DIALOG MIT BIBLIOTHEKEN - Deutsche Nationalbibliothek
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Sammelspektrum<br />
der Anne-Frank-<br />
Shoah-Bibliothek<br />
Bibliotheksbestand<br />
Auch Datenbanken<br />
stehen<br />
zur Verfügung<br />
Zeitpunkte<br />
Barbara Trettner<br />
20 Jahre Anne-Frank-Shoah-Bibliothek<br />
Ein Resümee<br />
Im Vergleich zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Nationalbibliothek</strong><br />
(DNB), die in diesem Jahr ihr 100. Gründungsjubiläum<br />
begeht, ist die Anne-Frank-Shoah-Bibliothek<br />
noch eine recht »junge« Bibliothek.<br />
Am 23. Juni 1992 auf Initiative des Anne-Frank-<br />
Fonds in Basel gegründet, sammelt und verzeichnet<br />
sie systematisch weltweit erschienene und<br />
erscheinende Materialien zu den Themen Verfolgung<br />
und Vernichtung der Juden Europas sowie<br />
der Verfolgung von Menschen aus ethnischen,<br />
politischen, religiösen oder anderen Gründen<br />
durch das nationalsozialistische Deutschland. Das<br />
hebräische Wort »Shoah« hat seine Wurzeln im<br />
Alten Testament und bezeichnet eine »unermessliche<br />
Katastrophe«.<br />
Die Sammlung, die anfangs insbesondere für Schüler<br />
und Jugendliche konzipiert war, ist inzwischen<br />
zu einer anerkannten und gefragten Spezialbibliothek<br />
für Wissenschaft und Forschung geworden.<br />
Der Bestand von inzwischen 14.137 Titeln und<br />
rund 30.000 zusätzlichen Daten ist im Verbundkatalog<br />
der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken<br />
(AGGB) verzeichnet und auch im Internet<br />
zu finden. 1)<br />
Neben vor allem grundlegenden Nachschlagewerken<br />
und wissenschaftlichen Arbeiten findet man<br />
ebenso audiovisuelle Materialien, Karten, Plakate<br />
und Zeitdokumente aber auch eine Reihe pädagogischer<br />
Unterlagen sowie Kinder- und Jugendliteratur.<br />
Eine umfangreiche Sammlung von Mikrofilmen,<br />
wie z. B. »The Testaments of the Holocaust«<br />
der Wiener Library in London oder die<br />
»Archives of the Destruction – a photographic<br />
record of the Holocaust« von Yad Vashem Jerusalem<br />
stehen außerdem zu Verfügung.<br />
Die Recherchemöglichkeiten wurden kürzlich durch<br />
spezielle Datenbanken erweitert. So findet man<br />
neben dem Katalog der DNB u. a. den Katalog des<br />
Leo-Baeck-Instituts in New York, das »Gedenkbuch<br />
des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen<br />
Judenverfolgung in Deutschland 1933 -<br />
66 Dialog mit Bibliotheken 2012/1<br />
Büste »Anne Frank« von Irmgard Biernath im Shoah-Lesesaal<br />
Abb. mit freundlicher Genehmigung von Dr. Vincent C. Frank-<br />
Steiner<br />
Foto: <strong>Deutsche</strong> <strong>Nationalbibliothek</strong> / Stephan Jockel<br />
1945« und das »Informationsportal für Zwangsarbeiter<br />
unter dem Nationalsozialismus« des Bundesarchivs<br />
in Koblenz, um nur einige zu nennen.<br />
Damit wird dem Forscher, Wissenschaftler, Studierenden<br />
und Multiplikatoren, aber auch allen anderen<br />
Interessenten ein umfassender Überblick angeboten.<br />
Seit März 2011 ist die Anne-Frank-Shoah-<br />
Bibliothek in einem neuen und größeren Lesesaal<br />
zu finden – zentral in der ersten Etage mit wesentlich<br />
mehr Platz für den Freihandbestand und besseren<br />
Arbeitsbedingungen für die Benutzer.<br />
Durch die Anbindung des Shoah-Lesesaals an die<br />
Lesesaalspange im historischen Gebäude der DNB<br />
in Leipzig ist die Spezialbibliothek zu den allgemeinen<br />
Öffnungszeiten des Hauses – und damit<br />
wesentlich länger als bisher – nutzbar.<br />
Seit März 2011<br />
im neuen Lesesaal