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Regionales Energiekonzept Mecklenburgische Seenplatte (Entwurf)

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<strong>Regionales</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Mecklenburgische</strong> <strong>Seenplatte</strong><br />

Szenarien können auf zweierlei Art entwickelt werden: Explorative Szenarien betrachten ergebnisoffen,<br />

welche Effekte durch bestimmte Maßnahmen oder aufgrund bestimmter Annahmen über zu<br />

erwartende Entwicklungstrends erzielt werden können. Diese Maßnahmen oder Trends werden<br />

vorab definiert. Hierzu zählen Trendszenarien (oft als „business as usual“ bezeichnet), denen Alternativszenarien<br />

gegenübergestellt werden können, denen beispielsweise Annahmen über verstärkte<br />

Anstrengungen und Maßnahmen zugrunde gelegt werden. Normative Szenarien beleuchten dagegen<br />

verschiedene Wege, die zu einem vorgegebenen Ziel führen. Hier sind es die Ziele, die vorab<br />

definiert werden. Beispielsweise könnten Szenarien errechnen, welche Steigerungsraten notwendig<br />

wären, um den Ausbauzielen der Bundesregierung gerecht zu werden oder um bis zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt eine 100%ige regionale Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien zu erreichen.<br />

Weiterhin können Szenarien danach unterschieden werden, ob sie quantitative bzw. qualitative<br />

Elemente enthalten. Da komplexe Entwicklungen sich kaum allein durch Zahlen beschreiben lassen,<br />

werden Wechselwirkungen, Qualitäten und Charakteristika möglicher Zukünfte meist auch qualitativ<br />

beschrieben. Dies trifft u.a. auf wesentliche raum- und landschaftsplanerische Aspekte zu. Häufig<br />

ist eine Kombination von quantitativen und qualitativen Beschreibungen sinnvoll.<br />

1.2 Kurzbeschreibung der Szenarien<br />

Unter Beachtung dieser qualitativen Vorgaben, die zu berücksichtigende Themen oder Aspekte<br />

beschreiben, sollten drei Szenarien ausgearbeitet werden. Die Grundausrichtung dieser Szenarien<br />

wurde über eine gemeinsame Festlegung des Titels vereinbart:<br />

• Das Trend- oder Referenzszenario sollte eine Fortschreibung bestehender Trends beinhalten.<br />

• Das Szenario Dezentraler Ausbau sollte eine Entwicklung beschreiben, die auf eine dezentrale,<br />

kleinteilige Versorgung der Region, regionale Wertschöpfung und Stoffkreisläufe sowie einen<br />

langfristigen Ressourcenschutz abzielt<br />

• Im Maximalszenario sollte von einem größtmöglichen und vorrangigen Ausbau erneuerbarer<br />

Energien ausgegangen werden, dem andere Raumnutzungen nachgeordnet werden und der<br />

vorrangig durch nicht in der Region ansässige Unternehmen vorangetrieben wird.<br />

Entsprechend diesen Vorgaben wurden die im Rahmen des am 12.September 2012 durchgeführten<br />

Workshops diskutierten Szenarienentwürfe inhaltlich überarbeitet. Die Szenarien repräsentieren<br />

jeweils eigenständige Steuerungsansätze. Sie werden im Folgenden vorgestellt.<br />

Die quantitativen Szenarien sollten die quantifizierbaren Elemente aus diesen Szenarien aufgreifen,<br />

in verschiedene Parameter übersetzen und deren Ausprägung so konkretisieren, dass sie zu den<br />

zuvor ausgeführten Grundannahmen stimmig wären. Da die Berechnungen der drei Szenarien über<br />

zunächst getrennte Teilszenarien erfolgen würde, die sich jeweils mit einer Form der regenerativen<br />

Energieerzeugung (Windenergie, Photovoltaik etc.) befassen, sollte für jedes dieser Teilszenarien<br />

geprüft werden, inwieweit sich aus den Ergebnissen des Szenarioworkshops Konsequenzen hinsichtlich<br />

der jeweils zugrunde zu legenden Annahmen ergaben.<br />

Um die in der Netzstudie II /7/ erzielten Ergebnisse berücksichtigen zu können, wurden die zu erarbeitenden<br />

Szenarien mit den dortigen Szenarien abgestimmt. Auf Anforderung des Energieministeriums<br />

hat die Universität Rostock im Rahmen der Überarbeitung der Netzstudie für einige regenerative<br />

Energieerzeugungsarten Szenarien bis zum Jahr 2025 entwickelt. Der dort prognostizierte Zubau<br />

neuer EE-Anlagen wurde auf die vier Planungsregionen in Mecklenburg-Vorpommern aufgeteilt.<br />

Da die derzeit in den Planungsregionen in Erarbeitung befindlichen <strong>Energiekonzept</strong>e sowie die<br />

Netzstudie II im Verlauf des Jahres 2013 zu einem Landesenergiekonzept zusammengeführt werden<br />

sollen, erschien es sinnvoll, dass die Szenarien in den <strong>Energiekonzept</strong>en der Planungsregionen nur in<br />

begründeten Fällen von den Szenarien der Netzstudie II abweichen.<br />

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