ALLTAG IM RHEINLAND - Institut für Landeskunde und ...
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<strong>IM</strong> NETZ<br />
Buchdeckel <strong>und</strong> Mustertafel eines<br />
Bandweberei-Musterbuches.<br />
ren- <strong>und</strong> Geschenkbänder <strong>und</strong> als sehr<br />
wichtiges Produkt Etikettenbänder, die<br />
anschließend auseinandergeschnitten<br />
werden.“ 5<br />
Dabei ist die Hausbandweberei stark<br />
an die jeweiligen Neuerungen in der Industrie<br />
<strong>und</strong> am Markt geb<strong>und</strong>en. Entwicklungen<br />
wie die Maschinisierung, Industrialisierung<br />
<strong>und</strong>/ oder gesellschaftliche Veränderungen,<br />
wie das Fehlen der Männer<br />
in den verschiedenen Gewerben während<br />
des Krieges, lassen sich hieran aufzeigen.<br />
Die Bandweberei ist traditionell ein<br />
Männerhandwerk, Frauen <strong>und</strong> zunächst<br />
auch Kinder waren überwiegend <strong>für</strong> Hilfs<strong>und</strong><br />
Zuarbeiten zuständig. Das zeitliche<br />
Ausmaß dieser Arbeiten konnte durchaus<br />
eine Vollzeitbeschäftigung der Ehefrau in<br />
der Bandweberei bedeuten, was neben der<br />
Führung des Haushalts, oftmals mit der<br />
Bestellung eines Nutzgartens <strong>und</strong> der Erziehung<br />
der Kinder, eine erhebliche Mehrbelastung<br />
darstellte. In Kriegszeiten, wenn<br />
die Männer zum Wehrdienst eingezogen<br />
wurden, oder auch beim frühzeitigen Tod<br />
des Mannes übernahmen die Frauen häu-<br />
6<br />
Bei der Miteinbeziehung der Familie<br />
in die Arbeit kam es jedoch darauf an,<br />
wo die Bandweber arbeiteten: Als Angestellte<br />
in Fabriken, als Hausbandweber<br />
zu Hause mit eigenen oder angemieteten<br />
Bandwebstühlen oder aber mit eigenen<br />
Webstühlen, die in angemieteten Räumen<br />
8 Alltag im Rheinland 2013