wie ” Man kann mir vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich nicht authentisch bin “ 50 2/13
Interview Dance Detlef D! Soost tanzt, unterrichtet, castet, coacht, motiviert und moderiert. Er ent wickelt Fitnessund Ernährungs programme („I make you sexy“), betreibt über 140 Tanz schulen und hat 14 feste Mitarbeiter. Trotzdem wirkt der 42-Jährige entspannter denn je. Wir haben den „Popstars“- Kandidatenschreck in seinem Berliner Büro getroffen Interview: Linda-Luise Bickenbach | Foto: Bernd Jaworek Fotos: Coverbild Richard Hübner, Erwin Wenzel Herr Soost, wie sexy fühlen Sie sich heute? Och, eigentlich ganz gut. Ich habe schon trainiert und eine Stunde länger geschlafen als sonst. Was macht einen Mann sexy? Charisma. Und Männer müssen wissen, was sie wollen. Das macht sie erfahrungsgemäß für Frauen attraktiver. In einer Beziehung muss Mann dann herausfinden, was die Frau will – eine Lebensaufgabe (lacht). Vor vier Jahren haben Sie 28 Kilo abgenommen. Wie schaffen Sie es, Ihr inneres Dickerchen in Schach zu halten? Das Gefühl, schlank zu sein, möchte ich nie wieder hergeben. Ich trainiere alle zwei Tage 30 bis 60 Minuten und steige täglich auf die Waage. Natürlich achte ich auf meine Ernährung, aber man darf auch mal sündigen. (Soost stellt eine Schachtel Schokokekse auf den Tisch und greift zu.) Ich habe mich beruflich als Fitness- und Ernährungsexperte etabliert. Da wäre es doch komisch, wieder dick zu werden. Wegen Michael Jackson sind Sie Tänzer geworden. Welchen internationalen Star halten Sie für den derzeit besten Tänzer? Justin Timberlake. Beeindruckt bin ich jedoch von Beyoncé Knowles. Zu „Destiny’s Child“- Zeiten war sie keine besonders gute Tänzerin. Heute sind ihre Bühnenpräsenz und ihr Gesamtkonzept einzigartig. Das hat sie sich hart erarbeitet. Gemeinsam mit Ihrer Frau Kate Hall bieten Sie im Verkaufs-Sender QVC Ihre Fitness-DVDs an. Was reizt Sie am Verkaufsfernsehen? Man hat den direkten Draht zum Publikum. Während ich moderiere weiß ich, wie die Verkäufe laufen und kann auf die Kunden reagieren. Fast wie in einem Laden. Ist in diesem Jahr eine neue „Popstars“- Staffel geplant? Um ehrlich zu sein: Ich bin dem Format entwachsen. Wir waren die erste Castingshow Europas und haben in zwölf Jahren zehn Staffeln gedreht. „Popstars“ ist einer der Hauptgründe für meinen beruflichen Erfolg. Dafür bin ich sehr dankbar. Doch irgendwann muss Schluss sein. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass aus deutschen Castingshows kaum echte Stars hervorgehen. Haben Sie manchmal am Sinn Ihrer Arbeit gezweifelt? Erstens haben Castingshow-Künstler keine geringere Halbwertzeit als die meisten anderen Popbands auch. Zweitens macht es große Freude, so intensiv mit jungen Menschen zu arbeiten. Fast alle Popstars-Kandidaten haben etwas für ihr Leben mitgenommen. Kritiker haben Sie als Tanzfeldwebel bezeichnet, der kleine Mädchen zusammenstaucht. War das alles nur Show? Nein. Ich arbeite genauso, wie es in der Sendung gezeigt wurde. Doch ich habe aufgehört darüber nachzudenken, was andere über mich schreiben. Man kann mir vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich nicht authentisch bin. Bei allen Unterschieden zwischen Dieter Bohlen und mir ist das wohl unsere Gemeinsamkeit: Direktheit und Ehrlichkeit. Sie sind jetzt Anfang 40. Kommt es mittlerweile vor, dass Sie von jungen Tanztalenten überholt werden? Ich muss nichts mehr beweisen. Noch kann ich mit meinem Hip-Hop-Stil auf hohem Niveau mithalten. Von Jüngeren erfahre ich viel Anerkennung dafür, dass wir Hip-Hop-Tanzen aus der Nische geholt und populär gemacht haben. Sie haben drei kleine Kinder. Tanzen Sie manchmal zusammen? Klar. Meine Älteste ist sechs, sie macht jetzt beim KinderMusicalTheater in Berlin mit und stand schon als „Schneeflocke“ und „Schmetterling“ auf der Bühne. Als Nächstes möchte sie „Tanzende Blume“ werden, und Papa ist stolz wie Bolle. Mein fünfjähriger Sohn ist Fußballer und hat gerade sein erstes Turnier gespielt, und die Dreijährige ist bei mir in der Kindertanzgruppe. Sie haben Ihre Jugend im Kinderheim verbracht. Gibt es noch Freundschaften aus dieser Zeit? Ja, ein guter Freund ist geblieben. Er arbeitet bei der Stadtreinigung. Wir sehen uns ein, zwei Mal im Jahr. Ich bin sehr stolz auf diese Freundschaft. Als Kind hatten Sie den Traum, erfolgreicher zu werden als die anderen: Sie wollten den Stempel „Heimkind“ ablegen. Welchen Traum wollen Sie sich noch erfüllen? Ich betrachte mein jetziges Leben mit großer Demut und möchte beruflich und privat weitermachen wie bisher. Früher hatte ich Angst, irgendwann abzustürzen und alles zu verlieren. Heute denke ich positiv und weiß, dass ich dauerhaft erfolgreich sein kann. Letzte Frage: Wofür steht das D! in Detlef D! Soost? „D“ für „Dance“. Tanzen ist die Basis meines Lebens, deshalb auch das Ausrufezeichen. BODYANDMIND! Fit und Glücklich mit Detlef D! Soost & Kate Hall Das Fitnessprogramm beruht auf modernsten Trainingsmethoden und stärkt Körper und Geist. 39,78 Euro Mit Tanz Dich Fit! will Detlef D! Soost den Trendtanz Zumba ablösen und die nächste große Fitnesstanzwelle starten. Über QVC für 39,98 Euro 2/13 51