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4. Ein Inhaltsmodell hilft bei der Klärung anderer Konstrukte<br />

Wird die Schlussfolgerung aus Kap. 3, das generelle Inhaltsmodell für Werthaltungen<br />

in Abb. 10 akzeptiert, kann der Wertekreis zur Klärung umstrittener und<br />

zur Bewertung neuer Konstrukte genutzt werden, wie es mit dem Semantischen<br />

Differential oder den Big Five üblich ist. Die Überschrift dieses Abschnitts<br />

formuliert die These 2.<br />

Das differentielle Konstrukt der Ungerechtigkeitssensibilität ist in drei Facetten<br />

eingeteilt (Schmitt, Gollwitzer, Maes, & Arbach, 2005): die Sensibilität für<br />

Ungerechtigkeiten, die andere betreffen (Beobachterperspektive), für solche<br />

durch eigenes Handeln selbst verursachte (Täterperspektive) sowie Sensibilität<br />

für eigene Benachteiligungen (Opferperspektive). Die drei Facetten sollen eine<br />

Reihe unterschiedlicher Korrelate mit sich führen (Schmitt et al., 2005; Gollwitzer,<br />

Schmitt, Schalke, Maes, & Baer, 2005).<br />

Durch Reanalyse der GiP-Daten (Schmitt et al., 1997), deren Wertekreis-<br />

Operationalisierung Abb. 7b enthält, sodass die drei in GIP enthaltenen Skalen<br />

nur noch mit den Achsen korreliert werden müssen, ergibt sich Abb. 11: Personen<br />

mit universalistischer Werthaltung sind sensibel für Benachteiligung anderer<br />

und ungerechte eigene Bevorzugung. Selber ungerecht benachteiligt zu<br />

werden, macht ihnen hingegen weniger aus. Denn eher Personen mit egozentrischer<br />

Werthaltung „ärgern sich, wenn sie schlechter behandelt werden als<br />

andere“ (Ladungsitem Opferperspektive). Diese Zweiteilung muss ein Kon-<br />

Universalistische Werte<br />

0,2<br />

Beobachter-<br />

Perspektive<br />

Täter-<br />

Perspektive<br />

0,1<br />

0,0<br />

Frau<br />

Alter<br />

Traditions-Werte<br />

-0,1<br />

-0,2<br />

Opfer-<br />

Perspektive<br />

-0,1 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4<br />

Abb. 11: Die drei Facetten der Ungerechtigkeitssensibilität im Wertekreis (Reanalyse<br />

aus der GiP-Studie, Welle 1, N=1616; Schmitt, Maes et al. 1997).<br />

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