Ausflugstipps für die Ferien - Revierkind

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Kneipp für die kleinsten
In Nordrhein-Westfalen sind schon 51 Kitas zertifiziert
Die alte Lehre des Pfarrers Kneipp findet seit mehr als zehn Jahren Anwendung
in Kitas und Schulen. Allein in NRW integrieren bereits 51 Kitas das
Gesundheitskonzept des Sebastian Kneipp (1821-1897) in den Alltag. Mit
seinen fünf Elementen steht es für naturgemäßes Leben und Heilen. Hier
werden gesunde Ernährung, viel Bewegung aber auch Ruhepausen und
Entspannung, Kräuterkunde, tägliche Wasseranwendungen und seelisches
Wohlbefinden vereint. Denn bereits Kita-Kinder haben oftmals gesundheitliche
oder psychische Probleme, die mit den Kneippschen Anwendungen
gelindert werden können. (Beispiele für wirkungsvolle Anwendung siehe
unten.)
Der Kneipp-Landesverband arbeitet gerne mit interessierten Kitas zusammen.
Derzeit befinden sich viele Kindertagesstätten in dem circa 18-monatigen
Zertifizierungsprozess (darin geht es um Fortbildung der Erzieher,
und die Integration der Kneipp-Elemente in den Alltag). In Bochum sind
im Moment drei Kitas zertifiziert. Aber auch in Witten, Essen, Dortmund,
Bottrop, Oberhausen und Recklinghausen gibt es Kneipp-Kitas.
Was im Einzelnen angeboten wird, hängt von den Räumlichkeiten und von
der Jahreszeit ab. Manche Einrichtungen haben eigens angelegte Tret- und
Armbecken im Außengelände, manche benutzen einfach ein Wasserrohr,
das Waschbecken oder schlicht eine Gießkanne für die täglichen Wasseranwendungen.
Auch Kräutergärten, Barfußpfade oder Saunen sind keine
Seltenheit. Wichtig beim Kneippschen Ansatz ist, dass die Kinder schon als
kleine Menschen lernen, auf ihren Körper zu hören: etwa ob die Füße warm
genug sind für ein Tautreten oder nicht. Oder einfach wie der Körper sich
anfühlt, wenn er gesund ist. Kneippsche Anwendungen unter täglicher,
fachkundiger Anleitung können zudem für ein stärkeres Immunsystem sorgen
und die Abwehr steigern.
Foto: Lutz Leitmann /
Stadt Bochum, Presseamt
Und so können Kneippsche Anwendungen
in der Kita aussehen:
Wassertreten / Knieguss – kaltes Wasser wird auf warme Füße oder
Beine gegossen, oder die Kinder treten selber im Wasser. Nach dem Guss
zieht man den Kinder Socken an und lässt sie sich zur Ruhe legen. Wirkung:
stoffwechselanregend, infektionsvorbeugend bei regelmäßiger Anwendung,
schlaffördernd am Abend (Gefäße am Bein und am Fuß erweitern
sich. Dadurch wird die Blutzirkulation am Bein stärker und zieht das ganze
Blut „nach unten“ und die Kinder werden ruhiger.) Gut geeignet für kleine
„Zappel-Philippe“.
Armbäder – Waschbecken mit kaltem Wasser füllen und beide Arme bis zur
Mitte des Oberarms für ca. 30 Sekunden eintauchen. Danach Wasser abstreifen
und die Arme bewegen, bis sie warm werden. Wirkung: erfrischt und regt
an, eine schöne Anwendung für den Morgen.
Taulaufen – der geeignetste Zeitpunkt ist morgens zwischen 9 und 10Uhr.
Im Storchengang ein paar Runden durch das feuchte Gras gehen. Anschließend
die Füße abstreifen und Socken wieder anziehen, damit die Füße
warm werden. Wirkung: kreislaufanregend, durchblutungsfördernd, infektvorbeugend
und abhärtend.
Weitere Infos für Eltern oder interessierte Kitas gibt es unter:
www.kneippbund.de oder www.kneippbund-nrw.de.