Thalia Magazin 02/14

THALIA | Zeitzeugen
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Helden mit Kunstsinn
Das Buch zum Hollywood-Film
Es war eine atemberaubende Premiere,
die der Film Monuments Men im
Februar auf der Berlinale feierte. Viele
Stars, darunter George Clooney, Cate Blanchett
und Matt Damon, sorgten durch ihren Auftritt
auf dem roten Teppich für Begeisterung bei
den Schaulustigen. Doch mindestens ebenso
spannend wie das Staraufgebot, das den Film
zum Weltereignis machte – und den es ab
22. August auch als DVD und Blu-Ray geben
wird – ist die wahre Geschichte, die sich hinter
dem Hollywood-Streifen verbirgt. In seinem
gleichnamigen Buch erzählt Robert M. Edsel das
Drama, das sich um den größten Kunstraub
der Geschichte rankte: Die Monuments Men
gehörten von 1943 bis 1951 zu den Streitkräften
der westlichen Alliierten, sie waren also
genau genommen Soldaten. Doch trugen sie
keine Maschinengewehre und fuhren auch
keine Panzer. Der einzigartige Auftrag der elf
ungewöhnlichen Helden bestand darin, die
bedeutendsten europäischen Kunstwerke –
Gemälde von Leonardo da Vinci, Vermeer und
Rembrandt sowie Skulpturen von Michelangelo –
vor der erbarmungslosen Plünderungsmaschinerie
der Nationalsozialisten in Sicherheit zu
bringen. Edsel, der bereits mehrere Bestseller
verfasst hat, erzählt anhand von persönlichen
Briefen, Tagebüchern und historischen Fotos,
wie die Nazis aus den besetzten Gebieten
Europas mehr als fünf Millionen Objekte für
das „Führermuseum“ ins Reich schafften und
wie die Monuments Men versuchten, diese
Kulturgüter zu retten. Sein Buch schildert die
Geschichte der unglaublichsten Schatzsuche
der Welthistorie, spannend wie ein Krimi und
mit einem grandiosen Finale im Salzbergwerk
von Altaussee.
Robert M. Edsel / Bret Witter
Monuments Men
Die Jagd nach Hitlers Raubkunst –
Das Buch zum Kinofilm
560 Seiten, € 9,99
ISBN 978-3-453-43764-7
Heyne
Beginn einer neuen Zeit
Von der Ära der Weltkriege
Ernst Piper (Hrsg.)
Das Zeitalter der Weltkriege 1914-1945
304 Seiten, € 24,95
ISBN 978-3-942453-69-1
Lingen
Das Attentat auf den österreichischen
Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand
in Sarajevo am 28. Juni 1914 markierte
den Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit diesem
Tag, darin sind sich die Historiker einig, begann
ein völlig neues Zeitalter. Ernst Piper hat diesen
Jahrestag zum Anlass genommen, eine Reihe
hervorragender Geisteswissenschaftler um
sich zu sammeln, um aus unterschiedlichsten
Perspektiven Das Zeitalter der Weltkriege
1914-1945 zu beleuchten. Piper ist selbst ein
renommierter Historiker. Der einstige Verleger
lehrt als Privatdozent für Neuere Geschichte
an der Universität Potsdam. Der von ihm
herausgegebene Band zeichnet die großen
Entwicklungslinien nach, welche die Jahre 1914
bis 1945 zur Einheit machen. Nicht nur die politischen,
sondern auch die wirtschaftlichen Ziele
der Krieg führenden Mächte und die Kontinuitäten
des Zeitalters treten durch die von ihm ausgewählten
Beiträge hervor. Zwar beendete der
Versailler Vertrag formal den Ersten Weltkrieg,
aber er löste die Konflikte nicht, im Gegenteil:
Niemals zuvor ist ein größeres Inferno entfacht
worden. Was folgte, waren Krieg, Mord, Vertreibung
und grenzenlose Zerstörung. Das Europa
des 19. Jahrhunderts war verwüstet. Wie diese
Entwicklung en détail ablief, schildern Experten
wie Stig Förster, Professor an der Universität
Bern, Gerd Hankel vom Hamburger Institut für
Sozialforschung, Uta Hinz von der Universität
Düsseldorf und Sönke Neitzel, Professor an der
London School of Economics. Auf der Basis ihrer
prägnanten Ausführungen wird verständlich,
wie aus den Ruinen von 1945 die Europäische
Union entstehen konnte.
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