amz_2009_07-08

technik werkstattpraxis
_ Common-Rail-Hochdruck-Einspritzsyteme gibt es seit über zehn
Jahren. Viele Selbstzünder haben mittlerweile sechsstellige Laufleistungen
auf dem Buckel. Damit steigt zwangsläufig die Nachfrage
nach kostengünstigen, zeitwertgerechten Reparaturlösungen. Die
Injektor-Instandsetzung ist eine davon.
S
totternd und mit tiefschwarzen
Rauchzeichen rettet sich der
sieben Jahre alte Kompaktklasse-
Diesel auf den Werkstatthof. Die
Motorkontrollleuchte brennt, der
Leerlauf ist merklich gestört und auch
sonst lässt die Leistung des Kölner Selbstzünders
zu wünschen übrig.
Mit Hilfe des Diagnosegeräts und
dem Einsatz eines Rücklaufmengen-
Messkoffers ermittelt der Dieselspezialist
des freien Kfz-Betriebs den Injektor
des dritten Zylinders schnell als Hauptdarsteller
dieses Schauspiels. Doch laufleistungsbedingt
– der Kilometerzähler
zeigt rund 230.000 Kilometer – weisen
auch die übrigen Hochdruck-Einspritzelemente
beim Auslesen der Istwerte für
die Leerlauf-Ruheregelung mehr oder
weniger unterschiedliche Werte auf, was
auf einen fortgeschrittenen Verschleiß
schließen lässt.
Um dem angeschlagenen Selbstzünder
wieder zu mehr Leistung und
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Injektoren zeitwertgerecht
Laufkultur zu verhelfen, müsste der
Werkstattfachmann eigentlich sämtliche
Injektoren ersetzen. Angesichts des aktuellen
Fahrzeugwerts käme dies selbst
unter der Verwendung von Austauschteilen
einem wirtschaftlichen Totalschaden
gleich.
Alternative zum Neuteil:
zeitwertgerecht reparieren
Hochdruck-Einspritzsysteme wie Common-Rail
und Pumpe-Düse gehören
bei modernen Dieselmotoren längst
zur Standardausrüstung. Viele „Heizöl-
Ferraris“ haben inzwischen sechsstellige
Laufleistungen auf dem Buckel und
sind trotz Abwrackprämie dennoch weit
davon entfernt, verschrottet zu werden
– zumindest, solange der Motor noch
problemlos läuft.
Doch betriebsbedingter Verschleiß,
schlechte Kraftstoffqualität und mangelnde
Wartung können dazu führen,
Eingespannt: Eine spezielle Montagevorrichtung
gewährleistet die sichere Demontage des
empfindlichen Injektors. Fotos: Kuss
Eingangstest: Bevor der Dieselspezialist
den vermeintlich defekten Injektor
zerlegt, überprüft er Parameter
wie Öffnungsdruck, Spritzbild und
Rücklaufmenge mit dem Testmaster.
dass es zu Schäden an den sensiblen Einspritzkomponenten
kommt. Vor allem
bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung
und bei Kunden mit schmalem Budget
sind dann kostengünstige Reparaturalternativen
gefragt. „Deshalb gewinnt
die zeitwertgerechte Instandsetzung
zunehmend an Bedeutung“, sagt Florian
Schweiger, Geschäftsführer von Motoren
Bauer (www.motoren-bauer.de) in Weilheim.
Dort betreibt man seit Herbst vergangenen
Jahres ein neu eingerichtetes
und mit diversem Spezialequipment
und Prüfständen ausgestattetes Diesel-
Service-Center. Zwar gehört die Dieselinstandsetzung
bei den oberbayrischen
Motorenspezialisten schon seit langem
zum Leistungsangebot, doch mit der neu
angeschafften Ausrüstung sieht man
sich insbesondere auch für die modernen
Hochruck-Einspritzsysteme bestens
gerüstet. Das Instandsetzungsspektrum
bei den Injektoren etwa reicht von Bosch
über Delphi und Denso bis hin zu Siemens-VDO.
Dienstleister für Werkstätten
„Mit dem Diesel-Service-Center wollen
wir vor allem auch Dienstleister für die
Dieselspezialisten in Kfz-Werkstätten
sein, damit diese ihren Kunden eine wirt-