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Juni 2006 - Rhein-Neckar-Kind

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10 Ausgabe 6<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2006</strong><br />

MANNHEIM AKTUELL<br />

F<br />

amilie König ist seit fünf<br />

Jahren für das Jugend<br />

amt Mannheim als Bereitschaftspflegefamilie<br />

tätig.<br />

In dieser Zeit hat die Familie<br />

bereits neun <strong>Kind</strong>er willkommen<br />

geheißen und sie wieder<br />

verabschiedet. Ist dann eine<br />

Zeit der Erholung vergangen,<br />

wartet Frau König wieder mit<br />

Spannung auf den Anruf des<br />

Jugendamts: „Ich freu’ mich<br />

immer als erstes und dann bin<br />

ich neugierig und habe viele<br />

Fragen auf einmal: ist es ein<br />

Mädchen oder ein Junge, wie<br />

alt ist das <strong>Kind</strong>, warum kann<br />

es nicht bei den Eltern sein?<br />

“Bereitschaftspflegestellen<br />

wie Familie König helfen<br />

dabei, dass Säuglinge und<br />

<strong>Kind</strong>er im Vorschulalter in<br />

Notsituationen nicht vorüber-<br />

Z<br />

Bereitschaftspflege – eine Aufgabe für Sie?<br />

Damit <strong>Kind</strong>er nicht in Heimen untergebracht werden müssen<br />

gehend im <strong>Kind</strong>erheim untergebracht<br />

werden müssen. Sie<br />

schaffen damit eine gute Voraussetzung<br />

für weitergehende<br />

Hilfestellungen für das<br />

<strong>Kind</strong> und dessen Herkunftsfamilie.<br />

Jede Unterbringung in Bereitschaftspflege<br />

ist zeitlich befristet<br />

und soll die Dauer von<br />

drei bis sechs Monaten<br />

möglichst nicht übersteigen.<br />

In dieser Zeit soll darüber entschieden<br />

werden, ob das <strong>Kind</strong><br />

zu seiner Herkunftsfamilie zurückkehren<br />

kann oder ob es in<br />

einer Vollzeitpflege- oder Adoptivfamilie<br />

ein neues Zuhause<br />

finden soll. Immer wieder<br />

sind unsere Bereitschaftspflegefamilien<br />

bereit, diesen <strong>Kind</strong>ern<br />

vorübergehend ein liebevolles<br />

Zuhause zu bieten<br />

Steckenperdveranstaltung:<br />

Perlenmarkt im Luisenpark<br />

um ersten Mal veranstal<br />

ten Aleksandra und<br />

Matthias Baum in Zusammenarbeit<br />

mit Ulrike<br />

Schaller-Scholz-Koenen vom<br />

„Steckenpferd-basteln,<br />

malen, schenken“<br />

einen Perlenmarkt<br />

im Baumhain<br />

des Luisenparks. Von<br />

11-18 Uhr können<br />

Materialien zur<br />

Schmuckherstellung<br />

erworben werden, am Mittmachtisch<br />

können eigene<br />

Schmuckkreationen unter der<br />

qualifizierten Anleitung von der<br />

Künstlerin Ulrike Schaller-Scholz-Koenen<br />

selber hergestellt<br />

werden und Aleksandra Baum<br />

zeigt wie Glasperlen am Feuer<br />

entstehen. Für die <strong>Kind</strong>er gibt<br />

es, gegen eine kleine Spende,<br />

rund um die Uhr eine<br />

Betreuung. Hier können<br />

die Kleinen malen,<br />

basteln und spielen,<br />

während sich die<br />

Mütter ganz dem<br />

Zauber der Glasperlen<br />

hingeben. Weitere<br />

Infos unter www. steckenpferd-mannheim.de,<br />

im Ladengeschäft<br />

Mannheimerstr. 9 in<br />

Mannheim-Käfertal oder unter<br />

Tel.: 0621-7273727.<br />

I<br />

n der Bibliothekszweigstelle<br />

Schönau wird Lesen jetzt<br />

noch gemütlicher. Es war<br />

einmal , so beginnen<br />

die meisten<br />

Märchen. Und so beginnt<br />

auch das Märchen<br />

von den 30 unternehmungslustigen<br />

Sitzkissen, das<br />

Vorlesepatin Johanna<br />

Schmidt für die<br />

kleinen Zuhörer<br />

beim „Sitzkissenfest“<br />

in der Bibliothekszweigstelle<br />

Schönau geschrieben<br />

hat. Anlass für<br />

Fest und Märchen:<br />

30 neue kuschelige<br />

Kissen, spendiert<br />

vom Freundeskreis<br />

der Bibliothek. Damit<br />

werden die Vorlesestunden<br />

auf der Schönau<br />

jetzt noch gemütlicher.<br />

Die bonbonbunten Polsterteile<br />

kommen bei den künftigen<br />

Nutzern sofort prima an: Beim<br />

Auspacken drängen sich die<br />

<strong>Kind</strong>er neugierig um den Kleinwagen<br />

von Lesepatin Schmidt,<br />

um Stück für Stück aus dem<br />

Kofferraum zu holen. Immer<br />

zwei Kids zusammen schleppen<br />

eines der rosa, lila oder<br />

orangefarbenen Kissen ab,<br />

viele halten es stolz wie eine<br />

Trophäe über den Kopf.<br />

Und erst das Probeliegen!<br />

„Die sind richtig dick und<br />

flauschig“, hält Stella (7) zufrieden<br />

als Testergebnis fest.<br />

Ihrer Freundin Safiye (8) haben<br />

es vor allem die Farben<br />

angetan: „Super, so schön<br />

bunt, vor allem die mit den<br />

und sie ein Stück auf ihrem<br />

Lebensweg zu begleiten. Das<br />

Jugendamt Mannheim bietet<br />

diese Form der Unterbringung<br />

für <strong>Kind</strong>er in Not- und Konfliktsituationen<br />

seit 1995 an.<br />

Im Herbst letzten Jahres konnte<br />

das 10jährige Jubiläum der<br />

Bereitschaftspflege gefeiert<br />

werden.<br />

Derzeit stehen dem Jugendamt<br />

16 Familien für die vielfältigen<br />

Aufgaben der Bereitschaftspflege<br />

zur Verfügung.<br />

Die Hälfte der Familien ist<br />

von Beginn an in der Bereitschaftspflege<br />

tätig. Weitere<br />

Familien werden gesucht. Das<br />

Jugendamt bereitet interessierte<br />

Familien intensiv auf<br />

ihre Aufgaben vor und bietet<br />

ihnen begleitende Unterstützung<br />

durch individuelle Beratung,<br />

regelmäßige Gruppenabende<br />

und Gruppensupervision,<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Wochenendseminare<br />

an. Auf die Frage, was<br />

sie motiviert hat, sich als Bereitschaftspflegefamilie<br />

zu<br />

bewerben, erklärt Frau König:<br />

„ Zum einen, dass ich selbst<br />

das Glück hatte, eine unbeschwerte<br />

<strong>Kind</strong>heit zu haben,<br />

und glaube, dass ich daher die<br />

Kraft habe, <strong>Kind</strong>ern in Not zu<br />

helfen. Zum anderen kann ich<br />

bei dieser Tätigkeit zuhause<br />

auch für meine eigenen <strong>Kind</strong>er<br />

da sein. Sehr interessant<br />

finde ich auch die Seminarund<br />

Weiterbildungsangebote<br />

des Jugendamtes.“<br />

Das Engagement von Bereitschaftspflegefamilien<br />

für die<br />

<strong>Kind</strong>er und ihre Eltern, aber<br />

Lesen wird gemütlich<br />

Bunte Sitzkissen für bunte Geschichten<br />

Streifen!“ Wenn es dann noch<br />

eine spannende oder lustige Geschichte<br />

zu hören gibt, wie die<br />

Safiye (li) und Stella testen die neuen Sitzkissen.<br />

Ihr Urteil: „Klasse!“<br />

von den Sitzkissen, die mit der<br />

Straßenbahn auf die Schönau<br />

fahren und dabei allerhand<br />

Abenteuer erleben - perfekt!<br />

An solchen Geschichten mangelt<br />

es nicht, daher werden auch<br />

die Kissen regelmäßig zum Einsatz<br />

kommen: Einmal die Woche<br />

ist in der Schönau-Bibliothek<br />

Vorlesen angesagt.<br />

Lesepatin Johanna Schmidt und<br />

Zweigstellenleiterin Elisabeth<br />

Weingärtner wechseln sich<br />

dabei ab. Mit der neuen Ausstattung<br />

werden diese Vorlesestunden<br />

allen Beteiligten noch<br />

mehr Spaß machen. Schmidt:<br />

„Vorher saßen die <strong>Kind</strong>er im<br />

Stuhlkreis, das war oft etwas<br />

steif. Jetzt können sie sich entspannt<br />

auf die Kissen kuscheln<br />

und sich dabei noch besser auf<br />

die Geschichten konzentrie-<br />

auch für unsere Gesellschaft,<br />

kann nicht hoch genug anerkannt<br />

und wertgeschätzt werden.<br />

Können auch Sie sich vorstellen,<br />

einem <strong>Kind</strong> vorübergehend<br />

ein Zuhause zu bieten<br />

oder möchten Sie mehr über<br />

Bereitschaftspflege erfahren?<br />

Der Pflegekinderdienst der<br />

Stadt Mannheim lädt Sie ein<br />

zu einer einstündigen Informationsveranstaltung<br />

am Mittwoch,<br />

den 15. Februar um 10<br />

Uhr in den Räumen des Pflegekinderdienstes,<br />

Friedrich-<br />

Karl-Str.12, Mannheim, Anmeldung<br />

im Sekretariat, Tel.<br />

0621-296-6260 oder vereinbaren<br />

Sie alternativ ein persönliches<br />

Informationsgespräch.<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

Sie auch in der Anzeige<br />

auf Seite 10.<br />

ren.“ Vorlesen und erzählen ist<br />

wichtig für die Sprachentwicklung<br />

bei <strong>Kind</strong>ern. Damit diese<br />

klassische Form<br />

der Leseförderung<br />

in Mannheim<br />

wieder mehr praktiziert<br />

wird, setzt<br />

die Stadtbibliothek<br />

im Fachbereich<br />

Bildung so genannte<br />

Lesepaten<br />

ein. Sie sind ehrenamtlich<br />

tätig<br />

und kommen regelmäßig<br />

in die<br />

Bibliothek und<br />

ihre Zweigstellen,<br />

um <strong>Kind</strong>ern<br />

Geschichten vorzulesen<br />

und mit<br />

ihnen über das<br />

Gehörte zu reden.

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