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Schwerpunkt: Jugendhilfeplanung - Landschaftsverband Rheinland

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Sozialraumorientierte Neuorganisation des<br />

Jugendamtes der Stadt Moers<br />

Ein Werkstattbericht<br />

Die Stadt Moers (107.000 EinwohnerInnen)<br />

hat sich im Juni 1996 auf<br />

den Weg zu einer sozialraumorientieren<br />

Neuorganisation der Jugendhilfe<br />

gemacht. In einem ersten Schritt hat<br />

der Öffentliche Träger seine Arbeitsweise<br />

und damit auch seine Aufbauorganisation<br />

verändert. Dieser Prozeß<br />

wurde in den Jahren 1998 und 1999<br />

von der KGSt-consult GmbH und seit<br />

dem Jahr 2000 vom Institut für Sozialplanung<br />

und Organisationsentwicklung<br />

– INSO – e.V. begleitet. Im Sinne<br />

eines Werkstattberichtes, werden<br />

nachfolgend einige Ausführungen zum<br />

aktuellen Stand der Umsetzung und<br />

erster Erfahrungen wiedergegeben.<br />

Dabei gilt es zu beachten, dass ein<br />

Prozeß wie ihn die Stadt Moers eingeleitet<br />

hat, eine Veränderung in der Arbeits-<br />

und Denkweise beinhaltet, die<br />

nicht angeordnet sondern nur langsam<br />

wachsen kann.<br />

Ziele des Prozesses<br />

Als Ziele der Neuorganisation für<br />

die Jugendhilfe wurden die folgenden<br />

sieben Punkte vom Jugendhilfeausschuß<br />

beschlossen, die gleichzeitig<br />

Grundlage für die neue Aufbauorganisation<br />

der Verwaltung des Jugendamtes<br />

sein sollten.<br />

1. Die Jugendhilfe soll sich stärker sozialraum-<br />

und lebensweltorientiert<br />

entwickeln können. Hierzu gehört<br />

unter anderem, dass Lebenslagen<br />

nicht mehr organisatorisch auseinandergerissen<br />

und damit eine bessere<br />

Bündelung und Ausrichtung<br />

von Angeboten an den tatsächlichen<br />

sozialen Bedarfs- und Problemlagen<br />

im Stadtteil ermöglicht<br />

werden.<br />

2. Der ganzheitliche Ansatz in der Jugendhilfe<br />

soll gestärkt und gefördert<br />

werden. Damit verbunden ist<br />

der Wunsch nach Überwindung der<br />

Zersplitterung in Teilhilfen und Säulen<br />

der Jugendhilfe.<br />

3. Alle Ressourcen in den Sozialräumen<br />

sollen zur Hilfestellung genutzt<br />

werden. Dies bezieht sich sowohl<br />

auf die Potentiale der Familien in<br />

Lenkungskreis<br />

Mitarbeiterkonferenz<br />

den Sozialräumen als auch auf die<br />

freien Träger der Jugendhilfe. Ziel<br />

ist die lokale Vernetzung aller Dienste<br />

und Angebote im Stadtteil.<br />

4. Die Aufbauorganisation des Öffentlichen<br />

Trägers soll sich produktbezogen<br />

organisieren. Dabei müssen<br />

sich die Produkte der Jugendhilfe<br />

am Bedarf orientieren. Für die einzelnen<br />

Produktgruppen sind Fachberater<br />

verantwortlich.<br />

5. Die Jugendhilfe soll ihre Leistungen<br />

Transparent darstellen und eine<br />

präventive, ziel- und qualitätsorientierte<br />

Arbeit gewährleisten.<br />

Hierzu ist der Aufbau eines qualitätssichernden<br />

Verfahrens für die<br />

gesamte Jugendhilfe notwendig.<br />

6. Innerhalb des Jugendamtsbudgets<br />

soll eine dezentrale Ressourcenverantwortung<br />

und damit eine Budgetierung<br />

für die jeweiligen Sozialräume<br />

ermöglicht werden.<br />

7. Die Entscheidungskompetenzen in<br />

den Sozialräumen soll erhöht werden.<br />

Hierzu gehört eine Delegation<br />

von Verantwortung auf die Mitarbeiter<br />

vor Ort.<br />

Ausgehend von diesen Grundsätzen,<br />

an deren Entwicklung und Festlegung<br />

die MitarbeiterInnen der Verwaltung<br />

des Jugendamtes maßgeblich<br />

beteiligt waren, unter anderem durch<br />

eine Zukunftswerkstatt, wurde die<br />

neue Aufbauorganisation des Jugendamtes<br />

entwickelt. Verantwortlich für<br />

diesen Teil des Prozesses war eine Projektgruppe,<br />

an der neben dem Personalrat<br />

und der Amtsleitung aus jedem<br />

Arbeitsbereich des Jugendamtes eine<br />

Person delegiert wurde. Die MitarbeiterInnen<br />

wurden über regelmäßige<br />

Mitarbeiterkonferenzen informiert. Zu<br />

einzelnen Fragestellungen wurden von<br />

der Projektgruppe sogenannte Entwicklungsteams<br />

eingesetzt (siehe Grafik).<br />

Die freien Träger wurden mit Hilfe<br />

von Informationsveranstaltungen und<br />

über die Arbeitsgemeinschaften gem.<br />

§ 78 KJHG regelmäßig über den aktuellen<br />

Prozessstand informiert. Dies galt<br />

selbstverständlich auch für den Jugendhilfeausschuss.<br />

Neue Aufbauorganisation des<br />

Jugendamtes<br />

Das Jugendamt der Stadt Moers hat<br />

sich mit Datum zum 1. Mai 2000 in<br />

seiner Struktur gänzlich verändert (siehe<br />

Grafik). Es wurden vier Sozialräume<br />

festgelegt, die sich an gewachseweitere<br />

Beteiligte<br />

KGStconsult<br />

Projektgruppe<br />

Entwicklungsteam<br />

Entwicklungsteam<br />

Entwicklungsteam<br />

Jugendhilfeausschuß<br />

Unterausschuß<br />

JHP<br />

Freie<br />

Träger<br />

Personalrat<br />

11/2<br />

andere<br />

Ämter<br />

© Stadt Moers<br />

2/01 11

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