PDF-Download - Rheingau Musik Festival
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© Marco Borggreve<br />
Frau Gabetta, Was bedeutet es für Sie, „Artist in Residence“ zu sein?<br />
Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Konzept gemacht?<br />
Unterschiedliche … An sich ist es eine fantastische Sache, Artist in<br />
Residence zu sein, weil der Künstler die Gelegenheit hat, sich mit<br />
seinen ganzen Perspektiven und Profilen präsentieren zu können.<br />
Aber es gibt natürlich viele Veranstalter, die einem nahe legen ein<br />
Programm zu machen, das vor allem „populär“ ist, das sich gut<br />
verkaufen lässt. Ich verstehe das Problem sehr gut, weil ich selber<br />
ein <strong>Festival</strong> leite. Es ist immer eine Gratwanderung, wie es einem<br />
gelingt mit Intelligenz und Gespür für Qualität ein Programm<br />
aufzubauen. Wenn ich als Artist in Residence ein Programm<br />
gestalte, möchte ich das musikalische Konzept natürlich nie aus<br />
den Augen verlieren. Jetzt im <strong>Rheingau</strong> ist es ein wenig anders<br />
als z. B. in Essen und Berlin, wo ich letztes Jahr Residencies<br />
hatte, weil ich nur drei Konzerte spiele. Ich musste also sehr<br />
genau aussuchen, welche Konzerte ich spiele. Für mich ist<br />
gerade der Duoabend sehr wichtig, denn ich finde, es gibt viel<br />
zu wenige Cello- und Klavier-Rezitale. Darauf freue ich<br />
mich also sehr! Und mit Andris Nelsons verbindet mich eine<br />
langjährige Zusammenarbeit. Wir haben schon beide<br />
zusammengespielt, als er noch unbekannt und ich noch<br />
viel unbekannter war …<br />
6<br />
„Es ist wichtig,<br />
eine Energiequelle zu haben“<br />
Artist in Residence Sol Gabetta sprach mit <strong>Festival</strong>-<br />
mitarbeiterin Anna-Kristina Laue über ihre Liebe zum Meer,<br />
ihre Erholungsstrategien und ihre Residenz im <strong>Rheingau</strong>.<br />
Sie werden aber auch mit Ihrem Bruder Andrés Gabetta<br />
im Kloster Eberbach auftreten und passen mit diesem<br />
Konzert wunderbar in unseren thematischen Schwerpunkt<br />
„Familientreffen“. Ist es etwas Besonderes, mit dem eigenen<br />
Bruder zu musizieren?<br />
Ja! Egal, was ich mache – mein Bruder versteht schon in der Luft,<br />
wo ich musikalisch hinwill, wie ein Instinkt. Aber es gibt andere<br />
<strong>Musik</strong>er, mit denen ich mich auch so verstehe wie mit Geschwistern.<br />
Also, glaube ich, geht es mehr um die gemeinsame Intuition<br />
und Sensibilität als um die tatsächliche Verwandtschaft.