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Agrarunternehmen „Wöllmisse” Schlöben eG<br />
36<br />
Stroh verbindet<br />
Dass Stroh nicht nur zum Einstreuen im Stall genutzt werden kann, sondern auch als landwirtschaftliches<br />
Marketinginstrument vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet, zeigt das Agrarunternehmen<br />
Wöllmisse Schlöben eG im Saale-Holzland-Kreis. Aber auch landwirtschaftlich<br />
kann man sich sehen lassen. <strong>Der</strong> Betrieb zwischen Jena und Stadtroda im Osten Thüringens<br />
gehört zu den leistungsfähigsten Milchviehbetrieben im Landkreis, ist Energie- und Treibstoffproduzent<br />
und engagiert sich vielfältig in der Region.<br />
Herr Klippel, Ihre Genossenschaft ist durch<br />
zwei Besonderheiten hier in der Region bekannt<br />
geworden. Einerseits das Strohfest, das<br />
alle zwei Jahre stattfand, und andererseits das<br />
Strohatelier. Wie kam es dazu?<br />
Klippel: „Die Idee mit der Herstellung von<br />
Strohfiguren aus Rundballen kam 1995 von<br />
meinem Vorstandskollegen Becker und einem<br />
Mitarbeiter der Stadt Stadtroda. Das war die<br />
Geburtsstunde im Strohfigurenbau. Darauf<br />
folgte eine verstärkte Nachfrage nach Strohfiguren.<br />
Beispielsweise haben wir damals für<br />
den Tag der offenen Tür eines Landmaschinenhändlers<br />
einen Traktor aus Stroh nachgebaut.<br />
Bis dahin haben wir das nicht als wirklich nutzbringende<br />
Art der regionalen Eigenvermarktung<br />
gesehen. Aber nach genauer Betrachtung<br />
der sich daraus ergebenen Möglichkeiten<br />
haben wir dieses Geschäftsfeld sukzessive ausgebaut<br />
und im Sinne einer Eigenvermarktung<br />
Das Strohatelier ist die „Marketing-Abteilung” der Agrargenossenschaft.<br />
Die Gebäude des Agrarunternehmens „Wöllmisse” nahe Jena.<br />
zu einer gewinnbringenden Idee umgesetzt.<br />
Dies ist eine regionalgebundene Marketingidee<br />
für die Landwirtschaft. <strong>Der</strong> Umsatz beim Strohfest<br />
verdoppelte sich dadurch im Laufe der<br />
Jahre. Damit hatte unsere „PR-Abteilung“ also<br />
eine geniale Idee, die wir zu unserem Markenzeichen<br />
entwickelt haben.“<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Klippel: „Unser Strohfest fand nur alle zwei<br />
Jahre statt. Wir wollten unser „Produkt“ aber<br />
kontinuierlich anbieten. Daher entstand die<br />
Idee, das Strohatelier einzurichten. Mittlerweile<br />
bekommen hier interessierte Gäste, Besuchergruppen<br />
und auch SchülerInnen und Kindergärten<br />
Einblick in die Gestaltung von Strohfiguren<br />
– mit anschließender Betriebsführung<br />
durch unser Agrarunternehmen. Ein Doppeleffekt,<br />
der gerade Kindern und Jugendlichen die<br />
Landwirtschaft an sich und den Wert landwirt-