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gliedern, dass sie nicht auf Dauer mit 300<br />

Arbeitskräften wirtschaften könnten. <strong>Der</strong> Arbeitskräfteabbau<br />

kostete allen viel Kraft. Die<br />

Altersvorruhestandsreglung, die zahlreiche<br />

Kollegen in Anspruch nahmen, war dabei eine<br />

annehmbare Lösung, genauso wie die Möglichkeit,<br />

dass alle Mitglied in der Genossenschaft<br />

bleiben konnten. „Wenn diese Leute<br />

mich heute zu ihrem 70. Geburtstag einladen,<br />

ist das für mich die schönste Anerkennung für<br />

die Bewältigung eines langen Prozesses“, bekennt<br />

Horst Saage, der hier im Fläming geboren<br />

und aufgewachsen ist.<br />

Doch in der Umwandlungsphase gab es noch<br />

mehr zu tun. Die Vermögensauseinandersetzungen<br />

kosteten Zeit und letztlich 2,5 Mio. DM,<br />

die vollständig ausbezahlt wurden und mit<br />

denen viele Einwohner ihre Höfe restaurierten<br />

und so die Dörfer schöner machten. Hinzu<br />

kamen die Altschulden, die der Betrieb abzulösen<br />

hatte. Und bald war klar, dass ohne teure<br />

Investitionen in moderne Technik, aber auch<br />

in die Ställe, die Agrargenossenschaft keine<br />

Zukunft haben wird.<br />

Ein Stall ohne Kompromisse<br />

Zunächst schafften die Cobbelsdorfer moderne<br />

Mähdruschtechnik und Traktoren für den Akkerbau<br />

an. In den Kuhstall investierten sie 1991<br />

aus finanziellen Gründen nur das Nötigste. Das<br />

ging lange gut. Doch schließlich stand das Unternehmen<br />

2005 vor der Entscheidung, entweder<br />

mit der Milchproduktion in den alten<br />

Gebäuden aufzuhören, den alten Stall umzubauen<br />

oder einen neuen<br />

zu errichten.<br />

Erst einmal war der scheinbar billigere Umbau<br />

relevant. Die Volksbank Dessau Anhalt eG, seit<br />

der Wende ein treuer Wegbegleiter der Cobbelsdorfer<br />

Agrargenossenschaft, hatte dafür fast<br />

schon die Mittel bewilligt, als sich der Chef der<br />

Agrargenossenschaft aufmachte, um einen neuen<br />

und einen umgebauten Stall zu besichtigen.<br />

Horst Saage,<br />

Chef der Agrargenossenschaft<br />

Cobbelsdorf eG<br />

„Ich kenne euren Betrieb nicht, aber ich habe<br />

genauso viel oder genauso wenig Geld wie ihr,<br />

jedoch habe ich mit Sicherheit kein Geld, um<br />

den alten Stall umzubauen,’ sagte der Betriebsleiter<br />

des neuen modernen Kuhstalles zu<br />

mir,“ erinnert sich Horst Saage.<br />

<strong>Der</strong> Besuch in dem mit Zugeständnissen und<br />

Kompromissen umgebauten Stall erübrigte<br />

sich fast. Noch am selben Abend fuhr der Vorstandsvorsitzende<br />

zum Architekten und bat um<br />

einen Entwurf für einen neuen Stall. So bereitete<br />

er als Manager der Genossenschaft das<br />

Konzept vor, über das in letzter Instanz die Eigentümer<br />

entschieden. Gekostet hat der neue<br />

Stall letztlich nur rund 50.000 Euro mehr als ein<br />

Umbau, gebracht hat er viel mehr.<br />

Mit grüner Außenfassade und rotem Dach ist<br />

der Offenstall in Leichtbauweise ein wahres<br />

Schmuckstück am Rande von Cobbelsdorf. Im<br />

gleichen Grün erstrahlt auch das Verwaltungsgebäude,<br />

das mitten im Dorf, gleich neben

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