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Schwerpunkt: Jugendhilfeplanung - Landschaftsverband Rheinland

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kommunaler <strong>Jugendhilfeplanung</strong> stellen<br />

landesweite Berichte über die Entwicklung<br />

und Lage der Hilfen zur Erziehung<br />

dar, bei denen auch die<br />

sozialstrukturellen Unterschiede der<br />

einzelnen Jugendämter berücksichtigt<br />

werden (vgl. Bürger 1999, S. 30 ff.).<br />

Der nachfolgende Beitrag wird in<br />

einem ersten Teil die Arbeitsgruppe<br />

zur Qualifizierung der Jugendhilfestatistik<br />

in Nordrhein-Westfalen und die<br />

in diesen Zusammenhängen entstandene<br />

Idee eines landesweiten Berichtswesens<br />

zum Feld der Hilfen zur Erziehung<br />

vorstellen.<br />

In einem zweiten Teil geht es um<br />

die Erläuterung der amtlichen Kinderund<br />

Jugendhilfestatistik (KJHG-Statistik)<br />

als Datengrundlage des Berichtswesens<br />

sowie die Konzeption des HzE-<br />

Berichtes. Abschließend werden<br />

entsprechend der Funktion des HzE-<br />

Berichtes erste Fragestellungen an die<br />

kommunale Jugendhilfe, die sich aus<br />

den aktuellen Befunden ableiten lassen,<br />

formuliert, um sich ein erstes Bild<br />

von den aus dem Berichtswesen zu erwartenden<br />

Ergebnissen machen zu<br />

können.<br />

(1) Arbeitsgruppe Jugendhilfestatistik<br />

und die Idee eines HzE-<br />

Berichtes<br />

Die Arbeitsgruppe zur Qualifizierung<br />

der Jugendhilfestatistik in Nordrhein-Westfalen<br />

hat sich Ende 1999<br />

konstituiert. Regelmäßige TeilnehmerInnen<br />

an den Arbeitsgruppensitzungen<br />

sind der <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> – Landesjugendamt, der<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> Westfalen-Lippe –<br />

Landesjugendamt, das Landesamt für<br />

Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen,<br />

VertreterInnen von<br />

Kommunen aus dem Bereich der <strong>Jugendhilfeplanung</strong><br />

sowie die Dortmunder<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik.<br />

Die zielgerichteten Aktivitäten der<br />

Arbeitsgruppe beziehen sich vor allem<br />

auf<br />

– eine Erhöhung des Nutzwertes der<br />

KJHG-Statistik für die kommunale<br />

Ebene,<br />

– eine Verbesserung der Vollständigkeit<br />

und Vollzähligkeit der Erhebung<br />

amtlicher Kinder- und Jugendhilfedaten<br />

in Nordrhein-Westfalen sowie<br />

– die Erarbeitung von Empfehlungen<br />

zur Weiterentwicklung der KJHG-<br />

Statistik, beispielsweise in Bezug auf<br />

die Erfassung der flexiblen Erziehungshilfen<br />

nach § 27, 2 KJHG oder<br />

aber die vollständige Verlagerung<br />

der Auskunftspflicht im Bereich der<br />

Hilfen zur Erziehung weg von den<br />

freien hin zu den öffentlichen Trägern.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund<br />

einer Sensibilisierung der Fachpraxis<br />

für eine sorgfältige Erhebung der Daten<br />

zur KJHG-Statistik sowie einer Verbesserung<br />

der amtlichen Datennutzung<br />

auch auf der kommunalen Ebene<br />

ist seitens der Arbeitsgruppe ein Auswertungsraster<br />

entwickelt worden, das<br />

aussagekräftige Ergebnisse bereitstellt,<br />

die für die alltägliche Arbeit der örtlichen<br />

<strong>Jugendhilfeplanung</strong> wichtige und<br />

hilfreiche Informationen enthält. Dieses<br />

Auswertungsraster wird zukünftig<br />

die Grundlage des jährlichen HzE-Berichtes<br />

für die kommunale Ebene im<br />

<strong>Rheinland</strong> und in Westfalen-Lippe darstellen,<br />

um somit für die <strong>Jugendhilfeplanung</strong><br />

im Bereich der Hilfen zur<br />

Erziehung absolute und relative Strukturdaten<br />

auf der kommunalen Ebene<br />

zu dokumentieren.<br />

Verbunden mit einer zeitlichen<br />

Längsschnittperspektive soll es somit<br />

dem örtlichen Jugendamt ermöglicht<br />

werden, Fragestellungen zu interkommunalen<br />

Differenzen und regionalspezifischen<br />

Entwicklungen zur Verbesserung<br />

der eigenen Jugendhilfepraxis im<br />

Feld der Hilfen zur Erziehung zu formulieren.<br />

Ergebnisse werden in der Praxis „produziert“<br />

(2) Datengrundlage und<br />

Konzeption des HzE-Berichtes<br />

Für ein landesweites Berichtswesen<br />

sind aufwendige Erhebungen notwendig,<br />

die die einzelnen Jugendämter<br />

noch zusätzlich belasten würden. Somit<br />

liegt es nahe, dass vorhandene landesweite<br />

und landeseinheitliche statistische<br />

Datenquellen genutzt werden,<br />

um die notwendige Datengrundlage<br />

für einen HzE-Bericht zu schaffen. Das<br />

einzige dabei in Frage kommende Instrument<br />

stellt für das Land Nordrhein-<br />

Westfalen die amtliche Kinder- und<br />

Jugendhilfestatistik dar, zumal sie als<br />

Individualerhebung für jede einzelne<br />

Hilfe umfangreiche Angaben der jungen<br />

Menschen sowie hilfespezifische<br />

Informationen abfragt (vgl. Rauschenbach/Schilling<br />

1997).<br />

Darüber hinaus hat die KJHG-Statistik<br />

den Vorteil überörtlich standardisierter<br />

Erhebungsmerkmale, einer<br />

regelmäßigen und kontinuierlichen<br />

Datenerhebung (jährlich), der rechtlichen<br />

Verankerung im KJHG (§§ 98 bis<br />

103), der Datenverfügbarkeit sowohl<br />

von öffentlichen als auch von freien<br />

Trägern sowie der Einsparung von Kosten<br />

in Bezug auf die Eingabe und Prüfung<br />

der Daten (vgl. Schilling 1998,<br />

S. 589 f.). Die Erhebungsergebnisse<br />

wurden allerdings in der Vergangenheit<br />

kaum genutzt, da eine Ausweisung<br />

pro Jugendamt nicht möglich war.<br />

Inzwischen hat sich die Rechtslage geändert,<br />

so dass unter Wahrung des<br />

Datenschutzes auch umfassend Ergeb-<br />

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