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AKTUELL<br />

Leitungen dieser User werden vom Provider<br />

bis zum Ende des Tages <strong>auf</strong> sehr magere<br />

0,1 MBit/s beschränkt. O2 drosselt User<br />

in den meisten DSL-Tarifen ab einem Verbrauch<br />

von 300 oder mehr GByte/Monat <strong>auf</strong><br />

2 MBit/s. Die genaue Formel ist kompliziert:<br />

Wenn der User das 300-GByte-Volumen drei<br />

Monate in Folge erreicht hat und dann in<br />

irgendeinem der folgenden Monate der Vertragsl<strong>auf</strong>zeit<br />

noch einmal erreicht, erfolgt<br />

die rigide Drosselung bis zum Ende des Abrechnungsmonats.<br />

Das Ganze heißt nennt<br />

sich etwas höhnisch „Fair-Use-Vorteil“. Laut<br />

Fokus will die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen<br />

gegen diese Tarife ebenfalls<br />

vorgehen. Die kleinen Versorger Mnet und<br />

Netcologne kennen grundsätzlich keine Einschränkungen<br />

bei ihren DSL-Flatrates.<br />

Kein Druck <strong>auf</strong> der Leitung<br />

Viele Betroffene merken nach Freischaltung<br />

der Leitung oder auch irgendwann<br />

später, dass ihre Downloads nicht fluppen<br />

oder Websites deutlich zu lange laden. Was<br />

tun, wenn der Datenhahn nur halb offen<br />

ist? Zunächst sollten User, die sich ausgebremst<br />

fühlen, regelmäßig verschiedene<br />

Speedtests durchführen. Empfehlenswert<br />

ist der Test der Initiative Netzqualität. Hier<br />

gehen die Daten gleich in die groß angelegte<br />

Studie mit ein. Dafür muss man ein paar<br />

Angaben wie die Postleitzahl, den Namen<br />

des Anbieters und die angebotene Internetgeschwindigkeit<br />

parat haben. Auch über die<br />

Fritzbox lassen sich Parameter der Datenübertragung<br />

messen (siehe Kasten).<br />

Was tun bei zu wenig Bandbreite<br />

Wer regelmäßig deutlich zu wenig Datendurchsatz<br />

misst, sollte sich zunächst mit<br />

seinem Provider in Verbindung setzen. Dieser<br />

kann von seiner Seite aus auch die tatsächlich<br />

verfügbare Bandbreite messen. Ist<br />

der Unterschied zwischen Versprechen und<br />

Wirklichkeit groß, sollte der Anbieter Ihnen<br />

ermöglichen, den Tarif zu wechseln. Mnet<br />

bietet dies standardmäßig an, wenn die tatsächliche<br />

Bandbreite mindestens 25 MBit/s<br />

unter der beworbenen Maximalbandbreite<br />

liegt. Kulant zeigt sich auch ein 1&1-Sprecher:<br />

„Sollte sich herausstellen, dass die<br />

Bandbreite wesentlich unter der ursprünglich<br />

bestellten liegt, kontaktieren wir den<br />

Kunden aktiv und stellen ihm frei, in einen<br />

kleineren Tarif zu wechseln oder auch<br />

komplett zu stornieren.“ Außerdem weist<br />

die Firma dar<strong>auf</strong> hin, dass ihre Produkte<br />

dreißig Tage lang getestet werden können.<br />

Es hat auch schon Rechtsstreitigkeiten gegeben.<br />

2011 entschied das Kieler Amtsgericht,<br />

dass die Geschäftsgrundlage wegfällt,<br />

wenn die vereinbarte Bandbreite dauerhaft<br />

um mehr als die Hälfte unterschritten wird.<br />

Dem Kunden stehe in diesem Fall das Recht<br />

zu, seinen entsprechenden Vertrag zu kündigen.<br />

Sollte man also im direkten Kontakt<br />

mit dem Anbieter nicht weiterkommen,<br />

kann sich ein Gang zur Verbraucherberatung,<br />

in schwerwiegenden Fällen auch das<br />

Gespräch mit einem Anwalt lohnen. Und<br />

wer eh kurz von Vertragsende steht, sucht<br />

sich einen Tarif, der zur tatsächlichen Leitungskapazität<br />

passt.<br />

whs<br />

Router zeigt die Wahrheit<br />

Um die tatsächliche und mögliche<br />

Bandbreite Ihres Anschlusses herauszufinden,<br />

schauen Sie am besten im<br />

Router nach.<br />

■ Der Router kennt sowohl die maximale<br />

Bandbreite der DSL-Verbindung,<br />

als auch die Tarifgrenze. Die Infos finden<br />

Sie bei der Fritzbox beispielsweise<br />

im Menü DSL-Informationen. Der<br />

Wert DSLAM Datenrate max. zeigt den<br />

DSL-Tarif (im Bild unten 16.000/1280).<br />

Leitungskapazität ist hingegen der<br />

Wert, den Ihre Verbindung technisch<br />

höchstens erreichen kann (hier:<br />

13474/1326). In unserem Beispiel liegt<br />

die tatsächliche Ausbeute beim Download<br />

also 2500 kbit/s unterhalb dem,<br />

was der Tarif ermöglichen würde. Das<br />

ist durchaus passabel. Liegt der Wert<br />

deutlich darunter, wird es Zeit, sich<br />

beim DSL-Provider zu beschweren.<br />

Der Router verrät, ob die Leitungskapazität für<br />

den gebuchten DSL-Tarif zu gering ist.<br />

Tarife mit und ohne Drossel<br />

Ein Vergleich der Provider und Tarife zeigt die Unterschiede: Bei den Kabelanbietern herrscht viel Freiheit und auch die kleineren<br />

Anbieter im Geschäft geben sich gerne großzügig.<br />

Anbieter Tarif maximale Bandbreite Downstream-Drosselung Preis<br />

1&1 Surf&Phone Flat special 16 MBit/s bis zu 100 GByte/Monat, danach Drosselung <strong>auf</strong> 1Mbit/s bis zum Monatsende 20 Euro 1<br />

1&1 alle anderen keine 25 1 bis 30 Euro 1<br />

Kabel<br />

Deutschland<br />

Internet & Telefon je nach Tarif<br />

10 bis 100 MBit/s<br />

ab 60 GByte/Tag <strong>auf</strong> 0,1 MBit/s bis zum Ende dieses Tages; Vorbehalt der<br />

Drosselung ab 10 GByte/Tag<br />

je nach Tarif<br />

20 bis 40 Euro<br />

Mnet Surf&Fon-Flat je nach Tarif<br />

keine<br />

30 bis 45 Euro<br />

18 bis 100 MBit/s<br />

Netcologne Doppel-Flat je nach Tarif 6 bis 25 keine<br />

30 Euro<br />

MBit/s<br />

O2 DSL All-in S 8 MBit/s ab 100 GByte <strong>auf</strong> 2 MBit/s für den Rest des Monats 2 25 Euro<br />

O2 DSL Young/M/L je nach Tarif<br />

16 bis 50 MBit/s<br />

Telekom<br />

Call & Surf Comfort/Comfort<br />

Plus/Comfort Speed<br />

je nach Tarif<br />

16 bis 50 MBit/s<br />

ab 300 GByte in drei <strong>auf</strong>einanderfolgenden Monaten Drosselung <strong>auf</strong> 2 Mbit/s für<br />

den Rest des Monats ab einem erneuten Verbrauch von 300 GByte/Monat 2<br />

keine<br />

25 3 bis 40 Euro<br />

35 bis 45 Euro<br />

Unitymedia 2play 10 bis 150 MBit/s keine 20 bis 42 Euro<br />

Vodafone DSL Zuhause M 16 MBit/s keine 30 Euro<br />

1<br />

für die ersten 24 Monate, danach zum Teil saftige Erhöhungen<br />

2<br />

ab 1.10.2014<br />

3<br />

Tarif Young: solange der Kunde Schüler, Student, Auszubildender oder unter 26 ist. Danach Erhöhung <strong>auf</strong> 30 Euro<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2014<br />

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