOH sowie die Calciumlauge (Ca(OH) 2 ) kennen. Indikatoren<br />

2


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

wie z.B. Universalindikator wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n SuS vorgestellt und ihre Verwendung zur<br />

Bestimmung saurer, alkalischer und neutraler Lösungen vertraut gemacht.<br />

Die SuS haben bereits einige Male in offenen Unterrichtsformen gearbeitet. So sind sie im<br />

eigenständigen Experimentieren erprobt, können ihr Vorgehen reflektieren und sind gewohnt,<br />

Erarbeitetes mit Hilfe von Folien o<strong>de</strong>r ähnlichem vor <strong>de</strong>r Klasse zu präsentieren. Die<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r Gruppen fin<strong>de</strong>t dabei in <strong>de</strong>r Regel per Los statt, sodass in regelmäßig<br />

neu zusammengesetzten Gruppenkonstellationen gearbeitet wird.<br />

III Didaktisch-methodische Begründung<br />

In <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs viel Wert auf einen hohen Alltagsbezug und<br />

selbstständiges Arbeiten <strong>de</strong>r SuS gelegt. Auch wenn sich dieses Stun<strong>de</strong>nthema ebenfalls als<br />

eine an <strong>de</strong>r Kompetenz Fachwissen orientierte Unterrichtsstun<strong>de</strong> eignen wür<strong>de</strong>, haben wir uns<br />

entschie<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Schwerpunkt auf <strong>de</strong>n Erkenntnisgewinn zu legen, da das zu entwickeln<strong>de</strong><br />

Experiment und die benötigten Geräte überschaubar sind und wenig Gefahren für die SuS<br />

aufweisen. Somit kann auf relativ einfache Art und Weise die anspruchsvolle Kompetenz<br />

Erkenntnisgewinn bei <strong>de</strong>n SuS geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Alltagsbezug wirkt motivierend und verknüpft naturwissenschaftliches Wissen (Biologie,<br />

Chemie, Medizin) mit Phänomenen <strong>de</strong>r Lebenswelt <strong>de</strong>r SuS. Durch die Einbettung<br />

chemischer Sachverhalte in einen Kontext, wird <strong>de</strong>n SuS <strong>de</strong>r Alltagsbezug <strong>de</strong>s zu Erlernen<strong>de</strong>n<br />

transparent gemacht. Die SuS sollen <strong>de</strong>n Nutzen ihres Erkenntisgewinns je<strong>de</strong>rzeit<br />

nachvollziehen können. Daher erfolgt <strong>de</strong>r Einstieg problemorientiert: Wie funktioniert<br />

Maaloxan, ein Medikament, das die SuS z.B. aus <strong>de</strong>r Werbung kennen? Am En<strong>de</strong> soll das zur<br />

Beginn <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> aufgeworfene Problem von <strong>de</strong>n SuS gelöst wer<strong>de</strong>n können. Dadurch, dass<br />

die SuS selbstständig einen Versuch zur Problemlösung entwerfen müssen und diesen dann<br />

durchführen, bewerten, optimieren etc. fin<strong>de</strong>t zugleich wissenschaftspropä<strong>de</strong>utisches Lernen<br />

statt.<br />

Die SuS lernen durch die vorliegen<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong> vor allem selbstständiges, eigenverantwortliches<br />

und kooperatives Arbeiten, was ihre Fach- und Sozialkompetenz för<strong>de</strong>rt, da sie das<br />

Experiment in Gruppen eigenständig planen, durchführen und auswerten. Da die SuS<br />

lediglich eine Experimentierbox und keine Versuchsvorschrift bekommen, müssen sie selbst<br />

entschei<strong>de</strong>n, welche Geräte sie für die Überprüfung <strong>de</strong>r eingangs aufgestellten Hypothese<br />

benötigen und wie sie diese überprüfen. Problemlösen<strong>de</strong>s Denken wird also angeregt. Durch<br />

die hohe Schüleraktivität und <strong>de</strong>n Alltagsbezug soll eine größere Nachhaltigkeit <strong>de</strong>s Erlernten<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

3


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Die SuS erhalten je Team eine Materialbox mit Geräten und eine vorher festgelegte Anzahl<br />

von Maaloxantabletten. Sie sollen anschließend selbst einen Versuch planen und<br />

durchführen. Dabei können sie beispielsweise auch <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>s Zerteilungsgra<strong>de</strong>s<br />

(Kauen) und <strong>de</strong>r Körpertemperatur auf die Wirkungsweise von Maaloxan experimentell<br />

überprüfen. Da nicht alle Geräte <strong>de</strong>r Box für die Lösung <strong>de</strong>s Problems benötigt wer<strong>de</strong>n und da<br />

die SuS keine vorgefertigte Versuchsvorschrift bekommen, ist es Aufgabe <strong>de</strong>r SuS,<br />

selbstständig zu entschei<strong>de</strong>n, was für Versuche sie machen und wieso. Anschließend wer<strong>de</strong>n<br />

diese von <strong>de</strong>n SuS ausgewertet und gegebenenfalls optimiert.<br />

In <strong>de</strong>r Materialbox befin<strong>de</strong>n sich folgen<strong>de</strong> Geräte und Chemikalien: Maaloxantabletten,<br />

Bechergläser, Heizplatte/ Magnetrührer, Thermometer, Reagenzgläser, Reagenzglasklammer,<br />

Reagenzglasstän<strong>de</strong>r, Spatel, Pipette, Fischchen, Indikator, Mörser, Trichter, Filterpapier,<br />

Teclubrenner, Stativ, Doppelmuffe, Stativklemme. Auf <strong>de</strong>m Lehrerpult befin<strong>de</strong>n sich mehrere<br />

kleine Bechergläser mit „Magensäure“ (verdünnte Salzsäure).<br />

Die von <strong>de</strong>n SuS eingangs aufgestellten Hypothesen zur Wirkungsweise von Maaloxan<br />

könnten folgen<strong>de</strong> sein:<br />

1) Maaloxan „vernichtet“ die überschüssige Magensäure<br />

2) Maaloxan legt sich wie ein Sirup auf die Mageninnenwän<strong>de</strong> und beruhigt so <strong>de</strong>n<br />

Magen<br />

Im Verlauf <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> erkennen die SuS anhand ihrer Experimente welche Hypothese<br />

bestätigt wer<strong>de</strong>n konnte bzw. welche eher zutrifft. Dies wird im Unterrichtsgespräch explizit<br />

thematisiert.<br />

Mögliche Lösungsversuche wären folgen<strong>de</strong>:<br />

1) Nach <strong>de</strong>m Mörsern <strong>de</strong>r Maaloxantablette wird diese mit <strong>de</strong>m Spatel zu <strong>de</strong>r sich in einem<br />

Becherglas befin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Salzsäure mit Indikator bis zur Farbän<strong>de</strong>rung gegeben. Wird dieser<br />

Versuch ohne Indikator durchgeführt, fin<strong>de</strong>t die gleiche Reaktion statt, jedoch für <strong>de</strong>n<br />

Betrachter nicht erkennbar.<br />

2) Die Maaloxantablette wird in Wasser gelöst und zur Magensäure gegeben (mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

Indikator).<br />

3) Die Magensäure wird mit Hilfe <strong>de</strong>r Heizplatte auf Körpertemperatur erwärmt und<br />

anschließend die Maaloxantablette (gemörsert o<strong>de</strong>r nicht) hinzugegeben. Nach Zugabe <strong>de</strong>s<br />

Indikators wird ein Farbvergleich mit <strong>de</strong>r mit Indikator versetzten Magensäure vorgenommen.<br />

Sollten die SuS überhaupt nicht zur Problemlösung gelangen, können sie sich ein Kärtchen<br />

mit Tipps vom Lehrerpult holen. Zunächst sollten sie aber selbstständig experimentieren.<br />

4


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Ihnen wird vorher auch mitgeteilt, dass es beson<strong>de</strong>rs gut ist, wenn sie selbst herausfin<strong>de</strong>n, wie<br />

Maaloxan wirkt. Die Reihenfolge <strong>de</strong>r Kärtchen kann vom Lehrer bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf <strong>de</strong>m Beipackzettel von Maaloxan steht u.a., dass die Tablette vor <strong>de</strong>m Schlucken gekaut<br />

wer<strong>de</strong>n muss und aus welchen Stoffen das Medikament besteht (Mg(OH) 2 ). Benutzt man <strong>de</strong>n<br />

Original-Beipackzettel müssen die Stellen geschwärzt wer<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>nen von Säurebindung,<br />

Säureneutralisierung etc. die Re<strong>de</strong> ist.<br />

Die Einteilung in Gruppen erfolgt per Losverfahren: Die SuS ziehen eine Karte und<br />

diejenigen mit <strong>de</strong>m gleichen Symbol ergeben ein Team. Durch diese Art <strong>de</strong>r Gruppenbildung<br />

entwickelt sich die Sozialkompetenz <strong>de</strong>r SuS weiter und sie lernen, mit allen<br />

Klassenkamera<strong>de</strong>n zielstrebig und effizient zusammenzuarbeiten.<br />

Zur Binnendifferenzierung können SuS, die schnell zur Problemlösung gelangen, ein<br />

Arbeitsblatt vom Lehrerpult holen. Somit können die SuS fächerübergreifend die Gefahren<br />

<strong>de</strong>r Konsumierung von Maaloxan erarbeiten und Alternativen entwickeln. Auf diese Weise<br />

verbin<strong>de</strong>n die SuS chemisches Wissen mit medizinisch-biologischem und <strong>de</strong>uten und<br />

bewerten Phänomene <strong>de</strong>s Alltags.<br />

IV Verlaufsplan (s. Anlage)<br />

V<br />

Stun<strong>de</strong>nprogramm<br />

Phase Thema <strong>de</strong>r Phase<br />

1<br />

Einführung in das Stun<strong>de</strong>nthema:<br />

„Was tun wenn <strong>de</strong>r Magen brennt?“ Hilfe bei Sodbrennen<br />

2<br />

Wie mag dieses Medikament Maaloxan funktionieren?<br />

Was macht es mit meinem Magen?<br />

3 Schülerexperiment in Gruppen<br />

4<br />

Präsentation <strong>de</strong>r Gruppenergebnisse<br />

(Welche Experimente wur<strong>de</strong>n aus welchem Grund gemacht? Was konnte<br />

herausgefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n?)<br />

5 Erklärung und Zusammenfassung <strong>de</strong>r Wirkungsweise von Maaloxan<br />

5


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

VI<br />

Materialien<br />

6


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Schülerversuch<br />

Was tun, wenn <strong>de</strong>r Magen brennt?<br />

Aufgaben:<br />

1) Maaloxan ist ein Mittel gegen Sodbrennen. Fin<strong>de</strong>t experimentell heraus, wie<br />

dieses Medikament wirkt.<br />

Je<strong>de</strong> Gruppe erhält dafür eine Gerätebox mit gleichem Inhalt und 3 Tabletten.<br />

(Ihr müsst nicht alle Geräte zum Experimentieren verwen<strong>de</strong>n.)<br />

Info: Der Beipackzettel von Maaloxan und Magensäure befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m<br />

Lehrerpult.<br />

Wenn ihr nicht weiter kommt, holt euch ein Hilfskärtchen vom Lehrerpult. Versucht<br />

es aber zunächst ohne!<br />

2) Haltet euer Ergebnis auf einer Folie fest. (Überschrift, beschriftete Skizze,<br />

Durchführung, Auswertung, Namen)<br />

Schafft ihr es eine Reaktionsgleichung zu eurem Versuch aufzustellen?<br />

(Magensäure ist Salzsäure HCl und die Inhaltsstoffe von Maaloxan stehen auf<br />

<strong>de</strong>m Beipackzettel)<br />

Ihr habt insgesamt 25 Minuten Zeit dafür.<br />

Wer schnell fertig ist, <strong>de</strong>r holt sich vom Lehrerpult ein Arbeitsblatt ab.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gruppe sollte hinterher in <strong>de</strong>r Lage sein, euren Versuch (eure<br />

Versuche) und das Ergebnis vorzustellen!<br />

Tipp 1:<br />

Wie kann man sichtbar machen, was mit <strong>de</strong>r Magensäure passiert?<br />

Tipp 2:<br />

Im Beipackzettel steht, man soll die Tablette gut zerkauen.<br />

Tipp 3:<br />

Nach <strong>de</strong>m Schlucken <strong>de</strong>r zerkauten Tablette dauert es einen Moment, bis die Wirkung<br />

einsetzt. Warte also nach Zugabe <strong>de</strong>r zerkauten Tablette zur Magensäure etwas ab und rühre<br />

um.<br />

Tipp 4:<br />

Maaloxan beinhaltet Magnesiumhydroxid [Mg(OH) 2 ]<br />

7


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Maaloxan 25 mVal Kautablette<br />

Magenmittel gegen Sodbrennen<br />

Produktinformation<br />

Maaloxan dient <strong>de</strong>r symptomatischen Therapie von<br />

Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwer<strong>de</strong>n.<br />

Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwer<strong>de</strong>n (saures<br />

Aufstoßen, Schmerzen, Magendruck) können langfristig zu<br />

ernsten Gesundheitsschä<strong>de</strong>n führen. Hier hilft Maaloxan.<br />

Schnell, zuverlässig und nachhaltig. Maaloxan för<strong>de</strong>rt<br />

schonend die Selbstheilung <strong>de</strong>s Magens.<br />

Inhaltsstoffe von Maaloxan 25 mVal Kautablette<br />

Arzneimittelwirksamer Bestandteil: Algedrat 400 mg (entspr. Aluminiumoxid 200 mg),<br />

Magnesiumhydroxid (Mg(OH) 2 ) 400 mg; Sonstige Bestandteile: Mannitol, D-Glucitol<br />

(Sorbitol), Saccharin-Natrium, Saccharose, Stärke, Minzaroma, Magnesiumstearat.<br />

Weitere Informationen<br />

Während <strong>de</strong>r Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Mittel nur kurzfristig angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>r Einnahme ist unbedingt <strong>de</strong>r Arzt über bestan<strong>de</strong>ne und bestehen<strong>de</strong><br />

Krankheiten und Überempfindlichkeitsreaktionen zu informieren, da es unter Umstän<strong>de</strong>n zu<br />

Wechselwirkungen bzw. Erhöhung o<strong>de</strong>r Senkung <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Arzneimittel<br />

kommen kann. Vor Feuchtigkeit schützen!<br />

Wechselwirkungen von Maaloxan 25 mVal Kautablette<br />

Nicht einnehmen bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen <strong>de</strong>r Bestandteile <strong>de</strong>s<br />

Mittels, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei vermin<strong>de</strong>rtem Phosphatblutspiegel.<br />

Hersteller Maaloxan 25 mVal Kautablette / Vertrieb durch:<br />

Winthrop Arzneim.gmbh, Fuerstenfeldbruck<br />

Stand: 01/2006<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren<br />

Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />

8


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Zusatzinformationen (Binnendifferenzierung)<br />

Der Magen <strong>de</strong>s Menschen liegt unter <strong>de</strong>m Zwerchfell im Oberbauch. Die peristaltischen<br />

Wellen <strong>de</strong>r Speiseröhre schieben die Nahrung zum Mageneingang. Vom Schlucken bis<br />

hierher dauert dieser Vorgang etwa 6-10 Sekun<strong>de</strong>n.<br />

Ein Schließmuskel umschließt <strong>de</strong>n Mageneingang o<strong>de</strong>r Magenmund. Er lässt <strong>de</strong>n Speisebrei<br />

„häppchenweise“ einfließen.<br />

Der Magen ist in drei Abschnitte geglie<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n nach oben gewölbten Magengrund hinter<br />

<strong>de</strong>m Mageneingang, <strong>de</strong>n Magenkörper und <strong>de</strong>n Magenausgangsteil vor <strong>de</strong>m Pförtner.<br />

Er dient als Vorratsspeicher, <strong>de</strong>r die Nahrung sammelt, gut durchknetet, mit Magensaft<br />

durchmischt und dadurch vorverdaut. Bei Erwachsenen kann dieses etwa 30 cm lange und<br />

durchschnittlich 14 cm breite Nahrungs<strong>de</strong>pot zwischen 2,5-3,0 Liter aufnehmen. Im leeren<br />

Zustand wiegt <strong>de</strong>r Magen ca. 300g und ähnelt einem Stück Darm – gefüllt kann er sich zur<br />

Form eines Angelhakens aus<strong>de</strong>hnen. Drei Muskelschichten, die sich in <strong>de</strong>r Magenwand<br />

kreuzen, sind für das wellenförmige Zusammenziehen (Peristaltik) <strong>de</strong>s Magens<br />

verantwortlich. Ring-, Längs- und die inneren Schrägmuskeln bewegen ihn bis zu dreimal pro<br />

Minute. Diese Kontraktionsbewegungen wer<strong>de</strong>n durch Nervenimpulse hervorgerufen und<br />

drängen <strong>de</strong>n Nahrungsbrei Richtung Magenausgang. Die gesamte Magenhöhle ist von einer<br />

in Falten gelegten Magenschleimhaut ausgeklei<strong>de</strong>t und enthält Millionen röhrenförmiger<br />

Drüsen, die je nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Nahrung bis zu 2 Liter verdauen<strong>de</strong>n Magensaft und Enzyme<br />

abgeben können.<br />

Während <strong>de</strong>r Magen feste Nahrung längere Zeit speichert, durchlaufen Flüssigkeiten, ohne<br />

sich mit <strong>de</strong>m Nahrungsbrei zu mischen, eine Rinne, die so genannte „Magenstraße“. Sie liegt<br />

in <strong>de</strong>r kleinen Krümmung <strong>de</strong>s Magens.<br />

Die Verweildauer <strong>de</strong>r Nahrung im Magen ist ja nach Konsistenz sehr unterschiedlich und<br />

schwankt zwischen 1 und ca. 8 Stun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r Regel liegt sie bei 3-4 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Kohlenhydratreiche Nahrung verlässt <strong>de</strong>n Magen rascher als eiweißreiche Nahrung. Am<br />

längsten verweilen fettreiche Speisen. Schließlich gelangt <strong>de</strong>r nun halbverdaute<br />

Nahrungsbrei durch <strong>de</strong>n Pförtner, ein dicker ringförmiger Muskel am Magenausgang, in <strong>de</strong>n<br />

Zwölffingerdarm, <strong>de</strong>n ersten Teil <strong>de</strong>s Dünndarms.<br />

Abb. 1: Aufbau <strong>de</strong>s Magens<br />

Abb. 2: Muskelschichten <strong>de</strong>s Magens<br />

Aufgaben<br />

1. Lies <strong>de</strong>n Text aufmerksam durch und betrachte parallel dazu die bei<strong>de</strong>n Abbildungen.<br />

2. Beschrifte die Abbildungen mit Hilfe <strong>de</strong>r Angaben im Text.<br />

3. Warum „knurrt“ <strong>de</strong>r Magen, wenn man Hunger hat?<br />

9


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Erläuterungen<br />

Der Text stellt die Sammelstation Magen vor und liefert hierzu schülerrelevantes Wissen. Er<br />

enthält u.a. Angaben über <strong>de</strong>n Aufbau, die Größe und das Fassungsvermögen und die<br />

Muskelschichten.<br />

Die SuS können selbst <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Nahrung vom Eintreten durch <strong>de</strong>n Magenmund, durch<br />

<strong>de</strong>n Magen bis zum Verlassen durch <strong>de</strong>n Pförtner verfolgen. Parallel zum Lesen <strong>de</strong>s Textes<br />

wer<strong>de</strong>n zur besseren Anschaulichkeit die Abbildungen betrachtet, die anschließend<br />

beschriftet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Die erste Zeichnung zeigt <strong>de</strong>n AUFBAU DES MAGENS. Zugeordnet wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r linken Seite<br />

die Begriffe Speiseröhre, Magenmund, kleine Krümmung, Magenstraße,<br />

Zwölffingerdarm und Pförtner, A = Magengrund, B = Magenkörper, und C =<br />

Magenausgangsteil, auf <strong>de</strong>r rechten Seite sind die große Krümmung, und die faltige<br />

Magenschleimhaut zu beschriften. Die Länge wird mit 30 cm angegeben, das<br />

Fassungsvermögen mit 2,5-3 Litern. Die Muskelschichten <strong>de</strong>s Magens sind von oben nach<br />

unten mit Längs-, Schräg- und Ringmuskeln zu beschriften. Zusätzlich können noch die<br />

ringförmigen Schließmuskeln <strong>de</strong>s Magenausgangs benannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn man lange nichts mehr gegessen hat, ist im Magen vorwiegend Luft. Wenn diese dann<br />

mit <strong>de</strong>n Verdauungssäften hin- und herbewegt wird, entsteht das mitunter recht laute<br />

„Magenknurren“.<br />

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Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Wie lange bleiben die Speisen im Magen?<br />

1-2 Stun<strong>de</strong>n<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

2-4 Stun<strong>de</strong>n<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

4-7 Stun<strong>de</strong>n<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

bis 8 und mehr Stun<strong>de</strong>n<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

Schwarzbrot – gekochtes Geflügel – Reis – gebratenes Hähnchen – Ölsardinen – weich<br />

gekochte Eier – Äpfel – Hülsenfrüchte – Kartoffeln – Schweinebraten – Aal – Rin<strong>de</strong>rbraten –<br />

Suppe<br />

Aufgaben<br />

1. Ordne <strong>de</strong>n einzelnen Uhrzeiten Speisen aus <strong>de</strong>r Auflistung im Kasten zu.<br />

2. Begrün<strong>de</strong> Deine Auswahl.<br />

11


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Erläuterungen<br />

Die Uhren zeigen, wie lange die verschie<strong>de</strong>nen Nahrungsmittel im Magen verweilen können.<br />

Die SuS haben die Aufgabe, die einzelnen Speisen <strong>de</strong>n Zeiten zuzuordnen und ihre Auswahl<br />

zu begrün<strong>de</strong>n. Hierbei unterschei<strong>de</strong>n sie dann in leichtverdauliche Speisen mit kurzer<br />

Verweildauer und schwerverdaulicher mit längerer.<br />

Lösung <strong>de</strong>r Aufgabe 1:<br />

1-2 Stun<strong>de</strong>n: Suppe, Reis, weich gekochte Eier<br />

2-4 Stun<strong>de</strong>n: Kartoffeln, Schwarzbrot, Äpfel, gekochtes Geflügel<br />

5-7 Stun<strong>de</strong>n: Hülsenfrüchte, gebratenes Hähnchen, Aal, Rin<strong>de</strong>rbraten<br />

bis 8 Stun<strong>de</strong>n und mehr: Ölsardinen, Schweinebraten<br />

12


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

Dauer<br />

ca.<br />

Unterrichtsphase<br />

-Funktionen <strong>de</strong>r<br />

Phaseggf.<br />

Teilziele<br />

Lehrerimpulse/ Lerneraktivitäten/<br />

Unterrichtsinhalte<br />

Sozialform/<br />

Metho<strong>de</strong>n<br />

Medien<br />

Didaktischer Kommentar<br />

1 min. 1. Motivationsphase Zeigen <strong>de</strong>r Werbung von Maaloxan TV/ Folie Alltagsbezug, Motivation<br />

7 min. 2. Einstiegsphase<br />

Problemgewinnung<br />

SuS-Brainstorming zum Thema<br />

Sodbrennen; was ist Sodbrennen?<br />

Wodurch wird es verursacht? Was<br />

macht Maaloxan?<br />

PA, UG Tafel, Heft überschüssige Magensäure<br />

Hypothesenbildung über die Wirkung<br />

von Maaloxan<br />

1 min. Vorstellung <strong>de</strong>s Stun<strong>de</strong>nprogramms LV Tafel Transparenz<br />

30- 35<br />

GA<br />

min.<br />

3. Erarbeitungsphase Selbstständige Erarbeitung einer<br />

Versuchsdurchführung „Wie wirkt<br />

Maaloxan ?“ zur Hypothesenüberprüfung<br />

und die Durchführung, Auswertung und<br />

Protokollierung <strong>de</strong>s Experiments<br />

10 min. 4. Präsentationsphase Vorstellung <strong>de</strong>r einzelnen Experimente<br />

anhand auf Folien notierter Protokolle<br />

8 min. 5. Problemlösung Zusammenfassung <strong>de</strong>r Beobachtungen<br />

und Aufklärung <strong>de</strong>r Wirkung von<br />

Maaloxan (evtl. Aufstellen <strong>de</strong>r RG)<br />

10 min. 6. Sicherung Einführung <strong>de</strong>s Begriffes<br />

„Neutralisation“ und Festhalten <strong>de</strong>r<br />

Definition<br />

AB,<br />

Versuchsbox<br />

mit Geräten<br />

und Maaloxan<br />

Kommt eine Gruppe nicht weiter gibt<br />

es Zettel mit Tipps auf <strong>de</strong>m<br />

Lehrerpult;<br />

Binnendifferenzierung: Zusatzinfo-AB<br />

(Gefahren von Sodbrennen etc.) für<br />

„schnelle“ Gruppen<br />

UG OHP, Folien z. B. per Los 1 o<strong>de</strong>r 2 Gruppen<br />

bestimmen, die ihr Experiment +<br />

Ergebnis vorstellen (evtl. Experiment<br />

noch mal allen zeigen Farbe)<br />

UG Tafel, Heft Rückgriff auf die eingangs<br />

aufgestellten Hypothesen<br />

UG (HA) Tafel, Heft Wenn keine Zeit mehr, mögliche<br />

Sollbruchstelle: HA (Infotext über<br />

Neutralisation im Lehrbuch) und<br />

Aufstellen <strong>de</strong>r RG<br />

13


Fachseminar Chemie Engelskirchen<br />

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