PDF-Download - Rheingau Musik Festival
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die Staunen macht. Tanzen möch-<br />
gemeinsam mit dem Jazzsaxopho-<br />
So kann auch Altbekanntes wie<br />
Begleitorchester ausgewählt wird,<br />
Und wenn dann immer noch der<br />
te man da oder zumindest im Takt<br />
nisten Jan Garbarek den Renais-<br />
die Repertoirestücke von Johann<br />
setzt auf eine kleine, beinahe<br />
ein oder andere Gambist auf<br />
mit dem Fuß wippen, wenn die<br />
sancegesang auf eine neue klang-<br />
Sebastian Bach und Georg Friedrich<br />
kammermusikalische Ensemble-<br />
der Bühne seine bequemen Birken-<br />
Laute zum virtuosen Solo über der<br />
liche Ebene heben oder wie in<br />
Händel frisch und neu klingen,<br />
größe – jeder Einzelmusiker ist<br />
stocksandalen tragen möchte,<br />
Basslinie ansetzt. Dass die Laut-<br />
diesem Jahr den Sprung über den<br />
wenn zum Beispiel die englischen<br />
ein Solist und fühlt sich somit für<br />
wen kümmert’s? Sind sie nicht<br />
ten Compagney mit ihrem ECHO<br />
Atlantik wagen und die mexika-<br />
Originalklangspezialisten des<br />
seine Stimme absolut verantwort-<br />
mittlerweile auch Teil des zeit-<br />
gekrönten Projekt „Timeless“, das<br />
nische <strong>Musik</strong> des 16. Jahrhunderts<br />
Orchestra of the Age of Enlighten-<br />
lich. Dirigiert wird vom ersten<br />
losen Kulturguts?<br />
Kompositionen des italienischen<br />
erkunden – der Klang ist neu,<br />
ment, die ihr historisches Instru-<br />
bzw. vom Solistenpult aus. Doch<br />
Renaissancekomponisten mit<br />
auch wenn die <strong>Musik</strong> alt sein mag.<br />
mentarium mit einer atemberau-<br />
auch der Dirigent versteht sich<br />
dem Minimal-Music-Kompo-<br />
Die King’s Singers verfolgen einen<br />
benden Perfektion beherrschen,<br />
nicht als machtvoller Magier, der<br />
nisten Philip Glass kombiniert<br />
etwas anderen Ansatz mit ähn-<br />
den Händel’schen Arien und Con-<br />
die Orchestermasse regiert, son-<br />
und das 2011 auch beim <strong>Rheingau</strong><br />
<strong>Musik</strong> <strong>Festival</strong> zu hören war, so<br />
großen Erfolg hatte, erklärt sich<br />
vor diesem Hintergrund: Die so<br />
genannte Alte <strong>Musik</strong> ist zeitlose<br />
<strong>Musik</strong> geworden. Das machen<br />
auch so renommierte Gesangsensembles<br />
wie The King’s Singers<br />
oder The Hilliard Ensemble in<br />
ihren Programmen immer wieder<br />
deutlich. Ganz gleich, ob letztere<br />
© Denis Rouvre<br />
lichem Ergebnis. Zu einem be -<br />
stimmten Thema – in diesem Jahr<br />
„A Lover’s Journey“ – spannen<br />
sie stets den ganz großen Bogen,<br />
von der Renaissance bis zum Pop,<br />
von Monteverdi bis Elton John<br />
und machen auf diese Weise<br />
deutlich: Was zählt, ist das Gefühl,<br />
das sich in allen Zeiten durch<br />
<strong>Musik</strong> transportieren lässt. Es<br />
kommt allein auf die Authentizität<br />
der Darbietung an.<br />
certi eine tänzerische Leichtigkeit<br />
einhauchen und sie von jeder<br />
romantisierenden Schwere befreien.<br />
Dazu gehört ebenfalls, in<br />
kleiner Besetzung aufzutreten,<br />
und auf diese Weise eine maximale<br />
Transparenz zu ermöglichen.<br />
Auch das italienische Spitzenensemble<br />
Il Giardino Armonico,<br />
das nicht umsonst von Ausnahmekünstlern<br />
wie Cecilia Bartoli oder<br />
Viktoria Mullova immer wieder als<br />
© David Ellis Decca<br />
© Benjamin Ealovega<br />
dern als „Primus inter pares“ – als<br />
Erster unter Gleichen. In dieser<br />
gleichsam demokratischen Struktur<br />
zeigt sich eine weitere Parallele<br />
zur Neuen <strong>Musik</strong> und zum Jazz.<br />
Strenge Hierarchie und staubtrockene<br />
Notenanalyse waren<br />
gestern, Swing und Lust am freien<br />
Spiel gehören heute genauso<br />
wieder zur „Alten <strong>Musik</strong>“ wie<br />
vorgestern!<br />
Konzerttipps<br />
3.7. The Hilliard Ensemble<br />
Die Meister des vierstimmigen<br />
Gesangs wagen den musikalischen<br />
Sprung nach Mexiko.<br />
10.7. Orchestra of the Age of<br />
Enlightenment / William Christie<br />
„Händel pur“ steht auf dem<br />
Programm.<br />
13.7. The King’s Singers<br />
A Lover’s Journey – mit sechs<br />
Stimmen für die Liebe.<br />
26.7. Helsinki Baroque Orchestra<br />
Ein Abend mit Familie Bach.<br />
7.8. Il Giardino Armonico /<br />
Giovanni Antonini<br />
Mit „Il Barocco“ feiert das italienische<br />
Spitzenensemble eine glanzvolle<br />
Epoche.<br />
13.8. Stella Matutina<br />
Swingender BarockJazz ist ihre<br />
Spezialität!<br />
15.8. Lautten Compagney Berlin<br />
Der <strong>Rheingau</strong> <strong>Musik</strong> Preisträger 2012<br />
lässt Monteverdis Marienvesper neu<br />
erklingen.<br />
9<br />
29.+30.8. The King’s Consort<br />
Mit einer Krönungszeremonie und<br />
Bachs Magnificat gibt das britische<br />
Ensembel sein festliches Debüt.<br />
Lautten Compagney Berlin, William Christie, Il Giardino Armonico, The King’s Singers