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AUCH EIN KAMEL<br />

BRAUCHT AB UND<br />

AN EIN BISSCHEN<br />

WASSER<br />

TEEPAUSE IM<br />

BEDUINENZELT<br />

IM WADI RUM<br />

Am nächsten Tag fahren wir Richtung Süden. Neben der Straße<br />

nehmen die Gleise einer Eisenbahn dieselbe Richtung. Es<br />

sind die der berühmten Hedschasbahn, Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

Verbindung der Osmanen zum strategisch wichtigen<br />

Hafen von Akaba am Roten Meer – und damit auch Angriffsziel<br />

von Lawrence von Arabien und seiner Beduinenarmee.<br />

Vor gut fünfzig Jahren wurde die Geschichte des Archäologen<br />

Thomas Edward Lawrence, der zum britischen Leutnant und<br />

dann zum Anführer einer privaten Armee aus Arabern aufstieg,<br />

mit Peter O’Toole und Omar Sharif hier verfilmt. Und bis<br />

heute hat der Film in der Wüste Spuren hinterlassen.<br />

Sie sind so groß wie Zwei-Euro-Münzen, die Löcher im Stein<br />

zu unseren Füßen in der Felsspalte, in welche uns Raed geführt<br />

hat, weil er uns ein paar uralte Felsmalereien zeigen wollte.<br />

Wer die Figuren einst in den Stein geritzt hat, weiß man<br />

nicht. Aber woher die Löcher kommen, schon: von den Stativen<br />

der Filmcrew von „Lawrence von Arabien“ nämlich. Aber<br />

sie könnten genauso gut auch von einer der anderen Filmproduktionen<br />

stammen, die hier in der Zwischenzeit entstanden.<br />

Und es waren einige. Denn die Landschaft des Wadi Rum ist<br />

eine perfekte Kulisse: Eine Wüste in Orange, aus der sich bizarre<br />

Felsformationen erheben, bis zu 1.750 Meter hoch. „Riesige<br />

Bauwerke zu beiden Seiten der Straße“, wie Lawrence von<br />

Arabien in sein Tagebuch schrieb. Fantastisch wirkt das, wie<br />

nicht von dieser Welt. Kein Wunder, dass es vor allem Science-<br />

Fiction-Filme sind, die hier gedreht wurden.<br />

LOBBY DES MÖVENPICK RESORT PETRA<br />

Info<br />

Unterkunft: Das<br />

Mövenpick Resort Petra<br />

liegt direkt am Eingang<br />

zur Felsenstadt. Das<br />

Mövenpick Resort & Spa<br />

Dead Sea befindet sich in<br />

einem traditionellen Dorf<br />

am nördlichen Ufer des<br />

Toten Meeres, der Spa<br />

ist preisgekrönt.<br />

Mehr Informationen über<br />

moevenpick-hotels.com<br />

Mehr zum Reise land<br />

Jordanien kann man<br />

beim Fremdenverkehrs ­<br />

amt Jordanien in<br />

Frankfurt erfahren,<br />

Telefon (069) 71 91 36 62<br />

visitjordan.com<br />

Wir fahren mit dem Jeep durch den<br />

Sand, legen immer mal wieder eine<br />

Pause ein, um einen Fels zu besteigen<br />

oder über eine filigrane Brücke zu balancieren,<br />

die der Wind in den Stein<br />

geschliffen hat und um Bilder zu machen,<br />

die uns zu Hause kaum einer<br />

abnehmen wird. Bevor die Sonne untergeht, erreichen wir unser<br />

Zeltlager, in dem wir die Nacht verbringen. Das Abendessen<br />

gärt da schon seit Stunden in einem Erdofen und wird später<br />

unter dem Kameraklicken der Gäste gehoben. Wunderbar zartes<br />

Lammfleisch wird uns serviert. Nach dem Essen legen wir<br />

uns auf Teppiche um das Lagerfeuer und schauen in den Himmel,<br />

der fast so üppig mit Sternen bedeckt ist wie die Wüste<br />

mit Sand.<br />

Fantastisch wirkt<br />

das, wie nicht von<br />

dieser Welt.<br />

Am nächsten Morgen brechen wir auf, unser Ziel ist das Tote<br />

Meer, der tiefstgelegene Ort der Erde. 400 Meter unter dem<br />

Meeresspiegel liegt der Salzsee und sein Wasser ist zehnmal<br />

salziger als anderes Meerwasser, zudem reich an Chloridsalzen<br />

wie Magnesium, Natrium, Kalium und Brom. Das hilft gegen<br />

allerlei Beschwerden, weshalb das Meer seit der Antike zahlreiche<br />

Besucher anzieht. Heute reiht sich an der Küste ein Hotel<br />

ans nächste. Wir halten vor dem Mövenpick, einer weitläufigen<br />

Hotelanlage mit preisgekröntem Spa-Bereich und eigenem<br />

Zugang zum Toten Meer. Ein Steg führt ins Salzmeer. An<br />

der Leiter vorsichtig einsteigen, so wurde uns geraten, rücklings<br />

zurückgleiten und dann – treiben lassen.<br />

Das Salz im Wasser trägt uns wie ein Wasserbett. Die Temperatur<br />

ist angenehm warm, die Sonne scheint. Wir schließen die<br />

Augen, damit kein Tropfen Salzwasser eindringen und brennen<br />

kann, und lassen die letzten Tage Revue passieren. Wie ein<br />

Film reihen sich all die vielen Bilder dieser Reise aneinander,<br />

und ergeben – zusammengesetzt – ein völlig neues, ein viel faszinierenderes<br />

Bild als das, was uns erst nach Petra geführt hat.<br />

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