Wie schreibe ich eine Diplomarbeit? - Universität Osnabrück
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Fachbere<strong>ich</strong> Psychologie der Universität Osnabrück SS 2007<br />
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>?<br />
Ein Kurzleitfaden von Studierenden für Studierende der<br />
Universität Osnabrück<br />
Kathrin Menne*<br />
Entstanden auf Wunsch von Diplomandinnen und Diplomanden<br />
Stand: Oktober 2007<br />
Kontaktadresse für Rückmeldungen und Rückfragen:<br />
Kathrin Menne<br />
Stüvestraße 5<br />
49076 Osnabrück<br />
Telefon: 0541/ 1810739, E-Mail: kmenne@online.de
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 2<br />
Inhalt<br />
1. Einleitung 3<br />
2. Auszüge aus der Diplomprüfungsordnung 4<br />
3. Zulassungsarbeit 5<br />
4. <strong>Diplomarbeit</strong> 7<br />
4.1 Die Themenwahl 8<br />
4.2 Das Exposé 9<br />
4.3 Die Gliederung 10<br />
4.3.1 Die Kurzzusammenfassung (Abstract) 11<br />
4.3.2 Die Einleitung 11<br />
4.3.3 Forschungsstand und Theorie 12<br />
4.3.4 Methode 13<br />
4.3.5 Ergebnisse 13<br />
4.3.6 Diskussion 14<br />
5. Literatur 16<br />
5.1 Literaturrecherche 16<br />
5.2 Literaturverwaltung 19<br />
5.3 Schreibstil 21<br />
5.4 Literaturverd<strong>ich</strong>tung 22<br />
6. Kolloquium 24<br />
7. Zuschüsse 25<br />
8. Zusammenfassung 26<br />
9. Literatur 27
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong> 3<br />
1. Einleitung<br />
Die Frage „<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>“ stellt s<strong>ich</strong> für alle Studierende spätestens zum<br />
Ende ihres Studiums. Man hat entweder s<strong>eine</strong> gesamten mündl<strong>ich</strong>en Diplomprüfungen bereits<br />
hinter s<strong>ich</strong> gebracht oder aber man steht kurz davor und schlägt s<strong>ich</strong> dann auch noch mit dem<br />
Gedanken „<strong>Diplomarbeit</strong>“ rum. Für fast alle Studierende stellt s<strong>ich</strong> diese Aufgabe<br />
„<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>schreibe</strong>n“ wie ein riesiger Berg dar, den es zu bezwingen gilt. Die Frage bei<br />
vielen ist nur, wie? Jeder 1 von uns hat wahrscheinl<strong>ich</strong> schon zig Referatsausarbeitungen und<br />
einige vielle<strong>ich</strong>t auch Hausarbeiten geschrieben, doch r<strong>ich</strong>tig vorbereitet auf das Schreiben<br />
<strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> fühlen s<strong>ich</strong> die wenigsten dadurch. Auch nach dem achten oder neunten<br />
Semester noch n<strong>ich</strong>t, wenn´s dann los gehen soll.<br />
<strong>Diplomarbeit</strong><br />
als<br />
Berg<br />
Aus diesem Grund haben s<strong>ich</strong> Studierende unterschiedl<strong>ich</strong>ster Semester und Dozenten des<br />
Fachgebietes Arbeits- und Organisationspsychologie auf dem Diplomandenkolloquim im Mai<br />
2007 mit der Frage „<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>?“ beschäftigt und konnten <strong>eine</strong> Reihe<br />
von Antworten auf viele Fragen zu diesem Thema geben. Der folgende Kurzleitfaden soll die<br />
Ergebnisse dieses Kolloquiums und darüber hinausgehende Antworten festhalten. Er ist<br />
bewusst kurz gehalten, denn es ist uns klar, dass Studierende, die kurz vor dem Beginn ihrer<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> stehen zumeist genug Fachliteratur zu ihrem <strong>Diplomarbeit</strong>sthema zu lesen<br />
haben und daher nur wenig Zeit (und Lust) haben, darüber hinausgehende Literatur zu lesen.<br />
Allerdings verweist der Leitfaden an vielen Stellen auf einschlägige Literatur, mit deren Hilfe<br />
Aspekte, die in diesem Leitfaden nur kurz angesprochen werden, vertieft werden können. Jede<br />
hier zu findende Literaturangabe ist von der Autorin selbst gelesen und für brauchbar<br />
befunden worden.<br />
Diplo-<br />
manden-<br />
Kolloquim<br />
Zu Beginn des Leitfadens werden einige w<strong>ich</strong>tige Punkte bezügl<strong>ich</strong> der <strong>Diplomarbeit</strong> aus der<br />
Diplomprüfungsordnung der Universität Osnabrück vorgestellt. Dann gibt’s einige Hinweise<br />
zur Zulassungsarbeit, um danach zur eigentl<strong>ich</strong>en <strong>Diplomarbeit</strong> überzugehen. In dem<br />
Abschnitt „<strong>Diplomarbeit</strong>“ wird sowohl die Themenwahl als auch das Exposé und die<br />
Gliederung <strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> angesprochen. Der Punkt 5 beschäftigt s<strong>ich</strong> mit Fragen rund<br />
um die Literatur. Zum Schluss gibt´s noch einige Hinweise zum Kolloquium und zu<br />
mögl<strong>ich</strong>en Zuschüssen zur <strong>Diplomarbeit</strong>.<br />
Inhalt<br />
1 Alle Formulierungen stehen in männl<strong>ich</strong>er Form. Sie gelten selbstverständl<strong>ich</strong> auch für die weibl<strong>ich</strong>e Form.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 4<br />
2. Auszüge aus der Diplomprüfungsordnung<br />
An der <strong>Diplomarbeit</strong> vorbeikommen kann niemand. Denn die <strong>Diplomarbeit</strong> ist laut<br />
Diplomprüfungsordnung für den Studiengang Psychologie des Fachbere<strong>ich</strong>es<br />
Humanwissenschaften an der Universität Osnabrück (Stand 14.12.2004) ein Teil der<br />
Diplomprüfung. In der Diplomprüfungsordnung heißt es dazu in Kapitel III, § 14, Abschnitt<br />
(1): „Bei der Diplomprüfung wird unterschieden zwischen der Zulassung zu den<br />
Fachprüfungen und der Zulassung zur <strong>Diplomarbeit</strong>“. Weiterhin heißt es in Abschnitt (4):<br />
„Zur Diplomprüfung wird zugelassen, wer<br />
1. im Diplomstudiengang Psychologie der Universität Osnabrück immatrikuliert ist,<br />
2. die Diplomvorprüfung in Psychologie an <strong>eine</strong>r wissenschaftl<strong>ich</strong>en Hochschule im<br />
Geltungsbere<strong>ich</strong> des HRG oder gemäß § 6 als gle<strong>ich</strong>wertig angerechnete Prüfung erbracht<br />
hat,<br />
3. <strong>eine</strong>n Nachweis erbringt, dass alle mündl<strong>ich</strong>en Fachprüfungen (§ 5 Absatz 2 [alle<br />
Diplomfachprüfungen, Anm. Verf.]) mit mindestens „ausre<strong>ich</strong>end“ bestanden wurden,<br />
4. <strong>eine</strong> schriftl<strong>ich</strong>e Zulassungsarbeit angefertigt hat, die von <strong>eine</strong>r Prüferin oder <strong>eine</strong>m Prüfer<br />
als bestanden bewertet wurde. Näheres zur Zulassungsarbeit regelt die Studienordnung.“<br />
Wer nun alle oben genannten Voraussetzungen erfüllt hat, kann s<strong>eine</strong>n Antrag auf Zulassung<br />
zur <strong>Diplomarbeit</strong> stellen. § 14 der Prüfungsordnung sagt dazu folgendes:<br />
„Der Antrag auf Zulassung zur <strong>Diplomarbeit</strong> ist schriftl<strong>ich</strong> zu stellen. Dem Antrag sind<br />
beizufügen:<br />
Zulassungsantrag<br />
1. die Nachweise über das Vorliegen der in Absatz 4 genannten Zulassungsvoraussetzungen,<br />
2. ein Vorschlag für den Themenbere<strong>ich</strong>, dem das Thema der <strong>Diplomarbeit</strong> entnommen<br />
werden soll, sowie ggf. <strong>eine</strong> Erklärung darüber, dass <strong>eine</strong> Gruppenarbeit gewünscht wird,<br />
wobei höchstens zwei Koautorinnen oder Koautoren zu benennen sind, deren<br />
Einverständnis nachzuweisen ist,<br />
3. ein Prüferinnen- oder Prüfervorschlag,<br />
4. <strong>eine</strong> Erklärung darüber, ob die Kandidatin oder der Kandidat bereits <strong>eine</strong><br />
Diplomvorprüfung oder <strong>eine</strong> Diplomprüfung in Psychologie n<strong>ich</strong>t bestanden hat oder ob<br />
sie oder er s<strong>ich</strong> in <strong>eine</strong>m schwebenden Prüfungsverfahren befindet.“
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 5<br />
3. Zulassungsarbeit<br />
Was viele Studierende n<strong>ich</strong>t wissen, bzw. erst erfahren, wenn sie unmittelbar vor ihrer<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> stehen, ist, dass sie vor der eigentl<strong>ich</strong>en <strong>Diplomarbeit</strong> noch <strong>eine</strong> s. g.<br />
Zulassungsarbeit verfassen müssen. Das Bestehen dieser Zulassungsarbeit ermögl<strong>ich</strong>t es<br />
überhaupt erst, s<strong>ich</strong> für die eigentl<strong>ich</strong>e <strong>Diplomarbeit</strong> anzumelden.<br />
Allerdings ist es nun n<strong>ich</strong>t so, dass die Zulassungsarbeit und die <strong>Diplomarbeit</strong> zwei völlig<br />
voneinander getrennte Dokumente wären. Rein formal gesehen, sind es natürl<strong>ich</strong> zwei<br />
getrennte Arbeiten und dementsprechend zwei getrennte Dokumente. Ihr müsst also auf jeden<br />
Fall ein Schriftstück abgeben, das als Zulassungsarbeit beze<strong>ich</strong>net ist. Eurer Betreuer wird<br />
s<strong>ich</strong> diese Arbeit dann ansehen und entscheiden, ob ihr bestanden habt oder n<strong>ich</strong>t<br />
(differenzierte Noten gibt es bei der Zulassungsarbeit n<strong>ich</strong>t im Gegensatz zur <strong>Diplomarbeit</strong>)<br />
und ob ihr entsprechend für eure <strong>Diplomarbeit</strong> zugelassen werdet.<br />
Zulassungsarbeit<br />
=<br />
Theorieteil<br />
der<br />
<strong>Diplomarbeit</strong><br />
Günstig ist es natürl<strong>ich</strong>, wenn die Zulassungsarbeit aus dem Themenbere<strong>ich</strong> eurer<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> stammt. Dies ist aus rein zeittechnischen Gründen schon sinnvoll. Wenn ihr<br />
euch dazu entscheiden solltet, eure Zulassungsarbeit aus dem Bere<strong>ich</strong> eures<br />
<strong>Diplomarbeit</strong>sthemas zu wählen, müsst ihr euch n<strong>ich</strong>t in zwei unterschiedl<strong>ich</strong>e Themen<br />
einlesen Die Zulassungsarbeit kann zudem als Theorieteil der tatsächl<strong>ich</strong>en <strong>Diplomarbeit</strong><br />
dienen. Somit hat man zwei Fliegen mit <strong>eine</strong>r Klappe geschlagen: sobald die Zulassungsarbeit<br />
fertig ist, ist damit auch der Theorieteil der <strong>Diplomarbeit</strong> fertig. Formal gesehen sagt die<br />
Studienordnung zur Zulassungsarbeit folgendes (§18 Abs. 1):<br />
Die Studierenden sollen spätestens im dritten Semester des Hauptstudiums (7.<br />
Fachsemester) <strong>eine</strong> schriftl<strong>ich</strong>e Zulassungsarbeit zu <strong>eine</strong>m Themenbere<strong>ich</strong> ihrer<br />
geplanten <strong>Diplomarbeit</strong> anfertigen. In dieser soll die relevante Fachliteratur ges<strong>ich</strong>tet,<br />
zusammenfassend dargestellt und im Hinblick auf die Fragestellung <strong>eine</strong>r<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> ausgewertet werden. Thema und Betreuerin oder Betreuer dieser Arbeit<br />
werden wie bei der <strong>Diplomarbeit</strong> gewählt (§ 16, Abs. 2 bis 4 und 7 der<br />
Diplomprüfungsordnung gelten sinngemäß). Die Bearbeitungszeit beträgt vier<br />
Monate. Sie kann auf Antrag beim Prüfungsausschuss um vier Monate verlängert<br />
werden (§ 16, 6 der Diplomprüfungsordnung gilt sinngemäß).<br />
<strong>Wie</strong> man aus dem obenstehenden Auszug aus der Studienordnung entnehmen kann, haben die<br />
Studierenden für die Zulassungsarbeit vier Monate Zeit. Für die <strong>Diplomarbeit</strong> hat man<br />
dagegen sechs Monate Zeit. Hat man s<strong>ich</strong> jetzt allerdings dafür entschieden den Theorieteil<br />
der <strong>Diplomarbeit</strong> als Zulassungsarbeit zu <strong>schreibe</strong>n, hat man praktisch zehn Monate für das
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 6<br />
gesamte Thema der <strong>Diplomarbeit</strong> Zeit. Anders als die <strong>Diplomarbeit</strong> wird die Zulassungsarbeit<br />
von <strong>eine</strong>m Gutachter (zumeist der Erstbetreuer der <strong>Diplomarbeit</strong>) entweder mit „bestanden“<br />
oder „n<strong>ich</strong>t bestanden“ bewertet. Eine differenzierte Note gibt es hier n<strong>ich</strong>t.<br />
Die Zulassungsarbeit sollte ca. 30-40 Seiten umfassen. Falls man in diesem Umfang den<br />
gesamten Theorieteil der <strong>Diplomarbeit</strong> n<strong>ich</strong>t bearbeiten kann, ist dies n<strong>ich</strong>t dramatisch, denn<br />
die Zulassungsarbeit muss n<strong>ich</strong>t zwangsläufig den gesamten Theorieteil der <strong>Diplomarbeit</strong><br />
beinhalten. Sie sollte auf den derzeitigen Stand der Forschung zum Thema eingehen und ggf.<br />
Hypothesen formulieren, wobei auch das kein Muss ist. Außerdem muss in der<br />
Zulassungsarbeit weder auf Versuchsplanung noch auf Versuchsmethoden eingegangen<br />
werden.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 7<br />
4. <strong>Diplomarbeit</strong><br />
Die eigentl<strong>ich</strong>e <strong>Diplomarbeit</strong> sollte <strong>eine</strong>n Umfang von ca. 80 Seiten haben. Natürl<strong>ich</strong> kann es<br />
auch mal ein bisschen mehr oder weniger sein, allerdings sollte man n<strong>ich</strong>t allzu stark von<br />
dieser Vorgabe abwe<strong>ich</strong>en. Schließl<strong>ich</strong> soll sie ja auch noch gelesen werden. In diesen ca. 80<br />
Seiten ist der Theorieteil, der zumeist wie oben erwähnt mit der Zulassungsarbeit abgedeckt<br />
wird, bereits enthalten. Das bedeutet, sobald die Zulassungsarbeit fertig gestellt ist, ist<br />
praktisch auch bereits die Hälfte der <strong>Diplomarbeit</strong> geschrieben.<br />
Die <strong>Diplomarbeit</strong> wird immer von zwei Betreuern begleitet: Erstbetreuer und Zweitbetreuer.<br />
Dem Erstbetreuer kommt i. d. R. die größere Bedeutung zu (zumindest im Zeitraum des<br />
Schreibens), da die Diplomanden mit ihm die Absprachen bzgl. der Vorgehensweise und<br />
Gestaltung der <strong>Diplomarbeit</strong> besprechen. Der Zweitbetreuer kommt häufig erst bei der<br />
Bewertung der <strong>Diplomarbeit</strong> ins Spiel.<br />
Erstbetreuer<br />
und<br />
Zweitbetreuer<br />
Die Betreuer für die <strong>Diplomarbeit</strong> kann jeder selbst wählen. Dies ist n<strong>ich</strong>t in allen<br />
Fachr<strong>ich</strong>tungen und an allen Universitäten und Hochschulen der Fall. Im Fachbere<strong>ich</strong><br />
Psychologie an der Universität Osnabrück ist dies jedoch die Regel. Bei der Wahl des<br />
Betreuers sollte man in erster Linie natürl<strong>ich</strong> darauf achten, dass dieser aus dem Fachgebiet<br />
stammt, in dem die <strong>Diplomarbeit</strong> geschrieben werden soll. Ein gewisses Maß an Sympathie<br />
kann darüber hinaus ebenfalls hilfre<strong>ich</strong> sein. Sobald man <strong>eine</strong>n Betreuer gefunden hat, der<br />
bereit ist, die eigene <strong>Diplomarbeit</strong> zu betreuen, kann es mit der eigentl<strong>ich</strong>en Arbeit losgehen.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 8<br />
4.1 Die Themenwahl<br />
An dieser Stelle treten häufig bereits die ersten Schwierigkeiten auf. Über was <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong><br />
bloß? Die Diplomprüfungsordnung sagt dazu in §16 Absatz 4, dass „das Thema von der<br />
Erstprüferin oder dem Erstprüfer nach Anhörung der Studentin oder des Studenten festgelegt<br />
wird.“ Auf der <strong>eine</strong>n Seite sollte es etwas sein, das <strong>eine</strong>n selbst interessiert, auf der anderen<br />
Seite wünscht man s<strong>ich</strong> natürl<strong>ich</strong> ein Gebiet, für das mögl<strong>ich</strong>st schon einiges an Literatur und<br />
Forschung existiert, das auf der anderen Seite aber auch n<strong>ich</strong>t so uferlos erscheint, dass man<br />
„den Wald vor lauter Bäumen n<strong>ich</strong>t mehr sieht“. Ideen bekommt man häufig in Praktika, die<br />
man während s<strong>eine</strong>s Studiums absolviert hat oder beim Besuch von Diplomandenkolloquien.<br />
Über was<br />
<strong>schreibe</strong><br />
<strong>ich</strong> bloß?<br />
Ist man jedoch auch dadurch „noch n<strong>ich</strong>t so r<strong>ich</strong>tig inspiriert worden“, helfen häufig<br />
potentielle Betreuer. Hat man s<strong>ich</strong> bereits vor der Wahl des exakten Themas für <strong>eine</strong>n<br />
Betreuer entschieden (weil man z. B. weiß, dass man in dem entsprechenden Fachbere<strong>ich</strong><br />
<strong>schreibe</strong>n möchte), hilft häufig ein Gespräch mit diesem. Viele Betreuer haben Themen, die<br />
sie gerne durch <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong> <strong>eine</strong>s Studenten bearbeiten lassen möchten. Als Diplomand<br />
kann man dann häufig noch an der exakten Themenformulierung mitfeilen, so dass n<strong>ich</strong>t der<br />
Eindruck entstehen muss, dass man etwas aufoktruiert bekommt. Grundsätzl<strong>ich</strong>es Interesse<br />
für das vorgeschlagene Thema sollte allerdings vorhanden sein, denn man sollte immer im<br />
Auge haben, dass man s<strong>ich</strong> sehr lange mit entsprechender Problematik beschäftigt.<br />
Das Thema sollte so weit eingegrenzt werden, dass es im Rahmen <strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong><br />
bearbeitbar ist. Schließl<strong>ich</strong> hat man regulär „nur“ zehn Monate Zeit für die gesamte Arbeit.<br />
Man muss folgl<strong>ich</strong> das Oberthema immer weiter runterbrechen, so dass am Ende <strong>eine</strong><br />
konkrete Fragestellung dabei herauskommt. Dabei kann <strong>eine</strong> erste Literaturrecherche helfen,<br />
bei der man die vielen unterschiedl<strong>ich</strong>en Aspekte des Themas bereits einmal beleuchtet sieht.<br />
Daraufhin kann man dann häufig entscheiden, mit welchem Aspekt man s<strong>ich</strong> am liebsten<br />
beschäftigen würde. Man sollte s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mit zu vielen unabhängigen Variablen bei der<br />
eigenen <strong>Diplomarbeit</strong> „herumschlagen“. Besser ist es, weniger Variablen zu untersuchen, die<br />
dafür aber effektiv und effizient sind. Beim Formulieren der konkreten Fragestellung hilft<br />
häufig auch der Betreuer, der Erfahrung damit hat, wie viel realistisch gesehen im Umfang<br />
<strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> bearbeitet werden kann. Hat man s<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> für ein Thema<br />
entschieden, wird das Exposé erstellt.<br />
Grenzt euer<br />
Thema ein!
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 9<br />
4.2 Das Exposé<br />
Rost 2005 (S. 280) empfiehlt das Exposé dann anzufertigen wenn man<br />
- sein Thema gefunden und so eingegrenzt hat, dass es in der zur Verfügung stehenden Zeit<br />
zu bearbeiten ist,<br />
- die Material- und Forschungslage recherchiert hat,<br />
- über die Art der Arbeit entschieden hat (z. B. Literaturarbeit oder empirisches Projekt)<br />
[wobei s<strong>ich</strong> diese Frage im Fachbere<strong>ich</strong> Psychologie kaum stellt, da fast immer<br />
empirische Projekte gefordert sind (Anm. Verf.)]<br />
- die Fragestellung entwickelt und das dazu notwenige methodische Vorgehen reflektiert<br />
hat<br />
Das Exposé wird in einigen Fachgebieten vom Betreuer als Kommunikationsbasis verlangt.<br />
Daher sollte es i. d. R. bereits zu Beginn der Zulassungsarbeit erstellt werden, wenn diese<br />
sowieso den Theorieteil der <strong>Diplomarbeit</strong> umfasst. Rost 2005 (S. 280) empfiehlt folgendes im<br />
Exposé aufzuführen:<br />
- Arbeitstitel<br />
- Provisorische Einleitung, in der der Ausgangspunkt, die spezielle Fragestellung, die<br />
Materiallage und die Zielsetzung der Arbeit erläutert werden<br />
Inhalt des<br />
Exposés<br />
- Vorläufige Gliederung (= Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis)<br />
- Realistischer Zeitplan, der auch Zeitpuffer für Unvorhergesehenes einkalkuliert<br />
Das Exposé hilft bei der Planung und Organisation der gesamten <strong>Diplomarbeit</strong>. Die<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> ist ein eigenständiges Projekt, das <strong>eine</strong>r wohlüberlegten Planung und<br />
Organisation bedarf. Das Exposé ist daher ein w<strong>ich</strong>tiger Bestandteil jeder <strong>Diplomarbeit</strong>. Da es<br />
als Kommunikationsbasis für Betreuer und Diplomand dient, sollte man mit dem Betreuer<br />
unbedingt ein Gespräch über das Exposé führen und offene Fragen diesbezügl<strong>ich</strong> klären. An
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 10<br />
diesem Punkt der <strong>Diplomarbeit</strong> kann noch viel umgestellt werden, ohne dass man bereits zu<br />
viel Zeit investiert hat.<br />
4.3 Die Gliederung<br />
Die Gliederung <strong>eine</strong>r psychologischen Arbeit ist durch bestimmte Konventionen festgelegt.<br />
An diese „R<strong>ich</strong>tlinien für die Manuskriptgestaltung“ der Deutschen Gesellschaft für<br />
Psychologie (1997) und den Vorschriften der APA (1994) solltet ihr euch bei der Gliederung<br />
eurer <strong>Diplomarbeit</strong> mögl<strong>ich</strong>st halten. In Bortz und Döring (2006) findet man <strong>eine</strong> gute<br />
Vorlage für die eigene Gliederung. Hier wird festgehalten, dass s<strong>ich</strong> <strong>eine</strong> empirische Studie<br />
(als solche können psychologische <strong>Diplomarbeit</strong>en verstanden werden) in die folgenden<br />
Hauptteile gliedert:<br />
• Einleitung<br />
• Forschungsstand und Theorie<br />
• Methode<br />
• Ergebnisse<br />
• Diskussion<br />
• Literatur.<br />
Hauptteile<br />
<strong>eine</strong>r<br />
psychologischen<br />
<strong>Diplomarbeit</strong><br />
Vor die Einleitung gehört zudem die Titelseite, <strong>eine</strong> Kurzzusammenfassung (Abstract) und<br />
das Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis der Arbeit. Ggf. stehen nach dem Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis noch ein<br />
Tabellen-, Abbildungs- und ggf. ein Abkürzungsverze<strong>ich</strong>nis. Am Ende der Arbeit sollten nach<br />
Bortz und Döring (2006) nach dem Literaturverze<strong>ich</strong>nis Anhänge stehen, die z. B.<br />
Untersuchungsmaterialien enthalten (wie z. B. verwendete Fragenbogen etc.).<br />
Die einzelnen Abschnitte <strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> sollten chronologisch durchnummeriert werden.<br />
Unterpunkte sollte es nur dann geben, wenn es unter <strong>eine</strong>m Oberpunkt mindestens zwei gibt.<br />
Ansonsten kann der Inhalt unter den Oberpunkt fallen. Ihr solltet nach den „internationalen<br />
Standards der Scientific Community“ die Anzahl von drei Gliederungsebenen n<strong>ich</strong>t<br />
überschreiten. Somit ergibt s<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> folgender Gliederungsaufbau für <strong>eine</strong><br />
<strong>Diplomarbeit</strong> in der Psychologie:
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 11<br />
Titelblatt<br />
Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis<br />
Kurzzusammenfassung (Abstract)<br />
1. Einleitung<br />
2. Forschungsstand und Theorie<br />
2.1 Theoretischer und empirischer Forschungsstand zum Thema<br />
2.2 Theoretisches Modell der Studie<br />
2.3 Fragestellungen und Hypothesen<br />
3. Methode<br />
3.1 Untersuchungsdesign<br />
3.2 Instrumente und Messgeräte<br />
3.3 St<strong>ich</strong>probenkonstruktion<br />
3.4 Untersuchungsdurchführung<br />
3.5 Datenanalyse<br />
4. Ergebnisse<br />
4.1 St<strong>ich</strong>probenbeschreibung<br />
4.2 Ergebnisse zu den einzelnen Fragestellungen und Hypothesen<br />
4.3 Weitere Befunde<br />
5. Diskussion<br />
6. Literatur<br />
Anhänge<br />
4.3.1 Die Kurzzusammenfassung (Abstract)<br />
An dieser Stelle sollen Thema, Theorie, Methode und Hauptergebnisse der <strong>Diplomarbeit</strong> in<br />
100-120 Worten zusammengefasst werden (Bortz & Döring, 2006). Dabei solltet ihr immer<br />
bedenken, dass eure Leser den Inhalt der Arbeit noch n<strong>ich</strong>t kennen. Ihr müsst den Abstract<br />
also in der Art und Weise verfassen, dass auch unkundigen Lesern mögl<strong>ich</strong>st schnell klar<br />
wird, worum es in eurer Arbeit hauptsächl<strong>ich</strong> geht.<br />
4.3.2 Die Einleitung<br />
In der Einleitung geht es nach Rost 2005 (S. 282) darum, das Thema der Arbeit vorzustellen,<br />
die Voraussetzungen zu präzisieren und auch zu begründen, warum man gewisse<br />
Themenaspekte ausgelassen hat, d. h. die Eingrenzung des Themas sollte schlüssig begründet
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 12<br />
werden. Die Einleitung dient dazu, dem Leser <strong>eine</strong> Einführung in die Arbeit zu geben und<br />
s<strong>eine</strong> Neugier für die weiteren Teile der Arbeit zu wecken (Scholz 2001, S. 45). Nach Scholz<br />
2001 (S. 45 f.) kann die Einleitung folgende Punkte beinhalten:<br />
- Motivation: Der Leser wird für den Problembere<strong>ich</strong> der Arbeit sensibilisiert<br />
- Ziel der Arbeit: Welcher Teilaspekt des Problembere<strong>ich</strong>s wird in der <strong>Diplomarbeit</strong><br />
behandelt<br />
Mögl<strong>ich</strong>e<br />
Inhalte für<br />
die<br />
Einleitung<br />
- Begriffsdefinitionen : mit welchen zentralen Fachbegriffen beschäftigt s<strong>ich</strong> die Arbeit<br />
und welche Bedeutung haben die Begriffe im Kontext der Arbeit<br />
- Grundlagen: Grundlagen aus den ersten Semestern dürfen vorausgesetzt werden, jedoch<br />
sollten spezielle Grundlagen der Arbeit an dieser Stelle dargestellt werden<br />
- Literaturübers<strong>ich</strong>t, Stand der Forschung: Eure <strong>Diplomarbeit</strong> ist wahrscheinl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />
die erste Arbeit, die s<strong>ich</strong> mit entsprechendem Thema beschäftigt. Daher sollte hier ein<br />
Überblick über den Stand der Forschung gegeben werden<br />
- Untersuchungsmethode: spezielle Untersuchungsmethoden, die in der Arbeit verwendet<br />
werden, können hier kurz angesprochen werden (ist aber n<strong>ich</strong>t unbedingt nötig)<br />
- Aufbau der Arbeit: damit der Leser gle<strong>ich</strong> zu Beginn <strong>eine</strong>n roten Faden in eurer<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> erkennen kann, solltet ihr in der Einleitung auch kurz auf die einzelnen<br />
Bere<strong>ich</strong>e der Arbeit eingehen.<br />
4.3.3 Forschungsstand und Theorie<br />
Bei der Darstellung des derzeitigen Forschungsstands zum Thema orientiert man s<strong>ich</strong> am<br />
besten an aktuellen Übers<strong>ich</strong>tsartikeln (Bortz & Döring 2006, S.88). Man sollte<br />
herausarbeiten, welche Theorien, Methoden und Befunde im Zusammenhang mit dem<br />
gewählten Untersuchungsthema in der Literatur auftauchen. Dabei ist es aber n<strong>ich</strong>t nötig, dass<br />
ihr jede Theorie, die ihr im Zusammenhang mit eurem Thema findet, langatmig nacherzählt.<br />
Vielmehr solltet ihr die Theorien kurz charakterisieren, sie kritisch reflektieren und eventuell<br />
bereits bestehende Theorien für eure Arbeit weiterentwickeln oder miteinander verknüpfen.<br />
Daraus sollte dann ein eigenes theoretisches Modell hervorgehen, das ihr eurer Arbeit<br />
zugrunde legen könnt.<br />
K<strong>eine</strong><br />
Nacherzählungen<br />
von<br />
Theorien!
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 13<br />
Auf der Basis dieses Modells könnt ihr schließl<strong>ich</strong> eure Hypothesen oder Fragestellungen<br />
formulieren. Wenn ihr mit konkreten Hypothesen arbeitet, sollten diese aus der zuvor<br />
formulierten Theorie ableitbar sein. Wenn dies <strong>eine</strong> solche logische Ableitung n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong><br />
sein sollte, arbeitet lieber mit so genannten Fragestellungen. Hierbei wird kein konkreter<br />
Effekt postuliert, sondern nach der Ausprägung der Variablen gefragt (Bortz und Döring<br />
2006, S.88).<br />
4.3.4 Methode<br />
In Bortz und Döring (2006, S.88) wird an dieser Stelle festgehalten, dass der Methodenteil so<br />
exakt dargestellt sein sollte, dass andere Forscher ohne weiteres die vorliegende<br />
Untersuchung replizieren könnten. (Wahrscheinl<strong>ich</strong> wissen viele von euch aus eigener<br />
Erfahrung, dass sehr viele Studien zumindest diesem Kriterium n<strong>ich</strong>t entsprechen!) Dazu ist<br />
es nötig, zu Beginn dieses Abschnitts das Untersuchungsdesign zu kennze<strong>ich</strong>nen<br />
(Querschnitt, Längsschnitt, experimentell, quasi-experimentell, n<strong>ich</strong>t-experimentell).<br />
Anschließend folgt die Beschreibung der verwendeten Instrumente (Fragebogen etc.). Dabei<br />
ist es w<strong>ich</strong>tig auch jeweils die Gütekriterien (z. B. Reliabilität, Validität) zu nennen. Dann<br />
folgt die St<strong>ich</strong>probenkonstruktion. <strong>Wie</strong> seid ihr zu eurer St<strong>ich</strong>probe gekommen? <strong>Wie</strong> groß ist<br />
sie? <strong>Wie</strong> erfolgte die Rekrutierung der Teilnehmer? Nachdem ihr die St<strong>ich</strong>probe beschrieben<br />
habt, solltet ihr auf die Untersuchungsdurchführung eingehen: Wann und wo habt ihr eure<br />
Daten erhoben, etc.? In einigen Arbeiten wird in diesem Teil auch auf die Datenanalyse<br />
eingegangen; z. B. welche Auswertungssoftware oder welche statistischen Verfahren habt ihr<br />
bei der Datenanalyse benutzt? Dies kann aber eher kurz geschehen, es sei denn, ihr habt ein<br />
eigenes Verfahren entwickelt, das <strong>eine</strong>n großen Teil eurer Arbeit ausmacht.<br />
Hypothese<br />
oder<br />
Fragestellung?<br />
Untersuchung<br />
sollte<br />
replizierbar<br />
sein!<br />
4.3.5 Ergebnisse<br />
Den Ergebnisteil <strong>eine</strong>s Forschungsber<strong>ich</strong>ts beze<strong>ich</strong>nen Bortz und Döring (2006, S.88) als<br />
„Herzstück“. Alles was diesem Teil vorangegangen ist, diente ledigl<strong>ich</strong> als Vorbereitung auf<br />
die Ergebnisse. Zu Beginn dieses Abschnitts sollte <strong>eine</strong> St<strong>ich</strong>probenbeschreibung stehen. Hier<br />
geht es darum, über Merkmale und Zusammensetzung der untersuchten Personengruppen zu<br />
informieren. Dazu gehören soziodemographische Daten und weitere für das Studienthema<br />
relevante Merkmale.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 14<br />
Danach solltet ihr die Befunde zu euren einzelnen Fragestellungen und Hypothesen darstellen.<br />
Hierbei solltet ihr in der gle<strong>ich</strong>en Reihenfolge vorgehen, wie ihr es bereits im Theorieteil<br />
getan habt. (Der Befund für Hypothese 1 sollte also vor dem von Hypothese 2 stehen!) Die<br />
Ergebnisse werden z. T. in den Fließtext integriert und z. T. in Tabellen eingefügt. Tabellen<br />
sollten dabei insbesondere für zentrale Ergebnisse genutzt werden, da Leser auf sie besonders<br />
schnell aufmerksam werden. Tabellen sollten für den Leser auch ohne Lesen des gesamten<br />
Textes verständl<strong>ich</strong> sein. Daher solltet ihr für jede Tabelle <strong>eine</strong>n aussagekräftigen<br />
Tabellentext und für Abbildungen <strong>eine</strong>n ebenso aussagekräftigen Abbildungstext entwerfen.<br />
Zudem müssen die einzelnen Tabellen und Abbildungen natürl<strong>ich</strong> fortlaufend durch die<br />
Arbeit nummeriert sein.<br />
Tabellen als<br />
„Eyecatcher“<br />
Überladet euren Ergebnisteil jedoch n<strong>ich</strong>t mit zu vielen Zahlen! Es ist w<strong>ich</strong>tig, dass ihr die<br />
r<strong>ich</strong>tige Balance zwischen präziser Information auf der <strong>eine</strong>n Seite und flüssiger Lesbarkeit<br />
auf der anderen Seite findet. Es ist immer auch mögl<strong>ich</strong>, umfassende Ergebnisdarstellungen<br />
im Anhang unterzubringen! Prozentzahlen solltet ihr in eurer Arbeit ganzzahlig runden, auch<br />
wenn dadurch die Summe von 100% n<strong>ich</strong>t immer ganz exakt erre<strong>ich</strong>t wird. Statistische Werte<br />
(z. B. Mittelwert, Standardabwe<strong>ich</strong>ung etc.) sollte ihr ebenfalls runden. Hierbei werden meist<br />
zwei Zahlen nach dem Komma angegeben. Insgesamt solltet ihr eure Ergebnisse mögl<strong>ich</strong>st<br />
penibel aufbereiten. D. h. einfaches Kopieren aus SPSS ohne Bearbeitung re<strong>ich</strong>t meist n<strong>ich</strong>t<br />
aus. Für <strong>eine</strong> ansprechende Optik einzelner Abbildungen und Tabellen solltet ihr euch Mühe<br />
geben!<br />
Bitte kein<br />
Zahlenwust!<br />
4.3.6 Diskussion<br />
Nach Bortz und Döring (2006, S.89) steht zu Beginn des Diskussionsteils die<br />
Zusammenfassung der w<strong>ich</strong>tigsten Ergebnisse der Arbeit. Danach solltet ihr eure<br />
Einzelbefunde des Ergebnisteils zu <strong>eine</strong>r Gesamtinterpretation und <strong>eine</strong>m Gesamtfazit<br />
verarbeiten. Dabei solltet ihr euch natürl<strong>ich</strong> auch auf euer eigenes theoretisches Modell<br />
beziehen, das ihr zu Beginn eurer Arbeit entworfen und skizziert habt. Nach diesem<br />
Rückbezug werden die Grenzen (Schwächen) der eigenen Arbeit kritisch reflektiert. Natürl<strong>ich</strong><br />
macht man s<strong>eine</strong> eigene Arbeit n<strong>ich</strong>t einfach nieder ohne sie anschließend wieder aufzubauen!<br />
D. h., dass nach dieser „schonungslosen Offenlegung der methodischen Schwächen der<br />
eigenen Arbeit“ (Bortz & Döring 2006, S.89) „<strong>eine</strong> Würdigung ihrer Stärken“ folgt. Hier<br />
könnt ihr diskutieren, wie w<strong>ich</strong>tig eure Befunde für die weitere Forschung und Praxis sind<br />
und Anregungen für weitere Untersuchungsgegenstände geben. Dieser Aspekt des „In-die-<br />
Stärken und<br />
Schwächen<br />
eurer Arbeit
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 15<br />
Zukunft-Blickens“ wird in einigen Fällen auch in <strong>eine</strong>m eigenständigen Teil („Ausblick“)<br />
abgehandelt. Dies muss aber n<strong>ich</strong>t zwangsläufig der Fall sein.<br />
Als guter Abschluss des Diskussionsteils eignet s<strong>ich</strong> <strong>eine</strong> Pointe oder das Zurückkommen auf<br />
den ersten Satz in der Einleitung eurer <strong>Diplomarbeit</strong>, so dass der Leser die Schließung <strong>eine</strong>s<br />
Argumentationskreises nachvollziehen kann.<br />
Besonders w<strong>ich</strong>tig ist es, dass ihr durch eure gesamte Arbeit hinweg, den roten Faden n<strong>ich</strong>t<br />
verliert, den ihr in eurer Einleitung aufgezeigt hat. Der Aufbau sollte stringent und logisch<br />
durchdacht sein, d. h. achtet auf logische Abhängigkeiten der einzelnen Kapitelinhalte! Die<br />
Stringenz <strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> ist ein w<strong>ich</strong>tiges Bewertungskriterium!<br />
Verliert<br />
euren<br />
roten<br />
Faden<br />
n<strong>ich</strong>t!
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 16<br />
5. Literatur<br />
5.1 Literaturrecherche<br />
In § 16 Abschnitt (1) der Diplomprüfungsordnung heißt es, dass „die <strong>Diplomarbeit</strong> zeigen<br />
soll, dass die Studentin oder der Student in der Lage ist, innerhalb <strong>eine</strong>r vorgegebenen Frist<br />
ein Problem selbstständig nach wissenschaftl<strong>ich</strong>en Methoden zu bearbeiten.“ Eine solche<br />
selbstständige wissenschaftl<strong>ich</strong>e Arbeit verlangt dann eben auch nach <strong>eine</strong>r ebenso<br />
selbstständig durchgeführten Literaturrecherche (Winter 2004, S. 97). Zu <strong>eine</strong>r effizienten<br />
Literaturrecherche gehört n<strong>ich</strong>t nur die technische Beherrschung von Recherchesystemen in<br />
Bibliotheken oder von Suchmaschinen im Internet. Zusätzl<strong>ich</strong> solltet ihr eure Vorgehensweise<br />
sowohl bei der Auswahl und Eingrenzung des Suchraumes als auch bei der Suche nach<br />
relevanten Quellen und der anschließenden Beschaffung optimieren.<br />
Wenn man zu Beginn s<strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> das genaue Thema noch n<strong>ich</strong>t festgelegt hat und<br />
nur der grobe Themenbere<strong>ich</strong> feststeht, eignen s<strong>ich</strong> laut Winter 2004 (S. 98) häufig<br />
allgem<strong>eine</strong> Lexika, Fachlexika und Teilgebietslexika sowie Lehrbücher für <strong>eine</strong>n<br />
thematischen Einstieg. Sie liefern erstens <strong>eine</strong>n schellen Überblick über das Themengebiet<br />
und enthalten zweitens häufig weitere Literaturhinweise, denen man folgen kann. Mit diesen<br />
ersten Quellen, lässt s<strong>ich</strong> häufig der Themenbere<strong>ich</strong> eingrenzen, über den man <strong>schreibe</strong>n<br />
möchte. Für das spätere Schreiben eignen s<strong>ich</strong> diese Quellen häufig n<strong>ich</strong>t so gut, da sie zu<br />
oberflächl<strong>ich</strong> und somit auch n<strong>ich</strong>t immer zitierfähig sind. Eine zusätzl<strong>ich</strong>e Fundgrube<br />
können Dissertationen sein, die bestimmte Aspekte des <strong>Diplomarbeit</strong>sthemenbere<strong>ich</strong>s<br />
beleuchten. Auch davon kann man s<strong>ich</strong> für die exakte Themenformulierung inspirieren lassen.<br />
Außerdem findet man hier viele Literaturhinweise, die für die weitere Arbeit interessant sein<br />
könnten.<br />
Selbstständige<br />
Literaturrecherche<br />
Literaturfundgruben<br />
nutzen!<br />
Zu guter Letzt solltet ihr natürl<strong>ich</strong> einschlägige Fachzeitschriften n<strong>ich</strong>t vergessen. Allerdings<br />
habe <strong>ich</strong> die Erfahrung gemacht, dass man häufig sehr viele Artikel zu s<strong>eine</strong>m Themenbere<strong>ich</strong><br />
findet, wenn man nur ein Schlagwort eingibt. Daher würde <strong>ich</strong> empfehlen, zunächst das<br />
Thema einzugrenzen und dann nach Zeitschriftenartikeln zu suchen. Ansonsten bekommt ihr<br />
Hunderte oder gar Tausende von Treffern, in denen ihr dann die Nadel im Heuhaufen sucht,<br />
um etwas zu finden, das tatsächl<strong>ich</strong> zum eigenen Thema passt.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 17<br />
An der Unibibliothek in Osnabrück gibt es mehrere Mögl<strong>ich</strong>keiten an Literatur zu kommen.<br />
Zum <strong>eine</strong>n gibt es natürl<strong>ich</strong> die Online-Kataloge, wie z. B. OPAC. Hier findet man häufig<br />
brauchbare Bücher zum Thema. Allerdings hat die hiesige Unibibliothek auch zu<br />
Standardthemen häufig nur ein Exemplar jedes Buches auf Lager, so dass ihr z. T. mit<br />
mehreren Wochen Wartezeit rechnen könnt. Ihr solltet unbedingt begehrte Werke vormerken<br />
lassen, ansonsten sind sie schon wieder ausgeliehen, wenn ihr sie haben wollt. Zusätzl<strong>ich</strong><br />
findet man hier Literatur, die per Fernleihe z. B. von anderen Unibibliotheken bestellt werden<br />
kann. Aber auch dies kann mehrere Wochen dauern. Von daher: kümmert euch mögl<strong>ich</strong>st früh<br />
um Literatur!<br />
OPAC<br />
Neben dem OPAC gibt es aber auch noch weitere Kataloge anderer Bibliotheken. Geht<br />
einfach mal auf die Unibibliotheksseite Kataloge und Datenbanken. Eine w<strong>ich</strong>tige<br />
Literaturquelle ist das Datenbankinfosystem (DBIS). Dort findet man Datenbanken nach<br />
Fächern sortiert. Unter Psychologie findet man sehr viele unterschiedl<strong>ich</strong>e Datenbanken, von<br />
denen einige nur im Uninetz frei geschaltet sind. Zu den zentralen und brauchbaren<br />
Datenbanken zählen hier insbesondere PsycInfo und Psyndex. Mit Hilfe beider Datenbanken<br />
lassen s<strong>ich</strong> häufig auch Volltexte der Artikel als Pdf- oder html-Datei zum sofortigen<br />
Runterladen finden. Wenn ihr bereits bestimmte Zeitschriften im Auge habt, aus denen ihr<br />
euch Artikel beschaffen wollt, kann <strong>ich</strong> euch die elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)<br />
empfehlen, zu der ihr ebenfalls über die Startseite der Unibibliothek gelangt. Auch hier gibt es<br />
jede Menge elektronische Volltexte. Die EZB könnt ihr allerdings nur über den Uniserver<br />
erre<strong>ich</strong>en.<br />
DBIS<br />
EZB<br />
Zum Uniserver ist noch zu sagen, dass man ihn auch von zuhause aus nutzen kann. Ihr müsst<br />
also n<strong>ich</strong>t bei Wind und Wetter in die Bib fahren, um euch Literatur zu besorgen. Ihr könnt<br />
euch einfach über euren eigenen Rechner von zuhause aus ins Uninetz einklinken, indem ihr<br />
euren Proxy-Server eures Internetbrowsers (z. B. Internet Explorer, Netscape Navigator,<br />
Mozilla Firefox) umstellt. Im folgenden Kasten erfahrt ihr, wie ihr dies genau macht:<br />
Literaturrecherche<br />
von<br />
zuhause<br />
aus<br />
Automatische Proxy Konfiguration des Netscape Navigators:<br />
1. Netscape Navigator starten und dann den Menüpunkt<br />
Bearbeiten → Einstellungen... → Erweitert → Proxies auswählen.<br />
2. Hier den Unterpunkt Automatische Proxy Konfiguration auswählen und als URL
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 18<br />
http://www.rz.uni-osnabrueck.de/proxy/proxy.pac angegeben.<br />
3. Danach auf „Neu laden“ klicken, mit OK bestätigen und den Browser neu starten.<br />
Automatische Proxy Konfiguration des Internet Explorers:<br />
1. Internet Explorer starten und dann den Menüpunkt<br />
Extras → Internetoptionen... auswählen.<br />
2. Die Karteikarte „Verbindungen“ selektieren und auf LAN Einstellungen... klicken.<br />
3. Die Kontrollkästchen vor „Automatische Suche der Einstellungen“ und<br />
„Automatisches Konfigurationsskript verwenden“ aktivieren und im Feld „Adresse“<br />
die URL http://www.rz.uni-osnabrueck.de/proxy/proxy.pac eingeben.<br />
4. Zweimal mit OK bestätigen und den Browser neu starten.<br />
Automatische Proxy Konfiguration von Mozilla Firefox:<br />
1. Mozilla Firefox starten und dann den Menüpunkt<br />
Extras → Einstellungen... auswählen.<br />
2. Den Bere<strong>ich</strong> „Allgemein“ selektieren und beim Punkt „Verbindung“ auf<br />
Verbindungs-Einstellungen klicken.<br />
3. Das Kontrollkästchen vor „Automatische Proxy-Konfigurations-URL“ aktivieren<br />
und im Feld darunter wieder die URL http://www.rz.uniosnabrueck.de/proxy/proxy.pac<br />
eingeben.<br />
4. Zweimal mit OK bestätigen und den Browser neu starten.<br />
Manuelle Proxy Konfiguration:<br />
Falls ein WWW Browser k<strong>eine</strong> automatische Proxy Konfiguration anbietet, müssen<br />
folgende Werte eingetragen werden:<br />
Protokoll Proxy Server<br />
Port<br />
https www-proxy.rz.uni-osnabrueck.de 80<br />
http www-proxy.rz.uni-osnabrueck.de 80<br />
ftp www-proxy.rz.uni-osnabrueck.de 80<br />
Eine Auflistung weiterer mögl<strong>ich</strong>er Literaturquellen findet ihr bei Winter (2004).
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 19<br />
5.2 Literaturverwaltung<br />
Bereits nach wenigen Stunden oder Tagen Literaturrecherche hat man meist <strong>eine</strong> Vielzahl von<br />
Treffern, die alle potentielle Quellen für die eigene <strong>Diplomarbeit</strong> darstellen. Man fängt also an<br />
zu lesen. Nach den ersten fünf gelesenen Artikeln weiß man meist auch noch was wo in<br />
welchem Artikel steht. Allerdings verwendet man in <strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> meist zig Quellen, so<br />
dass man irgendwann den Überblick darüber verliert, wo man welche Äußerung gelesen hat.<br />
Dies kann sehr schnell lästig und ärgerl<strong>ich</strong> werden, wenn man genau weiß, dass man etwas<br />
bereits gelesen hat, das man jetzt zitieren könnte. Das Problem ist dann nur, dass man<br />
entsprechenden Abschnitt absolut n<strong>ich</strong>t mehr wieder findet im Literaturwust, der im Laufe der<br />
Zeit entstanden ist. Genau aus diesem Grund empfiehlt es s<strong>ich</strong>, bereits von Anfang an <strong>eine</strong><br />
vernünftige Literaturverwaltung zu betreiben.<br />
Verwaltet<br />
eure<br />
Literatur<br />
von Anfang<br />
an!<br />
Für <strong>eine</strong> solche Verwaltung eignen s<strong>ich</strong> auf der <strong>eine</strong>n Seite klassische Karteikarten und –<br />
kästen, bei denen man für <strong>eine</strong> Literaturangabe jeweils <strong>eine</strong> Karteikarte ausfüllt. Eine<br />
elegantere und langfristig gesehen auch zeitsparendere Methode ist jedoch die elektronische<br />
Literaturverwaltung mit Hilfe von Datenbanksystemen. Ein von mir getestetes und für gut<br />
befundenes Programm ist „LiteRat“. LiteRat ist ein Programm für Literaturverwaltung und –<br />
management und kann kostenlos im Internet runtergeladen werden (www.literat.net). Auch<br />
hier legt man s<strong>ich</strong> Karteikarten für jede Quelle an, auf der man beliebig viele Angaben<br />
machen kann. Ein besonderer Clou des Programms, ist (wie <strong>ich</strong> finde), dass es aus den<br />
ausgewählten Quellenangaben automatisch ein Literaturverze<strong>ich</strong>nis erstellt, das man<br />
anschließend nur in s<strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong> kopieren muss. Also: kein lästiges<br />
Literaturverze<strong>ich</strong>nis-mit-der-Hand-Erstellen mehr! Außerdem wird das Verze<strong>ich</strong>nis<br />
automatisch korrekt formatiert (gesetzt den Fall man hat alle Angaben auf der elektronischen<br />
Karteikarte korrekt vermerkt). Ihr solltet übrigens immer nur die Literatur im Verze<strong>ich</strong>nis<br />
auflisten, die ihr auch tatsächl<strong>ich</strong> verwendet habt. Betreibt also k<strong>eine</strong> „Quellenhuberei“,<br />
Watzka 2004 (S. 18). Das fällt auf. Watzka 2004 (S. 17) gibt zudem an, dass man bei<br />
<strong>Diplomarbeit</strong>en durchaus 100 Quellen und mehr zitieren sollte. Gute Informationen zum<br />
Thema Literaturarbeit findet ihr bei Watzka 2004 (S. 17-27).<br />
Elektronische<br />
Literaturverwaltung<br />
100 Quellen,<br />
aber k<strong>eine</strong><br />
Quellenhuberei!<br />
Neben der Kostenlosen Literaturverwaltung von LiteRat gibt es natürl<strong>ich</strong> auch<br />
kostenpfl<strong>ich</strong>tige Software, die häufig auch etwas mehr kann als LiteRat. Mit der Software<br />
„Endnote“ ist es z. B. mögl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t nur s<strong>eine</strong> Literatur zu verwalten, sondern die Datenbank<br />
auch so mit dem eigenen Word-Dokument, in dem man <strong>Diplomarbeit</strong> schreibt, zu vernetzen,
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 20<br />
das automatisch das Literaturverze<strong>ich</strong>nis aktualisiert wird, sobald man <strong>eine</strong> weitere Quelle aus<br />
Endnote in den Text einfügt. Somit stehen garantiert alle Quellen, die man im Text zitiert hat,<br />
auch im Literaturverze<strong>ich</strong>nis am Ende der Arbeit. Allerdings kommt man an diese Software<br />
n<strong>ich</strong>t so ohne weiteres heran. Man kann sie natürl<strong>ich</strong> käufl<strong>ich</strong> erwerben (Studentenlizenz bei<br />
www.adeptscience.de, ca. 100 €, was für <strong>eine</strong> einmalige Gelegenheit definitiv viel ist) oder es<br />
gibt die Mögl<strong>ich</strong>keit über das RZ der Uni <strong>eine</strong> Landeslizenz für die Software zu bekommen.<br />
Diese steht jedoch nur für Mitarbeiter der Hochschule zur Verfügung, was bedeutet, dass euer<br />
Betreuer s<strong>ich</strong> darum kümmern müsste.<br />
Bibtex ist <strong>eine</strong> weitere Software, mit der man s<strong>eine</strong> Literatur verwalten kann. Da die meisten<br />
von uns wahrscheinl<strong>ich</strong> ihre <strong>Diplomarbeit</strong> in MS Word verfassen werden, eignet s<strong>ich</strong> das<br />
„Tochterprogramm“ Bibshare von Bibtex dafür angebl<strong>ich</strong> am besten, da es direkt auf MS<br />
Word zugeschnitten ist. Bibshare kann kostenlos im Internet unter http://bibshare.dsic.upv.es/<br />
heruntergeladen werden. Erfreul<strong>ich</strong>erweise ist diese Programm kostenlos.<br />
Wer lieber bei der konventionellen Variante Papierkarteikarte und -kasten bleiben möchte,<br />
kann dies natürl<strong>ich</strong> auch tun. Literaturverwaltung muss allerdings auf jeden Fall in<br />
irgend<strong>eine</strong>r Art und Weise geschehen. Sonst verzettelt man s<strong>ich</strong> spätestens dann, wenn es um<br />
die Erstellung des Literaturverze<strong>ich</strong>nisses geht.<br />
Hinweise zur genauen Gestaltung und Formatierung des Literaturverze<strong>ich</strong>nisses finden s<strong>ich</strong> in<br />
den DGPs-R<strong>ich</strong>tlinien zur Manuskriptgestaltung (DGPs, 2007).<br />
Automatische<br />
Aktualisierung<br />
des Literaturverze<strong>ich</strong>nisses<br />
Literaturverwaltung<br />
ist<br />
ein Muss!
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 21<br />
5.3 Schreibstil<br />
Eine <strong>Diplomarbeit</strong> zu <strong>schreibe</strong>n ist etwas anderes als <strong>eine</strong> E-Mail an <strong>eine</strong>n Freund. Daher<br />
sollte ihr auch euren Schreibstil entsprechend anpassen. D. h. eurer Schreibstil sollte für bei<br />
eurer <strong>Diplomarbeit</strong> bestimmte Merkmale aufweisen, damit eure Arbeit auch als<br />
wissenschaftl<strong>ich</strong> anerkannt werden kann. Scholz 2001 (S. 85) führt die folgenden Punkte auf,<br />
die <strong>eine</strong> wissenschaftl<strong>ich</strong>e Arbeit charakterisieren:<br />
- <strong>eine</strong> klar abgegrenzte Aufgabenstellung,<br />
- <strong>eine</strong>n fairen Umgang mit den Ergebnissen anderer Wissenschaftler,<br />
- <strong>eine</strong> korrekte Zitierweise,<br />
Charakteristiken<br />
<strong>eine</strong>r<br />
wissenschaftl<strong>ich</strong>en<br />
Arbeit<br />
- nachprüfbare Quellen,<br />
- <strong>eine</strong> unvoreingenommene Grundhaltung des Autors,<br />
- <strong>eine</strong> methodische Vorgehensweise,<br />
- nachvollziehbare Schlüsse,<br />
- <strong>eine</strong> objektive Beurteilung von Ergebnissen,<br />
- resultierenden Wissenszuwachs,<br />
- <strong>eine</strong> bescheidene Beurteilung des Geleisteten<br />
Sollte eure Arbeit nur <strong>eine</strong>n Punkt dieser Liste n<strong>ich</strong>t erfüllen, kann sie bereits als n<strong>ich</strong>t<br />
wissenschaftl<strong>ich</strong> angesehen werden. Von daher: immer auf diese Kriterien achten!<br />
Die Sprache eurer <strong>Diplomarbeit</strong> sollte kurz, prägnant exakt und flüssig sein (Scholz 2001, S.<br />
85). Demzufolge also le<strong>ich</strong>t lesbar. Es geht darum, dass eure Arbeit für ein mögl<strong>ich</strong>st breites<br />
Publikum lesbar ist (auch wenn sie in den allermeisten Fällen ledigl<strong>ich</strong> von den beiden<br />
Betreuern gelesen wird). Damit dieses breite Publikum angesprochen werden kann, solltet ihr<br />
n<strong>ich</strong>t davon ausgehen, dass es den gle<strong>ich</strong>en Wissenshintergrund besitzt, wie ihr selbst als<br />
Autor. Daher sollten Begriffe korrekt definiert werden und einige Sachverhalte ausführl<strong>ich</strong><br />
dargestellt, andere dagegen eher verkürzt und vereinfacht werden (Scholz, 2001).<br />
Eure Arbeit<br />
sollte le<strong>ich</strong>t<br />
lesbar sein!
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 22<br />
Damit es bei Beachtung dieser ganzen Punkte n<strong>ich</strong>t zu Schreibblockaden kommt, solltet ihr<br />
am Anfang eure Ideen so auf<strong>schreibe</strong>n, wie sie eurem Kopf entspringen (Scholz 2001, S. 85).<br />
Habt ihr dann ein paar Ideen zu Papier gebracht, geht es daran, den „Urtext“ auszusortieren,<br />
zu ordnen und umzuformulieren. D. h., dass ihr euch manchmal auch von Abschnitten, die ihr<br />
geschrieben habt, trennen solltet (auch wenn´s schwer fällt).<br />
Manchmal<br />
muss man<br />
s<strong>ich</strong> auch<br />
trennen<br />
können!<br />
5.4 Literaturverd<strong>ich</strong>tung<br />
Bei <strong>Diplomarbeit</strong>en ist es meist so, dass man bereits sehr viel gelesen hat, bevor man<br />
überhaupt anfängt zu <strong>schreibe</strong>n. Man hat also schon viele unterschiedl<strong>ich</strong>e Meinungen zu<br />
s<strong>eine</strong>m Thema kennen gelernt. Wenn man schließl<strong>ich</strong> anfängt zu <strong>schreibe</strong>n, geht es darum,<br />
aus diesem „Literaturwust“ nur die Dinge auszuwählen, die für die eigene Arbeit von<br />
Bedeutung sind. Konzentration auf das Wesentl<strong>ich</strong>e! Dazu muss man n<strong>ich</strong>t unbedingt die<br />
Theorie anderer be<strong>schreibe</strong>n, sondern ledigl<strong>ich</strong> sagen, was daraus resultiert. Solltet ihr mit<br />
Reviews arbeiten, könnt ihr diese rezipieren, so dass die eigentl<strong>ich</strong>e Theorie n<strong>ich</strong>t mehr<br />
erläutert werden muss.<br />
Konzentration<br />
auf´s<br />
Wesentl<strong>ich</strong>e<br />
Zu Beginn fällt es vielen häufig schwer, unterschiedl<strong>ich</strong>e Meinungen der Autoren zu<br />
ver<strong>eine</strong>n. Eine Formulierungshilfe könnte folgende sein: „Arbeiten von ... kommen zu dem<br />
Schluss, dass ..., dagegen kommen ... zu dem Schluss ...“. An dieser Formulierung merkt ihr<br />
bereits, dass es beim Rezipieren um die Ergebnisse der einzelnen Literatur geht, die ihr<br />
gelesen habt. Ihr braucht n<strong>ich</strong>t noch einmal <strong>eine</strong> komplette Inhaltsangabe der Quelle geben.<br />
Konzentriert euch auf´s Wesentl<strong>ich</strong>e, ansonsten kommt ihr schnell vom Hundertsten ins<br />
Tausendste. D. h. beschreibt kurz die Grundannahmen der Literatur, dann die Kernaussage<br />
und zieht anschließend aus der Theorie die Schlussfolgerung für eure eigene Fragestellung.<br />
Eine Hilfe beim Ausformulieren, die Holzbauer (1998, S. 96, zitiert nach Scholz 2001, S. 86)<br />
beschreibt, ist „die Inhalte, die man vermitteln will, <strong>eine</strong>m Dritten zu erzählen. Dies hilft, die<br />
Gedanken beim Sprechen zu strukturieren ... Häufig kann man <strong>eine</strong>m Studenten durch die<br />
Frage `was wollen Sie nun aussagen?` dazu bringen, das Ganze in eigene Worte zu fassen.<br />
Mit dem Hinweis `und nun <strong>schreibe</strong>n Sie das auf, was Sie mir gerade gesagt haben` beginnt<br />
dann <strong>eine</strong> erfolgre<strong>ich</strong>e ... Textgestaltung.“. Hinweise zum korrekten Zitieren, die hier aus<br />
Platzgründen n<strong>ich</strong>t dargestellt werden können, könnt ihr den R<strong>ich</strong>tlinien zur<br />
Manuskriptgestaltung der DGPs (2007) entnehmen. Die Einhaltung dieser R<strong>ich</strong>tlinien wird in
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 23<br />
den meisten Fachgebieten erwartet. Dort findet ihr zusätzl<strong>ich</strong> auch Hinweise zu speziellen<br />
Fällen der schriftl<strong>ich</strong>en Darstellung in wissenschaftl<strong>ich</strong>en Arbeiten (z. B. korrekte<br />
Beschriftung von Tabellen und Abbildungen, r<strong>ich</strong>tige Zitierweise etc.).<br />
R<strong>ich</strong>tlinien<br />
der DGP<br />
Eine <strong>Diplomarbeit</strong> muss allerdings n<strong>ich</strong>t nur inhaltl<strong>ich</strong> wissenschaftl<strong>ich</strong>en Kriterien genügen.<br />
Sie sollte auch formal wissenschaftl<strong>ich</strong> aufgebaut sein. Dazu ist es w<strong>ich</strong>tig, dass formale<br />
Kriterien der Textgestaltung eingehalten werden, wie z. B. Seitenlayout, Abstände zwischen<br />
Absätzen etc. In vielen Leitfäden wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass man für die<br />
Formatierung s<strong>eine</strong>r <strong>Diplomarbeit</strong> vor dem Abgabetermin ca. vier Tage einplanen sollte.<br />
Diese Zeit kann man s<strong>ich</strong> allerdings sparen, wenn man von vornherein sein<br />
<strong>Diplomarbeit</strong>sdokument entsprechend der Vorgaben formatiert. Da immer noch viele von uns<br />
Probleme mit der Formatierung von Worddokumenten haben, kann <strong>ich</strong> euch an dieser Stelle<br />
die Internetseite http://www.vogel-buchverlag.de empfehlen. Dort findet ihr ein komplett<br />
fertig formatiertes Standardlayout <strong>eine</strong>s <strong>Diplomarbeit</strong>stextes, das ihr euch runterladen könnt<br />
und in das ihr einfach euren <strong>Diplomarbeit</strong>stext hinein<strong>schreibe</strong>n könnt. Allerdings kommt man<br />
zu diesem Download m<strong>eine</strong>s Wissens nach nur dann, wenn man ein entsprechendes<br />
Buchexemplar („<strong>Diplomarbeit</strong>en normgerecht verfassen“ von Dieter Scholz) erworben hat<br />
und damit <strong>eine</strong>n s. g. „Bonuscode“, den man dann beim Link „InfoClick“ des entsprechenden<br />
Buches eingeben kann. Ansonsten sind aber auch alle Formatierungsvorgaben hinten im Buch<br />
aufgeführt, so dass man s<strong>ich</strong> sein Word-Dokument auch selbst formatieren könnte, nachdem<br />
man s<strong>ich</strong> das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen hat.<br />
Einhaltung<br />
formaler<br />
Kriterien der<br />
Textgestaltung
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 24<br />
6. Kolloquium<br />
Die Zeit, in der ihr eure <strong>Diplomarbeit</strong> schreibt, kann aus sozialer Perspektive gesehen, <strong>eine</strong><br />
relativ einsame sein. Meist sitzt man allein an s<strong>eine</strong>m Schreibtisch oder in der Bibliothek und<br />
„wurschtelt vor s<strong>ich</strong> hin“. Häufig findet der einzige Austausch über die Arbeit mit dem<br />
Betreuer statt. Damit ihr allerdings n<strong>ich</strong>t zu sehr vereinsamt und ihr euch auch in geordneter<br />
Art und Weise mit euren Kommilitonen über eure und andere <strong>Diplomarbeit</strong>en austauschen<br />
könnt, gibt es die Diplomandenkolloquien. In einigen Fächern der Psychologie wie z. B.<br />
Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Rehabilitationsforschung gibt es<br />
Kolloquien, die semesterbegleitend laufen. Demzufolge stellen verschiedene Diplomanden<br />
ihre Arbeit im Laufe <strong>eine</strong>r Sitzung des Semesters vor. In der Arbeits- und<br />
Organisationspsychologie sowie in dem Fach Evaluation und Forschungsmethodik findet das<br />
Diplomandenkolloquium meist an mehreren aufeinander folgenden Tagen im Semester statt.<br />
„Blockkolloquium“<br />
Es ist jedoch egal, in welchem Fach ihr eure <strong>Diplomarbeit</strong> schreibt. Im entsprechenden<br />
Kolloquium vorstellen, müsst ihr sie auf jeden Fall. Ihr solltet eure Arbeit mehrmals zu<br />
unterschiedl<strong>ich</strong>en Zeitpunkten im Kolloquium vorstellen, um den Verlauf eurer Arbeit zu<br />
zeigen und um euch von euren Kommilitonen Tipps und Anregungen für eure Arbeit zu<br />
holen. Beim ersten Mal re<strong>ich</strong>t es, wenn ihr euer Exposé zu <strong>eine</strong>m Poster umgestaltet und<br />
dieses vorstellt. Darauf muss noch n<strong>ich</strong>t eure vollständige Gliederung zu finden sein, wenn ihr<br />
noch k<strong>eine</strong> habt. Allerdings solltet ihr bereits Ideen für eure Hypothesen haben und eventuell<br />
auch für die Methoden, die ihr verwendet wollt. Je früher ihr euer Thema vorstellt, desto<br />
besser. Häufig kommen dann von Kommilitonen noch neue Ideen, die man mit einarbeiten<br />
kann und auf die man allein „im stillen Kämmerlein“ noch gar n<strong>ich</strong>t gekommen ist.<br />
Tipps von<br />
Kommilitonen<br />
Eurer Poster bietet die Kommunikationsbasis für das Kolloquium. Wenn ihr schon weiter<br />
fortgeschritten, oder sogar fast fertig seid mit eurer Arbeit, solltet ihr natürl<strong>ich</strong> alle eure<br />
Ergebnisse auf <strong>eine</strong>m Poster abbilden. Seid ihr allerdings „mittendrin“ in eurer Arbeit, müsst<br />
ihr n<strong>ich</strong>t alles abbilden, sondern euch auf die Punkte konzentrieren, die euch zur Zeit<br />
besonders interessieren und mit denen ihr euch aktuell besonders intensiv auseinandersetzt.<br />
Das Kolloquium eignet s<strong>ich</strong> neben dem Ideen sammeln auch gut als Deadline für bestimmte<br />
Meilenst<strong>eine</strong> der eigenen <strong>Diplomarbeit</strong>. Wenn man weiß, dass man in der kommenden Woche<br />
bestimmte Aspekte vor allen anderen vorstellen soll, wird man meist genug „Druck“ haben,<br />
s<strong>ich</strong> auch tatsächl<strong>ich</strong> an die Arbeit zu machen.<br />
Kolloquium als<br />
Deadline
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 25<br />
7. Zuschüsse<br />
Kann man mit der eigenen <strong>Diplomarbeit</strong> Geld verdienen? Schön wär´s! Einigen seltenen<br />
Exemplaren von uns gelingt dies auch, indem sie sie später veröffentl<strong>ich</strong>en. Die<br />
Normalsterbl<strong>ich</strong>en unter uns, werden es allerdings wohl eher n<strong>ich</strong>t zu Re<strong>ich</strong>tum mit ihrer<br />
Arbeit bringen. Zuschüsse zur <strong>Diplomarbeit</strong> gibt es jedoch und wird es in Zukunft immer<br />
mehr geben (vielle<strong>ich</strong>t ein Vorteil in Zeiten von Studiengebühren?). Diese Zuschüsse können<br />
im Dekanat beantragt werden. Z. B. stehen <strong>eine</strong>m dann Gelder für Versuchspersonen zur<br />
Verfügung, so dass man zu <strong>eine</strong>r repräsentativen St<strong>ich</strong>probe in s<strong>eine</strong>r Arbeit kommt. Man<br />
kann auch probieren, Copy Checks zu bekommen oder bestimmte Dinge über die uni-interne<br />
Poststelle zu verschicken, so dass man s<strong>ich</strong> das Porto spart. Kleinvieh macht schließl<strong>ich</strong> auch<br />
Mist. Am besten besprecht ihr dieses Thema mit eurem Betreuer. Rückwirkend Zuschüsse für<br />
die <strong>Diplomarbeit</strong> zu bekommen, ist eher schwierig. Deswegen: meldet euch am besten sofort<br />
für Zuschüsse an, wenn ihr mit eurer <strong>Diplomarbeit</strong> beginnt!<br />
Beantragung<br />
im Dekanat
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 26<br />
8. Zusammenfassung<br />
Der vorgestellte Leitfaden soll dazu dienen, <strong>eine</strong>n kurzen Überblick über das Thema<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> zu bekommen. Er ist so gestaltet, dass einzelne Abschnitte auch verstanden<br />
werden können, ohne dass der Leitfaden komplett gelesen werden muss. Neben formalen<br />
Anforderungen, die an <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong> gestellt werden und die in der<br />
Diplomprüfungsordnung enthalten sind, wurde bei der Erstellung dieses Leitfadens<br />
insbesondere auf die Beantwortung praktischer Fragen Wert gelegt, die im Laufe <strong>eine</strong>r<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> auftreten können, z. B.:<br />
- <strong>Wie</strong> lange habe <strong>ich</strong> Zeit zur Bearbeitung m<strong>eine</strong>r Zulassungsarbeit bzw. <strong>Diplomarbeit</strong>?<br />
- <strong>Wie</strong> komme <strong>ich</strong> zu <strong>eine</strong>m Thema?<br />
- <strong>Wie</strong> könnte <strong>eine</strong> mögl<strong>ich</strong>e Gliederung m<strong>eine</strong>r Arbeit aussehen?<br />
- Welche Literatur bekomme <strong>ich</strong> woher?<br />
- <strong>Wie</strong> verd<strong>ich</strong>te <strong>ich</strong> diese Literatur, bzw. wie sieht wissenschaftl<strong>ich</strong>er Schreibstil aus?<br />
- Wozu dient das Kolloquium?<br />
- <strong>Wie</strong> sieht´s mit Zuschüssen zur eigenen <strong>Diplomarbeit</strong> aus?<br />
Außerdem wurden weiterführende Literaturtipps gegeben, z. B. bezügl<strong>ich</strong> wissenschaftl<strong>ich</strong><br />
korrekter Zitierweise und der Formatierung der eigenen <strong>Diplomarbeit</strong>. Für die vertiefte<br />
Auseinandersetzung mit den in diesem Leitfragen behandelten Fragen sei die Lektüre von<br />
Sonnentag (2006) empfohlen.
<strong>Wie</strong> <strong>schreibe</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Diplomarbeit</strong>? 27<br />
9. Literatur<br />
Bortz & Döring (2006). Forschungsmethoden und Evaluation für Sozial- und<br />
Humanwissenschaftler. Heidelberg: Springer.<br />
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.). (2007). R<strong>ich</strong>tlinien zur Manuskriptgestaltung.<br />
(3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Göttingen: Hogrefe.<br />
Rost, Friedr<strong>ich</strong> (2005). Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. <strong>Wie</strong>sbaden: VS Verlag<br />
für Sozialwissenschaften.<br />
Scholz, Prof. Dr.-Ing. Dieter (2001). <strong>Diplomarbeit</strong>en normgerecht verfassen Schreibtipps zur<br />
Gestaltung von Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten. Würzburg: Vogel<br />
Buchverlag.<br />
Sonnentag, S. (2006). Abschlussarbeiten und Dissertationen in der angewandten<br />
psychologischen Forschung. Göttingen: Hogrefe.<br />
Universität Osnabrück, Rechenzentrum (2007). Konfigurationen zur Nutzung des<br />
Proxyservers. [Online]. Verfügbar unter: http://www.rz.uniosnabrueck.de/Dienste/Internet/Proxy_Server/index.htm#Anchor3<br />
[17.09.2007].<br />
Universität Osnabrück, AMBI (2004). Studienordnung für den Diplomstudiengang<br />
Psychologie im Fachbere<strong>ich</strong> Psychologie (Fachbere<strong>ich</strong><br />
Humanwissenschaften) an der Universität Osnabrück. [Online]. Verfügbar<br />
unter: www2.uni-osnabrueck.de/ordnungen/StudO-Psychologie_1996-<br />
03.pdf [09.10.2007].<br />
Universität Osnabrück, AMBI (2004). Diplomprüfungsordnung für den Studiengang<br />
Psychologie des Fachbere<strong>ich</strong>es Humanwissenschaften an der Universität<br />
Osnabrück. Verfügbar unter: www2.uni-osnabrueck.de/ordnungen/DPO-<br />
Psychologie_2004-12.pdf [09.10.2007].<br />
Watzka, Dr. Klaus (2004). Anfertigung und Präsentation von Seminar- und <strong>Diplomarbeit</strong>en<br />
Klärungen, Tipps und Fehlervermeidung. Büren: Fachbibliothek Verlag.<br />
Winter, Wolfgang (2004). Wissenschaftl<strong>ich</strong>e Arbeiten <strong>schreibe</strong>n Hausarbeiten, Diplom- und<br />
Magisterarbeiten, MBA-Abschlussarbeiten, Dissertationen. Frankfurt,<br />
<strong>Wie</strong>n: Redline Wirtschaft bei ueberreuter.